Na klar gibt es auch "sympathische Böse", aber Haye zählt für mich nicht dazu.
Er schauspielt wirklich gut, das muss man ihm lassen, aber Angst hat er trotzdem. (Ich will ja nicht zu pathetisch werden, aber wie Wladimir gerne selber sagt: "Die Augen sind der Spiegel der Seele". Und in Hayes Augen sehe ich Angst, die er versucht, mit Größenwahn zu überspielen.)
Ich werde euch nicht vom Gegenteil überzeugen können, da die Deutung der Gesten und des Verhaltens z.B. bei den PKs ja auch immer Auslegungssache ist, aber ich bin mir sicher: Haye unterscheidet sich nicht von seinen Vorgängern: Erst das Maul aufreißen (entschuldigt den Ausdruck, aber anders kann man es ja nicht nennen) und dann im Ring untergehen.
Der einzige Unterschied zu Rahman und Co: Ihm nimmt man das eher ab, weil er bis jetzt boxerisch und vom Phyischen (austrainierter Körper) her überzeugt hat.
Wladimir sollte neben seinen gerne zitierten russischen Sprichwörtern mal ein deutsches äußern: Hunde, die bellen, beißen nicht. Das ist eine Plattitüde, ich halte sie aber in diesem Fall für zutreffend.
P.S.: Und zum Thema "Mut": Ich bin überzeugt, dass Haye mit "Herz" kämpfen wird und mit "Mut", aber es wird der Mut der Verzweiflung sein, weil er weiß, dass dieser Brocken zu groß für ihn ist.