Ich bin verwundert, das soviele Wladimir Klitschko soweit vorne sehen. Ihr könnt mich gerne für verrückt erkären, aber ich persönlich sehe einen TKO-Sieg für Fury in einem relativ einseitigen Kampf. Klar, Wladimir ist ein Hall-of-Famer und hat die zweitlängste Reign in der Schwergewichts-Geschichte. Er schlägt sehr hart, ist groß und athletisch und hat einen der besten Jabs der Geschichte. Aber Ich sehe bei ihm nicht die Ring-Intelligenz und die technische Stärke, die hier angepriesen wird. Er ist sehr eindimensional meiner Meining nach. Alles steht und fällt mit dem Jab, mit dem er den Gegner auf Distanz hält und mit dem er die Rechte vorbereitet. Wenn der Gegner die Distanz doch überwindet heisst es klammern und drauflehnen. Er hat noch einen guten Linken Haken, den er aus der Distanz abfreuern kann (Womit er Chambers und Pulev ausgeknockt hat). Aber das wars auch schon. Keine Schläge zum Körper, keine Infighting-skills, kein Richer für Kontermöglichkeiten. Er hat auch keine aktive Defensive, seine Defensive sind seine Beine. Kein Head-movment, sehr steif im Oberkörper. Ausserdem fehlt ihm die Fähigkeit sich im Ring auf neue Situation einzustellen. Er ist nicht wie Mayweather oder sein Bruder Vitali. Er braucht Struktur und einen Gameplan und kann nur adjusten, wenn seine Ecke ihn darauf hinweist. Dazu kommt noch die geringen Nehmerfähigkeiten und eine fragwürdige Kondition. Meiner Ansicht nach konnte er nur solange Champion bleiben, weil die meisten Gegner Physisch unterlegen waren. Nur Haye, Povetkin und Jenninigs konnten in Punkto Athletik mit ihm mithalten und die sind über die Runden gekommen. Wladimir hat Probleme mit beweglichen Zielen.
Tyson Fury wirkt wie Nikolai Valuev, aber bewegt sich für einen Mann seiner Größe sehr flüssig im Ring und kann im Gegensatz zu Wladmir auch im Rückwärtsgang agieren (Chisora II). Ich sehe ihn als technisch stärker als Klitschko, da er ein wesentlich größers Schlagrepertoire hat, zum Körper gehen kann und in der Lage ist Combos abzufeurern. Ausserdem konnte er einen Chisora, mit dem Vitali und Haye ihre Probleme hatten, mit Leichtigkeit in der Rechtsauslage auszuboxen. Das ist in meinen Augen Ring-Intelligenz und Anpassungsfähigkeit. Er besitzt ein sehr gutes Distanzgefühl und weiß mit seiner Reichweite und seiner Körpergröße umzugehen. Der Klitschkostil (Emanuel-Steward-Stil) ist dafür da um kleinere Gegner zu dominieren, stösst aber auf Probleme wenn der Gegner Größen- und Reichweitenvorteile hat ( Siehe Lewis-Klitschko). Tyson Fury hat genau diese Vorteile gegenüber Wladimr, wesewegen es glaub ich nicht so vermessen ist zu vermuten ist, dass er die Distanz mit seinen Jab kontrollieren kann. Wladimir ist zu steif im Oberkörper um dem Jab zu slippen. Wenn Klitschko das Jab-Duell verliert, dann fällt auch die Right Hand weg, weil es den Jab braucht um sie vorzubereiten. In der Nahdistanz ist es Mismatch, da kann Fury den Körper mit Haken bearbeiten. Klammern und drauflehen von Klitschko wird nicht Funktioneren, weil der Gegner diesemal größer und stärker ist und das wird Wladimir Kraft Kosten. Fury hat zwar nicht die One-Punch-Knockout-Power die Klitschko hat, aber immer noch genug Power um Klitschko zu Stoppen, der in der Vergangenheit mehrmals schon am boden war und den letzten Jahren nicht viele klare Treffer hat schlucken müssen.
Das ist natürlich nur meine Sicht der Dinge und ich hoffe, ich habe jetzt keinen Klitschko-Fan verärgert. Ich lasse mich gerne verbesseren.