O-Scoring: Golovkin vs. Rubio/Donaire vs. Walters (inkl. Nachbesprechung)


wicked

Bankspieler
Beiträge
8.545
Punkte
113
Golovkin-Rubio haben auf HBO 1.3 Millionen eingeschaltet. Das ist Golovkins zweithöchste Nummer (vs. Stevens 1.4 Mio) und die zweithöchsten Boxen-TV Zahlen in diesem Jahr für die USA (Chavez - Vera II 1.4 Mio). Nach den komisch tiefen gegen Geale im Juli, ist GGG wieder auf gutem Wege.

Gut für ihn, gut für die Fans. Stimmen die Zahlen - kommen die besseren Gegner.
 

jkd

Nachwuchsspieler
Beiträge
5.505
Punkte
83
@JKD

Deine Einschätzung zu Lomachenko vs. Walters kann ich nicht nachvollziehen. Loma hat ja bereits in seinem zweiten Profikampf bewiesen, dass er extrem hart im Nehmen ist. Saldio stieg als Superwelter in den Ring und durfte über 12 Runden lang ungestraft Tiefschläge am Fließband austeilen. Lomas Nehmerfähigkeiten haben mich an diesem Abend definitiv beeindruckt.

So viel dazu.


Nein, ich weiß nicht was du da gesehen haben willst. genau das gegenteil ist doch der fall. in diesem fight sieht man sehr sehr gut, dass Lomachenko kein besonderer fighter ist. er ist mehr ein amateurboxer. wie kann dich seine härte beeindruckt haben??? er hat von der zweiten runde an tierisch schiss vor den bodyshots von Salido gehabt. das hat man an seiner gesamten körpersprache erkennen können. er war stehts versucht, die körperschläge zu blocken, was ihn teils komplett aus dem spiel genommen hat, weil er nicht in der lage war vernünftig zu kontern. er war hibbelig, hastig und ohne viel power. er hat mir überhaupt nicht gefallen gegen Salido.
Salido hatte glaube ich 147 pfund also welter nicht superwelter, was natürlich immernoch nen brocken für Loma war. aber das ist mir egal. ich sehe doch, dass Lomachenko kein harter boxer ist. der ist weich und hat auch sonst nichts besonderes. er ist ein guter boxer, bewegt sich viel, recht athletisch, gute workrate, technisch ok, aber das ist doch alles gar nichts im vergleich zu der härte und dem gesamtpaket eines Walters. das wird einfach nicht ausreichen.
NEIN, Walters würde ihm richtig wehtun. ich sehe wirklich keine chance von Loma, das ist ganz sicher KEIN overstatement.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

rude_ras

Bankspieler
Beiträge
1.825
Punkte
113
Ort
Cologne
Es gab ja auch Leute die Donaire gegen Rigondeux "vorhergesehen" vorne hatten.

Also Walters Steifer Jab und sein Bloodthirst/Killerinstinkt fand ich gut, aber ich finde Lomachenko schon kompletter. Walters hat viel mit Power geschlagen, dadurch wirkte er langsam...

Den Haken den sich Walters Ende der zweiten *im* Schlussgong gefangen hat, hatte es in sich und wäre noch eine Minute übrig gewesen, dann wäre es für Walters gelaufen. Und dann hätten alle wieder Nonito abgefeiert - ähnlich wie vor dem Rigo Kampf.

Es ist klar, das beim Boxen ein Kampf (sogar ein Schlag) alles ändern kann und obwohl ich verstehe das man ungern opportunistisch ist, muss man sagen, das Donaire relativ weit past prime ist und inzwischen ein guter stepping stone ist und nicht mehr der whom you have to beat to be the man. Nichtmal boxerisch sondern eher privat: Frau, Kind, Rigo und das in der Mischwirkung. Ich bewerte den Sieg daher nicht über...

Generell würde ich ihn gerne gg Abril sehen...aber auch gegen Mares oder Mikey Garcia würde er IMO ausgeboxt werden. Rigo ist für Walters einfach zu klein (würde ihn aber bis zur schweren KO-Niederlage ausboxen.)

Ich verstehe nicht wie dieses "Amateurboxer"-Ding gemeint ist: das Amateure ihre Kräfte nicht einteilen (auf 3rd) oder eher punkte orientiert boxen? Ich bin der Meinung, das man meistens mit dem olympischen Boxen aufhört, weils die Kondition und die Athletik, Dynamik nicht mehr erlaubt und man mal was für die Rente tun will anstatt immer nur "eine Sporttasche oder ein paar neue Boxstiefel" mit nach Hause zu nehmen. So Leute wie Denis Radowan oder Abbass Barrou würden zB einen Felix Sturm zerstören. Felix würde es nicht mehr schaffen NRW Meister zu werden bei den Amateuren. Bei den Profis ist er in den top 10 der Welt. klar gibt es das eine oder andere Beispiel wo ein Amateur nicht bei Pros ankommt...(zB Khan ist immer noch nicht da...), aber bei den amateuren ist in der Elite schon eine viel höhere Leistungsdichte....Die besten Pros sind immer auch gute Amateure gewesen. Ausser sie kamen aus Mexico und haben schon mit 10 Jahren Profi Kämpfe gemacht.
 

rude_ras

Bankspieler
Beiträge
1.825
Punkte
113
Ort
Cologne
Wenn Barou so boxt, wie im Moment, wäre er nach 5 Runden total am Ende. Da müsste er Sturm früh abschießen. 100 Schläge pro Runde kann man bei den Profis nicht bringen, wenn man kein Fliegengewicht ist.

Sorry, das war zusammenhängend mit der Aussage:"Felix würde es nicht mehr schaffen NRW Meister zu werden bei den Amateuren"

Mir ist auch klar, das dies eine künstliche Aussage ist, da man nicht zu den Amateuren zurück kann...

Ich hatte in den letzten paar Tagen bei der Lektüre in Sportforen oftmals den Eindruck als vertreten hier einige die Meinung, "die besten Amateure erst sind für die Profis gut genug"...Das ist nicht so. Im Aiba Umfeld wird anders IMO auch deutlich besser geboxt. Diplomatisch gesehen sind es verschiedene Sportarten. Aber ein Olympia Titel oder WM oder auch Chempiepokal sind deutlich schwieriger zu erreichen als ein WBIrgendwas-Gürtel...Man kann Gegner nicht meiden oder Sie in andere Gewichte zwingen.

Sorry fürs Off Topic...
 

timeout4u

Bankspieler
Beiträge
6.205
Punkte
113
@rude_ras

Vieles seh ich auch so. :thumb:

Und Walters ist ein starker Mann, keine Frage. Aber ausboxen lässt er sich. Torriente hat es ja bei den Amateuren schon mal gezeigt, wie es funktionieren kann. Ähnlich verhält es sich mit GGG. Weltklasseboxer mit vielen Topanlagen und starker Aura. Aber wie bekannt sein sollte: Boxen ist immer noch ein Sport und verlieren kann jeder gegen jeden. Manche Diskussionen schweifen gelegentlich eine Spur zuviel in die Theorie ab, finde ich. Bisschen mehr Praxisbezug sollte es schon sein bei einigen Analysen hier. :crazy::saint:;):wavey:
 

jkd

Nachwuchsspieler
Beiträge
5.505
Punkte
83
Es gab ja auch Leute die Donaire gegen Rigondeux "vorhergesehen" vorne hatten.

Donaire hätte schon superman sein müssen, um einen wie Rigo, einen high end boxer, überlegen zu besiegen. das waren meine worte an meinungen, dass Donaire eh klar gewinnen würde und das der kampf deshalb langweilig sei.

Donaire ist und bleibt für mich ein klasse boxer. er verliert ein wenig seine cool.- und cleverness, wenn es heiß wird. das scheint mir daran zu liegen, dass ihm die meinungen von aussen zu wichtig sind. gleich im anschluss ist ihm das wichtigste zu sagen, aber ich bin mit wehenden fahnen untergegangen und wäre bis zum letzten gegangen und würde niemals rennen. mit anderen worten, erkennt doch bitte an, dass ich ein true warrior bin.
das ist ja auch ok. verurteilen will ich das nicht. es scheint ihn aber einzuschränken.
 

rude_ras

Bankspieler
Beiträge
1.825
Punkte
113
Ort
Cologne
Donaire hätte schon superman sein müssen, um einen wie Rigo, einen high end boxer, überlegen zu besiegen. das waren meine worte an meinungen, dass Donaire eh klar gewinnen würde und das der kampf deshalb langweilig sei.

Donaire ist und bleibt für mich ein klasse boxer. er verliert ein wenig seine cool.- und cleverness, wenn es heiß wird. das scheint mir daran zu liegen, dass ihm die meinungen von aussen zu wichtig sind. gleich im anschluss ist ihm das wichtigste zu sagen, aber ich bin mit wehenden fahnen untergegangen und wäre bis zum letzten gegangen und würde niemals rennen. mit anderen worten, erkennt doch bitte an, dass ich ein true warrior bin.
das ist ja auch ok. verurteilen will ich das nicht. es scheint ihn aber einzuschränken.

Donaire hatte im gesamten Kampf eine Chance - ich meine in Runde den KD in RD 11. Diese Chance hatte er, als er aufgehört hat zu boxen sondern den Kampf unsauber, unübersichtlich machen konnte. Donaire ist ein guter Boxer, aber im Kampf gegem Rigondeaux war zu cool und hatte die einzige Chance als er cool- und Cleverness über Board schmiss.

Wie Donaire Walters schlagen kann? Indem er größer und Muskulöser ist. Gewichtsklassen sind im Profiboxen verpönt, aber Sie haben ihren Sinn.
 

nobbylenz

former Box-Tippspiel-Champion
Beiträge
4.085
Punkte
83
Ort
Ostfriesland
So Leute wie Denis Radowan oder Abbass Barrou würden zB einen Felix Sturm zerstören. Felix würde es nicht mehr schaffen NRW Meister zu werden bei den Amateuren.

...das halte ich für eine gewagte These. Unter Amateur-Boxregeln mag das ja sogar zutreffen, aber im Profi-Bereich gelten andere Gesetze. Wenn jemand alles in 3-Runden-Kämpfe wie bei den Amateuren an Energie hereinlegen muss, um zu gewinnen ist das doch ein ganz anderer Kampfaufbau wie bei den Profis, wo ein (sportlich hochwertiger) Kampf 12 Runden dauert. Insofern sind die "Bedingungen", unter denen die Boxkämpfe stattfinden, doch sehr entscheidend.
 

rude_ras

Bankspieler
Beiträge
1.825
Punkte
113
Ort
Cologne
...das halte ich für eine gewagte These. Unter Amateur-Boxregeln mag das ja sogar zutreffen, aber im Profi-Bereich gelten andere Gesetze. Wenn jemand alles in 3-Runden-Kämpfe wie bei den Amateuren an Energie hereinlegen muss, um zu gewinnen ist das doch ein ganz anderer Kampfaufbau wie bei den Profis, wo ein (sportlich hochwertiger) Kampf 12 Runden dauert. Insofern sind die "Bedingungen", unter denen die Boxkämpfe stattfinden, doch sehr entscheidend.

Mein Geschichtslehrer sagte immer:"Lesen sollen Sie, nicht entziffern." (Das sagte er natürlich nicht zu mir. :smoke: )
Wenn jemand NRW Meister werden will - muss er das beim DBV machen, somit muss er Amateur sein, also würde der von mir völlig hypothetisch angenommene Kampf auch unter AIBA Regeln geführt. Mit dieser These wollte ich lediglich untermauern, was ich vorher schrieb: Amateuere wechseln zu den Profis, um sich nochmal einen Zahltag zu holen und weil Sie es bei der olympischen Elite nicht mehr weiter bringen.

Das ist natürlich nur eine Meinung. Woher deine Meinung, das Profi Kämpfe "sportlich hochwertiger" seien, kommt, kann ich allerdings nicht beurteilen - vlt meintest du ja, das 12rd Pro Kämpfe attraktiver als 6 Rd Pro Kämpfe sind, da man mindestens 12 (bei Männern) fürn WM Titel boxen muss...Wäre aber auch quatsch.

Amateurregeln verbieten Innenhände zB und sind viel strikter in der Unterbindung von technischer Unsauberkeiten. Weiss nicht ob das bei Pros auch so festgelegt ist - kommt wahrscheinlich auf den jeweiligen Verband an...Zu tief beugen darf man sich nicht und, und, und... Zu dem kann man bei den Amateuren niemanden meiden. Es geht einfach nicht. Wenn jemand also WM (es gibt nur einen Weltmeister!) dann muss er die Elite der Welt schlagen. Nicht so bei den Profis: Da machen das Sam Soliman und Sturm unter sich aus. :ricardo:

Die weltbesten Boxer sind Olympische Boxer und die weltbesten Profis sind ehemals weltbeste olympische Boxer...
 

Jackson

Nachwuchsspieler
Beiträge
293
Punkte
0
Die weltbesten Boxer sind Olympische Boxer und die weltbesten Profis sind ehemals weltbeste olympische Boxer...
Werden die ehemals weltbesten olympischen Boxer schlechter, wenn sie ins Profilager wechseln? Oder werden sie in den 10-20 Jahren Profi-Karriere, wo sie sich professionelle Trainer und Sparringspartner leisten können vielleicht noch besser?

Die allermeisten Amateure, die gut genug sind, wechseln mit spätestens 20 ins Profilager. Nach deiner Logik wären also auch die U21 die besseren Fußballer.

Ob Profiboxen sportlich wertvoller ist, muss jeder für sich entscheiden. Aber körperlich ist es unbestreitbar antrengender. Das fängt bei den sehr viel weniger gepolsterten Handschuhen an, geht über die längerer Kampfdistanz bis hin zu den härteren Treffern, die vom Referee geduldet werden.

Ich habe noch NIE irgendeinen Profi, Profitrainer oder sonstigen Boxexperten sagen hören, Amateurboxen wäre anspruchsvoller. Noch NIE. Du stehst mit dieser Meinung ziemlich alleine da. Das muss nicht heißen, daß du falsch liegst, sollte dir aber auf alle Fälle zu denken geben.
 

rude_ras

Bankspieler
Beiträge
1.825
Punkte
113
Ort
Cologne
Werden die ehemals weltbesten olympischen Boxer schlechter, wenn sie ins Profilager wechseln? Oder werden sie in den 10-20 Jahren Profi-Karriere, wo sie sich professionelle Trainer und Sparringspartner leisten können vielleicht noch besser?

Die allermeisten Amateure, die gut genug sind, wechseln mit spätestens 20 ins Profilager. Nach deiner Logik wären also auch die U21 die besseren Fußballer.

Ob Profiboxen sportlich wertvoller ist, muss jeder für sich entscheiden. Aber körperlich ist es unbestreitbar antrengender. Das fängt bei den sehr viel weniger gepolsterten Handschuhen an, geht über die längerer Kampfdistanz bis hin zu den härteren Treffern, die vom Referee geduldet werden.

Ich habe noch NIE irgendeinen Profi, Profitrainer oder sonstigen Boxexperten sagen hören, Amateurboxen wäre anspruchsvoller. Noch NIE. Du stehst mit dieser Meinung ziemlich alleine da. Das muss nicht heißen, daß du falsch liegst, sollte dir aber auf alle Fälle zu denken geben.

Interessante Punkte: Die profis, die ich kenne kaufen sich Amateure zum Sparren ein. Zahlen für ein paar Runden viel Geld oder verarschen Jungs aus den lokalen Boxvereinen. Ist ja schon voll nett und voll die Chance wenn man mit Profis sparren kann. ( :) )

Wer wird denn mit 20 pro ausser verzweifelte Mexikaner und ein paar Filipinos...mit 20 boxt du bei den Meisterschaften für u21. Das Argument ist konstruiert. Ich stimme dir aber insofern zu, das ein Mexicaner wie Chavez Sr. oder Alvarez, die schweinefrüh anfangen oft auch ganz gute Basics haben - in den Ländern gibt/gab es vlt keinen guten Aiba Verband.

Sie werden nicht schlechter:Reflexe, Dynamik und Verschleissteile lassen nach etc. Da ist Amateurboxen vllt doch anspruchsvoller. Ich würde sagen, das Timing, Taktik und Kraft aber schon (gewichtsklassenabhängig) noch besser werden. Ich fass das mal unter Härte (phyisisch/psychisch) zusammen. Da gebe ich dir recht: Profiboxen ist da härter. Aber das ist eine Frage von Quantität und nicht Qualität.
Wie gesagt: Es gibt schon super Leute bei den Pros, aber das sind meistens Top Amateure gewesen und aufgrund der Unterschiede der "Boxarten" (Amateur/Pro) könnten Sie es auch nicht mehr bei den Amateuren so bringen.
Ja, unterschiedliche Sportarten fast.

Und ob du nun deine Worte, gross, klein, fett kursiv oder sonstwie schreibst, ist mir egal, was dir Profis zu dem Thema sagen...Ja nun, und Boxexperten? Naja...Ich bin da für meine bescheidene kleine Welt entschieden pro olympischem Boxen eingestellt. Aus den von mir geschilderten Aspekten heraus, glaube ich das begründen zu können. Amteure meiden sich nicht, es wird auf saubere Technik geachtet, man muss mehr als einen Kämpfer schlagen um Weltmeister zu werden. Es gibt nur einen Verband und somit auch nur einen Weltmeister...

Naja, sind auch Äpfel mit Birnen verglichen. Coexistenz passt schon. Aber mir gefällt die Qualität in der A Klasse / Elite entschieden besser als die durschnittlichen Veranstaltungen bei den Pros...

No offense: Deine Meinung ist völlig legitim.
 

timeout4u

Bankspieler
Beiträge
6.205
Punkte
113
Ich habe noch NIE irgendeinen Profi, Profitrainer oder sonstigen Boxexperten sagen hören, Amateurboxen wäre anspruchsvoller. Noch NIE.

Sind damit die gemeint, die sich im TV bei den Boxübertragungen immer durch ihr fundiertes Boxwissen, durch ihre messerscharfen Analysen und der umfangreichen Kenntnis der Boxszene auszeichnen? :D:cool4::clown:

Aber im Ernst: es kommt natürlich immer darauf an, welches Amateurboxen und welches Profiboxen man heranzieht. Ein Olympiaboxer zum Beispiel, der sich ein Jahr lang durch Meisterschaften, Qualis, Länderkämpfe und schließlich durch das große Turnier auf das Podest boxen will, hat sportlich anspruchsvollere und körperlich härtere Aufgaben zu meistern als so mancher Pro, der 2x im Jahr gegen sog. "Fallobst" seinen Titel verteidigt oder 6x seinen Kampfrekord gegen handverlesene Gegner aufpoliert. :saint:

Klar, es gibt Unterschiede. Im Profiboxen geht es sicher mit härteren Bandagen zu, keine Frage. Es gibt Änderungen in Sachen Taktik, Psyche, Ausdauer usw. Aber in der reinen Boxtechnik ändert sich nicht mehr allzu viel. Recht viel umstellen muss sich ein Eliteamateurboxer nicht besonders, wenn es um die Schlagtechnik, das Boxen an sich geht. Alles eben irgendwie Definitions- und Ansichtssache. :saint: Oder einfach: das Boxen wird bei den Pros auch nicht anders erfunden. ;) Und manches ist sogar nur PR, Verschleierung, Mythos usw. :saint:
 

Francois

Bankspieler
Beiträge
5.256
Punkte
113
Recht viel umstellen muss sich ein Eliteamateurboxer nicht besonders, wenn es um die Schlagtechnik, das Boxen an sich geht.

Ich würde sagen das hängt sehr stark vom jeweiligen Stil des Amateurboxers ab. Manche Stile funktionieren nur im Amateurbereich, andere können das ohne große Adaptionen in den Pro Bereich übernehmen (Kostya Tszyu).
Daher u.a. die deutliche Diskrepanz an Erfolgen von hochklassigen Amateuren im Profilager. Kannst du dem so zustimmen?
 

timeout4u

Bankspieler
Beiträge
6.205
Punkte
113
Zustimmen? Hmm, irgendwie kann ich nichts mit der deutlichen Diskrepanz an Erfolgen von hochklassigen Amateuren im Profilager anfangen. :confused: Oder anders: welche Stile sollen denn nur im Amateurbereich funktionieren? Selbst Ottke ist Weltmeister bei den Pros geworden. :D;)
 

Mopedfahrer

Bankspieler
Beiträge
2.822
Punkte
113
Zustimmen? Hmm, irgendwie kann ich nichts mit der deutlichen Diskrepanz an Erfolgen von hochklassigen Amateuren im Profilager anfangen. Oder anders: welche Stile sollen denn nur im Amateurbereich funktionieren? Selbst Ottke ist Weltmeister bei den Pros geworden.


Zwischen Amateuren und Profis gibt es Riesenunterschiede.

Wer 3R bei den Amateuren einer der Besten ist, kann nicht zwangsläufig diesen Style 12R bei den Profis boxen. 3R ist schon hart, 12R ist ein Brutalo-Marathon. Es gibt viele solide Amateure, die dazu nicht die Voraussetzungen haben, diese Mörderdistanz zu gehen.

Außerdem ist Profiboxen viel gesundheitsgefährlicher als Amateurboxen. Bei den Amateuren wird abgebrochen, oft im Stand, wenn da einer wackelt und hart getroffen wird. Bei den Profis wird dann weitergeboxt und bis zu schweren KO werden oft noch viele Treffer genommen, die im Amateurbereich durch den Ringrichter verhindert worden wären.

Außerdem gibt es bei den Amateuren keine Erschöpfungs-KO's, die besonders schwer sind. Bei den profis gibt es oft im letzten Drittel noch KO's, wo auch der technisch Bessere KO geht, da die Ermüdung überhand nimmt und deshalb Volltreffer genommen werdcen, die in den ersten Runden nicht angefalllen wären. Außerdem ist es viel verherrender wenn einer voll ausgelaugt nach einer langen Schlacht kurz vor Ende noch Volltreffer nimmt als wenn im Amateurbereich innnerhalb der 3R abgebrochen wird.

Technisch würde ich sogar sagen, dass einige technisch sehr schwache Leute, die bei den Amateuren schlecht aussahen im Profibereich recht solide Karrieren hinlegen, da sie genetische Freaks sind. Der Ross Puritty war ein technisch gruseliger Boxer, mit seiner Monsterrübe hat er aber die C-Klasse und einige B-Klasse Leute irgendwann mal mit harten Treffern erwischt, nachdem er lange einfach nur als Sandsack diente.

Der Amateurbereich ist oft mehr ein technischer Kampf, bei den Profis geht es oft neben der Technik schon sehr stark Richtung körperlich genetische Auslese. Profiboxen ist einfach nur brutal. Amateurboxen ist noch halbwegs human. 3R was an den Kopf zu kriegen, wo man recht frisch unterwegs ist, ist doch harmlos im Vergleich zu 12R wo man irgendwann so müde ist, dass man nach dem Kampf kaum noch den eigenen Namen weiss.

Im Amateurbereich kommen sehr gute Techniker mit mittlerer körerlicher Widerstandskraft noch erfolgreich. Bei den Profis ist eine unterdurchschnittliche körperliche Widerstandsfähigkeit oft tödlich, da nutzt auch die Technik nichts, da diese nicht über 12R durchziehbar ist, ohne das es mal ordentlich einschlägt. Außerdem dehydrieren Amateurboxer recht wenig, bei den Profis ist das bei einem temporeichen kampf oft sehr extrem.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Jackson

Nachwuchsspieler
Beiträge
293
Punkte
0
Die profis, die ich kenne kaufen sich Amateure zum Sparren ein.
Ja gut, ich glaube dir natürlich, daß die Profis, die du kennst, schlechter sind als viele Amateure. Es kann sich ja jeder Profi nennen, der in einen Kampf geht, der nicht von DBV/AIBA sanktioniert ist. Laut deren Reglement sind selbst Kirmesboxer Profis.

Sie werden nicht schlechter:Reflexe, Dynamik und Verschleissteile lassen nach etc.
Es gibt Amateurkämpfe der Großen - Tyson, Jones, Mayweather, etc. - auf Youtube zu sehen. Keiner von denen sah da schneller, explosiver oder dynamischer aus, als in den jeweiligen Profikarrieren.

ist mir egal, was dir Profis zu dem Thema sagen...Ja nun, und Boxexperten?
Gibt es denn außer dir - und no offense, du bist ein anonymer Nick in deinem deutschen Sportforum - irgendwen von Belang, irgendwen der Referenzen im Boxsport hat, der Amateurboxen über Profiboxen stellt?

Amteure meiden sich nicht, es wird auf saubere Technik geachtet, man muss mehr als einen Kämpfer schlagen um Weltmeister zu werden. Es gibt nur einen Verband und somit auch nur einen Weltmeister...
Man muss auch als Profi mehr als einen Kämpfer schlagen um Weltmeister zu werden.

Naja, sind auch Äpfel mit Birnen verglichen. Coexistenz passt schon. Aber mir gefällt die Qualität in der A Klasse / Elite entschieden besser als die durschnittlichen Veranstaltungen bei den Pros...
Auf welche Veranstaltungen der Amateure gehst du denn? Ich war bis vor ein paar Jahren locker 2-3 Mal im Monat irgendwo und das Niveau war, wenn man es mit einem Felix Sturm-Sam Solimann Kampf vergleicht, immer noch mies.
Erstmal hatten die wenigsten Boxer überhaupt mehr als 20 Kämpfe, und die, die sie hatten, fanden deswegen meistens keine Gegner.
Aber auch Leute mit 40 Kämpfen haben allzu oft ihr Heil im Schlagwirbel gesucht, um dann die dritte Runde durchweg nach Luft zu schnappen.
Es hab auch hin und wieder mal ansehnliche Kämpfe, aber daß ich mal gedacht hätte "Uiuiui, der würde einem Sebastian Sylvester das Leben schwer machen", daran kann ich mich nicht erinnern.
 

timeout4u

Bankspieler
Beiträge
6.205
Punkte
113
Und was hat das alles mit dem Boxstil zu tun? Das soll also die deutliche Diskrepanz an Erfolgen von hochklassigen Amateuren im Profilager belegen? :eek: Also, ich glaub ja eher daran: es waren mehr hochklassige Amateure bei den Profis erfolgreich als völlig erfolglos ...
 

rude_ras

Bankspieler
Beiträge
1.825
Punkte
113
Ort
Cologne
Ja gut, ich glaube dir natürlich, daß die Profis, die du kennst, schlechter sind als viele Amateure. Es kann sich ja jeder Profi nennen, der in einen Kampf geht, der nicht von DBV/AIBA sanktioniert ist. Laut deren Reglement sind selbst Kirmesboxer Profis.


Es gibt Amateurkämpfe der Großen - Tyson, Jones, Mayweather, etc. - auf Youtube zu sehen. Keiner von denen sah da schneller, explosiver oder dynamischer aus, als in den jeweiligen Profikarrieren.


Gibt es denn außer dir - und no offense, du bist ein anonymer Nick in deinem deutschen Sportforum - irgendwen von Belang, irgendwen der Referenzen im Boxsport hat, der Amateurboxen über Profiboxen stellt?


Man muss auch als Profi mehr als einen Kämpfer schlagen um Weltmeister zu werden.


Auf welche Veranstaltungen der Amateure gehst du denn? Ich war bis vor ein paar Jahren locker 2-3 Mal im Monat irgendwo und das Niveau war, wenn man es mit einem Felix Sturm-Sam Solimann Kampf vergleicht, immer noch mies.
Erstmal hatten die wenigsten Boxer überhaupt mehr als 20 Kämpfe, und die, die sie hatten, fanden deswegen meistens keine Gegner.
Aber auch Leute mit 40 Kämpfen haben allzu oft ihr Heil im Schlagwirbel gesucht, um dann die dritte Runde durchweg nach Luft zu schnappen.
Es hab auch hin und wieder mal ansehnliche Kämpfe, aber daß ich mal gedacht hätte "Uiuiui, der würde einem Sebastian Sylvester das Leben schwer machen", daran kann ich mich nicht erinnern.

Die Boxer von Sturms Gym zB. lassen sich von Amateuren helfen. Dzemskis Boxer ebenfalls.
Deine Youtube Analyse in Ehren aber das sehe ich anders.

Mayweather hatte früher vielleicht nicht ganz so eine hohe Trefferquote - lag aber daran das er soviel mehr schlug - war auch ne ganz andere Gewichtsklasse. Ob besser, schlechter? Dynamischer damals und heute effektiver. Äpfel mit Birnen.

Genau, die Leistungsdichte bei den Amateuren (A Klasse > 14 Siege) ist viel höher als bei den Profis im Schnitt. Jeder kann sich Pro nennen. Aber der Fainesshalber, damit die überhaupt vergleichbar bleiben neben wir die untern Pro Verbänden wie BDB sanktionierten.

Handverlesene Aufbaukämpfe, Jahrelanges Meiden und Titel am grünen Tisch. Nein, das sehe ich nicht gleichwertig. Das es gute Weltmeister gibt bei den Profis ist klar. Siehe Rigondeaux, Mayweather, Ward...Diese haben aber halt auch hammer olympischen Backround.

Veranstaltungen: NRW Meisterschaft, Deutsche Meisterschaft, Chemie Pokal, im Allgemeinen Leute >40 Kämpfe...Wobei sich auch schon leute mit weniger Kämpfen bessere Kämpfe als manch anderer liefern.
Bei der letzten NRW Meisterschaft war JEDER Kampf besser als Sturm/Soliman. Er war nicht länger, härter oder ungleicher. Nein. Besser, sauberer geführt, schöneres Boxen.

Proksa hat Sylvester kurzrundig zerstört: So hätte es vermutlich jeder Mittelgewichtler vom DBV auf NRW niveau gemacht. Ist natürlich nur ne Mutmassung. Die Jungs muessten es ja kurzrundig tun, da sie nicht 12 Runden gehen. Das ist Einstellungssache durch den Trainer. Amir Khan ist zB zu Dumm, um aus guter Ausbildung bei den Amateuren Profit zu schlagen.

Sebastian Sylvester, ok. Habe verstanden. Du bist ein Spassvogel...Ich hab meine Meinung nun auch gesagt. Das Gegenteil behaupten ala "Ich habe bei Youtube geschaut, du hast unrecht" oder "wer und ich meine wichtige Personen wie Ulli Potowski, Heiner Geisler oder Ulli Wegner sagt noch...." ist anstrengend.

Aber wie schon vorab im ersten Post festgestellt: Deine Antwort/Meinung ist valide.
 

jkd

Nachwuchsspieler
Beiträge
5.505
Punkte
83
gutes posting Jackson, sehe es auch so.
bei mir um die ecke ist nen erstliga klub, der unter anderem auch einige deutsche meister hervorgebracht hat. kenne einige der jungs teilweise aus dem sparring vom boxen oder vom ringen. das sind gute jungs, aber die haben fast alle einen fulltime job, trainieren neben dem boxen noch ringen oder MMA und kämpfen auch dort auf den amateurveranstaltungen.
man weiß vor allem, dass es im profigeschäft ernsthaft um die gesundheit geht. dieser bereich ist DEUTLICH härter, welches bei den machenschaften für viele ein zu großes risiko ist.
mal ehrlich, die 3 runden vollgas sind sehr häufig ein unsauberes gewusel. es geht um punkte und nicht darum, den anderen zu zerstören, zu überpowern.
das profiboxen ist schon deutlich mehr kampf, bei ähnlich sportlichem wettbewerb in der spitze.
 
Oben