Zuletzt gesehene Filme - der Sammelthread!


Chef_Koch

Moderator Basketball
Teammitglied
Beiträge
11.046
Punkte
113
Predator I

Zusammen mit Terminator I der mMn beste Arnie Film.

1281603236_web2.jpeg


Wer hätte gedacht, dass "Blain" mal Gouverneur wird. Liegt wahrscheinlich an der großen Wumme. Oder an seinem Spruch "Ich habe keine Zeit zu bluten." :jubel:

9,5/10




:thumb:
 

Shakey Lo

Bankspieler
Beiträge
9.714
Punkte
113
Ort
Mêlée Island
Nein nicht kurz gesagt, sonst hätte ich es kurz gesagt. Meine Erläuterung bezieht sich auf kleinere Details, technische Details z.B. dass Rocky Balboa so oft im Kampf auf die Fresse bekommt und trotzdem bis zur letzten Runde aushält.
Nein, mir geht es um
die Logik in der Story
, die bei dir ja nicht existieren weil im Zweifelsfall eben Symbolik dahintersteckt.
Wenn für dich das Szenario nicht vorstellbar ist...
Spoiler:
Es sind 3 Monate. DREI MONATE! Keine Woche oder sowas. Natürlich ist das nicht logisch. Kein Mensch würde so lange Zeit nichts unternehmen wenn ein Geisteskranker mit einer Atombombe, die er früher oder später höchstwahrscheinlich sowieso zünden wird, eine internationale Metropole bedroht.
 

Vash

Nachwuchsspieler
Beiträge
5.117
Punkte
63
Ja, aber das ist es ja, was ich prinzipiell unter "Prämisse" verstehe. Wenn ich der Figur Batman die Agenda, den Antrieb nehme und die Superbösewichte entferne, brauche ich ja keinen Film zu drehen. Keinen Film über Batman zumindest. Aber was unterscheidet den modernen Batman denn ansonsten noch von einem, sagen wir mal James Bond Film? OK, auch kein gutes Beispiel für einen ultrarealistischen Actionfilm. Aber trotzdem...

Die vielen "realistischen" Gadgets und das an unsere Zeit gehaltene Setting täuschen über die Tatsache hinweg, dass diese 3 Filme im Prinzip ein Heldenepos sind. Der Held, der in großen Dimensionen denkt, sich eine Legende aufbaut und dessen Werte einem perfekten Ritter gleichen. Damit gesellt er sich in die Riege von so Typen wie Robin Hood, Zorro & Co.
Dagegen sehen James Bond Filme sogar realistisch aus.


Abgesehen davon, hat man doch alles mythische/mysthische aus der Reihe subtrahiert. Die Figur Batman ist "erklärt". Die scheinbar übernatürliche Stärke ist einfach nur seiner quasi-militärischen Ausbildung geschuldet. Das Batmobil ist im Grunde nichts anderes als ein modifizierter Panzer, seine Gadgets Entwicklungen für die Armee. Überhaupt, nimmt man Batman die Maske und das Cape, wäre er äußerlich kaum von irgendeinem special-ops Soldaten zu unterscheiden. Sein Antrieb, in Selbstjustiz-Manier für das Gute zu sorgen, ist mit dem Mord an den Eltern natürlich äußerst dünn erklärt. Aber das gehört für mich, wie gesagt, zur Prämisse.
Auch Gotham hat nichts mysteriöses mehr an sich. Wo Batman in den alten Teilen noch durch verwinkelte, gothisch anmutende Häuserschluchten gewandert ist, zieht er heute durch eine Stadt, die realistischer kaum sein könnte. Dass Gotham ein alttestamentarischer Sündenpfuhl sei, der nicht zu retten ist, war vielleicht in Batman Begins noch angdedeutet. In den beiden aktuellsten Streifen wird dies zwar teilweise behauptet, aber nicht gezeigt. Dass Gotham quasi im hier und heute spielt, wird dem Zuschauer ja auch ständig ins Gedächtnis gerufen. "Ich bin die 99%" haucht Catwoman, "Wenn es nichts zu stehlen gibt, warum seid IHR dann hier", meint Bane zu den Börsenmaklern.

Wie TT#18 bereits sagte, findet überhaupt keine echte Entmystifizierung, eher wird das Mysterium noch verstärkt im Kontext der Geschichte. Batman als Symbol steht mehr Vordergrund, das Geheimnis um ihn ist ein größeres. Uns wird jedes mal vor Augen gehalten, dass die Menschen in Gotham nicht sicher sind ob er ein Held ist oder nicht. Im Vergleich dazu, spielt das bei den alten Batmanfilmen keine so große Rolle. Batman ist ein Held und das einzige interessante ist seine wahre Identität. Batman war nur im ersten Tim Burton Film mysterisch, was nur zur Einführung des Charakters diente. Da wir aber in beiden Filmvarianten seine Identität und Teile seiner Vorgeschichte kennen, spielt das mMn keine allzu große Rolle. Was übrig bleibt ist der Vergleich in den restlichen Filmen. Da haben wir auf der einen Seite den Batman, der nur im Schatten agiert und nur wenn es nicht anders geht, auftaucht und dann auch sofort von der Polizei gejagt wird. Und dann auf der anderen Seite den Batman der die helle Bühne betritt und sich als Held präsentiert. Im Kontext der Geschichte ist Nolans Batman das größere Mysterium.

Was Gotham selbst angeht sollte man bedenken, dass dieser gothische Stil auf Tim Burtons Mist gewachsen ist. Im ersten Teil war es noch relativ neutral und New York diente als Vorlage:
Furst and the art department deliberately mixed clashing architectural styles to "make Gotham City the ugliest and bleakest metropolis imaginable."[25] Furst continued, "we imagined what New York City might have become without a planning commission. A city run by crime, with a riot of architectural styles. An essay in ugliness. As if hell erupted through the pavement and kept on going'"

Für Batman Returns hat Burton dann seine Leute ins Boot geholt:
Bo Welch, Burton's collaborator on Beetlejuice and Edward Scissorhands, replaced Anton Furst as production designer. Welch blended "Fascist architecture with World's Fair architecture" for Gotham City.[19] He also studied Russian architecture and German Expressionism. An iron maiden was used for Bruce Wayne's entry into the Batcave.

Das hat das Bild von Gotham geprägt und schön das es mit Nolans Filmen wieder leicht korrigiert wurde, denn jeder Comic Zeichner hat da seine eigenen Vorstellungen von Gotham, aber meistens wird New York als Grundlage genommen.

Warum TDK und TDKR nicht mehr so nach Sündenpfuhl aussieht, lässt sich durch die Ankunft und das Schaffen Batmans erklären. Quasi ein Vorher/Nachher Effekt.

Ich finde schon, dass Nolan dem Batmanuniversum kaum mehr als das gelassen hat, was für die Figur, die Geschichte und ihre grundlegenden Konflikte unabdingbar ist. Es ist nicht so, dass ich das schlecht finde, es ist eben einfach ein anderer Ansatz.

Nein, Nolan hat dem ganzen eher was hinzugefügt. Dieses epische Ausmaß war in den meisten Batman Adaptionen kein so großer Faktor.

Wie gesagt, ein wirklich realistischer Batman würde mit Batman Begins anfangen und würde dann mit sehr verstärkten Fokus auf Batman liegen. Dazu gibt es viele gute Adaptionen sogar im Animatedbereich wie z.B. "Batman:Year One" oder "Under the Red Hood". Als Beispiel ist da seine No Guns Regel die seinem besten Freund damals das Leben gekostet hat. Ein moralischer Zwiespalt zwischen eigener Überzeugung und Menschen die ihm was bedeuten. Das wurde wie gesagt nur leicht angekratzt (Rachel und Harvey in TDK) und auch lächerlich schlecht behandelt (er steht auf dem Aschehaufen und posiert schön...nice)

Achja und eins noch: Sein Anzug wiegt bestimmt keine +40kg. Das widerspricht seiner Kampfausbildung (Ninja) und allgemeiner Logik (Wer kann sich mit 40kg mehr denn noch ordentlich bewegen).




@Shakey_Lo

Es macht keinen Sinn meine Erläuterungen auf dein Beispiel zu übertragen.
Meine Argumente befassen sich mit technischen Logikfehlern wie z.B. undurchlässige Tische oder im konkreten Fall die Beispiele von Gibson (discourse time vs. story time, Logistik) und Pojo (Trainingssequenz).
Diese Dinge behandeln Symbolik und diese Dinge sind anzuzweifeln.
Deinen gefundenen Logikfehler in der Story hab ich mit meinen Erläuterungen nicht angesprochen.

Ob ich generelle Logikfehler in der Story mit Symbolik begründe oder einfach hinnehme weißt du doch gar nicht, weil ich das nie angesprochen hab. Du weißt ja nicht mal, ob ich andere Logikfehler in der Story sehe oder nicht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Gibson

Nachwuchsspieler
Beiträge
2.604
Punkte
83
Noch ein paar Gedanken zu TDKR (Spoiler):

-Sein Anzug wiegt sicher nicht 40kg da hast du schon recht, aber sicher mehr als die Kleidung die man in der Regel trägt.Davon ab ist Bale nun auch nicht unbedingt klein und hat nicht gerade wenig Muskeln.

-Eine andere Sache die mich übrigens bei dem Szenario ist das ich denn Sinn dahinter nicht ganz verstehe.Das die Gesellschaft der Schatten Gotham vernichten möchte ist mir klar und auch vollkommen logisch, nur warum wartet man damit dann ein halbes Jahr ? Man hat die Bombe und ebenso ist es die Absicht die Bombe explodieren zu lassen, warum macht man das nicht direkt ?Die einzige Erklärung ist für mich das Leute wie Bane Spaß an dieser Situation haben, allerdings finde ich das passt so etwas eher zum Joker, der teilweise einfach unlogisch handelt, die Gesellschaft der Schatten hat da doch hingegen ein klares Ziel.


Ich will den Film damit auch gar nicht schlecht machen, mir hat er auch gut gefallen, auf mich wirkten Teil 1 und 2 von Nolan einfach irgendwie "runder", da passte einfach alles absolut und viel besser konnte man Batman nicht umsetzen.
 

Vash

Nachwuchsspieler
Beiträge
5.117
Punkte
63
Ich will auch gar nicht irgendjemanden seine eigene Meinung zu dem Film absprechen. Für mich ist Batman Begins eh der beste.

Zu deinen Kommentaren:

Although he retains the costume from the previous film at the beginning of The Dark Knight (2008), the Batsuit is changed later in the film, due to Batman's growing frustration over his overall lack of mobility. In this new design, the bodysuit is made of hardened kevlar plates on titanium-dipped tri-weave fibers and is broken into multiple pieces of armor over a more flexible bodysuit for greater mobility. As a trade-off, however, the flexible armor leaves Batman more vulnerable to injury from bullets or knives in favor of increased flexibility and lighter weight.

Ich tippe auf 5-10 kilo Mehrgewicht was ihn ungefähr 95-100 kilo schwer macht (Bale ist 183cm). Nicht zu vergessen handelt es sich dabei um Prototypen. Wahrscheinlich sind es mit Umhang nur 5kg. Kevlar und Titanium ist nun wirklich nicht schwer, vor allem wenn es kein komplett anzug ist.
Außerdem ist es mitten in der Nacht mit niedrigen Temperaturen. Da friert die Oberfläche wieder neu ein, ganz im Gegensatz zu der Szene wo der Typ am Tag drüber gelaufen ist.


Es passt eben nicht zum Joker. Wenn man sich den Film mal wieder anschaut, merkt man das alles perfide geplant ist um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Man schaut sich die Verhörszene nochmal an. Alles ist genauso eingetroffen, wie der Joker es gesagt hat. Und das ist auch ein typisches Merkmal aller Jokeradaptionen, denn der Kerl ist immer wieder ein Fuchs.

Und was das warten angeht, ja das scheint ein Spiel zu sein. Für Talia ist es ja was persönliches und sie will Batman so lang wie möglich im Gefängnis quälen.



edit:

Judge Dredd

Hat den jemand mal gesehen ? Kann jemand bestätigen, dass da wirklich jedes Filmklischee drin war ?!

Ich hab schon lange nicht mehr so einen Käse gesehen, aber ich hatte Spaß. Und was zum Geier...Rob Schneider...D:

Fazit:
eeeehhh...
2/10
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Rhaegar

Bankspieler
Beiträge
3.678
Punkte
113
Die einzige Erklärung ist für mich das Leute wie Bane Spaß an dieser Situation haben, allerdings finde ich das passt so etwas eher zum Joker, der teilweise einfach unlogisch handelt, die Gesellschaft der Schatten hat da doch hingegen ein klares Ziel.
Es wird ja mehrfach im Film darauf hingewiesen, dass Bane aus der Gesellschaft der Schatten zwischenzeitlich verbannt wurde, weil er eben zu radikale Ideen und Aktionen zeigt. Insofern passt die Geschichte mit der Bombe in meinen Augen perfekt zu Bane. Unter Ra's al Ghul hätte es so Szenen wie die Sprengung des Stadions oder die Geiselnahme in der Börse natürlich nicht gegeben. Der hätte die Bombe wahrscheinlich so schnell wie möglich gesprengt, nachdem er die Gelegenheit dazu gehabt hätte.
 

pojo

Bankspieler
Beiträge
1.804
Punkte
113
Wie TT#18 bereits sagte, findet überhaupt keine echte Entmystifizierung, eher wird das Mysterium noch verstärkt im Kontext der Geschichte. Batman als Symbol steht mehr Vordergrund, das Geheimnis um ihn ist ein größeres. Uns wird jedes mal vor Augen gehalten, dass die Menschen in Gotham nicht sicher sind ob er ein Held ist oder nicht. Im Vergleich dazu, spielt das bei den alten Batmanfilmen keine so große Rolle. Batman ist ein Held und das einzige interessante ist seine wahre Identität.

Das sehe ich eben anders. Für die (fiktiven) Einwohner Gothams bleibt Batman vielleicht ein Symbol und Mysterium. Aber der Zuschauer erfährt alles! Batmans Vergangenheit, seine Kniffe und Tricks, seine Gadgets - alles wird ans grelle Tageslicht gezerrt und dem Zuschauer solange haarklein erklärt, bis der denkt "Wäre heute auch alles machbar". Exemplarisch dafür ist für mich, wenn Batman in TDK den Bösewicht in Peking fängt. Lucius Fox wird unter einem Vorwand in die Firma eingeschleust, deponiert das Handy, Batman kann zuschlagen und schafft mit einem weiteren (vorher breit erklärten) Gadget die Flucht. Das ist für mich nicht mehr der "alte Batman". Das ist eine Mischung aus Heist-Coup à la Oceans Eleven und Jason Bourne. So seh ich das zumindest. Und das mein ich eben auch mit "realistischer Ansatz" und "Entmysthifizierung". Die einzige Frage, die für mich bezüglich der Figur des Batman/Bruce Wayne offen bleibt, ist, wie der es schafft, seine Stimme so lustig zu verstellen... Nee, im Ernst, die mysteriöseste Figur der neuen Reihe ist für mich der Joker. Einfach weil der nicht bis zum Exzess erklärt wird. Der Joker bleibt für den Zuschauer ein Mann ohne Vergangenheit, der seine Geschichte immer wieder selbst neu erfindet. Und dieser Umstand macht ihn für mich zum schrecklichsten, unberechenbarsten Batman-Gegenspieler.

Die vielen "realistischen" Gadgets und das an unsere Zeit gehaltene Setting täuschen über die Tatsache hinweg, dass diese 3 Filme im Prinzip ein Heldenepos sind. Der Held, der in großen Dimensionen denkt, sich eine Legende aufbaut und dessen Werte einem perfekten Ritter gleichen.

Da kann ich nur teilweise zustimmen. Klar soll der Rahmen der Trilogie ein Epos sein. Aber das hat ja nichts mit Realismus zu tun. Der Pate ist ebenso ein Epos. Und ein (übernatürlicher) Held ist Batman ja wie gesagt nur für die Einwohner Gothams. Der Zuschauer aber kann immer hinter die Kulissen schauen. Für den Zuschauer bleibt Batman freilich trotzdem ein Held. Aber nur weil er eigentlich ein "normaler" Mensch ist, der aktiv für seine Überzeugung eintritt und dabei sein Leben riskiert.

Und selbst diese gnadenlose Überzeugung wird in den neuen Teilen imo deutlich abgeschwächt. Der Zuschauer bekommt zwar erzählt, dass Bruce Wayne es als seinen Auftrg ansieht, Gotham um jeden Preis retten zu wollen, aber wir sehen es viel zu selten. Vor allem in TDK ist Batman kein manisch getriebener, gepeinigter Charakter mehr. Er scheint eher ein smarter, relaxter Bat-Yuppie zu sein. Ein Hedonist, der Witze reisst und mit Stöckelwild im Pool rumplanscht. Jetzt kann man einwerfen, dass das wie in den Comics nur Fassade ist. Aber gibt es keine andere Tarnung, seine Abweseheit zu kaschieren, als mit den anorektischen Cosmopolitanschiksen vom russischen Staatsballet auf Kreuzfahrt zu gehen - und dabei erstmal in der Sonne zu lümmeln? Bruce Waynes beinahe heiliger Auftrag scheint in solchen Momenten ganz weit weg. Da scheint er einfach viel eher entspanneter Strahlemann und Womanizer als zerrissene Seele.
Diese Entschärfung von Konflikten wird ja auch im Duell mit dem Joker deutlich. Der Joker ist ja in den Comics eigentlich sowas wie das groteske Spiegelbild Batmans. Die beiden brauchen einander. Batmans Joker ist Sherlock Holmes Morriarty. Der Joker ist den selbstzerstörerischen Weg, auf dem sich Batman ebenfalls befindet, nur bereits zu Ende gegangen. Dieser Konflikt wird im Film aber höchstens angedeutet ("Madness is like gravity. All it takes is a little push / You're just a freak like me). Eher wirkt es so, als sei Batman einfach nur sauer, weil der Joker sein love interest getötet und die Stadt ins Chaos gestürzt hat.

Batman war nur im ersten Tim Burton Film mysterisch, was nur zur Einführung des Charakters diente. Da wir aber in beiden Filmvarianten seine Identität und Teile seiner Vorgeschichte kennen, spielt das mMn keine allzu große Rolle. Was übrig bleibt ist der Vergleich in den restlichen Filmen. Da haben wir auf der einen Seite den Batman, der nur im Schatten agiert und nur wenn es nicht anders geht, auftaucht und dann auch sofort von der Polizei gejagt wird. Und dann auf der anderen Seite den Batman der die helle Bühne betritt und sich als Held präsentiert. Im Kontext der Geschichte ist Nolans Batman das größere Mysterium.

Da sind wir dann wohl einfach unterschiedlicher Meinung. Für den Zuschauer ist Nolans Batman imo nämlich fast gar kein Mysterium mehr. Und darauf will ich ja logischerweise hinaus, wenn ich von "realistischer Ansatz" spreche.

Was Gotham selbst angeht sollte man bedenken, dass dieser gothische Stil auf Tim Burtons Mist gewachsen ist. Im ersten Teil war es noch relativ neutral und New York diente als Vorlage

Ich habe nicht sooo viele Comics gelesen, bin mir aber einigermaßen sicher, dass diese gothischen Elemente teilweise schon lange vor dem Burtonstreifen zu finden sind. Vor allem aber ist Gotham eine dunkle, geheimnisumwitterte Stadt, ständig ins Halbdunkel getaucht mit verwinkelten Gassen. Ich habe nichts gegen New York als Schauplatz an sich, aber das New York in TDK und TDKR wirkt auf mich nicht geheimnisvoll, sondern teilweise beinahe steril. Wie die Figuren wurde eben auch der Schauplatz "entzaubert".

Wie gesagt, ein wirklich realistischer Batman würde mit Batman Begins anfangen und würde dann mit sehr verstärkten Fokus auf Batman liegen. Dazu gibt es viele gute Adaptionen sogar im Animatedbereich wie z.B. "Batman:Year One" oder "Under the Red Hood". Als Beispiel ist da seine No Guns Regel die seinem besten Freund damals das Leben gekostet hat. Ein moralischer Zwiespalt zwischen eigener Überzeugung und Menschen die ihm was bedeuten. Das wurde wie gesagt nur leicht angekratzt (Rachel und Harvey in TDK) und auch lächerlich schlecht behandelt (er steht auf dem Aschehaufen und posiert schön...nice)

Diese Adaptionen kenne ich nicht.Ich wollte auch nie behauptet haben, dass der neue Batman eine superdetaillierte Charakterstudie sei. Es ist und bleibt ein Actionfilm Dass die Figur des Batmans aber vor den Augen des Zuschauers in weiten Teilen dekonstruiert, in seine Einzelteile zerlegt und erläutert wird, ist eine Meinung bei der ich bleibe.

Achja und eins noch: Sein Anzug wiegt bestimmt keine +40kg. Das widerspricht seiner Kampfausbildung (Ninja) und allgemeiner Logik (Wer kann sich mit 40kg mehr denn noch ordentlich bewegen).

Ich hab bei Wiki vorher noch gelesen, dass eine Schutzweste bis zu 30 Kilo wiegen kann. Da der Batsuit aber nicht nur ne Weste, sondern ein Ganzkörperschutz ist, hab ich mal noch 10 Kilo draufgepackt. Aber ja, ich hab wenig Ahnung von Materialien und wieviel das Ding letztendlich wiegen soll. Die Szene sollte, wie gesagt, auch nur als Beispiel dienen, dass mir gewisse Dinge bei den älteren Verfilmungen gar nicht aufgefallen wären, die mich bei den neuen Filmen, gerade durch das realistisch angehauchte Setting, irritieren würden.



Edit: Ist es eigentlich ok, dass wir uns hier ellenlanges Gequatsche über den Realismus von Batmanverflimungen abhalten? Ich hab das Gefühl, wer hier nur reinschaut, um neue Filme bewertet zu sehen, könnte mittlerweile ziemlich genervt sein.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Omega

Fußball-Moderator a.D.
Beiträge
12.475
Punkte
0
Ich versteh das nicht mit der Entmysthifizierung im Hinblick auf den Zuschauer. Den Reiz von Batman macht doch auch in den Comics gerade die Tatsache aus, dass er keine Superkräfte hat, dass alles "machbar" ist, jedenfalls mit dem richtigen Kleingeld. Er mißtraut ja auch immer den "Typen mit den Superkräften". Ich habe mal irgendwann ein Comic in der Hand gehabt, da hat er gegen alle anderen JLA-Mitglieder Abwehrpläne entwickelt.

Und sein Playboy-Image hatte er, jedenfalls in den Comics zu meiner Zeit, auch immer, ab und an gewechselt mit dem toughen Managertypen. Und das hat mir bei den Keaton-Filmen nicht gefallen, da war er gegenüber Vicky Vale doch der schüchterne Typ. Da musste ich eher an Clark Kent als an Bruce Wayne denken.

Und ich empfamnd das auch immer als die "beste Tarnung", weil dadurch langes Schlafen und plötzliche Abwesenheiten gut erklärbar sind.
 

pojo

Bankspieler
Beiträge
1.804
Punkte
113
Ich versteh das nicht mit der Entmysthifizierung im Hinblick auf den Zuschauer. Den Reiz von Batman macht doch auch in den Comics gerade die Tatsache aus, dass er keine Superkräfte hat, dass alles "machbar" ist, jedenfalls mit dem richtigen Kleingeld. Er mißtraut ja auch immer den "Typen mit den Superkräften". Ich habe mal irgendwann ein Comic in der Hand gehabt, da hat er gegen alle anderen JLA-Mitglieder Abwehrpläne entwickelt.

Seh ich nicht ganz so. Batman wurde imo nie so stark dekonstruiert und erklärt wie nun in den Nolan Filmen. Wille, Aura und Physis schienen früher übermenschlich. Seine Gadgets waren mehr oder weniger Wunderwaffen.
Der Nolan-Batman ist für mich ein Jason Bourne oder Jack Bauer mit Cape und Maske.

Und sein Playboy-Image hatte er, jedenfalls in den Comics zu meiner Zeit, auch immer, ab und an gewechselt mit dem toughen Managertypen. Und das hat mir bei den Keaton-Filmen nicht gefallen, da war er gegenüber Vicky Vale doch der schüchterne Typ. Da musste ich eher an Clark Kent als an Bruce Wayne denken.
Und ich empfamnd das auch immer als die "beste Tarnung", weil dadurch langes Schlafen und plötzliche Abwesenheiten gut erklärbar sind.

Ich kann da nur für mich sprechen. Aber in TDK "spielt" Batman keinen smarten Lebemann, er IST einer. Auch in Momenten, in denen er seine Maske eigentlich fallen lassen könnte (wenn er z.B. mit Fox oder Alfred redet), reisst er Witze und haut knackige One-Liner raus. Ich kann diese getriebene, gepeinigte, zerrissene Seele in den neuren Filmen nur noch sporadisch erkennen. Vielleicht wäre solch ein Batman für die Zielgruppe nicht cool genug gewesen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Vash

Nachwuchsspieler
Beiträge
5.117
Punkte
63
Seh ich nicht ganz so. Batman wurde imo nie so stark dekonstruiert und erklärt wie nun in den Nolan Filmen. Wille, Aura und Physis schienen früher übermenschlich. Seine Gadgets waren mehr oder weniger Wunderwaffen.


Gratulation. Mit der Aussage hast du dich als Batmankenner gleich mal selbst disqualifiziert.
Schonmal Batman: Year One gelesen ? Ach wozu frag ich überhaupt...ist ja ganz offensichtlich. Jemand sollte nicht den Batman Experten geben, wenn er nicht Batman:Year One und The Dark Knight Returns gelesen hat. Die beiden bekanntesten Geschichten, die den größten Einfluss auf die Nolan Filme haben.
Funfact: Beide von Frank Miller geschrieben (300, Sin City)


Ok, weil ein BlueScreen meine Antwort gefetzt hat, mache ich es kürzer und knackiger (und ja, wir sollten danach aufhören):

Mystifizierung:
Was ist wenn ich dir sage, dass für Batmanleser und -Fans Batman kein Mysterium ist ? Was ist wenn ich dir sage, dass auch andere Comics schon sowas wie eine "Entmystifizierung" gemacht haben ?
Batmans Entstehungsgeschichte haben wir gesehen um eine emotionale Verbindung mit ihm auf zu bauen, um die Beweggründe der Figur zu verstehen. Nicht um Batman zu entzaubern. Im Film wird nicht großartig was neues erzählt, was man als Batmankenner nicht eh schon weiß oder erahnen kann.
Und es war auch nicht das Ziel von Goyer und den Nolan Brüdern einen realistischen Batman zu machen, Ziel war es einen guten authentischen Batman zu verfilmen. Darum hat man sich bei sooooooo vielen Vorlagen bedient.



Thema: "Warum Batman ein (Super)heldenfilm ist und kein realistischer Actionfilm"


Wie ich bereits erläutert hatte, ist die Grundstory ein Heldenfilm. Die Betonung liegt auf Helden und nicht auf Epos, darum spielt ein Pate Vergleich keine Rolle.
Es spielt keine Rolle, ob ich einen Heldenfilm in ein realistisches Setting setze oder in die Antike, es bleibt ein Heldenfilm. Ein Extrembeispiel: Baz Luhrmanns "Romeo & Juliet" ein offensichtliches Shakespeare Drama gepresst in eine popkulturelle Neuzeit. Nach welchen Regeln soll sich der Film nun halten ? Nach den Realismusregeln, weil es in der aktuellen Zeit spielt oder nach denen seiner Vorlage ?
Vielleicht mag das Beispiel zu extrem sein, aber die Batmanfilme tragen einfach viel zu viele Merkmale einer Comicverfilmung in sich: Das allgemeine Thema, die Art der Dialoge, die Symbolik, die Schwarzweißmalerei.
Die kleineren Anpassungen(Setting,Gadgets) die gemacht wurden, reichen nicht aus um es als Realactionfilm zu sehen.

Comic Geschichten befassen sich schon immer mit vielen Szenarien die alternativ zu unserer Realität sind. Die einen sind sehr übertrieben, die anderen weniger. Und in Comic Geschichten kann es auch Szenarien geben, wo die Vereinigten Staaten mal nichts unternehmen. Das hat man mal im Sinne der Geschichte zu akzeptieren, wenn man sie denn genießen möchte. Ich bin auch nicht mit jeder Entscheidung einverstanden gewesen, die ein Charakter getroffen hat. Aber mir fällt seit meinem Studium auf, dass das Medium Film viel härter bewertet wird, als das Medium Text. Was ich schon für Schund in meinem Studium gelesen hab und was dann als Klassiker verschrien wird, merkt man erst, wenn dann für Filmadaptionen genau diese Dinge gekürzt oder abgeändert werden, weil sie als Film nicht glaubhaft sind.


@Omega
Du meinst wahrscheinlich JLA: Tower of Babel. Klasse Story :thumb:
 

pojo

Bankspieler
Beiträge
1.804
Punkte
113
Gratulation. Mit der Aussage hast du dich als Batmankenner gleich mal selbst disqualifiziert...uga uga, ich bin super, du hast keine Ahnung

:rolleyes: Warum gleich so giftig? Wo hab ich mich denn als Batmankenner dargestellt. Ich habe die Filme und ne handvoll der Comics gelesen. Auf dieser Basis hab ich meine Aussagen getroffen. Da kannst du mich auch einfach korrigieren, statt zu gackern, dass das, was ich gesagt habe, in Comic Nr.2453389 ganz anders war und dass ich gefälligst erstmal den Batmankanon auswendig lernen soll, bevor ich die Chuzpe besitze, hier zu posten.

Gut, du scheinst der Experte zu sein. Du hast gewonnen und so. Auch wenn ich einige deiner Argumente immer noch wenig schlüssig finde. Aber bevor ich nochmal so ne blasierte, patzige Antwort bekomme ...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Vash

Nachwuchsspieler
Beiträge
5.117
Punkte
63
:rolleyes: Warum gleich so giftig? Wo hab ich mich denn als Batmankenner dargestellt. Ich habe die Filme und ne handvoll der Comics gelesen. Auf dieser Basis hab ich meine Aussagen getroffen. Da kannst du mich auch einfach korrigieren, statt zu gackern, dass das, was ich gesagt habe, in Comic Nr.2453389 ganz anders war und dass ich gefälligst erstmal den Batmankanon auswendig lernen soll, bevor ich die Chuzpe besitze, hier zu posten.

Gut, du scheinst der Experte zu sein. Du hast gewonnen und so. Auch wenn ich einige deiner Argumente immer noch wenig schlüssig finde. Aber bevor ich nochmal so ne blasierte, patzige Antwort bekomme ...

Ich hab dich bereits versucht zu korrigieren, andere haben bereits versucht dich zu korrigieren. Da oben sagt dir Batman, dass dein Argument ungültig ist :saint:
Wenn man sich nicht belehren lassen will, dann kriegt man halt irgendwann eine patzige Antwort. Ich war kurz davor deinen letzten Beitrag in kleine Schnipsel zu zerlegen, weil es hier und da nicht stimmte. Weißte, es macht mehr Spaß mit Leuten zu diskutieren die Ahnung haben, aber eine andere Meinung besitzen, als mit Leuten die nicht mal gefährliches Halbwissen besitzen und meinen sie haben recht. Das ist wie gegen eine Wand zu reden. Man weiß, dass die Wand löchrig ist, aber man muss sich beherrschen, sie nicht einfach mit ein paar Schlägen einzureißen.

Hier verlangt keiner von dir, den Batman Canon zu kennen. Ich denke ich bin sowieso der einzige Idiot, der ihn kennt. Aber bitte...bitte mach dir dann wenigstens die Mühe und google den $cheiss nach...
Wir reden hier nicht von Comic Ausgabe XY. Wir reden hier von zwei der bekanntesten und besten Batman Adaptionen, die 1. Vorlage für die Filme waren und 2. die wichtigsten Quellen für die Diskussion sind.

Du kannst doch nicht die Herr der Ringe Filme analysieren und Vergleiche zu den Büchern ziehen und dann später zugeben, dass du nur eines gelesen hast und ansonsten ein paar Szenen aus dem Trickfilm.

Da muss ich einfach Batman noch mal wiederholen:
35tgzl.jpg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

pojo

Bankspieler
Beiträge
1.804
Punkte
113
Ich hab dich bereits versucht zu korrigieren, andere haben bereits versucht dich zu korrigieren. Da oben sagt dir Batman, dass dein Argument ungültig ist :saint:

Ja, ich war uneinsichtig. Drei Beiträge lang hab ich auf meiner Meinung beharrt. Und das obwohl eure unwiderlegbaren Argumente (Die Bürger von Gotham kennen Batmans Identität doch gar nicht - wie kann der Film dann realistisch sein?) sich wie Messer in meine Brust gebohrt haben.

Wenn man sich nicht belehren lassen will, dann kriegt man halt irgendwann eine patzige Antwort.

Jo, dreimal Unwissenheit gezeigt - dann darf gepöbelt werden. Mit der Maxime halt ich's auch immer. Darf ich dann eigentlich auch jemandes Fähigkeit hier generell zu posten infrage stellen? Wenn er zum Beispiel - rein hypothetisch - durch kreative Kommasetzung oder lustige Wortneuschöpfungen wie "mysterisch" auffällt? (jaja, ich weiss, grammar nazi und so - geschenkt)


Ich war kurz davor deinen letzten Beitrag in kleine Schnipsel zu zerlegen.

Großzügig. Musste aber wirklich nicht. Hab mir mal, um zu schauen, ob ich mit meinen Aussagen wirklich kilometerweit an der Realität vorbeigeballert habe, im Schnelldurchlauf die Rezeption zu TDK zu Gemüte geführt. Ich schätze, du bist noch gar nicht fertig, die Beiträge der ganzen Filmkritiker in kleine Schnipsel zu zerlegen, die deine Meinung anno 2008 nicht geteilt haben. Da musst du dich jetzt wirklich nicht auch noch mit meinen Beiträgen hier belasten.


Weißte, es macht mehr Spaß mit Leuten zu diskutieren die Ahnung haben, aber eine andere Meinung besitzen, als mit Leuten die nicht mal gefährliches Halbwissen besitzen und meinen sie haben recht.
Rechthaberei? Ich hab nun wirklich fast jeden Satz mit "ich finde", "meiner Meinung nach", "imo" oder anderen Wendungen dieser Art eingeleitet. Ich kann auch mit Korrekturen, wenn sie nicht gerade im Pöbelmodus vorgetragen werden, sehr gut leben. Im Gegensatz zu Leuten, denen gleich die dicke, pulsierende Zornesader auf der Stirn erscheint, wenn jemand ihre wirre Argumentation infrage stellt.

Das ist wie gegen eine Wand zu reden. Man weiß, dass die Wand löchrig ist, aber man muss sich beherrschen, sie nicht einfach mit ein paar Schlägen einzureißen.

Das ist fein. Jetzt kannst du nachempfinden, was ich mir gedacht hab, dass du auf meine Aussage "durch das realistische Setting fallen potentielle Logikfehler und Ungereimtheiten eher auf", gefühlte 345 mal geantwortet hast "BATMAN IST KEIN REALISTISCHER FILM, DER IST DOCH VOLL SYMBOLISCH!!!!111111."



Und jetzt hast du das letzte Wort. Versprochen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Les Selvage

BBL-Moderator
Beiträge
8.059
Punkte
0
Tom Hardy als Bane ist grandios und steht Heath Ledger nicht nach. Zumindest bis zum Schlussakt, als Nolan dann aus dem "Joker mit Muskeln" die Witzfigur macht, wie man sie aus "Batman und Robin" von Joel Schumacher kennt. Da fällt das Mastermind-Image des zweiten Dunklen Ritters und dessen Aufstiegs aus dem Untergrund komplett in sich zusammen. Überhaupt hätte man manche Personen weglassen sollen.

Catwoman hingegen unglaublich sexy gespielt, gut ins Nolan-Universum transferiert. Kann sich Hale Berry einiges abschauen von Hathaway.

Alfred der heimliche Star des Films, sehr emotional gespielt von Michael Caine.

Blake so ein bisschen in der Tradition von Dent als guter Bürger. Die Ereignisse mit ihm ganz am Ende kann man so zeigen und ist keine schlechte Interpretation, hätte man aber auch weglassen können mit der Figur.

Finde nicht, dass Gotham zu realistisch oder hell dargestellt wurde. Nach dem Tod von Harvey Dent war ja Ende mit dem Moloch und "wartime" ist zu Ende, der Frieden ist da und die Polizei ist ja geradezu froh, wenn sie mal wieder was tun kann nach all den friedlichen Jahren.

Der Film leidet halt unter dem Umgang Nolans mit Bane der zuvor noch bedrohlicher und teuflischer wirkte als der Joker, ansonsten auf einem Level mit Teil 2 und mit Hathaway/Hardy/Caine in Topform. Batman Begins für mich der beste Teil der Triologie.
 
Zuletzt bearbeitet:

Shakey Lo

Bankspieler
Beiträge
9.714
Punkte
113
Ort
Mêlée Island
Edit: Ist es eigentlich ok, dass wir uns hier ellenlanges Gequatsche über den Realismus von Batmanverflimungen abhalten? Ich hab das Gefühl, wer hier nur reinschaut, um neue Filme bewertet zu sehen, könnte mittlerweile ziemlich genervt sein.
Man kann für den Film mittlerweile einen eigenen Thread basteln, in den die Diskussion dann reinverschoben wird - wäre mein Vorschlag.
 

pojo

Bankspieler
Beiträge
1.804
Punkte
113
Zumindest bis zum Schlussakt, als Nolan dann aus dem "Joker mit Muskeln" die Witzfigur macht, wie man sie aus "Batman und Robin" von Joel Schumacher kennt. Da fällt das Mastermind-Image des zweiten Dunklen Ritters und dessen Aufstiegs aus dem Untergrund komplett in sich zusammen. Überhaupt hätte man manche Personen weglassen sollen.

Ja, seh ich absolut genauso. Ich glaube, es wird nie explizit ausgesprochen, aber wenn Talia am Ende ihre Identität enthüllt, wird zumindest stark impliziert, dass sie der Kopf ist, der hinter den Angriffen steckt. Bane wird dann auch durch die Rückblende, in der er als stumpfer Haudrauf Talia die Flucht ermöglicht, zum bloßen Lakai degradiert. Das strategische, rationale, kalkulierte Handeln, das Bane bis dahin an den Tag gelegt hat, wird dann auch noch ganz stark dadurch relativiert, dass er Batman am Ende auf einmal nur noch bräsig nach dem Leben trachtet. Keine Rede mehr davon, dass Batman nicht nur physisch, sondern auch psychisch gebrochen werden soll, sondern nur noch primitive Rachegelüste, weil Batman zuvor sein Ego angekratzt hat. Zurück bleibt dann eben eine inkohärente Figur, die mich ein wenig ratlos zurückgelassen hat.



Blake so ein bisschen in der Tradition von Dent als guter Bürger. Die Ereignisse mit ihm ganz am Ende kann man so zeigen und ist keine schlechte Interpretation, hätte man aber auch weglassen können mit der Figur.

Joseph Gordon-Levitt mag ich eigentlich sehr gerne, aber die Figur fand ich ein wenig verschenkt. Ich hab mich schon im Kino gefragt, was eigentlich seine Funktion in dem Film ist. Er ist ja mal Polizist, mal Botenjunge und Sprachrohr für Gordon, der im Krankenhaus liegt. Ja, am Ende darf er noch versuchen, ein paar kulleräugige Kinder zu retten, aber sonst? Wenn dann am Ende der Robintwist kommt, kam mir schon der Gedanke, dass Nolan mit der Figur nicht viel anfangen konnte und sie ausschließlich auf diese Schlusspointe zugeschnitten hat. Eventuell muss Gordon überhaupt nur deshalb zwei Drittel des Filmes im Krankenhaus verbringen - damit die Blake Figur nicht völlig überflüssig wirkt.
 

TT#18

Nachwuchsspieler
Beiträge
2.647
Punkte
0
Ort
North Rhine-Westphalia
Ich hab hier mitgelesen, und will nochmal meine Meinung dazu posten, bevor ich mich dann nicht mehr beteilige. Man kann ja über Bane sagen was man will, aber ich persönlich bin nicht in der Erwartung ins Kino gegangen, Bane als Hauptschurken zu sehen. Es war ja vorher schon durchgesickert, dass Liam Neeson am Set ist. Damit war doch klar, dass der Bogen zu Batman Begins geschlagen wird. Nach meinem Dafürhalten hat Tom Hardy eine super Performance hingelegt, und sich dann eben der Story beugen müssen. Es passt doch durchaus, dass der vermeintliche Haudrauf den Schutzschild für die eigentliche Rache an Batman gibt. Hat sich keiner von euch gefragt, warum Bane überhaupt Batman leiden lassen will? Weil er aus der Gesellschaft der Schatten verstoßen wurde? Die beiden verbindet doch im Grunde gar nichts, und Bane vollführt doch beinahe, was schon Ra's al Ghul im Begriff war zu tun. Dass da mehr dahinter steckt, war doch zu erwarten. Es ist wirklich schade, dass Bane dann so (ver)endet, dass war Hardys Leistung nicht ganz würdig. In den Kontext passt es aber auch.

Zu Gordon-Levitt muss ich mal ganz deutlich sagen: Die Rolle hatte ganz klar ihre Daseinsberechtigung. Aus meiner Sicht war er sogar eine, wenn nicht die Schlüsselfigur. Man kennt das doch: Der Superheld steckt im Dilemma, seine Freunde wenden sich von ihm ab, seine Schutzbefohlenen verdammen ihn, der Bösewicht hat augenscheinlich gewonnen. Aber es gibt immer noch diesen einen Idealisten, der den Glauben nicht aufgegeben hat, der nachwievor auf seine Rückkehr hofft. Das konnte der Commisioner diesmal nicht sein, da seine Zeit vorbei und er auf Batman verdammt sauer ist. Schließlich hat der ihn alleine gelassen. Und da kommt eben Blake ins Spiel, der Batman wieder glauben lässt, dass Gotham noch gerettet werden kann. Ist doch eigentlich ein klassisches Motiv, sehr gut umgesetzt von einem der besten Schauspieler seiner Generation. Vielmehr hatte ich Probleme mit Cotillard. Diese Rolle hat sich nicht so gut eingefügt, und hat ihr meiner Meinung nach auch nicht ganz gepasst. Insgesamt hatte sie für so eine wichtige Figur ungewohnt wenig Ausstrahlung.

Es ist sowieso vergebene Liebesmüh', TDK und TDKR zu vergleichen. In ersterem stand Nolan noch Heath Ledger zur Verfügung, und der hätte ja auch in TDKR den Hauptbösewicht spielen sollen. Zumindest aber wäre seine Rolle bedeutend ausgefallen. So bleibt das alles ein "Was-wäre-wenn?". Und unter den gegebenen Umständen, dass die Nolans alles umschreiben musste, was sie eigentlich für das Ende geplant hatten, ist es ein verdammt guter Film geworden :rocky:
 
Oben