Dawn of the Dead
Romero gelingt ein Horrorfilm, der über das Genre hinausweist. Es gibt die Metaebene, humoristische bis satirische Elemente, und der Film ist v.a. unbestreitbar talentiert gemacht und geschnitten (der Schnitt stammt auch von Romero).
Geschickt zeigt der Film, wie neben der Bedrohung von außen auch die Unfähigkeit der kleinen Gruppe, alte Verhaltensmuster (das Besitzdenken in einer Welt, in der Geld keine Rolle mehr spielt, beispielsweise) abzulegen, zu ihrem Untergang beiträgt. Zudem werden neben einigen oberflächlicheren Elementen auch Fragen nach der Definition von Menschlichkeit und Menschsein gestellt - als Genrefilm funktioniert das Ganze freilich durchaus ebenfalls.
Die 150-Minuten-Version, bei der offenbar alles überhaupt zur Verfügung stehende Material zusammengestoppelt wurde, ist aber nicht zu empfehlen; da gibt es teilweise geradezu lachhafte Anschlussfehler (besonders auffällig auf der Tonspur).
7,5/10
The Crazies
In gewisser Weise schließt dieser Film (in der "Zombie-Historie") die Lücke zwischen
Night of the Living Dead und
Dawn of the Dead. Romero gelingt es dank guter Kamera und exzellentem Schnitt, das geringe Budget und die wenig erinnernswerten Schauspieler vergessen zu machen. Die packende und düstere Geschichte lässt reichlich Interprationsspielraum. Am schwächsten sind freilich die Momente, die im Dialog allzu ungelenk auf das böse Militär und den Vietnamkrieg verweisen. Genrefilme dieser Art sind ja ohnehin am effektivsten, wenn sich die kritischen und (wenn man so will) subversiven Elemente implizit entwickeln, statt allzu deutlich (weil dann eben meist zu oberflächlich) expliziert zu werden. Romero ist hier jedenfalls (auch) Ersteres ziemlich gut gelungen.
8/10
Wrong Turn
Two roads diverged in a wood, and I—
I took the one less traveled by,
And that has made all the difference.
So ein bisschen was von Robert Frost hat der Film ja schon - noch mehr natürlich von
The Texas Chain Saw Massacre und ähnlichen Filmen. Ich hatte ihn vor ein paar Jahren schon mal gesehen und in ganz guter Erinnerung. Tatsächlich ist die Geschichte zwar alles alles andere als neu, aber angenehm schnörkellos gemacht - so reduzieren sich auch möglicherweise peinliche Dialoge und schauspielerische Unzulänglichkeiten drastisch.
6/10