US Postal (Armstrong, Landis, Bruyneel, Ferrari, ...)


theGegen

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Randbelgien
Also mich wundert es überhaupt nicht. Die Aufarbeitung der Vergangenheit ist nicht nur hierbei ein schweres Thema, womit sich vor allen Dingen Fans mit Sicherheit auch nicht wirklich intensiv beschäftigen wollen. Ich gehe davon aus, dass sich die Radsportfans lieber auf die aktuellen Ereignisse konzentrieren, und kann das auch locker nachvollziehen.

Für mich ergibt sich eben doch dann die Frage, wie sinnvoll eine Neuvergabe der Titel denn letztendlich ist. Ich gehe hier nämlich nicht mit denjenigen konform, die da einfach behaupten, dass alle doch gleich gedopt waren. Beispielsweise würde ich auch bei Ullrich differenzieren. Für 2000 und 2001 gibt es berechtigte Zweifel, dass Ullrich mit dem "guten Zeug" antrat. Aus diesem Grund kann ich da eine Titelneuvergabe an Ullrich nachvollziehen, wohingegen ich bei 2003 das dann nicht könnte. Aber ich kann natürlich auch verstehen, dass sich viele gar nicht so viele Gedanken machen möchten, zumal unsere "Diskussion" überhaupt keinen Einfluss auf die Entscheidung der UCI haben wird.

Dennoch, niemand zwingt die Leute dazu, in diesem Thread zu schreiben oder zu lesen, allerdings sollte es auch jedem anderen überlassen sein, das Thema dann zu "diskutieren", zumal es hier explizit in einem vorgesehenen Thread geschieht. Daher ist auch Dein Versuch, hier als Oberlehrer aufzutreten oder irgendwelche Vermutungen darzulegen, aus meiner Sicht fehlgeleitet.

Dazu habe ich mich schon geäußert, auf Seite 9 (das Wichtige daran sind die Zitate, nämlich die Ergebnislisten der Tour 1999-2005):

...(Alle Zitate aus Wikipedia schnell herauskopiert.)

Wem aus den jeweiligen Top Ten soll man denn den jeweiligen Titel vergeben, ohne einen Bock zum Gärtner gemacht zu haben?
Da kann man doch für niemanden die Hand ins Feuer legen, dass er bei der jeweiligen Tour (oder nur ausgerechnet da :skepsis:) sauber unterwegs war. Bei satt über 50 Prozent überführten und gesperrten Dopingsündern in der Verlosung. :crazy:

Ich bin ja durchaus dafür, dass dem skrupellosen Lance alle Titel aberkannt werden, aber neu vergeben muss man die Titel auch nicht, sondern erklärt am besten das Gesamtergebnis für irregulär.

Wer soll denn Toursieger 2002 werden? Carlos Sastre von CSC? 2003 Zubeldia? :confused: 2004 Totschnig von Gerolsteiner? :laugh2: 2005 Cadel Evans?

Da müsste man doch (je nach Jahr) schon bis runter in die Top 20 bis 30 fieberhaft nach irgendeinem suchen, wo weder Fahrer, sportlicher Leiter oder Team irgendwie auffällig gewesen wären und somit über jeden Zweifel erhaben. :rolleyes:

Da gibt es für mich auch rein gar nichts zu differezieren, weil beinahe jeder dieser Fahrer (mindestens) eine Dopingsperre absitzen musste (wenn erwischt).
Die paar nicht erwischten waren zumeist in dubiosen Teams oder unter dubiosen Teamleitern unterwegs.

Die Titel sind für'n Arsch, weil man kaum jemanden finden würde, der seine Beine jederzeit in Unschuld gebadet hat.

Das Fazit sollte aber mMn nicht lauten, dass man die Ergebnislisten einfach offiziell so beibehält.
Die müssten in einer Rückschau einfach kursiv oder mit *_* gekennzeichnet werden. oder alle erwischten mit einem DSQ dahinter - dann kann sich auch Jahre später jeder hinterher seinen Reim drauf machen.

Das wäre z.B. zusätzlich ein Signal an bspw. die Leichathletik mal diese Zombie-Weltrekorde unter Gänsefüßchen zu setzen.

Ich denke schon, dass "wir" Radsportfans alle eine eindeutige Meinung zu diesem Doping-Thema haben, die eindeutig ablehnend ist und kein Pardon kennt. Natürlich ist man "als Fan" (und erst recht als einer von bestimmten Fahrern) besonders bestürzt, wenn es einen Liebling trifft. Aber "raus ist raus" - so sind nun mal die Regeln in diesem grenzwertigen Akt zwischen Ausdauer und Explosivität im obersten Belastungsbereich.
"Wir" - okay ich schreibe vielleicht jetzt mal nur von mir alleine, also ich - wir (ich) sind (bin) ja nicht doof.
Je länger und je öfter man dieses Spektakel verfolgt, ahnt man schon seine Pappenheimer - das ändert zwar erst mal nix am Spektakel an sich (die Tourschlachten waren ja nun einmal geilo), aber diese z.T. abartige Konsequenz war wiederum auch komplett scheiße, wenn die jeweils besten einfach die besten Betrüger waren. Floyd Landis bei der Tour 2006 - come on, was eine offensichtliche Farce. :mensch:
Da hat doch jeder Radsportfan die Hand auf'n Kopp geklatscht, der diese Etappe gesehen hat.

http://youtu.be/DBGwIyUxtpE

Und das nachdem er am Vortag 10 Minuten auf den Tagessieger Rasmussen :rolleyes: verloren hatte und halbtot nach La Toussuire geschoben werden musste. :crazy:

Ich halte es so: Wer weg ist, ist weg - da finde ich es zwar schade, wenn es so Fahrer wie Rebellin oder Valverde erwischt, aber das ist dann nun einmal so.

Und ich glaube, dass auch rohanff oder campos oder Drahtbeen oder melo oder Aldis oder Angliru oder mortirolo usw. eine Meinung dazu haben, aber wir müssen keine Wortklaubereien über einzelne Kinkerlitzchen betreiben, wie z.B. wer wäre der beste Tourfahrer (prime - alltime) gewesen bei einem mythical matchup (bspw. Strecke der Tour 2006) nur unter Einsatz von Blutdoping, Testosteron und ohne Epo. Oder mit Epo und ohne Beutel. Oder nur mit Wasser, Wein, Kuchen und Schmalzstullen.

Ich möchte ja auch gar nicht als "Oberlehrer" auftreten, aber was Du und Allen hier veranstalten, sind doch zerpflückte Wortklaubereien um Peanuts, wenn man es denn genau nimmt, oder etwa nicht? Ist es denn so wichtig, wer noch unrechter unterwegs war, wenn man sich schon darauf einigen kann, dass Saint Lance wohl auch da der Primus unter Primaten war?

Es will doch keiner zurück zu der Zeit, als Manzano vom Rad taumelte.


PS: Ich bin übrigens schon weit durch mit Lesen des Berichtes (elende Dauerdienste) - nichts, was ich nicht schon gehört hatte. Aber schön zusammengefasst und eine dadurch sehr amüsante Lektüre.

If there is not something to hide, there is no need to hide it and certainly no need to repeatedly lie about it.
 
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theGegen

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Ich weiß nicht. Also ich bin schon mal mit dem fatalistischen Fazit nicht einverstanden:
Phase drei steht also kurz bevor: weiter so.
Eben nicht, meine ich. Es macht einen Sport nicht ärmer oder schlechter, wenn man die im wahrsten Sinne des Wortes "ungesundesten" Auswüchse regelmentiert und bestraft.
Die Rekordlisten gehören damit vielleicht auch in den Orkus bzw. sind irrelevant.
Man fuhr ja auch nicht mehr mit den Turbomonstern in der WRC und zwangsläufig einen noch größeren Haufen Fahrer und Zuschauer tot.
Und dem Spannungsbogen einer Sportveranstaltung ist es relativ egal, wie schnell der erste vor dem zweiten unterwegs ist, solange da viele auf gleichem oder ähnlichem Level bzw. Bedingungen unterwegs sind.
Eigentlich ist es doch scheißegal, ob Usain Bolt mit 10:04 gegen einen anderen gewinnt, oder in 8:45.
 

Arielle

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Dann müsste man auch Leichtathletik und Schwimmen aus dem Programm streichen.
Zuletzt mal ein Radrennen gesehen? Das ist nicht mehr so, wie zu schlimmsten Zeiten, wo ein Dutzend vollgepumpte Zombies alle am Anschlag fuhren, aber nie müde wurden. .....


Ja stimmt, müsste man. Man müsste wieder ganz neu anfangen. Denn wenn ich höre, dass keiner offiziell in den Radsportrennen vom zweiten auf den ersten Platz will, dann ist das schon ganz schön verdächtig.


Vielleicht sollte man die Dopingsperren schärfer umsetzen, das ist doch alles so halbherzig. Zudem sollten die Dopingsünder, das Geld dass sie unredlich verdient haben, sofort abgeben, meinetwegen an die Anti-Doping Behörden, damit die mehr Personal einstellen können und den Dopingsündern einen Schritt vorraus sind und nicht wie bisher einen Schritt hinterher hinken.


P.S. das letzte Rennen das ich gesehen habe, war ein 24 Stunden Rennen in unserer Kreisstadt. ;)
 

Allen

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der Schweiz
Für mich ergibt sich eben doch dann die Frage, wie sinnvoll eine Neuvergabe der Titel denn letztendlich ist. Ich gehe hier nämlich nicht mit denjenigen konform, die da einfach behaupten, dass alle doch gleich gedopt waren.
Das hat niemand hier behauptet. Du in deiner grenzenlosen Naivität nimmst ausgerechnet den Zweiten aus dem GK heraus und postulierst, dass der weniger Doping genommen hat. Den Zweiten der Tour der nach 3500km paar Minuten wenn überhaupt, verloren hat, im Zeitfahren immer mal wieder schneller war. Tschuldigung, aber da darf man doch an deinem Verstand zweifeln.

Nimm doch den 10.ten oder 20sten der auch aufs GK gefahren ist, dann hätte ich noch Verständnis und würde dich unterstützen. Aber den Ullrich, sorry du bist einfach ein Groupie in seiner Traumwelt.

Beispielsweise würde ich auch bei Ullrich differenzieren. Für 2000 und 2001 gibt es berechtigte Zweifel, dass Ullrich mit dem "guten Zeug" antrat.
Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche, wach doch mal auf. Mystic life :laugh2::mensch:

...
Der Artikel der FAZ trifft es genau auf den Punkt! Bravo.
 

Aldis

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@Allen und mystic: Wundert es Euch nicht, weshalb so wenige der Forums-Radsportfans sich zu Wort melden, während Eures Scharmützels um längst gelegte Eier?
Ich vermute mal, es geht den meisten auf den Sack, wer jetzt Recht hat mit der Vermutung, wessen Doping jetzt evtl. nicht ganz so prima war, wie das des anderen.

:thumb:

Es wurde doch alles relevante gesagt bzw geschrieben und die beiden Parteien nähern sich nunmal nicht mehr an, man dreht sich ja seit Tagen im Kreis. Dafür wird es zunehmend persönlicher. Von mir aus könnten die beiden ihre irrwitzige Diskussion auch auf PN-Ebene fortführen, aber dann macht diese wohl keinen Sinn mehr, denn dann liest ja keiner mehr mit. Nebenbei frag ich mich wirklich, ob der ein oder andere nichts besseres mit seiner Zeit anzufangen weiß als sich hier rum zu streiten. ;)
 

Sisko19801

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Eigentlich ist es doch scheißegal, ob Usain Bolt mit 10:04 gegen einen anderen gewinnt, oder in 8:45.

Das ist eben leider nicht *******egal, deshalb (unter anderem) dopen ja einige. Es geht halt nicht nur darum zu gewinnen, sondern auch darum eine Show und möglichst Rekorde zu bieten. Das erst bringt Sponsoren und Aufmerksamkeit und damit GELD. Das trifft jedenfalls auf die Sportarten zu, die nicht ganz so populär sind und meist nur bei großen Meisterschaften oder eben bei Rekorden relevant sind und es, wie speziell beim Sprinten oder Schwimmen oder Weitsprung ..., letztendlich nur auf die Zeit/Weite/etc. ankommt.

Bei der Tour de France sind Zeiten nicht so wichtig, obwohl man auch sagen muss, dass das ganze auch populärer ist, wenn sich mehrere Fahrer schier unmenschliche Schlachten in den Bergen liefern. Das ist ohne Doping halt in der Form auch nicht möglich.
 

L-X

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...du hörst jetzt die Horrormeldung aus einem völlig verkrachten Haufen -> das entspricht der Wahrheit ... und vergleichst das mit ... ein paar geschönten PR-Aussagen aus dem Umfeld von Ullrich welches nicht verkracht ist = immer noch das Lügengebilde.

Und was machst du, du glaubst diesen Parts 1:1, du hast dir alles angelesen, aber du kannst es in deiner Naivität nicht richtig gewichten. Im einen Fall halten die Leute zusammen und schützen sich und im anderen Fall machen sie einander kaputt / wollen alles einreissen was mal gewesen ist (sie haben nichts mehr zu verlieren)...
Auf das, was Pevenage in einem Interview sagt, gebe ich keine 2 Pfennige.
Aber die Vorstellung, dass sich einige Radprofis, deren Karrieren - bis auf Zabriskie - entweder Geschichte sind oder sich schon im Spätherbst befinden, zusammenfinden, um Armstrong ans Bein zu pinkeln und es dabei mit der Wahrheit auch unter Eid nicht so genau nehmen, ist schon absonderlich.
Perjury ist in den USA ein Kapitalverbrechen. Marion Jones hat 6 Monate dafür bekommen. Und die hat nur in eigener Sache gelogen. Da sollen einige ehemalige Teamkollegen Armstrongs nur aus Rachegelüsten Kopf und Kragen riskieren?
 

Drago

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Sollte Armstrong den Lügendetektor-Test machen, würde es nicht verwundern wenn bei allem was er sagt "Wahrheit" steht.

Wenn man einen Gläubigen fragt: "Bist Du Dir sicher, dass Gott existiert", sagt der überzeugend "Ja".
 
G

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Guest
Natürlich wird Ullrich wie ein Berserker trainiert haben. Ohne knallhartes Training (samt Doping) fährt keiner aufs Tourpodium. Schon gar nicht 7 x wie Ullrich. Vielleicht hat Ullrich ein paar Wochen mehr rausgenommen, was sich im Frühjahr dann manchmal zeigte. Aber von der Intensität wird es da keine großen Unterschiede gegeben haben.

mystic schrieb:
Ich denke nicht, dass Ullrich, wenn er trainierte, weniger intensiv trainierte. Dass er sich in der freien Zeit dann gehen liess, ist etwas anderes.

Ullrich hat nachweislich deutlich weniger Trainingskilometer abgespult als Armstrong. Ich habe leider keine Quelle für meine Aussage, aber bei den großen Rundfahrten sprachen einige Experten von mehr als 1500 Kilometer pro Jahr. Im Radsport sind das Welten. Ansonsten war Ullrich talentierter als Armstrong und sein Körperbau prädestiniert für den Radsport. Ullrich konnte es sich leisten über Weihnachten und den Jahreswechsel so gut wie nicht zu trainieren. Das Ergebnis kennen wir ja. Übergewicht und enormen Trainingsrückstand bereits zu Saisonbeginn. Im Hochleistungssport werden die Athleten punktgenau auf den Höhepunkt vorbereit, egal ob über 3 oder 8 Monate. Ullrich war aufgrund seiner körperlichen Verfassung zu Saisonbeginn schon ein kleines Wunder, wenn man seine Leistungen bei der TDF dagegenstellt. Einfach mal ein paar Kilo abtrainieren, bei extremer körperlicher Belastung, und dabei seine die Form gezielt aufbauen ist auf diesem Niveau fast unmöglich.

Im Endeffekt ist Ullrich nur nur an Armstrong gescheitert, Drago hat es schon erwähnt, sondern auch an der Unfähigkeit vom Team Telekom. Johan Bruyneel war ein exzellenter sportlicher Leiter und hat ein perfektes Team um Armstrong aufgebaut, während die Telekom noch das grüne Trikot einsacken wollte. :crazy:

Es gab mal einen gewissen Uwe Ampler, der zu Beginn der 90er Jahre Team Telekom schon organisiertes Doping vorgeworfen hat.
 

wirr

...
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@Allen und mystic: Wundert es Euch nicht, weshalb so wenige der Forums-Radsportfans sich zu Wort melden, während Eures Scharmützels um längst gelegte Eier?

Hier bin ich doch schon! Unglaublich faszinierende Diskussion von mystic und Allen :sleep:, zumindest spannender als ein Radrennen. :rolleyes:

Der Radsport müsste doch auf lange Sicht völlig im Eimer sein. Wer meldet sein Kind denn noch freiwillig bei einem Radfahrverein an? Mir kommt das sehr entgegen, ich finde das stundenlange Radfahren ohnehin im höchste Maße stumpfsinnig und außerdem wiederstrebt es mir, wenn da Leute als Wasserträger mitfahren dürfen/müssen, die nie gewinnen dürfen. Das ist ein eine echt kranke Mischung aus Einzel- und Mannschaftssport.
 

Pacer #33

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Mit Ferrari tue ich mich ein wenig schwer.

Heisst Kontakt zu Ferrari nun zwingend Doping? Zumal Ferrari vom Know How her (so hat es Hamilton bei 60 Minutes ja auch gesagt) ja vielleicht DAS Mastermind im Radsport ist/war, oder zumindest einer von ganz wenigen führenden Experten. In den Mails von Lance an seinen Sohn während der Comeback-Touren 09 und 010 fleht Armstrong ja geradezu um jeden Rat den Ferrari hat (What can we do) und der entgegnet dann dass Armstrong seinen Sattel 2mm tiefer stellen soll, also nicht nur Doping-Advice.

Dagegen spricht dass Ferrari ja feste Preise für Doping-Tipps und supply hatte, aber ich kann mir auch vorstellen dass Fahrer im Peleton ihn für sein Wissen bezahlt haben ohne dass er auch ihr Doping plant. Bzw. ist das sicher so. Aber egal bei wem jetzt rauskommt dass er mit Ferrari trainiert hat (auch wenn es nicht so offensichtlich wie bei Vino ist) der ist wohl zurecht im Verdacht.
 

flowseven

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Mit Ferrari tue ich mich ein wenig schwer.

Heisst Kontakt zu Ferrari nun zwingend Doping? Zumal Ferrari vom Know How her (so hat es Hamilton bei 60 Minutes ja auch gesagt) ja vielleicht DAS Mastermind im Radsport ist/war, oder zumindest einer von ganz wenigen führenden Experten. In den Mails von Lance an seinen Sohn während der Comeback-Touren 09 und 010 fleht Armstrong ja geradezu um jeden Rat den Ferrari hat (What can we do) und der entgegnet dann dass Armstrong seinen Sattel 2mm tiefer stellen soll, also nicht nur Doping-Advice.

Dagegen spricht dass Ferrari ja feste Preise für Doping-Tipps und supply hatte, aber ich kann mir auch vorstellen dass Fahrer im Peleton ihn für sein Wissen bezahlt haben ohne dass er auch ihr Doping plant. Bzw. ist das sicher so. Aber egal bei wem jetzt rauskommt dass er mit Ferrari trainiert hat (auch wenn es nicht so offensichtlich wie bei Vino ist) der ist wohl zurecht im Verdacht.

Eine Frage welche ich mir stelle is auch, ob Ferrari wirklich alle "gleich gut" betreut hat oder ob Lance doch sein Lieblings-Schützling war...

Also ob es einen Unterschied gemacht hat/hätte auch bei gleicher Bezahlung...
 

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Ich gehe von aus, dass Armstrong auch klar sein wird, dass er sich nicht ewig verkriechen kann und den coolen Typen spielen kann.

Die Presse wird die Sache erst ruhen lassen, sobald Armstrong selbst ein Geständnis ablegt.

Je länger er sich Zeit lässt, desto tiefer wird die Presse graben und wahrscheinlich noch mehr Leichen entdecken.

Zu Nike:

Tja, besser spät als nie, aber trotzdem sehr halbherzig.
Hat für mich so den Anschein, dass Nike und Armstrong sich geeinigt haben nach dem Motto "Wir kacken dich nicht weiter an, dafür bleibst du aber auch still".
Ich gehe von aus, dass Armstrong nämlich einiges erzählen könnte, wie Nike ihm eben mit ein paar Bestechungsgeldern unterstützt hat.

Warum Nike sich jetzt dann zumindest von Armstrong trennt, wird wohl an einem gewissen Druck liegen....wahrscheinlich von anderen Werbeträgern, die kein Bock haben zu so einem Kreis mit zuzuzählen.

Wäre Nike doch wirklich so enttäuscht von Ihrem Lance, wäre das Statement sicherlich andersausgefallen und man hätte Armstrong mit Konsequenzen gedroht.
 
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