Bis auf einige Prämissen, die man bei Batman wohl immer akzeptieren muss, können an die neuen Filme, denk ich, die selben Maßstäbe, wie an einen modernen, realistischen Thriller/Actionfilm, der im Hier und Jetzt spielt, angelegt werden.
Und hier finde ich, wird die Trilogie ein wenig falsch verstanden.
Batman kann und wird niemals ein realistischer Thriller oder Actionfilm sein. Dieser Batman ist mehr geerdet, aber in keinsterweise realistisch. Die ganze Trilogie strotz doch nur so von Symbolik.
Batman eine Symbolfigur, die für Angst und Schrecken steht, ein Mythos der die gesamte Verbrecherwelt in Atem hält. (Warum er nicht erschossen wurde, weiß ich bis heute nicht.)
Gotham City, eine Stadt die so sehr vor Verbrechen wimmelt, dass eine Terroristische Gruppe sich auserkoren sieht, diese zu "reinigen" (!). (Was sind das denn für Motive ?!)
Ein einziger Staatsanwalt, der als Symbol für das Gute dafür sorgen soll, dass so eine Stadt sauber wird und bleibt. (Ja, klar. Nur weil einer jetzt nicht korrupt ist, ändert es die ganze Stadt ? Der wird spätestens nächste Woche erschossen)
Ein als Clown maskierter Wahnsinniger, der beweisen muss das jeder gute Mensch auch seine bösen Seiten hat, somit seine Motive ähnlich dem des Teufel sind und in Batman seinen Gegenpart sieht (Gott).
Der dunkle Ritter, der glaubt das sein Opfer eine anscheinend kaum mündige Stadt retten kann. (Größenwahn)
Ich verstehe unter Realismus eigentlich was anderes z.B. ambivalente Charaktere. Auch im Nolan Universum ist immer noch Schwarzmalerei angesagt. Gut gegen Böse, Ordnung gegen Anarchie. Dazu kommen noch die kleinen Dinge, die Batman ausmachen wie Moral und Rache. Das was wir hier sehen ist kein realistischer Batman, sondern ein Batman wie sich Nolan ihn vorstellt (mit immer noch geltenen Comicbuchregeln.) Man muss sich doch mal die Dialoge in allen Filmen genauer anhören, das strotz nur so vor Pathos und alles ist so bedeutungsschwanger und glorifizierend.
Ein wirklich realistischer Batman, wäre eine reine 3 teilige Charakter Arc. Aufstieg des Mythos Batman, Persönlicher Kampf mit seinen eigenen Moralvorstellungen und den Ansichten seines engeren Umfeldes und dann der Fall. Alles ohne den ganzen "this is what Gotham deserves" $cheiss. Das ist etwas, was nur angekratzt wurde in der Trilogie, aber nie wirklich ausführlich beleuchtet. Nicht umsonst gibt es viele Beschwerden, dass zu wenig Batman/Bruce Wayne war und dass man mit ihm nicht mitfühlen konnte, denn Nolan ging es immer um das große Ganze.
Natürlich wirkt dieser Batman realistisch gegenüber seinen Vorgängerfilmen, aber diese Geschichte kann man genauso gut in einen Comic verpacken, ohne dass es dann jemand für zu realistisch hält.