8 Blickwinkel
Grundsätzlich finde ich die Idee klasse ein Attentat aus 8 verschiedenen Perspektiven zu erzählen und es dann Stück für Stück aufzulösen, aber leider wird es je länger der Film dauert, umso schlechter umgesetzt. Spoiler:Bis zur Erzähl-Perspektive vom Präsidenten gefällt mir der Film richtig gut, flacht anschließend aber gewaltig ab mM. Gegen Ende wird es eine einzige Autoverfolgung gepaart mit viel Schießerei was die interessante Erzähl-Perspektive zuvor vergessen lässt und in einen belanglosen Action-Film mündet. Bei mir kam der Effekt auf 'Wie und das wars jetzt?` Die simpelste Auflösung (Quaid rettet den Präsidenten) traf ein und man sitzt enttäuscht auf dem Sofa und denkt sich 'Dafür wurde das Ganze jetzt aus so vielen Blickwinkeln erzählt? Für dieses Ende?' Die "Story" wird gegen Ende von Minute zu Minute langweiliger, weil extrem vorhersehbar. Wieso die Idee nicht konsequent fortführen und bis zum Ende hin alles verschachteln mit einer interessanten Auflösung, die auch ein offenes Ende hätte haben können mit z.B. einem finalen Blickwinkel von Quaid ohne Auflösung mit anschließender Zurückspulung in den Abspann hinein. So wird einem dieses fertige Ende serviert und man weiß nicht was man davon halten soll. Einzig die Zusammenführung des kleinen Mädchens mit Whitaker am Ende erinnert einen nochmal daran was eigentlich die Idee des Films war.
Allerdings zerstört der lange Leerlauf (nervig lange Verfolgungsjagden und Schießereien) die Grundidee je länger der Film dauert. Verdammt enttäuschend, versucht man doch bis zur Perspektive des Präsidenten selber Puzzle für Puzzle zusammenzutragen bis man es über Board werfen kann als deutlich zu früh alles ineinander fließt und sich wie ein Kaugummi laaaangsam ins simple Ende hinzieht. Ich habe mich schon verarscht gefühlt. Es bleiben auch Fragen offen. Was waren die Motive von Matthew Fox zu den Terroristen überzugehen? Die Terroristen samt des Typen dessen Bruder ermordert wurde, bleiben farblos zurück, sind ziemlich stupide gezeichnet. Ihre Motive sind auch nicht sonderlich klar, oder wenn doch, ziemlich oberflächlich in den Film gepresst.
Die Rollen, die Quaid und S. Weaver ausfüllen, sind dermaßen farblos und beliebig austauschbar, dass man sich fast schon fragen muss warum man sie mit mMn zwei relativ guten Schauspielern besetzen muss. Das Drehbuch gibts nichts her. Wenn Quad allerdings einen in sich zerissenen und abgehalfteten Bodyguad spielen sollte, dann BIG FAIL. Einzig Whiteker beweist, dass er mMn ein herausragender Schauspieler ist. Fazit: Spoiler: Nette Idee, die leider 30 min vor Schluss nicht mehr konsequent fortgeführt wird, sondern zum banalen Action-Film mit plumpen Ende mutiert. Da war so viel mehr drin.
5/10 Wobei das Ende so dermaßen enttäuschend ist, dass es nichtmal 5 Punkte verdient.