Superman Returns
Zunächst einmal diese Anmerkung: Superman war für mich schon immer einer der langweiligsten Superhelden überhaupt, denn er ist flach und hat keinerlei Facetten, die mich ansprechen, ganz im Gegensatz zum getriebenen Batman (der zudem auch verwundbar ist) oder bestenfalls gar den X-Men (die ich allerdings nur aus den Filmen kenne), bei denen Außenseiterdasein das vorrangige Thema ist (vor allem in den beiden sehr guten ersten Filmen). Man muss sich nicht unbedingt vollends mit den Figuren identifizieren können, aber irgendeinen Punkt muss es geben. Selbst Spider-Man hat diesen, weil er es kaum schafft, sein normales Leben zu führen, weil ihm das Superheldendasein immer in die Quere kommt. Für Superman ist dies aber kein Problem - Supergeschwindigkeit, Telefonzelle, fertig. Zudem merkt ja absolut niemand, dass er Clark Kent ist - tjo, was eine Brille und eine Schmalztolle angeblich so ausmachen können...
Zudem sind seine Kräfte so übertrieben, dass man ständig alberne Gimmicks einführen muss (Kryptonit etc.), um ihn überhaupt verwundbar zu machen, damit man künstlich Spannung erzeugen kann. Wo hat er eigentlich seine Grenze? Wer fühlt sich davon angesprochen, wenn er wie im Film ganze Inseln in den Weltraum schleudert?
Jetzt zum Film: Es ist unfassbar, dass nach mehr als einem Jahrzehnt Rumgewurschtel mit ständig neuen Drehbüchern und Autoren ein solch uninspirierter und dramaturgisch schlechter Film entstanden ist. Über die Hauptrollen kann ich auch kaum Gutes sagen: Kate Bosworth ist unglaubhaft, Brandon Routh ist flach (keine Ahnung, ob man Supermans Rolle zusammengestrichen hat, weil Routh es als Schauspieler nicht bringt, oder ob die Rolle an sich so übel konzipiert war), sieht allerdings wie (ein junger) Superman aus, und da ich Lex Luthor schon immer als albernen Gegenspieler empfunden habe (er hat was vom Koyoten bei "Roadrunner" - haufenweise Ideen, aber nie eine Chance), holt auch Kevin Spacey nicht viel heraus, gerade da er auch noch eine für seine Verhältnisse platte Leistung bringt. Und ich möchte mir erst gar keine Gedanken darüber machen, wie unsinnig es eigentlich ist, dass Superman 5 Jahre weg war. Und
rein zufällig ist natürlich auch Clark Kent dann wieder da, und niemand (abgesehen von einem kleinen Moment von Richard White) kommt auf die Idee, dass da möglicherweise ein Zusammenhang bestehen könnte. :mensch:
Ich mag die anderen 4 Bryan Singer-Filme, die ich bislang gesehen hatte (Usual Suspects, Apt Pupil und die zwei X-Men-Filme), eigentlich sehr und hatte viel erwartet, aber das war gar nichts. Keine gute Story, keine Spannung, die Schauspieler wirkten nicht gut, der Film dauerte eine gefühlte Ewigkeit und man beschränkte sich auf "Glamour Shots". Kevin Smith hat recht: Das ist tatsächlich der "Star Trek - The (Slow) Motion Picture" der Superheldenfilme.
Ganz subjektive Bewertung:
4.5/10, auch wenn ich weiß, dass es wohl etliche gibt, die diesen Film ansprechender finden.
Die Superman-Serien "Lois & Clark" und "Smallville" sind für mich noch ansehbar. Dieser Streifen leider ebenso wie die Reeves-Filme nicht.