Leonard Bernstein war in der Tat ein großer Musiker, ein Genie. Die Gattung des Musicals ist jedoch der U-Musik zuzuordnen, die tendenziell bereits von Operetten von Léhar Anfang des 20. Jhrd. und den Walzern von Johann Strauß begründet wurden. Ab Beginn des 20. Jhrd. trennte sich die musikgeschichtliche Entwicklung durch U- und E-Musik mit den jeweiligen diversen Unterteilungen. Doch ist auch diese Zuordnung nicht transparent genug, so dass man über die Anordnung verschiedener Gattungen in bestimmte Kisten streiten kann.
Dass Komponisten wie Andrew Lloyd Webber nicht unter den Genannten aufgeführt wird, hat genau diesen Grund. Sie sind, unabhängig von der Qualität ihrer Kompositionen, mit ihrer Gattung nicht klar und deutlich einzuordnen, geht man nach der Schiene U- oder E-Musik. Bei der Frage nach dem besten Komponisten geht man von Komponisten der E-Musik aus, nach der Auslegung dieser Art von Definition ist Musical als Gattung eine sich wirtschaftlich tragende, ergo kommerziell ausgerichtet und deswegen der U-Musik zuzuordnen.
Das ganze hat jedoch NICHTS mit der Qualität der Kompositionen zu tun, denn man kann auch gute und schlechte Musicals voneinander unterscheiden.
Wo liegt dann das Problem? Du weist darauf hin, dass Webber bzw. Bernstein eher der U-Musik zuzuordnen sind, dies aber nix über die Qualität aussagt. Wenn es nichts über die Qualität aussagt, kann man doch auch ruhig U-Musiker zu den besten Komponisten wählen. Wir haben hier ja nicht festgelegt, dass nur "ernste" Musiker genannt werden können, auch wenn wir bisher nur solche erwähnt haben.