Beste Komponisten?


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Bin gerade zufällig an eine Umsetzung von Bizet´s "L´Arlesienne" und "Carmen" gekommen (haben wir in der Biblio eingearbeitet) , wirklich großartig :) Dazu noch Violin-Stücke von Beethoven und Mozart mit Nigel Kennedy am Instrument, auch schön.

Wie wäre es denn mal wenn einige der kenntnisreicheren hier mal Vorschläge hätten bezüglich guten Einsteiger-Sachen verschiedener schon genannter Komponisten ? Vielleicht mehrere in einer Box ? Gerade Stücke bzw Konzerte die dann eben auch (wenn auch vlcht nicht 100% optimal) für sich stehen und eben nicht stundenlange Aufmerksamkeitsspanne benötigen und idealerweise dann noch den Geldbeutel nicht all zu sehr strapazieren ? (jetzt nicht rein Preis-Leistungs mäßig. Klar sind 80 Euro für 100 CDs nix, aber halt für sich gesehen dann doch 80 Euro ;) )

Mir persönlich geht es z.b. so dass ich generell klassiche Musik oft grandios finde (ohne da ein "Ohr" für zu haben um es zu bewerten) wenn ich mal zufällig drauf stoße und generell auf stimmliche Begleitung in der Musik auch oft verzichten kann (daher dann auch viel Post Rock ala Explosions in the Sky, Mogwai und co) , aber jetzt von der gelegentlichen Einzel-CD aus der Bücherei oder mal einem Radiokonzert abgesehen da einfach nicht den Zugang finde mich da mal hinterzusetzen und einzuhören in die Eigenheiten der jeweiligen Werke.

Bei zweitausendeins bin ich dann jetzt z.b. auf Klassik Kennenlernen Vol 1-10 gestoßen, Meinungen dazu ?

Hier noch etwas das nicht mehr erhältlich ist, aber eventuell in die Richtung geht, wenn natürlich auch sehr vielfältig und "zerstückelt : http://www.amazon.de/Rendezvous-Sin...r_1_36?ie=UTF8&s=music&qid=1236538288&sr=1-36

Generelle Tips und Verweise an Internetquellen bzw Shops ?
 
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So, dann führe ich mal einen Monolog (der hoffentlich einen Dialog wird :) ) wie ich mich einfinde ;)

erstmal Tip, 10 kostenlose Sinfonien in toller Qualität vom Royal Concertgebouw Orchestra (was wohl ziemlich am oberen Ende des Qualitätsspektrum steht ) eingespielt :
http://kco.radio4.nl/?lang=en

Bruckner, Mahler, Beetoven, Schubert, Brahms, Dvorak, Frank, Mendelsson, Sibelius und Saint-Saens


Habe erstmal nach durchforsten des Internets 2 Foren gefunden, vor allem auf dem Hifi-Forum erstaunlicherweise ein sehr informatives. Dort dann auf einen Tip für eine Box namens Classical Masterworks gestoßen die 40 CDs beinhaltet und bei www.zweitausendeins.de für 20 Euro zu haben ist (zu Beginn lag sie in den 70ern bei anderen Anbietern ) :
http://www.zweitausendeins.de/suche/?ArticleFocus=1&ord=-1&alpha=1&cat=all&q=CLASSICAL MASTERWORKs

Mal abgesehen davon dass es spottbillig ist habe ich dann auch positives dazu gelesen. Zwar nicht unbedingt die Referenz-aufnahmen, aber dafür überwiegend solide-gute Einspielungen und wohl sehr sinnvoll zusammengestellt, letzteres selbst für mich als Laien erkennbar dadurch dass nicht zu sehr verhack-stückt wurde.
Dürfte morgen ankommen :)


Ansonsten habe ich mir dann noch gekauft für jeweils kleines Geld im Müller bei uns Dvorak 8./9. Symphonie (Kubelik mit Berliner Philarmoniker) sowie Smetana Mein Vaterland (wieder kubelik mit der wiener philarmoniker) für zusammen 11 Euro und mir ausgeliehen von Bach die Brandenburgischen Konzerte (Karajan) und die 9 Sinfonien von Beethoven (auch Karajan)

Ich würde mal sagen nach erstem Eindruck : ich bin für die Musikrichtung definitiv empfänglich und meine Ohren freuen sich :)
Vor allem Dvorak finde ich super und die Brandenburgischen Konzerte ebenfalls ganz toll, da bekomme ich jetzt die Tage noch eine Aufnahme mit zeitgenössischen Instrumenten (Collegium Aureum) und bin gespannt.
Beethoven habe ich bisher nur die ersten beiden Sinfonien gehört und bin noch nicht ganz schlüssig wie sehr es mir gefällt.
 

twinpeaks

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Das Royal Concertgebouw ist auf alle Fälle ein sehr renommiertes Orchester.

Die Brilliant-Classics-Box bei zweitausendeins hat, soweit ich das bei kurzem Überfliegen der Mitwirkenden sehen konnte, auch größtenteils ordentliche bis gute Interpreten, da macht man (gerade als Einsteiger) sicher nichts falsch.
Überhaupt ist zweitausendeins eine Goldgrube für den Klassikfreund, da da haufenweise sehr gute Aufnahmen zu teils geradezu lächerlichen Preisen zu haben sind.
 

Who

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(mag nicht vielleicht jemand mal den Titel ändern btw ? )

Kann mir denn noch jemand etwas empfehlen dass in Richtung der Brandenburgischen Konzerte geht ? Halt (und korrigiert mich wenn ich mist erzähle) konzertartiges/sinfonisches ohne volle Orchesterstärke einer typischen Sinfonie ?

btw habe ich mir dann Beethoven´s 9. mal gegeben, wirklich großartig. Aber : Den Chor hätte ich jetzt nicht haben müssen ;)

Gibt ja wirklich viele offenbar großartige (reviews, amazon bewertungen) Einspielungen in einigen budget-serien wie "Eloquence", "the Originals" (deutsche Grammophon) oder Dekka, tolle Sache das.

Tragisch dass meine Bücherei ganze 42 Klasik CDs hat, wild zusammengewürfelte dauerbestellungen noch dazu ... Mal gucken ob man da nicht was anregen kann ;)
 

le freaque

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Also, wenn du die Brandenburgischen und Dvoraks 9te ("Aus der neuen Welt") mochtest, bist du geschmacklich schon mal auf einem, gerade für Einsteiger, ausserordentlich gutem Weg. Die Brandenburgischen sind die Urbibel, um Harmonien und Kompositionslehre "richtig" zu verstehen, das gilt nicht nur für die Klassik: wer DA richtig hinhört, lernt auch jede Menge über Popmusik. Der perfekte Startpunkt, um sich ganz langsam beizeiten in avantgardistischere Gefilde vorzuwagen. Auch Dvorak ist eine tolle Wahl: Nr.9 ist DIE Vorlage für alle Westernsoundtracks dieser Welt und gleichzeitig grosse Kunst. Gefällig, aber nie banal.
Als nächsten Schritt würde ich empfehlen, zum einen bei Bach zu bleiben (man lernt da so viel, dass kann nie genug sein):
- "Das wohltemperierte Klavier", im Idealfall gespielt von Glenn Gould, Keith Jarrett ist auch groß (muss aber im Preissinne nicht sein).

Andererseits Dvorak fortzusetzten, also ruhig den Schritt ins 20. Jahrhundert zu wagen. Du kennst dich ja mit Musik aus, da muss man nicht mit "Best of classics zum Kamin" kommen, mit sowas solltest du dich nicht aufhalten, dafür verstehst du zuviel von Musik und Harmonie (ist als Lob gemeint):

- "Sinfonie classique" von Prokofiev. Das ist einen Tick schwerer, aber auch noch allemal Einsteigertauglich und ganz ganz toll. Die gibt es auch gerne mal für nen Fünfer als Cd von brauchbaren Orchestern
- Shostakovich, auch ein Russe, ist vielleicht auch schon drin. Ist auch nicht ZU sehr Avantgarde. Die Sinfonien 5, 7 (Leningrad) und 9 könnten da passen.


Ein ganz guter Bogen von Bach zur Moderne ist natürlich Mendelssohn. Ist 19. Jhrdt, Felix M. war wohl derjenige, der Bach aus der Versenkung holte und in die Klassik des 19/20. Jahrhunderts wieder einbrachte. Schön ist z.B.

- Sinfonie Nr.4 (italienische), auch viel gespielt, sollte günstig und gut zu kriegen sein.
 

Who

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dafür verstehst du zuviel von Musik und Harmonie (ist als Lob gemeint):

vielen Dank, wenn auch wohl unverdient. Muss schon ganz klar sagen dass es mir zwar gefällt und ich wohl auch durchaus vom "Ohr" her die Motive unterscheide bzw Übergänge und Melodien zu schätzen weiß, aber zumindest rein technisch ist mein Stand viele Meter unter dem Nullpunkt, ich könnte wohl aus dem Kopf nicht mal die Tonarten benennen und Notenlesen war schon in der Schulzeit ein graus ;)
Habe mir da aber auch jetzt mal Lektüre besorgt um zumindest ganz rudimentär zu wissen was dass was mir gefällt denn ausmacht, zumindest dass ich mal die artverwandten Instrumente zuverlässig trennen kann :)

Danke jedenfalls schon mal für die Empfehlungen, werde mich mal am Wochenende hinsetzen und meine Merkzettel bei den Internethändlern bestücke um gerüstet zu sein wenn dann mal wieder ein Monatsgehalt da ist (momentan war das erstmal wohl die Grenze da ein Großteil des letzten für einen bevorstehenden Kanada-Trip gebraucht wurde), aber mit der erwarteten Box und auch den jetzigen bin ich ja erstmal versorgt ;)

Und von den genannten ist ja die 4. von Mendelssohn auch bei den Gratis-Sinfonien vom Royal Concertgebouw dabei :)

Bei den Klaviersachen bin ich erstmal skeptisch was die Kompatibilität mit meinem Geschmack angeht, aber ich werde es anhand der box definitiv mal testen, von Bach zwar nichts dabei aber von anderen durchaus (chopin, mendelssohn, brahms u.a.)

Und wenn sich wirklich mal jemand als "mein Lieblingskomponist" rauskristallisiert gibt es ja zum kennenlernen da auch die "The Masterworks" Boxen von brilliant mit 40 CDs für 33 Euro. Wobei ich prinzipiell dann doch lieber etwas mehr für punktuelles ausgebe um mich nicht völlig zu überfluten und "zuzumüllen".

Also danke nochmal, ich melde mich mit meinen Fortschritten :)
 
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le freaque

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@Who: So war das ja auch nicht gemeint. Harmonieverständnis hat ja nichts mit Notentheorie zu tun. Es ist eher ein Frage der Ästhetik, des guten Geschmacks. Wenn man das Ohr für das Besondere hat und irgendwie auch für sich weiss, WAS ein Stück oder einen Popsong besonders macht, ist es völlig egal, ob man jetzt den Notentext lesen oder die Tonart benennen kann.
Scheinreprisen etc aus einem Notentext zu lesen hat viel mehr mit Mathematik als mit Kunst zu tun, brauch im Alltag keine Sau und ersetzt nie Ohr und Hirn. Ich kann Noten lesen, habe sogar das, was man "absolutes Gehör" nennt, spiele aber nie vom Blatt (wäre mir auch viel zu mühselig, so viel Transferleistung geht nach ner Flasche Rotwein und Lust, Gitarre oder Keyboard oder was weiss ich zu spielen auch gar nicht, nüchtern geht es mal gerade so). Auch nach 20 Jahren Musikmachen lerne ich Sachen immer noch durch "raushören und mit der Platte spielen", auch wenn ich klassische Harmonien nachvollziehen will - macht einfach auch mehr Spaß.
Wenn man selber nicht gerade Klassik spielt, muss man keine Noten können. Hilft auch nicht beim Verstehen. Ein guter Geschmack, eine gewisse angeborene Musikalität und vielleicht mal den Quintenzirkel angucken (der ist nun wirklich praktisch) und sonst: anhören, anhören, anhören.
 

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um den "Bump" mal auszunutzen :


erstmal absurd, dass das angesprochene Forum (Hifi-forum.de) mal eben mit 20 Minuten Ankündigung dicht gemacht hat gestern und das war nun echt kein kleines . Grrr ...

Aber nun gut, zur Sache :

@ LaFreaque : Gut, sooo kann ich das stehen lassen ;)

Also was mir jetzt erstmal ganz toll gefallen hat sind die Oboen Konzerte von Albinoni die auf der 40er Brilliant Box drauf sind, richtig tolle gute Laune Musik :)

Ansonsten habe ich dann mich auch in Würzburg in der Biblio umgeschaut, einiges schönes dabei. Dass auch noch ein 2001 Laden auf dem weg Bahnhof/Bücherei liegt schadet sicher auch nicht ;)

Ansonsten habe ich mir dann noch ein 3er Pack von Brilliant Classics für 8 Euronen bei Müller mit Smetana´s Konzertmusik, neben Ma Vlast z.b. seine anderen sinfonischen Dichtungen sowie Tänze. Und die gefielen mir wirklich super :)

von den Concertgebouw Sinfonien habe ich noch nicht alles gehört, Sibelius fand ich sehr interessant, Mendelsson schön únd Bruckner "tut" bei mir nichts. Mahler verzichte ich bewußt drauf, den schau ich mir während meines Vancouver Aufenthalts mit dem dortigen Orchester an und will da unbedarft rein gehen ;)

Naja, ich werde jetzt erstmal mich durch die Box weiter hören und zwischendurch Radio bzw kann man bei naxos auf der HP unter www.naxosmusiclibrary.com wohl auch komplettes streamen (aber noch nicht getestet) , dann mal sehen wie die Geldlage aussieht. Gefährlich dürfte der anstehende Besuch auf der CD/Platten Börse in Münster am Sonntag sein ...
Ansonsten habe ich jetzt zu vielen Brilliant Boxen echt super Kritiken gelesen selbst unabhängig vom Preis, z.b. auch von Shostakovich wo ich eine Sinfonie (8.) gehört habe und sehr gut fand und wos mehrere Box-Varianten gibt.


Nunja, mal sehen was ich morgen auf den Player packe, 5 Stunden Zugfahrt stehen an ...
 

twinpeaks

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Also was mir jetzt erstmal ganz toll gefallen hat sind die Oboen Konzerte von Albinoni die auf der 40er Brilliant Box drauf sind, richtig tolle gute Laune Musik :)

Ich finde solche Art von Barockmusik ja ziemlich furchtbar, aber wenn es dir gefällt, ist es gut.


von den Concertgebouw Sinfonien habe ich noch nicht alles gehört, Sibelius fand ich sehr interessant, Mendelsson schön únd Bruckner "tut" bei mir nichts.

Die Sibelius-Symphonien sind wirklich sehr schön, wenn auch leider selbst unter Klassikfreunden immer noch eher ein Geheimtipp. Die fünfte könnte ich dir da besonders empfehlen.
Mendelssohn ist auf jeden Fall auch ein Komponist, der sich zum Einstieg in die klassische Musik eignet (jetzt im Jubiläumsjahr dürfte da auch kein Mangel an attraktiven CD-Angeboten herrschen). Die dritte und die vierte Symphonie etwa zeigen sehr schön zwei ziemlich gegensätzliche Seiten im Schaffen Mendelssohns auf.


Mahler verzichte ich bewußt drauf, den schau ich mir während meines Vancouver Aufenthalts mit dem dortigen Orchester an und will da unbedarft rein gehen ;)

Ich will dir das ja nicht ausreden, aber bei der Komplexität der Mahler'schen Symphonien hättest du vielleicht mehr vom Konzert, wenn du dir vorher schon mal einen groben Überblick verschaffen würdest. Aber das musst du wissen. ;)

Ich weiß nicht, ob Mozart schon genannt wurde (von Le Freaque wohl kaum, denn der scheint nicht allzu viel von ihm zu halten), aber das ist meiner Meinung nach der vielleicht am besten geeignete Komponist für erste Erfahrungen mit der klassischen Musik (gut, die hast du jetzt ja schon gemacht). Wunderschöne Musik, anhand derer man auch viel über gängige Kompositionstechniken und orchestrale Instrumentalisierung erfahren kann. Neben den bekannten Symphonien (sind bestimmt auch einige in deiner Box enthalten) kann ich dir auch die Klavierkonzerte (besonders berühmt sind beispielsweise die Nummern 9, 20, 23 und 26) ans Herz legen.
 

Who

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Mozart habe ich einzig deshalb erstmal außen vor wegen des schieren Umfangs schon an symphonien und klavierkonzerten, ein Fehler ?
In jedem Fall habe ich in der Box natürlich auch zu ihm genügend Hörbeispiele auf 4 CDs, von daher werde ich mir das sicher bei Gelegenheit zu Gemüte führen :) Das Klavierkonzert 23 ist dabei (dazu noch 21), dann die symphonien 40/41, 3 violinkonzerte und das/ein Requiem.

Heute während der Zugfahrt habe ich dann die erste CD einer Chopin-Edition mit Rubinstein 2 mal gehört (Büchereileihgabe) um mal was nur-Klavier zu hören, sind "Nocturnes" und auch sehr schön wie ich zugeben muss trotz instinktiver Ablehnung des Instruments, muss ich vielleicht revidieren ;)

Werde jetzt einfach mal nach Lust und Laune querbeet hören und dann im 2. Durchgang mal schauen was hängen bleibt oder was ich dann eher auch mal wieder wegstelle.


In jedem Fall schonmal danke für die Tips :)
 

nitro77

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Joe Satriani gehört eindeutig zu den besten Komponisten, unglaublich was der Gitarrist für Lieder schreibt und benutzt meistens Akkorde, von denen Dieter Bohlen noch nie was gehört hat.
 

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Kann mir denn noch jemand etwas empfehlen dass in Richtung der Brandenburgischen Konzerte geht ? Halt (und korrigiert mich wenn ich mist erzähle) konzertartiges/sinfonisches ohne volle Orchesterstärke einer typischen Sinfonie ?
Bachs Orchestersuiten passen in dieses Anforderungsprofil. Zumindest zwei Stücke daraus könntest du bereits kennen:

"Badinerie": http://www.youtube.com/watch?v=qNhYVQM6TsM
"Air": http://www.youtube.com/watch?v=CyLo9-Voy5s

Auch Händels "Wassermusik" entspricht diesem Stil:

http://www.youtube.com/watch?v=OT1oTBSqR4E
 

Devil

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Mit dem Wohltemperierten Klavier komm ich irgendwie noch garnicht zurecht. Ich habs mir voll und gnaz angehört , insegemat 4 Stunden und es klang für mich 4 Stunden gleich. ÄHnlich gings mir mit Bachs Goldbergsvariation. Aber mal ne andere Frage: Was ist eigentlich mit den klassischen Komponisten von heute bzw aus der jüngeren vergangenheit. Irgendwie endet die Geschichte der klassichen Musik mit Schönberg am Anfang des 20. Jahrhunderts. Gibt es heute einfach weniger klassisch ausgebildete Musiker oder gibt es keine wirklich guten mehr oder sind sie einfach nicht poipulär?
 

Who

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http://en.wikipedia.org/wiki/Category:21st-century_classical_composers

926

vergleich : http://en.wikipedia.org/wiki/Category:Classical_era_composers

193

also die Quantität ist da (auch wenn es damas sicher hunderte mehr gab als heute einen wikipedia Artikel bekommen, heute durch globale medienlandschaft alles und jeder öffentlich wird)

Ist halt so : wozu als Orchester oder Plattenfirma was neues einspielen wenn sich eh nur das alte verkauft ? In Pop/Rock erwartet man schlicht auch immer neues, in der Klassik reichts wenn man den Beethoven in der 18. Variation mit bekanntem Diregenten mal wieder neu einspielt.

Als Konsquenz geht man eben zum experimentellen (tip : http://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Musik ) um überhaubt irgendwie aufsehen zu erregen bzw sich abzugrenzen. Es gibt eben zu der Klassik der Beethoven, Bach, Mozart, Dvorak und co eben nicht mehr viel hinzuzufügen, das ist eben eine abgeschlossene Geschichte.
bzw : Als Insider hörst du schon da bei ähnlichem neuen was neues heraus, aber als Laie ? Für einen Rock Fan klingt auch jeder 2. Hip Hop Track gleich und für einen singer/songwriter Fan dürften 75% der Indiepopbands ähnlich klingen.

Also wenn du die obigen Wiki Atikel mal anklickst bzw die einzelnen Komponisten : Schreiben tun die schon eine Menge, als nicht-Insider kennt man es nur halt nicht.

Himmel, ist doch in allen Richtungen so. Hier waren jetzt "This will destroy you" auf Tour, eine der Top10 Postrock Combos atuell. Und es waren 80 Leute da aus der ganzen Region (locker 100 KM Umkreis). Wenn ein moderner Komponist im Provinzorchester irgendwo in der niederlande aufgeführt wird sitzen bestimmt auch 100 Leute da.


@ wohltemperiertes Klavier/Goldbergvariationen : Ging mir ähnlich. Das steht alles irgendwie oder dreht sich im Kreis. Anders bei Chopin, da fließt es.

moderner den ich gehört habe und mir gefiel ist Rautavaara (Sinfonie "Angel of Light" am bekanntesten qwohl)


EDIT : Und es gibt ja heute Filmmusik (Scores), das sind ja schließlich auch alles ausgebildete Musiker. Morricone, Williams, Goldsmith, Zimmer etc.
 
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Ja, das mit der Stagnation in der Entwicklung der klassischen Musik leuchtet irgendwo ein, zumal viele klassisch ausgebildete Musiker die vergangenen Größen verehren und gerne nachspielen und auch nicht den Anspruch stellen wollen etwas vergleichbar Gutes und völlig Neues zu erschaffen, wobei ich denke, das es immer noch Neuland zu betreten gibt.

Was das Das Wolhtemperierte Klavier/ Die Goldbergvariationen betrifft bin ich froh, dass ich da nicht alleine bin und hier nicht als Banause beschimpft werde :cool3:
 

le freaque

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Das wohltemperierte Klavier ist eine höchsttechnische Geschichte, die gar nicht zum "normalen Genuss" gedacht ist. Seinerzeit wurde "mitteltönig" gestimmt, so dass sich längst nicht jedes Stück in jeder Tonart spielen liess - anders als bei der temperierten Stimmung, die es dem Interpreten leichter macht und die man heute so kennt. Beim wohltemperierten Klavier ging es eben darum, die Vorzüge der temperierten Stimmung aufzuzeigen - und das ist ganz grosse Handwerkskunst und bahnbrechend, weil Bach für jede Tonart neu arrangiert hat (mal 3, mal 5stimmig) und mit diesem Gesamtwerk der heutigen Spielweise einen unendlichen Gefallen getan hat.

Wenn man das "nur so" hört, ist das natürlich eher langweilig, wenn man sich mit Harmonielehre und dem Instrument beschäftigt, eine DER Meisterleistungen überhaupt. Soll nicht von oben herab klingen, ich bin ja beileibe kein Konzertpianist oder so...aber man merkt ja selbst als Hobbygitarrist, dass die Harmonielehre und unser Tonverständnis ein Kompromis ist:

Spiel mal auf ner Gitarre einen A-Dur und einen C-Dur Akkord. Die sind in den Intervallen gleich, haben aber einen völlig unterschiedlichen Charakter - sie sind ja auch nicht wirklich gleich (auf der Gitarre), es ist halt ein Kompromiss, um Dinge spielbar zu machen (nicht umsonst sind Bluesstücke oft in A, ebenso Latin, Popsongs in G oder D, Funk und Soul in E-moll, in den letzten Nuancen sind Akkorde eben doch nicht gleich und das spürt man auch). Wenn man Variationen spielt (z.B. Major7er) wird das noch deutlicher.
 

Devil

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Mir ist schon klar, dass das W Klavier nicht so "schlecht" ist wie es sich in meinen Ohren anhört und dass es ein Meisterwerk sein muss, aber ich kann halt damit nix anfangen, zumindest bisher nicht. Wenn ich Musik höre, dann kümmere ich mich auch meist nicht darum sich zu verstehen und lasse sie einfach auf mich einwirken. Bei Bach scheint es halt so zu sein, dass man sich länger damit auseinander setzen muss und es öfter hören muss, um es zu verstehen, wobei das bei Beethoven ja auch oft der Fall es. Aber mit Beethoven komme ich bisher einfach deutlich besser zurecht bzw es gefällt mir halt besser. Seine Sinfonien erschließen sich mir fast komplett, seine Sonaten zumindest teilweise. Nur mit seinen Werken fürs Streichquartett ( meine in erster Linie nr 13 / op 130) sind wohl teils sehr kompliziert. Bei dem 13ten steichquartett komm ich eigentlich nur mit dem 5. Satz klar, den ich äußerst schön finde, aber der Rest ist da schon schwieriger. Bei Bach stürt mich teilweise auch der Gesang. Das hat nix mit schlechter Qualität zu tun, aber diese quasthoffartigen Gesänge mag ich einfach nicht und die stören mich zB bei der Matthäuspassion, die natürlich auch was Großes ist, aber das mag ich halt nicht. Dazu sind die Texte da auch teilweise nicht gerade toll, meiner Meinung nach. Toll find ich dagegen die brandenburgischen Konzerte. Da ist fast jede Sekunde perfekt und alles hamoniert prächtig. Besonders das dritte und fünfte find ich gut. :thumb:
 

Gast00

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Es gibt eben zu der Klassik der Beethoven, Bach, Mozart, Dvorak und co eben nicht mehr viel hinzuzufügen, das ist eben eine abgeschlossene Geschichte.
Das hat man in der Vergangenheit immer wieder gedacht, und trotzdem ging es doch jedesmal irgendwie weiter. Das Feld der Sinfonie war mit Beethoven auch nicht abgeschlossen, wie viele behaupteten; tatsächlich folgte auf seinen Tod ein wahres Zeitalter der Sinfonie, vielleicht das bedeutendste der Geschichte.

Ich besitze das Wohltemperierte Klavier auch, habe es aber vermutlich nur einmal gehört, und das vielleicht nicht mal komplett. Ich finde, es ist zum Genießen nicht geeignet und soll es wohl auch gar nicht sein. Das ist irgendwie so, als ob Grimms Deutsches Wörterbuch liest, weil man unterhaltsame Literatur sucht.
 
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