Zweite Liga 2022/23 - Teuflisch gut!


John Lennon

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Am 15. Juli ist es soweit: der 1. FC Kaiserslautern eröffnet am Betzenberg gegen Hannover 96 die Zweitligasaison 2022/23. Verzichten muss die Zweitligagemeinde in dieser Saison auf den FC Schalke 04 und Werder Bremen, die nach einem Jahr Stippvisite in der geilsten Liga im deutschen Profifußball zurück in die langweilige Bundesliga aufgestiegen sind. Da ist in Liga 3 deutlich mehr Aktion und dort werden sich Dynamo Dresden, Erzgebirge Aue und der FC Ingolstadt nach ihren Abstiegen austoben dürfen. Neu begrüßen wir die eben schon angesprochenen Lauterer, Eintracht Braunschweig, den 1. FC Magdeburg (alle drei Aufsteiger) und die beiden Absteiger aus der Bundesliga Arminia Bielefeld und die SpVgg Greuther Fürth.

Aufgrund der WM in Katar wird die Liga von Mitte November bis zum letzten Wochenende im Januar eine außergewöhnlich lange Winterpause machen. Aber bis es dazu kommt, fließt noch verdammt viel Wasser die Brenz hinunter.

Jetzt mögen sich manche fragen: Nur noch knapp zwei Wochen für die Saisonvorschau für alle 18 Mannschaften - schafft der alte Mann das überhaupt noch? Lasst euch gesagt sein...

turn-spin.gif


Und so werde ich mich auch in diesem Jahr 18mal ganz weit aus dem Fenster lehnen und völligen Quatsch schreiben, der spätestens nach dem zweiten Spieltag ad absurdum geführt wurde. Vermutlich werde ich wieder den Abstieg der Regensburger voraussagen, nur um abermals völlig falsch zu liegen.

katastrophe-michael-manousakis.gif


Wer will, ist natürlich dazu eingeladen, für "seinen" Verein auch eine eigene Vorschau zu schreiben und dort wortreich darzulegen, warum dieser Lennon mit seiner Prognose, dass Fortuna Düsseldorf unter Trainergott Thioune mit 102 Punkten und einem Torverhältnis von 228:4 aufsteigt, völlig daneben ist.

Nur noch einmal Schlafen. Morgen geht es los.

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theGegen

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Die Karte ist krass. Im Westen gibt es nur noch die Fortuna. Der Rest ist entweder irgendwann wieder mal aufgestiegen oder irgendwann mal abgestiegen und nicht mehr zurückgekommen.

Paderborn und Bielefeld ist fast schon Niedersachen oder Mitte und das westliche Geknubbel darunter ist der Rest vom geballten Südwesten.

Durch die Ergänzung Richtung Ost und aufgrund Aufkommen von Sponsoren incl. einiger Kirmes-Clubs hat sich die 2. Liga geographisch ziemlich verändert.
 

TomJakkobee

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Durch die Ergänzung Richtung Ost und aufgrund Aufkommen von Sponsoren incl. einiger Kirmes-Clubs hat sich die 2. Liga geographisch ziemlich verändert.

Wie meinst du denn das? Ich sehe da jetzt nicht so ´ne Menge Ostclubs und offensichtliche Plastikkonstrukte auf der Karte.
 

theGegen

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Wie meinst du denn das? Ich sehe da jetzt nicht so ´ne Menge Ostclubs und offensichtliche Plastikkonstrukte auf der Karte.
Ich meine das so:
"Früher" war viel mehr Westen in der 2. Liga, und weil einige davon nach unten wegfielen und darüber mitunter (fast) Pleite gingen, wurden diese "Westvereine" ersetzt durch den neu hinzu ergänzten Osten, durch Vereine, die besser auf ihr Geld aufpassten oder durch Emporkömmlinge vermittels Sponsoren.
Im Westen hat es sich doch früher echt geknubbelt in der 2. Liga, mit Essen, Duisburg, Wuppertal, ein-bis zweimal Köln, Oberhausen, Aachen.
Von Solingen, Uerdingen, Wattenscheid, Herne usw. ganz zu schweigen.

Diese Grafik hat mich insofern old-school erstaunt und irritiert, dass inzwischen nur noch die Fortuna aus der alten RL West in der 2. Liga spielt. ;)
Krass.
 

TomJakkobee

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"Im Land der tausend Derbys" ist schon länger vorbei, was die höheren Ligen angeht, das stimmt. Ergab sich für mich nur nicht so direkt aus der Karte. Hab´s nun kapiert (y)...
 

John Lennon

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Ok, wir sind ja nicht zum Spaß hier.

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1. FC Kaiserslautern
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Guess who just got back today? Them wild-eyed boys that'd been away. Haven't changed, had much to say.

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Ja, die Boys are Back in Town und der Betze brennt noch genauso wie 2018 als man als Tabellenletzter die 2. Bundesliga verlassen musste. Trainer war damals übrigens ein gewisser Michael Frontzeck. Was macht der eigentlich momentan so? Nehme an, der trainiert mittlerweile einen CL-Teilnehmer oder so. Aber wir schweifen schon in den ersten Zeilen ab...hier soll es ja um den 1. FC Kaiserslautern gehen. Die insgesamt vier Jahre Drittklassigkeit ereignisreich zu nennen, wäre eine Untertreibung. Ich werde es lassen, auf den ganzen Wahnsinn in der Pfälzer Hölle, Hölle, Hölle - sorry, da kam kurz der innere Wolfgang Petry durch...wo waren wir? Ach, ja Wahnsinn auf dem Betzenberg. Hier die Zeit in Liga 3 mit ein paar Stichworten zusammengefasst: Aufstiegshoffnung, Trainerwechsel, Abstiegsangst, Trainerwechsel, zwielichtige Investoren, Trainerwechsel, Insolvenz, Trainerwechsel, Trainerwechsel, Trainerwechsel...so in etwa. Reihenfolge war nicht ganz so, aber ihr solltet zumindest einen Eindruck davon haben, dass die Zeit in der 3. Liga für eine Werbung für herzstärkende Medikamente optimal gewesen wäre.

Das am Ende der letztjährigen Saison der langersehnte Aufstieg gelingen würde, war nach einem schwachen Start in die Saison nicht abzusehen. Unter Trainer Marco Antwerpen (der Name wird uns später nochmal begegnen) gab es zum Saisonauftakt vier sieglose Spiele, darunter ein 0:4 in Berlin bei der Viktoria. Als wäre das nicht schon besorgniserregend genug, in allen vier Spielen (inklusive einer 0:1 Niederlage im Pokal gegen Gladbach) blieb man torlos. Ein Sieg gegen 1860 München am 4. Spieltag sollte die Laune in der Pfalz nur kurzfristig heben, denn es folgten weitere vier Spiele in der Liga, die man ohne Sieg bestritten hat. Nachdem 8. Spieltag war der 1. FC Kaiserslautern damit alles andere als ein Aufstiegskandidat, sondern eher das Gegenteil. Mit mageren sechs Punkten gurkte man in der Abstiegszone rum. Mit Wut im Bauch ging es zum SC Verl und der folgende 2:0 Auswärtssieg sollte der Auftakt für eine Vier-Siege-Serie sein, mit der man sich in die obere Tabellenhälfte schieben konnte. Letztlich war die Hinrunde ganz ok, aber auch nix halbes und nix ganzes. Gerade offensiv gab es immer wieder Phasen, in denen es nicht lief.

Kein Wunder also, dass man im Winter eine Verstärkung für den Sturm suchte und in Terrence Boyd finden sollte. Boyd wechselte für 250.000 Euro vom Hallenschen FC an den Betzenberg und diese Investition sollte sich lohnen. Der in Bremen geborene Sohn einer Deutschen und eines US-Amerikaners zahlte jeden Cent mit seinen Toren in der Rückrunde zurück und machte in dreizehn Ligaspielen acht Tore für seinen neuen Arbeitgeber. Boyd hätte sich sicherlich gewünscht, eine ähnliche Quote bei seinen Einsätzen für die US-Nationalmannschaft aufweisen zu können. Dort steht er bei 14 Einsätzen ohne einen einzigen Treffer, aber das nur am Rande. Boyd wurde der erhoffte Knipser und die Rückrunde lässt sich auf die einfache Formel "läuft es bei Terrance, läuft es beim FCK" runterkürzen. Es ist jedenfalls auffällig, dass sich die Lauterer extrem schwer taten, ohne boydsche Treffer zu punkten oder gar zu siegen. In der besten Saisonphase zwischen Anfang März und Mitte April konnte man fünf Siege einfahren, in jedem Spiel davon traf Boyd mindestens einmal. Blieb er torlos (wie beim einzigen Unentschieden in dem Zeitraum - 0:0 beim der Freiburger Zwoten), lief nicht viel zusammen. So auch an den letzten Spieltagen. Nachdem man Saarbrücken 3:1 schlagen konnte, war die Ausgangslage vor dem 35. Spieltag gut. Es folgten jedoch drei Niederlagen in Wehen, zuhause gegen Dortmund II und und bei Viktoria Köln, so dass auch schon vor dem letzten Spieltag feststand, dass die dann spielfreien Lauterer (Gegner am 38. Spieltag wäre Türkgücü gewesen) in die Relegation müssen.

Bevor es zu den Spielen gegen Dynamo Dresden kommen sollte, gab es einen lauten Knall, denn man entschied sich Marco Antwerpen rauszuwerfen und durch Dirk Schuster zu ersetzen. Antwerpen reagierte entsetzt auf diese - Zitat - "wahnsinnige Entscheidung" und es war klar, dass die Verantwortlichen besser in Deckung gehen, wenn der Aufstieg nicht gelingen würde. Die beiden Spiele gegen Dynamo waren Krampf vom feinsten. Nach einem 0:0 in Kaiserslautern, ging es nach Dresden. Dort erlöste Hanslik mit seinem Treffer in der 59. Minute die schon fast eingeschlafenden Zuschauer an den TV-Geräten und als Hercher in der Nachspielzeit das 2:0 machte, war die Sache klar: Lautern würde in die 2. Bundesliga aufsteigen. Dem Dresdener Publikum missfiel dies offenkundig und es wurde der Pyro-Vorrat aus zwei Jahren Pandemie verfeuert. Dem FCK wird es egal sein, denn das Vabanquespiel (kleines Selbstlob - beim allerersten Versuch direkt richtig geschrieben) Trainerwechsel ging auf und es geht mit Dirk Schuster in Liga 2 weiter.

Der Aufstiegskader bleibt weitestgehend zusammen. Stammtorhüter Matheo Raab schloss sich im Sommer dem Hamburger SV an. Als Ersatz wurde mit Andreas Luthe ein sehr erfahrerener Mann verpflichtet. Luthe machte letzte Saison noch 27 Bundesligaspiele für Union Berlin, dort wollte man aber in Zukunft auf Rönnow als Nummer Eins setzen, so dass sich hier kurzfristig die Möglichkeit für die Lauterer ergab, einen für Zweitligaverhältnisse Klassetorwart zu verpflichten. Elias Huth kehrt nach einer guten Halbsaison in Halle nicht zurück und soll Erzgebirge Aue beim Wiederaufstieg helfen. Alexander Winkler kam in der letzten Saison in 27 Spielen zum Einsatz, überwiegend als IV. Hier hat man sich aber gegen eine Weiterbeschäftigung entschieden, so dass der 30jährige Winkler sich momentan noch auf Vereinssuche ist. Felix Götze (Augsburg), Marvin Senger (St. Pauli, mittlerweile MSV Duisburg) und Simon Stehle (Hannover 96) kehrten nach dem Ende ihrer Leihgeschäfte zu ihren Stammvereinen zurück. Bei Stehle gab es aber Meldungen, dass der FCK hier an einer Weiterbeschäftigung arbeitet. Der 20jährige Offensivspieler konnte zwar in seinen nur wenigen Einsätzen nicht vollends überzeugen, aber seine Vorlage zum 2:0 in der Relegation war immens wichtig und Schuster scheint nicht abgeneigt, den Deutsch-Spanier aus Valladolid auch 2022/23 im Kader zu haben. Hier müsste Hannover einer Vertragsauflösung aber zustimmen, da man sicherlich keine Ablöse zahlen wird. Neben Luthe sind dagegen die Verpflichtungen von Ben Zolinski (Erzgebirge Aue), Lars Bünning (SV Meppen), Julian Krahl (Viktoria Berlin) und Weltmeister (das wird sich immer falsch anhören) Erik Durm (Eintracht Frankfurt) fix. Krahl wird der Ersatz von Luthe und eher selten zum Einsatz kommen. Alle anderen der eben genannten Spieler dürften dagegen gute Chancen auf einen Stammplatz haben. Innenverteidiger Brünning war die letzten beiden Saisons Stammkraft beim SV Meppen. Zolinski kannst du vorne auf jeder Position bringen, ist aber auf den Außenpositionen am stärksten. Weltmeister Durm (hatte ich erwähnt, dass sich das falsch anhört?) ist als RV eingeplant. Zudem hat man in den letzten Tagen den Sohn vom ehemaligen Hochspringer Tim Lobinger verpflichtet. Dieser hört auf den schönen Namen Lex-Tyger und spielte in der letzten Saison für Fortuna Düsseldorf. Dort konnte der 23jährige Stürmer seine ersten Einsätze in der zweiten Liga machen. In elf Einsätzen blieb der 1,92m große Lobinger aber ohne Scorerpunkt. Allerdings kam er auch nur auf 81 Spielminuten als Joker. Lobinger habe ich selbst in seiner Zeit bei der SG Wattenscheid in der Lohrheide gesehen. Einsatz stimmt, aber beim Rest habe ich meine Zweifel, ob das für Liga 2 reicht. Lautern will und wird aber eh noch nachlegen und Trainer Schuster rechnet noch mit ein bis zwei Transfers, die möglichst zeitnah erledigt werden sollen. Dies ist auch nötig, denn die Offensive sollte dringend breiter aufgestellt werden, um die Abhängigkeit von Boyd zu verringern. Dessen Bilanz liest sich mit acht Treffern bei fast 50 Zweitligaspielen auch nicht so besonders und ob er im Alter von 31 ausgerechnet jetzt zündet? Abwarten. Auch bei anderen Spielern aus der Offensive wie dem 36jährigen Wunderlich, Zuck, Hanslik und Hercher bleiben Fragezeichen, inwieweit sie ihre Zahlen auch in der 2. Liga halten können. Die Defensive sieht dagegen deutlich besser aus. Zusammen mit der Heimstärke könnte das für den Klassenerhalt reichen. Es wird aber ein Kampf bis zum letzten Spieltag.

Prognose: Abstiegskampf (genaue Platzierungen gibt es erst am Ende, wenn alle 18 Saisonvorschauen da sind)
 
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1. FC Kaiserslautern
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Ja, die Boys are Back in Town und der Betze brennt noch genauso wie 2018 als man als Tabellenletzter die 2. Bundesliga verlassen musste. Trainer war damals übrigens ein gewisser Michael Frontzeck. Was macht der eigentlich momentan so? Nehme an, der trainiert mittlerweile einen CL-Teilnehmer oder so. Aber wir schweifen schon in den ersten Zeilen ab...hier soll es ja um den 1. FC Kaiserslautern gehen. Die insgesamt vier Jahre Drittklassigkeit ereignisreich zu nennen, wäre eine Untertreibung. Ich werde es lassen, auf den ganzen Wahnsinn in der Pfälzer Hölle, Hölle, Hölle - sorry, da kam kurz der innere Wolfgang Petry durch...wo waren wir? Ach, ja Wahnsinn auf dem Betzenberg. Hier die Zeit in Liga 3 mit ein paar Stichworten zusammengefasst: Aufstiegshoffnung, Trainerwechsel, Abstiegsangst, Trainerwechsel, zwielichtige Investoren, Trainerwechsel, Insolvenz, Trainerwechsel, Trainerwechsel, Trainerwechsel...so in etwa. Reihenfolge war nicht ganz so, aber ihr solltet zumindest einen Eindruck davon haben, dass die Zeit in der 3. Liga für eine Werbung für herzstärkende Medikamente optimal gewesen wäre.

Das am Ende der letztjährigen Saison der langersehnte Aufstieg gelingen würde, war nach einem schwachen Start in die Saison nicht abzusehen. Unter Trainer Marco Antwerpen (der Name wird uns später nochmal begegnen) gab es zum Saisonauftakt vier sieglose Spiele, darunter ein 0:4 in Berlin bei der Viktoria. Als wäre das nicht schon besorgniserregend genug, in allen vier Spielen (inklusive einer 0:1 Niederlage im Pokal gegen Gladbach) blieb man torlos. Ein Sieg gegen 1860 München am 4. Spieltag sollte die Laune in der Pfalz nur kurzfristig heben, denn es folgten weitere vier Spiele in der Liga, die man ohne Sieg bestritten hat. Nachdem 8. Spieltag war der 1. FC Kaiserslautern damit alles andere als ein Aufstiegskandidat, sondern eher das Gegenteil. Mit mageren sechs Punkten gurkte man in der Abstiegszone rum. Mit Wut im Bauch ging es zum SC Verl und der folgende 2:0 Auswärtssieg sollte der Auftakt für eine Vier-Siege-Serie sein, mit der man sich in die obere Tabellenhälfte schieben konnte. Letztlich war die Hinrunde ganz ok, aber auch nix halbes und nix ganzes. Gerade offensiv gab es immer wieder Phasen, in denen es nicht lief.

Kein Wunder also, dass man im Winter eine Verstärkung für den Sturm suchte und in Terrence Boyd finden sollte. Boyd wechselte für 250.000 Euro vom Hallenschen FC an den Betzenberg und diese Investition sollte sich lohnen. Der in Bremen geborene Sohn einer Deutschen und eines US-Amerikaners zahlte jeden Cent mit seinen Toren in der Rückrunde zurück und machte in dreizehn Ligaspielen acht Tore für seinen neuen Arbeitgeber. Boyd hätte sich sicherlich gewünscht, eine ähnliche Quote bei seinen Einsätzen für die US-Nationalmannschaft aufweisen zu können. Dort steht er bei 14 Einsätzen ohne einen einzigen Treffer, aber das nur am Rande. Boyd wurde der erhoffte Knipser und die Rückrunde lässt sich auf die einfache Formel "läuft es bei Terrance, läuft es beim FCK" runterkürzen. Es ist jedenfalls auffällig, dass sich die Lauterer extrem schwer taten, ohne boydsche Treffer zu punkten oder gar zu siegen. In der besten Saisonphase zwischen Anfang März und Mitte April konnte man fünf Siege einfahren, in jedem Spiel davon traf Boyd mindestens einmal. Blieb er torlos (wie beim einzigen Unentschieden in dem Zeitraum - 0:0 beim der Freiburger Zwoten), lief nicht viel zusammen. So auch an den letzten Spieltagen. Nachdem man Saarbrücken 3:1 schlagen konnte, war die Ausgangslage vor dem 35. Spieltag gut. Es folgten jedoch drei Niederlagen in Wehen, zuhause gegen Dortmund II und und bei Viktoria Köln, so dass auch schon vor dem letzten Spieltag feststand, dass die dann spielfreien Lauterer (Gegner am 38. Spieltag wäre Türkgücü gewesen) in die Relegation müssen.

Bevor es zu den Spielen gegen Dynamo Dresden kommen sollte, gab es einen lauten Knall, denn man entschied sich Marco Antwerpen rauszuwerfen und durch Dirk Schuster zu ersetzen. Antwerpen reagierte entsetzt auf diese - Zitat - "wahnsinnige Entscheidung" und es war klar, dass die Verantwortlichen besser in Deckung gehen, wenn der Aufstieg nicht gelingen würde. Die beiden Spiele gegen Dynamo waren Krampf vom feinsten. Nach einem 0:0 in Kaiserslautern, ging es nach Dresden. Dort erlöste Hanslik mit seinem Treffer in der 59. Minute die schon fast eingeschlafenden Zuschauer an den TV-Geräten und als Hercher in der Nachspielzeit das 2:0 machte, war die Sache klar: Lautern würde in die 2. Bundesliga aufsteigen. Dem Dresdener Publikum missfiel dies offenkundig und es wurde der Pyro-Vorrat aus zwei Jahren Pandemie verfeuert. Dem FCK wird es egal sein, denn das Vabanquespiel (kleines Selbstlob - beim allerersten Versuch direkt richtig geschrieben) Trainerwechsel ging auf und es geht mit Dirk Schuster in Liga 2 weiter.

Der Aufstiegskader bleibt weitestgehend zusammen. Stammtorhüter Matheo Raab schloss sich im Sommer dem Hamburger SV an. Als Ersatz wurde mit Andreas Luthe ein sehr erfahrerener Mann verpflichtet. Luthe machte letzte Saison noch 27 Bundesligaspiele für Union Berlin, dort wollte man aber in Zukunft auf Rönnow als Nummer Eins setzen, so dass sich hier kurzfristig die Möglichkeit für die Lauterer ergab, einen für Zweitligaverhältnisse Klassetorwart zu verpflichten. Elias Huth kehrt nach einer guten Halbsaison in Halle nicht zurück und soll Erzgebirge Aue beim Wiederaufstieg helfen. Alexander Winkler kam in der letzten Saison in 27 Spielen zum Einsatz, überwiegend als IV. Hier hat man sich aber gegen eine Weiterbeschäftigung entschieden, so dass der 30jährige Winkler sich momentan noch auf Vereinssuche ist. Felix Götze (Augsburg), Marvin Senger (St. Pauli, mittlerweile MSV Duisburg) und Simon Stehle (Hannover 96) kehrten nach dem Ende ihrer Leihgeschäfte zu ihren Stammvereinen zurück. Bei Stehle gab es aber Meldungen, dass der FCK hier an einer Weiterbeschäftigung arbeitet. Der 20jährige Offensivspieler konnte zwar in seinen nur wenigen Einsätzen nicht vollends überzeugen, aber seine Vorlage zum 2:0 in der Relegation war immens wichtig und Schuster scheint nicht abgeneigt, den Deutsch-Spanier aus Valladolid auch 2022/23 im Kader zu haben. Hier müsste Hannover einer Vertragsauflösung aber zustimmen, da man sicherlich keine Ablöse zahlen wird. Neben Luthe sind dagegen die Verpflichtungen von Ben Zolinski (Erzgebirge Aue), Lars Bünning (SV Meppen), Julian Krahl (Viktoria Berlin) und Weltmeister (das wird sich immer falsch anhören) Erik Durm (Eintracht Frankfurt) fix. Krahl wird der Ersatz von Luthe und eher selten zum Einsatz kommen. Alle anderen der eben genannten Spieler dürften dagegen gute Chancen auf einen Stammplatz haben. Innenverteidiger Brünning war die letzten beiden Saisons Stammkraft beim SV Meppen. Zolinski kannst du vorne auf jeder Position bringen, ist aber auf den Außenpositionen am stärksten. Weltmeister Durm (hatte ich erwähnt, dass sich das falsch anhört?) ist als RV eingeplant. Zudem hat man in den letzten Tagen den Sohn vom ehemaligen Hochspringer Tim Lobinger verpflichtet. Dieser hört auf den schönen Namen Lex-Tyger und spielte in der letzten Saison für Fortuna Düsseldorf. Dort konnte der 23jährige Stürmer seine ersten Einsätze in der zweiten Liga machen. In elf Einsätzen blieb der 1,92m große Lobinger aber ohne Scorerpunkt. Allerdings kam er auch nur auf 81 Spielminuten als Joker. Lobinger habe ich selbst in seiner Zeit bei der SG Wattenscheid in der Lohrheide gesehen. Einsatz stimmt, aber beim Rest habe ich meine Zweifel, ob das für Liga 2 reicht. Lautern will und wird aber eh noch nachlegen und Trainer Schuster rechnet noch mit ein bis zwei Transfers, die möglichst zeitnah erledigt werden sollen. Dies ist auch nötig, denn die Offensive sollte dringend breiter aufgestellt werden, um die Abhängigkeit von Boyd zu verringern. Dessen Bilanz liest sich mit acht Treffern bei fast 50 Zweitligaspielen auch nicht so besonders und ob er im Alter von 31 ausgerechnet jetzt zündet? Abwarten. Auch bei anderen Spielern aus der Offensive wie dem 36jährigen Wunderlich, Zuck, Hanslik und Hercher bleiben Fragezeichen, inwieweit sie ihre Zahlen auch in der 2. Liga halten können. Die Defensive sieht dagegen deutlich besser aus. Zusammen mit der Heimstärke könnte das für den Klassenerhalt reichen. Es wird aber ein Kampf bis zum letzten Spieltag.

Prognose: Abstiegskampf (genaue Platzierungen gibt es erst am Ende, wenn alle 18 Saisonvorschauen da sind)
Alles in allem gut zusammengefasst (y)
Ja es war einiges los in den vier Jahren. Keiner hatte geglaubt so lange in der 3.Liga bleiben zu "müssen" und beinahe hätte es das Ende bedeutet.
Nach dem Saisonstart in der letzten Saison hatte niemand mehr wirklich geglaubt tatsächlich noch eine Rolle im Aufstiegskampf spielen zu können und sie gar mit dem Aufstieg beenden zu können. Allerdings war der eindeutige Wendepunkt zu Hause gegen die Barackler. Als mit 9 Mann die alten lauterer Tugenden wieder hervorkamen und mit Kampf und Einsatz das Spiel mit 0:0 "gewonnen" werden konnte.
Hervorzuheben wäre die überragende Abwehr inkl. Torhüterleistung. Mit nur 27 Gegentoren in 36 Spielen die beste Abwehr im gesamten Profibereich Deutschlands.
Die Lautrer Offensive würde ich nicht auf Boyd beschränken. Es gab eine Vielzahl an Torschützen und teilweise waren sie schwer auszumachen. Dennoch stimmt es, dass mit Boyd ein wichtiges Puzzleteil fehlte.

- Stehle hat bei Hannover verlängert und ist mittlerweile an Vik. Köln verliehen worden

Ich denke auch, dass noch weitere Verpflichtungen folgen werden, viell sogar ein weiterer "Hochkaräter".

Auf jeden Fall kann das Ziel nur Klassenerhalt heißen, auch wenn einige schon wieder vom Durchmarsch träumen :kopfpatsch: Aber Diejenigen haben offensichtlich von Demut noch nichts gehört.
Meine Prognose: Mit den oben erwähnten Tugenden (Kampf, Einsatz und Füreinander einstehen) gelingt es dem FCK erfolgreich die Klasse zu halten.
Getreu dem Motto des großen Fritz: "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
 

John Lennon

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- Stehle hat bei Hannover verlängert und ist mittlerweile an Vik. Köln verliehen worden

Ah, danke. Hatte da einen älteren Artikel von Mitte Juni oder so im Kopf, wo drinstand, dass er wieder bei Lautern landen könnte und das dann nicht mehr geprüft, ob er irgendwo anders unterschrieben hat.
 

John Lennon

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Eintracht Braunschweig
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"Ein Jahr lang war ich ohne dich. Ich brauchte diese Zeit für mich. Kann sein, dass ich ein Anderer bin, als der der damals von dir ging."

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Hello Again. Die Eintracht aus Braunschweig sagt nach einem Jahr in Liga 3: "Hello Again." Ob die Wiedersehensfreude bei allen Zweitligisten so groß ist, wage ich zu bezweifeln. *hust Hannover *hust Aber das ist hier ja auch kein Beliebheitswettbewerb, sondern die Startberechtigung mussten sich die Braunschweiger erarbeiten. Nach einem 0:0 auf dem Betzenberg beim späteren Mitaufsteiger am 1. Spieltag setzte es im Heimspiel gegen Viktoria Berlin eine deutliche Niederlage. Die Mannen von Trainer Michael Schiele gingen mit 0:4 unter. Verrückt, dass Viktoria Berlin alle drei Aufsteiger während der Saison schlagen konnte, aber am Saisonende dennoch den Gang in die Regionalliga antreten musste. Eine solche Konstellation dürfte es so häufig noch nicht gegeben haben. Falls es überhaupt schonmal vorgekommen ist. Wie dem auch sei, zurück zu Braunschweig. Am dritten Spieltag in Halle konnte man den ersten Saisonsieg einfahren, dem weitere zwei zu-Null-Siege folgen sollten. Insgesamt spielte man eine ziemlich unaufgeregte und konstante Saison. Sowohl in der Hin- als auch in der Rückrunde holte man exakt 32 Punkte und ab Mitte Oktober stand man nur nach der Niederlage gegen Magdeburg am 17. Spieltag nicht auf Tabellenplatz zwei oder drei. Dass es am Ende der direkte Aufstiegsplatz wurde, verdankt man einem starken Schlußspurt. Zwischen dem 32. und 36. Spieltag gewann man alle vier Spiele (das Spiel gegen Türkgücü fiel ja weg) und setzte sich vor den Konkurrenten aus Kaiserslautern. Man konnte sich sogar an den letzten beiden Spieltagen zwei Niederlagen leisten und konnte dennoch den direkten Wiederaufstieg feiern.

Für Braunschweig ist es - wenn ich mich nicht verzählt habe - die 19. Saison in der zweiten Liga und für Trainer Schiele der dritte Versuch, in der Liga Fuß zu fassen. Sein erstes Intermezzo dauerte nur wenige Wochen. Nachdem ihm mit Würzburg 2020 der Aufstieg gelang, wurde er nämlich schon nach dem zweiten Spieltag von seinen Aufgaben entbunden und freigestellt. Als Trainer von Sandhausen hielt er sich dann etwas länger, aber auch da war relativ schnell Feierabend, genauergesagt nach vierzehn Spielen und einer bescheidenen Punkteausbeute von 0,77 Punkten pro Spiel.

Nach einer für seine Verhältnisse enttäuschenden Saison, in der er häufig nur als Teilzeitkraft zum Einsatz kam, hat Martin Kobylanski die Braunschweiger Löwen verlassen und spielt zukünftig für die Löwen aus München. Jomaine Consbruch kehrt nach Ende seines Leihgeschäfts in seine Geburtsstadt Bielefeld zurück. Der mittlerweile 20jährige Mittelfeldspieler konnte sich schnell einen Stammplatz erspielen und immerhin sieben Scorerpunkte beisteuern, bevor er Mitte April mit einem Schlüsselbeinbruch zum Zuschauen verdammt wurde. Während Consbruch bei der Arminia gute Karten auf Spielzeit haben könnte, wurde der ebenfalls dort unter Vertrag stehende Stürmer Sebastian Müller von den Bielefeldern nach Ablauf seiner Leihe direkt weiter an den Halleschen FC ausgeliehen. Auch Müllers Bilanz liest sich mit sechs Scorerpunkten in 24 Einsätzen ordentlich. Linksverteidiger Lasse Schlüter verlor in der Rückrunde seinen Stammplatz und hat den Verein, nachdem sein Vertrag nicht verlängert wurde, verlassen. Der 30jährige Hamburger wartet noch auf einen neuen Verein.

Weiter an Bord ist der junge Mittelstürmer Luc Ihorst, den man für 200.000 Euro fest verpflichtete. Ihorst war in der letzten Saison von Werder Bremen ausgeliehen und legte einen sehr guten Start in seine Braunschweiger Zeit hin. Am dritten und vierten Spieltag traf er, wurde dann aber von Verletzungen ausgebremst. Die Braunschweiger sind aber von ihm überzeugt und hoffen, dass er in Zukunft von Verletzungen weitestgehend verschont bleibt. Ebenfalls ein paar hunderttausend Euro war den Braunschweiger Ron-Thorben Hoffmann wert. Der 23jährige Schlussmann spielte letzte Saison auf der britischen Insel für Sunderland und beendete im Sommer seine Zeit beim FC Bayern. Hoffmann wird Nachfolger vom ewigen Jasmin Fejzic, der über 200 Spiele für Braunschweig gemacht hat, im Alter von 36 Lenzen aber nun eine kleinere sportliche Rolle einnehmen soll. Mit Innenverteidiger Saulo Decarli (Bochum) und Fabio Kaufmann (Karlsruhe) kehren zwei bekannte Gesichter zurück. Innenverteidiger Decarli spielte zwischen 2014 und 2017 für Braunschweig, bevor er für 1,5 Millionen Euro nach Brügge wechselte. Beim VfL Bochum spielte er zuletzt gar keine Rolle mehr, aber wenn er das Niveau aus seiner ersten Zeit bei der Eintracht erreicht, gehört der 30jährige Schweizer aus Locarno zu den besseren Verteidigern der Liga. Offensivspieler Kaufmann ging nach dem Abstieg zum KSC, blieb dort aber glücklos und will nun an seine gute Saison 2020/21 anknüpfen, in der er fünf Tore und fünf Vorlagen für die Braunschweiger erzielen konnte. Anton Donkor (vorher Mannheim) wird sich auf der LV-Position einen Zweikampf mit Niko Kijewski leisten. Denkbar wäre auch, dass beide gemeinsam die linke Seite beackern und Donkor den offensiveren Part übernimmt. Ein weiterer Neuzugang ist der Niederländer Immanuel Pherai, der in der letzten Saison für Dortmund II dreizehn Scorerpunkte erzielen konnte und sich so für höherklassige Mannschaften interessant machte. Pherai wird überwiegend im zentralen offensiven Mittelfeld eingesetzt, weiß aber auch, wie man in die Zweikämpfe gehen muss und im Zweifel auch wie man ordentlich hinlangt, wie man an seinen neun gelben Karten sehen kann. Am 33. Spieltag konnte er sogar schon für eine Minute Bundesligaluft schnuppern. Damit hat er dies Mehmet Ibrahimi voraus. Der 19jährige Linksaußen kommt für ein Jahr leihweise aus Leipzig und soll die Konkurrenzssituation beleben. Man muss aber kein Prophet sein, dass das Wohl und Wehe der Braunschweiger nicht vom deutschen U19-Nationalspieler abhängen wird. Hier sind andere gefragt und der Verbleib von den beiden besten Torschützen der Vorsaison Lion Lauberbach (13 Tore) und Maurice Multhaup (7) ein positives Zeichen.

Wie beim FCK kann es für Braunschweig nur um den Klassenerhalt gehen und schon das wird ein Ritt auf der Rasierklinge. Die Neuzugänge müssen liefern und Lauberbach beweisen, dass er auch eine Liga höher regelmäßig treffen kann.

Prognose: Abstiegskampf
 

x9ts8

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Toll, geschrieben @John Lennon, da fällt mir echt wenig als Ergänzung ein.
Taktisch probt Braunschweig aktuell v.a. die Dreierkette als 3-5-2 mit einem Zehner (Pherai) und zwei Stürmern (Lauberbach + X). Schiele meinte dazu, dass er so sichergehen kann, genügend Spieler mit entsprechender Physis auf den Platz zu bekommen, um in der 2. Liga bestehen zu können.
Transfertechnisch wird man mit Endo von Union Berlin in Verbindung gebracht und immer wieder mit Aaron Opoku. Es wird also noch ein Flügelspieler und eventuell ein weiterer IV gesucht.
 

Cudi

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Ich bin ja mal gespannt, ob Braunschweig die halbe Million für Opoku zahlen könnte. Wenn er geht, dann wahrscheinlich zu Rapid Wien.
 

x9ts8

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Ich bin ja mal gespannt, ob Braunschweig die halbe Million für Opoku zahlen könnte. Wenn er geht, dann wahrscheinlich zu Rapid Wien.
Angeblich haben wir noch eine ordentliche Summe dank einiger Sponsoren in der Hinterhand. Kann mir aber nicht vorstellen, dass Opoku zu uns will, wenn er als Altwrnativen mindestens Rapid Wien & Düsseldorf hat.
 

John Lennon

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1. FC Magdeburg
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"Don't stop me now. 'Cause I'm having a good time. Don't stop me now. Yes, I'm havin' a good time. I don't want to stop at all."

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Ja, die Magdeburger hatten eine verdammt gute Zeit in der letzten Saison, in der sie wie ein warmes Messer durch die Butter durch die 3. Liga glitten und keinen Zweifel aufkommen ließen, wer am Saisonende als Tabellenführer die Liga verlassen würde. 78 Punkte, vierzehn Punkte Vorsprung auf Braunschweige, mit Abstand beste Offensive, bestes Heimteam, bestes Auswärtsteam, bestes Team der Hinrunde, bestes Team der Rückrunde, an jedem Spieltag unter den ersten drei, ab dem 7. Spieltag immer Tabellenführer, mit Barik den besten Scorer der Liga...ja, ich denke, das kann sich alles sehen lassen und auf die Frage, ob der Aufstieg der Magdeburger, die 1974 den Europapokal der Pokalsieger gewinnen konnten und damit bis in alle Ewigkeiten der einzige DDR-Verein sein werden, der einen Europapokal holen konnte, hochverdient war, kann es nur eine Antwort geben: JA!

Damit kehrt der FCM nach drei Jahren in der Drittklassigkeit in die 2. Liga zurück. Beim damaligen Versuch, sich nach einem ebenfalls sehr überzeugenden Aufstieg in der Liga zu halten, holte man sich ein dickes blaues Auge und musste mit nur 31 Punkten den Gang zurück in die 3. Liga antreten. Man wird also gewarnt sein, dass eine gute Drittligasaison nicht gleichbedeutend mit einem "es wird in Liga 2 schon klappen" ist. Vielleicht ist auch gerade aus der damaligen Erfahrung der 1. FC Magdeburg von allen Aufsteigern der bisher aktivste auf dem Transfermarkt. Manche Transferaktivität ist natürlich auch der Tatsache geschuldet, dass Trainer Christian Titz (seit Februar 2021 bei den Magdeburgern) Ersatz für Stammkräfte, die den Verein verlassen haben, benötigt. Gleich dreimal schlug der SC Paderborn beim FCM zu und sicherte sich ablösefrei die Dienste von Rechtsverteidiger Raphael Obermair, dem defensiven Mittelfeldspieler Tobias Müller und Rechtsaußen Sirlord Conteh (was für ein toller Vorname, btw). Drei Wechsel innerhalb einer Transferperiode von einem Verein zum anderen? In Leipzig sieht man gerade Oliver Mintzlaff mit einem "ich wusste gar nicht, dass das erlaubt ist"-Blick. Nicht, dass er da noch auf Gedanken kommt. Aber zurück zu Magdeburg, die mit Adrian Malachowski (Waldhof Mannheim), Tobias Knost (SC Verl) und Korbian Bürger (Aue) drei Rotationsspieler nicht mit neuen Verträgen ausstatten wollten. Noch auf Vereinssuche sind Mittelfeldspieler Sebastian Jakubiak, der nach einem Achillessehnenriss lange ausfiel und Nico Grantowski.

Die Neuzugänge, die man bisher an der MDCC-Arena begrüßen durfte, sind eine bunte Mischung aus Spielern aus dem Ausland, 2./3. Liga und der Regionalliga. Der offensive Flügelspieler Mo El Hankouri spielte in der Jugend von Feyenoord Rotterdam und in der Eredivisie für eben jene Rotterdamer und Groningen. Aus dem belgischen Eupen stößt der 23jährige Verteidiger Silas Gnaka zu den Magdeburgern hinzu. Der Mann aus der Elfenbeinküste absolvierte dort in der letzten Saison achtzehn Spiele, in denen er überwiegend in der Innenverteidigung oder als Linksverteidiger eingesetzt wurde. Da mit Tim Stappmann (Oberhausen), Malcolm Cacutalua (vorher Aue), Belal Halbouni (Werder II) und Jamie Lawrence (Bayern II, ausgeliehen) gleich vier Spieler geholt wurden, die in der Innenverteidigung zuhause sind, kann man aber davon ausgehen, dass Gnaka nicht für diese Position vorgesehen ist. Während Cacutalua auf über 100 Einsätze in der zweiten Liga zurückblicken kann, ist die 2. Liga für die deutlich jüngeren Stappmann, Halbouni und Lawrence Neuland. Dies gilt im Prinzip auch für die weiteren Neuzugänge Tim Boss (Torwart, zuletzt in Wehen-Wiesbaden - und ja, der war mal bei Dynamo, aber dort kam er nur auf einen Einsatz in Liga 2), den defensiven Mittelfeldspieler Daniel Elfadli (VfR Aalen) und Offensivmann Leo Scienza, der aus der Zwoten von Schalke kommt und für diese in der letzten Saison dreiundzwanzig Scorerpunkte in der Regionalliga West auflegte.

Zahlenmäßig konzentriert man sich bei den Neuzugängen also eher auf die Defensive, was auch Sinn macht, da man die Offensive weitestgehend zusammenhalten konnte und dort außergewöhnlich stark war, während 39 Gegentore jetzt kein Grund sind, um in Tränen auszubrechen, aber sicherlich eher Verbesserungspotential haben könnten. Titz wird sicherlich auch in Liga 2 seinen offensiven Spielstil durchziehen wollen, aber man sollte nicht davon ausgehen, dass Ceka (18 Scorerpunkte), Baris Atik (40! Scorerpunkte), Schuler (15) auch eine Liga höher so gute Werte auflegen können. Noch dazu wo man gerade vom Verletzungspech gebeutelt ist. Atik hat sich im gestrigen Testspiel gegen Union wieder verletzt (Diagnose steht noch aus) und auch die Stürmer Luca Schuler und Kai Brünker fallen weiter aus. Da kann eine verbesserte Defensive um den gerade erst von einer Verletzung zurückkehrten Stammkeeper Dominik Reimann Gold wert sein.

Prognose: auch hier Abstiegskampf (ist langweilig, ich weiß)
 

John Lennon

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"Soul, I hear you calling. Oh baby, please, give a little respect to me."

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Liebe Regensburger, nur weil ich euch seit Jahren regelmäßig den Abstieg voraussage, heißt das nicht, dass ich euch nicht respektiere. Wobei ich gerade nochmal extra nachgeschaut habe. In der Saison 2018/19 hatte ich euch auf Platz 13. So siehts aus! Außerdem müsst ihr doch eingestehen, dass ich in der letzten Saison verdammt nah dran war. Ich hatte euch auf Platz 16, ihr wurdet 15. Was jetzt nicht so weit weg ist, wenn ich in der Grundschule richtig aufgepasst habe. Zudem solltet ihr euch mit anderen Dingen als dieser harmlosen Spielerei beschäftigen. Wäre ich Uli Hoeneß würde ich nämlich - beim Blick auf eure Entwicklung generell und eure letzte Saison im Speziellen bezogen - sagen, dass der Trend kein Friend ist.

5 - 8 - 12 - 14 - 15...was aussieht wie ein Teil der Lottozahlen sind die Platzierungen von Jahn Regensburg seit dem Aufstieg 2017. Es geht also in die falsche Richtung und die Rückrunde war mit einem Wort katastrophal. Ganze zwölf Punkte konnte die Mannschaft von Mersad Selimbegovic (seit 2012 im Verein und seit 2019 Cheftrainer) dort holen und damit sechszehn Punkte weniger als noch in der Hinrunde, welche auf einem starken 5. Platz beendet werden konnte.

Es gibt also durchaus besorgniserregende Entwicklungen in den letzten Monaten und die Abgänge von Leistungsträgern wie Stammtorwart Alexander Meyer (Borussia Dortmund), Mittelfeldspieler Max Besuschkow (Hannover 96) und Linksverteidiger Erik Wekesser (1. FC Nürnberg) sind auch nicht dazu geeignet, Optimismus zu versprühen. Noch dazu, wo mit Carlo Boukhalfa (ursprünglich Freiburg II, seit diesem Sommer St. Pauli), Jan-Niklas Beste (Werder Bremen, seit diesem Sommer Heidenheim), Sarpreet Singh (Bayern II) und David Otto (Heidenheim, jetzt St. Pauli) alle vier Leihspieler den Verein verlassen haben.

Da der SSV nicht gerade als Big Spender auf dem Transfermarkt bekannt ist, überrascht es nicht, dass man bei den Neuzugängen auf ablösefreie Spieler und Leihgeschäfte setzt. Dejan Stojanovic spielte in den letzten gut anderthalb Jahren zunächst für den FC St. Pauli und in der letzten Saison für Ingolstadt. Der großgewachsene Torwart kennt also die Liga und hat sich, nachdem sein Vertrag in Middlesbrough aufgelöst wurde, dazu entschieden, in Zukunft für den SSV Jahn aufzulaufen. Wandervogel Prince Osei Owusu hat im Alter von 25 Jahren schon mehr Vereine in seiner Vita stehen als manche Menschen Unterhosen in der Schublade haben. Zuletzt spielte er für Erzgebirge Aue, konnte dort den Abstieg aber nicht verhindern. Obwohl als Mittelstürmer unterwegs, hat er das Toreschießen nicht erfunden. In mittlerweile fünfzig Zweitligaspielen traf er nur zweimal und auch in der 3. Liga sieht seine Bilanz nicht viel besser aus. Umso mehr wird es auf die anderen Neuzugänge in der Offensive ankommen, wenn es darum geht, die über 40 Scorerpunkte, die die Spieler, die den Verein verlassen haben, gemacht haben, aufzufangen. Dabei hofft man u.a. auf Linksaußen Minos Gouras, der in der letzten Saison für Saarbrücken sechs Tore erzielen konnte und zudem vier Vorlagen an den Mann brachte. Joshua Mees spielte schon einmal für den SSV. Genauergesagt in der Saison 2017/18, in der er gute Zahlen auflegen konnte. Oscar Schönfelder (Werder) und Christian Viet (St. Pauli, zuletzt bei Dortmund II) können schon ein paar Einsätze in Liga 2 vorweisen, sind aber weit davon entfernt als etablierte Profispieler zu gelten. Beide Mittelfeldspieler hoffen daruf, dass sie in Regensburg den nächsten Karriereschnitt machen können. Schon deutlich erfahrener ist Maximilian Thalhammer, der in wenigen Tagen seinen 25. Geburtstag feiern wird. Thalhammer kommt aus Paderborn, wo er in der letzten Saison 22 Einsätze hatte. Thalhammer kann sowohl im Mittelfeld als auch in der Abwehrzentrale zum Einsatz kommen. Wie bei quasi allen Zweitligisten ist die Kaderplanung aber noch nicht abgeschlossen, u.a. wurde man mit Denis Huseinbasic in Verbindung gebracht. Dieser wurde im Sommer vom 1. FC Köln verpflichtet und soll vermutlich erstmal ausgeliehen werden, um Spielpraxis zu sammeln. Da Sport-Geschäftsführer Christian Keller vor seinem Engagement bei den Kölnern beim SSV Jahn gearbeitet hat (und als Architekt der Erfolge gilt), könnte hier der Weg des 20jährigen nach Regensburg führen.

Prognose: Abstiegska..., ach was solls, wozu warten...der SSV Jahn Regensburg wird am Saisonende absteigen. Diesmal wirklich.
 
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John Lennon

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SV Sandhausen
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"Hold my head up everywhere. Keep myself right on this train. I'm the underdog. Live my life on a lullaby. Keep myself riding on this train."

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Auch nach mittlerweile zehn Jahren am Stück in der Liga ist der SV Sandhausen der Underdog der zweiten Liga. Jahr für Jahr zeigt man den Großen die lange Nase und hält sich mit einem bescheidenen Etat in der Liga, während finanziell deutlich besser aufgestellte Vereine schlechter abschneiden. Gut, 2013 war man eigentlich sportlich abgestiegen, aber wieso, weshalb, warum man trotzdem in der Liga blieb, könnt ihr in einer der Saisonvorschauen der letzten Jahre nachlesen - gefühlt habe ich das schon dreizehnmal erklärt, was komisch ist, weil Sandhausen ja noch keine dreizehn Jahre in Liga 2 vorweisen kann. Egal, ihr könnt euch die Geschehnisse im Sommer 2013 auch von einem MSV Duisburg-Fan erklären lassen. Die müssten auch Bescheid wissen.

Zurück zum SV Sandhausen...das dachte sich auch Alois Schwartz, als er am 22. September letzten Jahres nach etwas mehr als fünf Jahren, in denen er für den 1. FC Nürnberg und den Karlsruher SC gearbeitet hat, zurückkehrte. Der Grund ist relativ einfach. Der Saisonstart ging komplett in die Hose und nach vier Punkten aus den ersten sieben Spielen wurde das Trainer-Duo Gerhard Kleppinger und Stefan Kulovits freigestellt und durch eben jenen Schwartz ersetzt. Kleppinger ist weiterhin beim SV Sandhausen und fungiert als Leiter der Scoutingabteilung. Kulovits zog es zurück in seine österreichische Heimat, wo er momentan die zweite Mannschaft von Rapid Wien betreut. Unter Schwartz gab es einen zunächst leichten Aufwärtstrend. Nach einem 2:1 bei Hannover 96, ließ man sich auch durch eine hohe Heimniederlage gegen Darmstadt (1:6) nicht aus der Ruhe bringen und holte fünf Punkte in den nächsten drei Spielen (u.a. ein 2:2 zuhause gegen Werder). Allerdings blieb man anschließend in den restlichen Spielen der Hinrunde sieglos, so dass man diese mit vierzehn Punkten auf Platz 17 beendete. Durch einen Auswärtssieg bei Fortuna Düsseldorf am 18. Spieltag, der noch vor Weihnachten 2021 gespielt wurde, konnte man das Jahr aber mit einem Erfolgserlebnis abschließen.

Voller Zuversicht ging es nach der Winterpause ins Heimspiel gegen Regensburg, aber spätestens nach dem 0:3 in der 52. Minute wusste jeder, dass man das Spiel vermutlich nicht mehr hoch gewinnen wird. Man setzte den Start also direkt in den Sand und so mancher hatte vielleicht auch den schlechten Saisonstart im Hinterkopf, als es in die nächsten wichtigen Spiele u.a. gegen direkte Konkurrenten wie Aue und Ingolstadt ging. Um die Sache hier abzukürzen. Sandhausen meisterte diese Aufgaben mit Bravour und blieb über zwei Monate ungeschlagen, bevor man am 27. Spieltag das Heimspiel gegen Hansa Rostock mit 0:1 verlor. Aber durch weitere acht Punkte in den nächsten vier Spielen stand der abermalige Klassenerhalt quasi drei Spiele vor Saisonende fest. Rechnerisch wäre er zwar noch möglich gewesen, aber dafür hätte Dynamo "keine Ahnung wie man im Jahr 2022 Spiele gewinnt" Dresden gleich drei Siege am Stück holen und Sandhausen alles vergeigen müssen. Das mit dem Vergeigen hat man in zwei von drei Spielen hinbekommen, aber das hatte keine gravierenden Auswirkungen. Lediglich eine bessere Platzierung wurde hier liegengelassen, wobei gegen Schalke und Paderborn schon verlieren kann.

Mit Pascal Testroet hat eigentlich nur ein Leistungsträger den Verein verlassen. Testroet war verantwortlich für zehn Saisontore und damit bester Torschütze der Sandhäuser. Er wird in Zukunft für den FC Ingolstadt in Liga 3 spielen. Die Schanzer überweisen 700.000 Euro für den 31jährigen Mittelstürmer. Eine durchaus stolze Summe, finde ich. Ansonsten blieb man bisher von Abgängen der Stammkräft verschont. Natürlich kann sich das noch ändern. So wurde etwa Linksverteidiger Okoroji mit Hannover in Verbindung gebracht. Andere Spieler wie Julius Biada (Saarbrücken), Erich Berko (Maccabi Netanya) und Gianluca Gaudino (Lausanne) haben nur sehr kleine Rollen gespielt. Nachfolger von Testroet im Sturmzentrum wird Matej Pulkrab, welcher zuletzt für Sparta Prag spielte und dort immerhin sieben Tore erzielen konnte. Auch seine Bilanz von fast vierzig Toren in 108 Spielen im tschechischen Oberhaus ließt sich nicht so übel. Traditionell ist Sandhausen Anlaufstelle für Spieler, bei denen es in letzter Zeit nicht so gut gelaufen ist und die sich erhoffen, ihre Karriere im beschaulichen Sandhausen wieder in Schwung zu bringen. Beim VfL Bochum spricht man hier von Dellenspielern und der Begriff gefällt mir gut. So ein Dellenspieler ist Neuzugang Philipp Ochs, der nach einem enttäuschendem Jahr bei Hannover 96 in Zukunft für Sandhausen die linke Seite beackern wird. Dabei muss er dringend an seiner Effizenz arbeiten, bei über fünfzig Einsätzen in der zweiten Liga muss einfach mehr für einen Offensivspieler rausspringen als vier Scorerpunkte. Aber Sandhausen hat schon bewiesen, dass man Spieler wieder hinbekommt. Dies erhofft man sich auch von David Kinsombi. Kinsombi war in seiner Zeit bei Holstein Kiel einer der besten Spieler der Liga. Das sah auch der Hamburger SV, der daraufhin drei Millionen für Kinsombi bezahlte. Nun wechselt er ablösefrei zum SV Sandhausen und trifft dort auf seinen Bruder Christian. Gestern hat man zwei weitere Neuzugänge bekanntgegeben. Joseph Ganda und Abu-Bekir El-Zein trainierten in den letzten Tagen zur Probe mit und konnten dort überzeugen, so dass man den 25jährigen Israeli Ganda (vorher bei Admira Wacker Mödling) und den 19jährigen Linksaußen El-Zein, der mit der U19 von Borussia Dortmund Meister wurde, verpflichtete. Beide erhöhen die Auswahl in der Offensive. Mit den Neuzugängen, dem weitestgehend zusammengebliebenen Kader und der guten Rückrunde im Rücken kann man optimistisch in die kommende Saison gehen.

Prognose: Überraschungsteam
 
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John Lennon

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FC Hansa Rostock
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"Wenn ich will, tanz ich allein in meinem Stadion. Rundes, buntes Glück, wandel` Trauer in Extase um."

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Ich weiß nicht, wie Hansafans die letzte Saison beschreiben würden, aber ekstatisch würde ich sie nicht nennen. Worte, die mir für Hansas erste Zweitligasaison seit 2012 einfallen, sind grundsolide, unaufgeregt und den Erwartungen entsprechend. Was ja auch gut ist. Der Start in die Saison war nicht atemberaubend, aber mit vier Punkten aus den ersten drei Spielen und dem Sieg in der ersten Runde des DFB-Pokals auch nicht völlig vermurkst. Daran schloss sich eine von mehreren schwächeren Phasen mit zwei Siegen, einem Unentschieden und vier Niederlagen an. Da die Konkurrenz aber auch nicht wirklich aus dem Knick kam, konnte man sich auch nach dem 0:4 am Millerntor am 13. Spieltag weiterhin oberhalb des Striches halten und mit den folgenden Siegen zuhause gegen Düsseldorf und bei Regensburg, die man kurz zuvor aus dem Pokal geworfen hatte, den Abstand auf die Abstiegsränge auf fünf Punkte ausbauen. Durch fünf sieglose Spiele vor der Winterpause verpasste man die Gelegenheit, die Weihnachtstage noch entspannter zu gestalten. Ein Grund hierfür war die Heimschwäche, die sich durch die ganze Saison ziehen sollte. Nur 17 Punkte sollte Hansa zuhause holen und dort u.a. gegen alle drei späteren Absteiger ohne Dreier bleiben.

Die Rückrunde verlief für die Truppe von Jens Härtel, der seit 2019 Cheftrainer auf der Kogge ist, ähnlich wie die Hinrunde. Immer wenn es drohte, etwas ernster zu werden, konnte man wichtige Punkte sammeln. Ganz wichtig natürlich in dem Zusammenhang das 4:1 in Dresden, wo man schon nach 18. Minuten mit vier Toren Vorsprung führte. Warum war das Spiel so zentral für die weitere Saison? Aus zwei Gründen - Hansa konnte den Abstand auf Platz 16 auf vier Punkte erhöhen und Dynamo war danach endgültig von der Rolle. Man muss sich das mal vorstellen. Nach dem Spiel waren Hansa und Dresden mit 24 Punkten punktgleich auf den Plätzen 12 und 13. Am Saisonende trennten beide dann neun Punkte und das auch nur weil Hansa nach dem Heimsieg gegen St. Pauli am 28. Spieltag die Saison innerlich vorzeitig beendete. Obwohl man zuvor vier Siege einfahren konnte (darunter ein nicht minder wichtiger Sieg auf Schalke, nachdem man kurzfristig auf Platz 16 gefallen war), konnte man jedenfalls anschließend kein Spiel mehr gewinnen, was letztlich eine bessere Endplatzierung kostete, aber man wird es verschmerzen können.

Was den Kader für die neue Saison angeht...Hanno Behrens hat den Verein in Richtung Indonesien - ja, ihr lest richtig, Indonesien - verlassen und bringt 200.000 Euro Ablöse. Behrens war mit fünf Toren zweitbester Torschütze und mit sechs Vorlagen bester Vorlagengeber. Hier sieht man auch gleich ein Problem von Hansa, mit Ausnahme von John Verhoek, der mit siebzehn Treffern das beste Jahr seiner Karriere spielte, gab es nicht einen anderen Spieler, der auch nur in die Nähe einer zweistelligen Torausbeute kam. Das trifft auch auf Heinrich Bentley Baxter Bahn (so der volle Name) zu. HBBB traf lediglich einmal für Hansa und spielt in Zukunft bei Waldhof Mannheim. Dort kann er sich, wenn er will, eine Bude mit Verteidiger Julian Riedel, der in der letzten Saison lediglich zweimal in der Startelf von Hansa stand, teilen. Riedel wechselt nämlich auch an den Waldhof und bringt zusammen mit HBBB die Erfahrung aus fast 400 Drittligaspielen mit. Nach nur einem Jahr bei Hansa Rostock verlässt Calogero Rizzuto den Verein und sucht noch einen neuen Arbeitgeber. Nach drei Jahren endet auch die Zeit von Nik Omladic bei Hansa. Der 32jährige Slowene fiel in der Rückrunde lange mit einer Fußverletzung aus. Auch der offensiv flexibel einsetzbare Omladic sucht noch einen neuen Verein. Drittligafußball spielen in der nächsten Saison Sechser Björn Rother (RWE) und Linksverteidiger Tobias Schwede (Saarbrücken). Während Rother auf immerhin vierzehn Einsätze kam kam Schwede nur auf ganze drei. Mit Danylo Sikan (Schachtar Donezk), Jonathan Meier (Mainz 05, jetzt Dresden), Timo Becker (Schalke 04, jetzt Kiel), Robin Meißner (Hamburger SV) und Streli Mamba (Kairat Almaty) haben gleich fünf Leihspieler den Verein verlassen. Insbesondere Becker hätte man gerne gehalten, da er sich in der Rückrunde einen Stammplatz als rechter Verteidiger sichern und dort überzeugen konnte.

Man sieht also, auf der Seite der Abgänge gibt es einiges zu vermelden, aber auch bei den Neuzugängen war Hansa schon sehr aktiv. Gleich zweimal bediente man sich dabei in Paderborn und holte mit Offensivspieler Kai Pröger und Rechtsverteidiger Frederic Ananou frisches Blut für die rechte Außenbahn. Pröger, der offensiv eigentlich alles spielen kann, mir aber als RA am besten gefällt, erzielte in der letzten Saison neun Scorerpunkte. Ananou wird sich mit einem weiteren Neuzugang John-Patrick Strauß (Aue) um den Platz hinter Pröger streiten, wobei beide auch auf anderen Positionen spielen können. Gerade Strauß hat das in mehr als 100 Zweitligaspielen bewiesen. Den überwiegenden Teil machte er sogar im zentralen, defensiven Mittelfeld. Da dort aber nicht zuletzt durch Neuzugang Dennis Dressel (1860 München) und Lukas Fröde (ehemals beim KSC - war letzte schon ausgeliehen und wurde in diesem Sommer festverpflichtet) gute Leute zur Verfügung stehen, erwarte ich Strauß auf der Außenbahn. Ebenfalls auf keine Position festgelegt ist mit Morris Schröter ein weiterer Neuzugang. Schröter war zuletzt Stammspieler bei Dynamo Dresden und hat dort je nach Bedarf auf der offensiveren oder der defensiveren Position auf der rechten Seite gespielt. Er kann aber auch problemlos ins Zentrum rücken. Besonderes Augenmerk von Randbelgiern wird in dieser Saison auf Sebastien Thill liegen. Thill ist 25facher Nationalspieler Luxemburgs und spielte in der letzten Saison mit Sheriff Tiraspol Champions League. Thill gelang dabei das Kunststück, den Siegtreffer im Bernabeu gegen Real Madrid zu erzielen. Im folgenden Spiel gegen Inter Mailand traf der zentrale Mittelfeldspieler ein weiteres Mal. Auf jeden Fall eine spannende Neuverpflichtung. Generell muss man Hansa - Stand jetzt - eine gute Transferperiode attestieren. So sollte es gelingen, die Abhängigkeit von Verhoek zu verringern, was auch extrem wichtig wäre, da ich glaube, dass er weniger Treffer (10-12) machen wird.

Prognose: leichte Verbesserung zu Platz 13 aus dem Vorjahr
 
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Hans A. Jan

zu gut für die 3. Liga
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Danke @John Lennon , ich denke da kann man überwiegend mitgehen. Mininmale Anmerkungen, ich denke für die Fans von HANSA war die Saison schon weit über dem Erwartungswert und teilweise mehr als ekstatisch. Der erste Auswärtssieg 3-0 in Hannover, die Pokalschlachten gegen HDH und in Regensburg, 4-1 bei Dynamo, 4-3 auf Schalke, Sieg gegen Pauli. Das war verdammt viel Lametta nach 9 Jahren Schweineliga. Viele hatten wohl eher eine Saison mit Klatschen ohne Ende erwartet und bestenfalls Rang 16,17. Dafür waren wir vom ersten Saisonspiel an konkurrenzfähig und haben nur 3 oder 4 mal im ganzen Jahr richtig auf den Sack bekommen, ansosnten war man immer auf Augenhöhe oder besser.

Was die Kaderplanung angeht, haben wir mit Behrens den Topscorer nach Verhoek verloren, dazu einen absoluten Superprofi, auf und neben dem Platz. Ob Thill die Rolle einnehmen kann, steht absolut noch in den Sternen. Die Youtube Videos sehen Klasse aus, aber da ist auch viel Dorfplatz Moldau dabei. Verloren oder abgegeben hat man sonst nur solide Rollenspieler, für die die 2. Liga eine Nummer zu hoch war. Menschlich gerade bei Bax, Omla, Rother, Juli schade, aber sportlich verständlich. Quantitativ hat man alles ersetzt. Die Frage bleibt, trifft John nochmal zweistellig? Kann Thill 10 Scorer bringen? Wird Pröger die Führungsrolle annehmen und auch Tore schießen? Wie entwickelt sich das ewige Fragezeichen Duljevic? Von den Anlagen her ein absoluter Topspieler, aber er trifft aus 3m den Möbelwagen nicht. Kann Breier nochmal an alte Leistungen anknüpfen? Wird Theo Martens hinter John der Durchstarter der Saison? Defensiv sieht das sehr wacklig aus, nur 3 Innenverteidiger, links der dauerverletzte Scherff und ein Nachwuchsmann. Ananou ist eine Wundertüte und mit hoher Verletzungsanfälligkeit. Strauß ist ein guter Rollenspieler, aber offensiv wenig brauchbar.

Prognose: das 2. Jahr ist statistisch betrachtet gar nicht mehr das Schwerste, aber wir werden durchgehend im unteren Drittel spielen. Rang 13 (der es am Ende war) zu bestätigen, wäre eine Riesensache.
 

tennisfun

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Gerade auf dem Weltsender ;) Franken-TV gesehen. 70 Jahre Mitglied beim FCN, Horst Leupold. Mit 10 Jahren hat er sich endlich seinen Mitgliedsausweis holen dürfen. Das hat schon was.(y)
 
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