O-Scoring & Nachbesprechung - 12.7.08 - W. Klitschko vs T. Thompson


tulpe

Nachwuchsspieler
Beiträge
246
Punkte
0
Ort
Hamburg
also golotoa haut klitschko in den ersten 3 runden weg,
dennoch hat klitschko so gesehen immer die leute oben geboxt.
vergleicht doch mal klitschkos gegner mit denen von erdei z.B.

auch wenn die leute shot waren oder alt, sie waren trotzdem oben.

gibt halt momentan kaum boxer die gute chancen gegen klitschko haben.
zumal klitschko wohl kaum ausgepunkten wird.

daher denke ich, das er nur durch ko gegen leute wie peter,brewster(nur z.B.) usw verlieren kann.

hat jemand den kampf von Omar Jatta gegen gjetan keta gesehen?
 
Zuletzt bearbeitet:

Roberts

Moderator Boxen
Teammitglied
Beiträge
9.748
Punkte
113
Im Uebrigen, was war an Klitschko gestern eigentlich wirklich schlecht.

Er hat gegen einen unangenehmen GEgner, der fast staendig nach vorn ist, keine entscheidenden Treffer nehmen muessen und die er genommen hat, die hat er recht solide weggesteckt. Da werden jetzt die typischen Nasen natuerlich sagen, die Schlaege waren nur leichte Wischer oder nicht hart, da ja Klitschko mit seinem von vielen Experten anerkannten und beschlossenen Glaskinn gar keine echten Schlaege wegstecken kann.

Tja, schlecht ist immer relativ. Die Geschichte mit dem Glaskinn ist längst zu den Akten gelegt. Wer diesen Schwachsinn noch behauptet, zeigt noch einmal eindrucksvoll, dass er nicht in der Lage ist, persönliche Animositäten aus Kampfbeurteilungen herauszulassen.

Im Grunde genommen hat der Kampf noch einmal gezeigt, wo Wladimir Probleme hat und wo weniger:

1. Wladimir ist nur selten in der Lage wirklich variabel zu boxen. Sein Jab kam in dem Kampf deutlich schlechter als gewohnt, weil Thompson es zu verhindern wusste. Erst als Thompson konditionell nachlies kam Wladimir öfter damit durch. Variieren zwischen Schlägen zum Kopf und zum Körper seltener, als notwendig. Aufwärtshaken (wie immer) wenige Versuche, variieren zwischen Haken und Graden zu selten.

2. Wladimir kann immer noch nicht effektiv im Rückwärtsgang boxen. Die Quote der Schläge in solchen Situationen ist bedenklich gering.

3. Wladimir ist im Infight geradezu hilflos. Das einzige was für ihn dabei noch funktioniert ist Klammern.

4. Wladimir fing auch in diesem Kampf früh an, durch den Mund zu atmen und in seinen Bewegungen zu eiern, zu staksen - eigentlich immer ein Anzeichen für konditionelle Probleme. Aus meiner Sicht hatte Wladimir in diesem Kampf natürlich auch durch die von ihm gesetzten Treffer das Glück des Tüchtigen, dass Thompson nach der sechsten Runde konditionell sein Pulver verschossen hatte, bis dahin konnte Thompson ihm das Leben auch boxerisch schwer machen.

5. Weil diese Dinge so sind und gestern von vielen potenziellen Gegnern zu sehen waren, wird es doch irgendwann einen Gegner geben, der sein Konzept dagegen auch einmal über zwölf Runden durchziehen kann. Bis dahin bleibt Wladimir die klare Nr. 1 mit ebenso klar erkennbaren Stärken und Schwächen, woran auch sein jetziger Trainer, Emanuel Steward, nur im zwar nützlichen, aber geringen Umfang etwas ändern konnte.

Die Dauer des »Phänomens« Klitschko - das in meinen Augen vielmehr ein mediales, kommerzielles, dramaturgisches, den Umständen geschuldetes Phänomen ist, und nicht nur ein sportliches - hängt in meinen Augen sehr stark von der Gegnerwahl ab.

Ich würde eher sagen, hängt davon ab, ob es mal wieder einen Konkurrenten im Schwergewicht gibt, der in der Lage ist Wladimirs bekannte Schwächen über zwölf Runden anzugreifen und seine Stärken nicht so zur Entfaltung kommen zu lassen. Ein solcher Gegner hat sich bisher nicht gezeigt. Es gibt einen exklusiven Kreis von Gegnern, die über das ein oder andere Mittel verfügen, um wenigstens eine oder ein paar seiner Schwächen anzugreifen, die meisten haben dafür aber im Gegenzug zuviele eigene Schwächen oder gegebene Nachteile, die Wladimir wahrscheinlich besser auszunutzen weiß, als umgekehrt.

Roberts
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Linus Corretja

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.494
Punkte
0
Ort
Rheinland
Ich würde eher sagen, hängt davon ab, ob es mal wieder einen Konkurrenten im Schwergewicht gibt, der in der Lage ist Wladimirs bekannte Schwächen über zwölf Runden anzugreifen und seine Stärken nicht so zur Entfaltung kommen zu lassen. Ein solcher Gegner hat sich bisher nicht gezeigt. Es gibt einen exklusiven Kreis von Gegnern, die über das ein oder andere Mittel verfügen, um wenigstens eine oder ein paar seiner Schwächen anzugreifen, die meisten haben dafür aber im Gegenzug zuviele eigene Schwächen oder gegebene Nachteile, die Wladimir wahrscheinlich besser auszunutzen weiß, als umgekehrt.

Roberts

...und genau deshalb fand ich Thompsons Leistung bemerkenswert -immerhin einer der es phasenweise mal ein bisschen eng gemacht hat/hat aussehen lassen und gezeigt hat, das er ein würdiger Herausforderer (im Rahmen der derzeit im HW gegebenen Leistungsdichte war). Hat jetzt keiner behauptet "das ist der kommende Mann im HW" -aber man darf ihm doch wohl mal zugestehen, es wenigstens ernsthaft VERSUCHT zu haben.

@Tony Jaa: Ich verstehe absolut nicht, warum Du und einige andere jetzt Thompsons Engagement immer mit dem Verweis auf Klitschkos Schwächen kleinreden wollen.

Immerhin mal einer, der ein bisschen mitboxt und nicht bedingungslos jeden einzelnen Jab frisst wie Pommes Schranke. Ja sicher darf man das von einem HW-PH NORMALERWEISE erwarten, da haste grundsätzlich schon recht. Aber wie viele vor ihm haben diese Erwartungshaltung in jüngster Vergangenheit erfüllt??? BrewsterII ??? Brock?? Ibragimov?? Von daher immerhin mal wieder etwas Gegenwehr. Wenn es dann gleich etwas eng wird für Wladimir (hatte es nach den ersten 6 Runden wie gesagt 3:3), hat sich das zuschauen doch umso mehr gelohnt, also alles wunderbar:cool4:
 

Harman

Bankspieler
Beiträge
8.701
Punkte
113
Ort
Bananenstaat
Also ich gebe auch mal meinen Senf dazu. Der Kampf war naja mittelmäßig bis schlecht anzusehen. Habe aber schon schlechtere von Waldi gesehen.

Thompson war relativ gut eingestellt und ging die ersten Runden viel zum Körper was auch gut funzte. Waldi vergewaltigte mit seiner lästigen Ottke Klammerrei die Boxregeln bis zum äußersten. Waldi bringt seine Aktionen und scheint dann zu panik zu haben ein Echo abzubekommen und springt sofort in den Mann, klammert oder drückt den Gegner nach unter.

Thompson gab ich drei Runden und ab der fünften oder sechsten baute er rapide ab. Erst dachte ich es wäre taktik und er hoffe das Waldi sich auspowert aber dem war anscheinend nicht so.

Waldi konnte dann nach und nach seine linke und rechte immer mehr etablieren und schoss ihn irgendwann ab und hat verdient gewonnen.

Aber ein fader beigeschmackt bleibt. Dieses Klammern ist furchtbar und alles andere als ansehnlich. Infight beherrscht Waldi kein bisschen und wirkt in der Halb bis Nahdistanz einfach nur hilflos und panisch. Hätte Thompson weiterhin zum Body gearbeitet und nur etwas mehr an Speed und Schlagkraft verfügt wäre Waldi baden gegangen.

Das Stewart mal meinte Waldi wäre besser als Lennox gewesen ist ein schlechter Witz. Lewis hätte Waldi in Grund und Boden gehauen und war ihm technisch und vom Schlagasenal um längen und Welten überlegen.

Dieses genze gequatsche vonwegen ein David Haye wäre noch nicht würdig einen Waldi herauszufordern ist auch unsinn. Ich traue Haye zu Waldi ratz fatz abzuschiessen. Natürlich hat auch Waldi die Chance aber Haye kann für Waldi zum Alptraum werden.
 

Mike Hammer

Nachwuchsspieler
Beiträge
606
Punkte
0
Ort
1659 Berlin
Was soll das ganze Gequatsche um David Haye.Der Mann hat 1x im Schwergewicht geboxt.Er hat einen ordentlichen Punch (gegen 100kgplus muss man erst einmal sehen) aber auch nicht das beste Kinn.Er war als Amateur und Profi etliche Male am Boden und wurde vorzeitig besiegt.Für mich ist WK klarer Favorit gegen Haye.Der soll erst einige Male im Schwergewicht boxen und dann sehen wir weiter.
 

Harman

Bankspieler
Beiträge
8.701
Punkte
113
Ort
Bananenstaat
@ Mike Hammer

Alles bla bla ich sehe ihn Haye die Fähigkeiten die man braucht um Waldi zu schlagen. Ein Mann der das CW bestimmt hat, hat auch das recht einen HW Champion zu fordern. Das gab es im Boxen wärend den letzten hundert Jahren dutzende male.

Und wenn der Klammeraffe so in den Mann springt wie gegen Thompson wird er eiskalt abgekontert denn Haye hat den Speed allemal dazu.
 

pdkiller

Nachwuchsspieler
Beiträge
50
Punkte
0
Nächster Gegner von Klitschko:

Jetzt gegen Powetkin
"Mein nächster Gegner ist Alexander Powetkin. Das steht schon fest", so der Wahl-Hamburger. Genauer Termin und Ort für den Kampf gegen den 27-jährigen Russen sind noch offen.

quelle: sport1.de
 

Roberts

Moderator Boxen
Teammitglied
Beiträge
9.748
Punkte
113
...und genau deshalb fand ich Thompsons Leistung bemerkenswert -immerhin einer der es phasenweise mal ein bisschen eng gemacht hat/hat aussehen lassen und gezeigt hat, das er ein würdiger Herausforderer (im Rahmen der derzeit im HW gegebenen Leistungsdichte war). Hat jetzt keiner behauptet "das ist der kommende Mann im HW" -aber man darf ihm doch wohl mal zugestehen, es wenigstens ernsthaft VERSUCHT zu haben.

Stimmt. Thompson hatte ein gutes Konzept, dessen entscheidenes Problem wohl war, dass man dafür eine deutlich bessere Kondition gebraucht hätte.

Das Stewart mal meinte Waldi wäre besser als Lennox gewesen ist ein schlechter Witz. Lewis hätte Waldi in Grund und Boden gehauen und war ihm technisch und vom Schlagasenal um längen und Welten überlegen.

Ich werte dass als öffentlichen Aufmunterungsversuch für das Beste Pferd im Stall, ernst gemeint haben, kann Steward das eigentlich nicht. Lewis ist jederzeit erkennbar der komplettere, bessere Boxer gewesen. Wer will nach allen Kämpen bedier Boxer ernsthaft daran zweifeln? Trotzdem bleibt Wladimir die Nr.1.

Roberts
 

Moritz

Bankspieler
Beiträge
8.428
Punkte
113
Thompson hat imo gegen Wladi den besten Kampf seit langem geliefert, nur wenigen ist es gelungen Wladi so zu fordern, wenns auch hintenraus dann nicht gelangt hat, er hat gut angefangen, dann aber zunehmend abgebaut...Klitschko natürlich der verdiente und klare Sieger. Ansonsten, naja, die Heizung wird er jetzt zu Hause wohl reparieren können, wenn er aber den ganzen Tross, der da zu Beginn in der Kabine am Start war mitfinanzieren muss, dann wirds für viel mehr, als die Heizung, wohl nicht reichen...eigentlich schade für ihn, mit 36 wird er wohl auch nichtmehr allzuviele Chancen um nen WM-Titel zu boxen bekommen...aufhören muss er aber sicher nicht, aber es ist halt schwer, sich mit 36 nochmal hinten anzustellen. Schade für die Family und die 7 Kinder...

CC

:thumb: :thumb:

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen!
 

Emperor

F1-Tippspiel-Champion 2019
Beiträge
1.813
Punkte
83
Ort
Dortmund
Klitschko ist fuer jeden hart schlagenden, technisch ordentlichen boxer ab 1,90 ein gefundenes fessen.

Ohne Worte.


@Roberts

Richtig. Die Sache mit dem Glaskinn glauben wirklich nur Leute, die auch ähnliche Zitate wie oben abgeben.
Klitschko wurde schon ein paar mal gut von Thompson getroffen, ein klassisches Glaskinn wäre davon zu Boden gegangen.
 

lamont zero

Nachwuchsspieler
Beiträge
414
Punkte
0
Nun muss ich auch noch was loswerden.
Zunächst: Toll,dass hier im Forum so rege diskutiert wird. Da sind sehr viele bereichernde und auch fachkundige,wie emotionale Kommentare vorzufinden. Macht wirklich Spass das zu verfolgen,ehrlich.

Zu Klitschko vs Thompson:

Wladimir hat verdient gewonnen.
Thompson war symphatisch und sah in den ersten Runden stabil aus.
TT konnte WK bedrängen und verunsichern.
Letztlich ging TT die Kondition aus,das lag vornehmlich an den harten Treffern Klitschkos.

Dennoch gefiel mir Klitschkos Leistung nicht wirklich gut,er hat kaum den Jab gebrachtklammerte unentwegt,lehnt sich auf den Gegner,sieht teilweise hilflos und unkoordiniert aus,er wird klar getroffen,und schaut dann wenig souverän aus. Ich mag,dass er sich nach Treffern stets revanchieren will,das spricht für sein Herz/Ego,aber er wird,das denke ich,gegen Povetkin verlieren. Povetkin wird Klitschko entthronen. Das mag gewagt sein,ist aber nur ne Meinung,die auch ein bisschen polarisieren darf. Ich mag Klizschko,ich mag Povetkin und ich wünsche mir einen spannenden Kampf.

Zu RTL: Grausam sind die Werbung,die Promis und der Drews.
 

Moritz

Bankspieler
Beiträge
8.428
Punkte
113
Zu RTL: Grausam sind die Werbung,die Promis und der Drews.

Bei der Werbung und den Promis (allen voran die Ferres als Klitschko Groupie Nr. 2 - Nr. 1 ist immernoch Jisi;-) stimme ich zu. Aber tausendmal lieber Tobi Drews als einmal den Ploog!

Mich hat übelst Krasniqi genervt, mit seiner ständigen Entschuldigungsleier für seine Niederlage. Ich kann den Typ einfach nichtmehr sehen!
 

Totto

Bankspieler
Beiträge
11.297
Punkte
113
Tja, schlecht ist immer relativ. Die Geschichte mit dem Glaskinn ist längst zu den Akten gelegt. Wer diesen Schwachsinn noch behauptet, zeigt noch einmal eindrucksvoll, dass er nicht in der Lage ist, persönliche Animositäten aus Kampfbeurteilungen herauszulassen.

Im Grunde genommen hat der Kampf noch einmal gezeigt, wo Wladimir Probleme hat und wo weniger:

1. Wladimir ist nur selten in der Lage wirklich variabel zu boxen. Sein Jab kam in dem Kampf deutlich schlechter als gewohnt, weil Thompson es zu verhindern wusste. Erst als Thompson konditionell nachlies kam Wladimir öfter damit durch. Variieren zwischen Schlägen zum Kopf und zum Körper seltener, als notwendig. Aufwärtshaken (wie immer) wenige Versuche, variieren zwischen Haken und Graden zu selten.

2. Wladimir kann immer noch nicht effektiv im Rückwärtsgang boxen. Die Quote der Schläge in solchen Situationen ist bedenklich gering.

3. Wladimir ist im Infight geradezu hilflos. Das einzige was für ihn dabei noch funktioniert ist Klammern.

4. Wladimir fing auch in diesem Kampf früh an, durch den Mund zu atmen und in seinen Bewegungen zu eiern, zu staksen - eigentlich immer ein Anzeichen für konditionelle Probleme. Aus meiner Sicht hatte Wladimir in diesem Kampf natürlich auch durch die von ihm gesetzten Treffer das Glück des Tüchtigen, dass Thompson nach der sechsten Runde konditionell sein Pulver verschossen hatte, bis dahin konnte Thompson ihm das Leben auch boxerisch schwer machen.

5. Weil diese Dinge so sind und gestern von vielen potenziellen Gegnern zu sehen waren, wird es doch irgendwann einen Gegner geben, der sein Konzept dagegen auch einmal über zwölf Runden durchziehen kann. Bis dahin bleibt Wladimir die klare Nr. 1 mit ebenso klar erkennbaren Stärken und Schwächen, woran auch sein jetziger Trainer, Emanuel Steward, nur im zwar nützlichen, aber geringen Umfang etwas ändern konnte.
...
Ich würde eher sagen, hängt davon ab, ob es mal wieder einen Konkurrenten im Schwergewicht gibt, der in der Lage ist Wladimirs bekannte Schwächen über zwölf Runden anzugreifen und seine Stärken nicht so zur Entfaltung kommen zu lassen. Ein solcher Gegner hat sich bisher nicht gezeigt. Es gibt einen exklusiven Kreis von Gegnern, die über das ein oder andere Mittel verfügen, um wenigstens eine oder ein paar seiner Schwächen anzugreifen, die meisten haben dafür aber im Gegenzug zuviele eigene Schwächen oder gegebene Nachteile, die Wladimir wahrscheinlich besser auszunutzen weiß, als umgekehrt.

Roberts

Volle Zustimmung.

Zu WKs Verteidigung würde ich allerdings vermuten, dass er zu Beginn zuviel beweisen wollte und deshalb zu sehr die Brechstange ausgepackt hat.
 

Quax1

Nachwuchsspieler
Beiträge
69
Punkte
0
Hallo zusammen ...

also, dann werde auch ich mal kurz meine Ansicht zum Samstag-Abend darlegen:

Einfach gesagt: Klitschko hat mich nicht enttäuscht aber auch nicht wirklich überzeugt. Vor allem am Anfang hat er sich von Thompson doch ziemlich die Butter vom Brot nehmen bzw. ihn viel zu sehr kommen lassen. Seine Infight-Schwäche kam dort wieder gut zur Geltung und er hat auch die ein oder andere Hand mitgenommen. Alles was ihm in diesen Situationen einfällt ist Klammern und den Gegner hinunterdrücken und das wird gegen andere Leute mit schnelleren und / oder härteren Händen nicht unbedingt immer funktionieren.

Wlad fühlt sich einfach am wohlsten (und das ist sein gutes Recht bei seiner Statur), wenn er seine Reichweite ausspielen und sich den Gegener so vom Leib halten kann. Unter Druck neigt er aber stellenweise wirklich zur Panik und ist so extrem anfällig für (schwere) Treffer, sprich: sein Rückwärtsgang ist bei weitem noch nicht optimal und wird es auch nie werden. Sobald der Gegner mit Druck auf ihn zukommt (Grüße an Alex Povetkin ;) ) verliert Klitschko die Nerven und fängt sich dann auch mal den einen oder anderen Treffer ein, was gegen härter schlagende Gegner schon gefährlich werden kann, zumal ich Klitschkos Kinn zwar nicht als schlecht aber auch nicht unbedingt als Eisenkinn erachte.

Der KO in Runde 11 hat letztlich nicht wirklich etwas ausgesagt, er war eigentlich (spätestens nach dem Sturz von Thompson) absehbar, so fertig wie der Amerikaner war, aber auch Klitschko wirkte stellenweise (schon recht frühzeitig) müde oder kam nur mir das so vor ?!

Fazit: gegen Povetkin wird Klitschko eine Schippe drauflegen müssen, auch wenn dieser etwas kleiner und leichter ist ... bei diesem Vorwärtsdrang wird er den Infight (seine größte Schwäche) wahrscheinlich nicht immer vermeiden können und Povetkin ist m.A.n. durchaus in der Lage Klitschko zumindest anzuklingeln. Wenn er ihn mal so weit hätte, hätte auch Alex Killerinstinkt genug um Wladi endgültig auf die Bretter zu schicken.
 

Di Michele

Nachwuchsspieler
Beiträge
2.358
Punkte
48
Natürlich hat Wladimir bekannte Probleme im Rückwärtsgang.Dafür ist er aber in der Offensive um so gefährlicher.Eine Hand und alles kann vorbei sein.
Deshalb überlegt sich jeder zweimal wie man seine aktion vorbereitet.
Wer gegen Wladimr nicht kontolliert bleibt der wird gnadenlos abgeschossen.


Thompson hat das geschafft was vor ihm eigentlich niemand geschafft hat.Er hat es verstanden den Jab von Wladimir zu entgehen und das alleine sollte reichen das er in den Ranglisten nicht weit absteigt.Ich möchte ihn jetzt gegen Top Ten Leute sehen denn soviel Zeit hat er ja nicht mehr.
 

Roberts

Moderator Boxen
Teammitglied
Beiträge
9.748
Punkte
113
Natürlich hat Wladimir bekannte Probleme im Rückwärtsgang.Dafür ist er aber in der Offensive um so gefährlicher. Eine Hand und alles kann vorbei sein.

phrasenschwein.jpg


:rolleyes:

Roberts
 

Patrick

Nachwuchsspieler
Beiträge
15.290
Punkte
0
Ort
Bahnhof Hannover
Volle Zustimmung.

Zu WKs Verteidigung würde ich allerdings vermuten, dass er zu Beginn zuviel beweisen wollte und deshalb zu sehr die Brechstange ausgepackt hat.

Für mich war es eher die klassische Wladimir Reaktion darauf, dass jemand versucht ihn in den Rückwärtsgang zu zwingen: Er schlägt zurück. Daher wirkte er nach 5-6 Runden auch optisch wieder etwas ausgepowert, im Vergleich zu den vorherigen Kämpfen als er rundenlang nur jabben konnte/musste.

Povetkin wird wohl dieselbe Strategie anwenden und versuchen Wladimir auszupowern, allerdings sollte er die Deckung verbessern, sonst geht er KO bevor seine Chance kommt. Entscheiden wird dann sein, inwieweit Wladimir "Protection" geniesst. Wladimirs einzige defensive Verbesserung besteht in seinen Klammergriffen und da hängt es eben vom "Establishment" ab, ob dies erlaubt wird oder nicht. Man denke nur an Ruiz vs. Jones als Beispiel.
 
Oben