Ich habe das Gefühl, dass manche die Latte komplett absurd hoch hängen, sowohl was selbstverständlich zu bringende Leistungen als auch was Kriterien für gut, klasse oder gar Weltklasse angeht. Dazu wird im Zweifel immer lieber auf den Fehler verwiesen.
Lukaku “muss 4 Tore machen“ aus letztlich 2 Kopfballchancen und 2 Halbchancen mit Yoshida direkt dabei ? Wenn das die “muss“ Kategorie ist, dann hätten wir Reihenweise Leute die in ihren Ligen 30 Buden machen.
Wenn de Bruyne und Lukaku da “nichts besonderes“ machen, warum versanden dann so viele Konter ? Das war ein komplett überragend ausgespielter und mit perversem Tempo durchgezogener Konter bei 2:2 in den letzten Sekunden eines KO Spiels und hier wird so getan, als ob das alle Nase lang passiert. Dort als KDB (und auch Courtois) überhaupt am eigenen 16er diese Situation zu erkennen ist grandios. In 99/100 Fällen wird da die Zeit runtergespielt.
Und wehe ein Starspieler wie Modric spielt mal nur ordentlich, was er immer noch war. Da wird dann gleich die “Hihi, doch nicht so gut“ Schiene gefahren.
Bei der dort insgesamt mitschwingenden Erwartungshaltung bekomme ich das Gefühl, dass Weltklasse (oder auch nur “richtig gut“) als Bezeichnung quasi nicht mehr zulässig ist und am Ende ja nur das absolute Nonplusultra zählt und alles schlechte oder auch nur durchschnittliche hervorgehoben werden muss. Oder das alles gute egal ist wenn ein Spiel schlecht ist, in einen Mannschaftssport ... Und gerade auf Nationalmannschaftsebene sollte einige sich mal genauer mit den 'ganz Großen' beschäftigen, dann merkt man schnell wie 'uneben' das Ganze wird, wenn man mal genauer hinsieht.