Roger Federer


Ist Federer der GOAT im Tennis?


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Francois

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Und dann kam ausgerechnet ein Sandplatzspezialist und spuckte dem Maestro in die Suppe und schlug ihn 2008 im Finale in Wimbledon. Eine Demütigung und der Anfang vom Ende. Das ist garnicht mal übertrieben.

Na ja ich erinnere mich an das Turnier. Hatte mit Rasentennis nicht viel gemeinsam. Hätten sie auch Roland Garros london taufen können. Finde nicht das es der "Anfang vom Ende" war sondern der Höhepunkt einer idiotischen Entwicklung die Plätze zu verlangsamen. Nadal hat mit 150km/h aufgeschlagen und sein Sandplatzspiel umgesetzt. Abgesehen davon sind knappe 5 Satz Niederlagen keine "Demütigung". Die Demütigung war durch die Wimbledon Organisatoren an ihre eigene Tradition.
 

Jones

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Und dann kam ausgerechnet ein Sandplatzspezialist und spuckte dem Maestro in die Suppe und schlug ihn 2008 im Finale in Wimbledon. Eine Demütigung und der Anfang vom Ende. Das ist garnicht mal übertrieben. Das war tatsächlich ein Wendejahr für den Schweizer mit dem letzten US-Open-Sieg. Ein Djokovic und ein Del Potro waren für Federer zumindest in New York dann nicht mehr händelbar.

Ich halte die Aussage nicht nur für übertrieben, sondern ganz einfach für falsch.
2008 war für Federer das Jahr, welches mit Krankheiten mehreren Krankheiten und einer Lebensmittelvergiftung begann. Man stellte fest, dass es sich um pfeifferisches Drüsenfiber handelte. Nach der gestörten Saisonvorbereitungen und vielen ungewohnten Niederlagen. Versuchte Federer sich mit neuem Coach und vielen Turnieren auf Sand in Schwung zu bringen. Das Formbarometer ging zwar langsam nach oben, dennoch hatte er nur 3 top 10 Siege 2008 nach Wimbledon auf dem Konto. Zum Vergleich
2004 waren es 8
05 9
06 8
07 8
09 10
Ob Federer in Wimbledon wieder bei 100% war oder bei 90? Oder 95% kann keiner sagen, aber es war seine schwächste Saison in der Prime und Nadal war im Wimbledon, was damals auch relativ langsam war, etwas besser.

Über einen Spieler vom Anfang vom Ende zu schreiben, der 10 Jahre später sein letztes GS gewonnen hat und 11 Jahre später letztmals Matchbälle zum Titel in Wimbledon hatte, ist ohnehin schon absurd.
Noch absurder, wenn man die folgende Entwicklung nach dem Wimbledon Finale 2008 kennt. Es folgten weitere ungewohnte Niederlagen gegen Simon, Karlovic und Blake, sowie eine 5 Satz Schlacht in der 4. Runde der USO gegen Andreev. Aber irgendwie konnte Federer den Schalter nochmal umlegen und Djokovic und Murray zum Titel bei den USO besiegen.

Die aus meiner Sicht ärgerlichere Niederlage gegen Nadal folgte bei den AO 2009. Federer war der bessere Mann während des Turniers und eigentlich auch im Finale. Er hat Breakchancen ohne Ende liegen lassen und hätte nie verlieren dürfen. Trotz des 2:6 im 5. Satz hatte er mehr Punkte gemacht als Nadal. In Wimbledon 2008 hätte Nadal vor dem 5. Satz schon gewinnen können, er war der bessere Mann, aber in Melbourne war es umgekehrt und Nadal hatte die mehr als 5 Stunden gegen Verdasco als Ballast aus dem HF im Gepäck.
Im Nachhinein hätte dieser Titel auch den Roger Slam bedeutet, da er bekanntlich in Paris und Wimbledon gewann.
Federer ist knapp daran gescheitert die folgenden 4 GSs zu gewinnen und du schreibst vom Anfang vom Ende.:kopfpatsch:
 

Paulie Walnuts

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Wer mich kennt weiß, dass das nicht zu 100% todernst gemeint war. Es muss auch mal erlaubt sein sein, Sportereignisse in der historischen Betrachtung zu karikieren und an der ein oder anderen Stelle überspitzt darzustellen ohne eine Grenze zu überschreiten (was ich nicht tue).

Du schlachtest hier einen Satz aus und reibst dich daran wie ein Parmesan an der Käsereibe.

Das da ausgerechnet ein Sandspezialist kam und den Rasenspezialist Federer auf seinem Lieblingsplatz in Wimbledon im Finale schlug, war schon mehr als eine Schlagzeile wert. Das der Platz im Jahr 2008 weitaus langsamer war als noch 5 Jahre zuvor, und dieser Umstand dem Spanier optimal in die Karten spielte, ist mir total bewusst. In Bezug auf die US Open war 2008 oder meinetwegen 2009 dennoch unbestritten ein Wendejahr für Federer und eine gewisse Zeitenwende aus den genannten Gründen. Ja, es war der Anfang vom Ende der Titeljagd in New York.

Ein frecher Satz über Federer (der keinesfalls despektierlich gemeint ist) oder eine Karikatur sei sie noch so klein, löst bei manchen ein Sturm der Entrüstung aus und wird schnell als Majestätsbeleidigung und Ehrverletzung aufgefasst. Manche reagieren sehr dünnhäutig wenn es um Federer geht. Ich habe es geahnt, das was kommt. Da kann ein Satz schon schwerwiegende Folgen haben. Ich kann es einordnen, ich kann damit leben! ;)
 

Edy87

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Das Epstein Bar Virus hat ihm die letzten Körner genommen...Federer war ab 2008 Nie wieder so gut wie 2004-2007....auch wenn er 2009 in allen GS Finals stand konnte man schon sehen das ein paar Prozent zu 2007 fehlten....die AO verloren...die FO waren auch knapp gegen Haas un Delpo fast das Aus...in Wimbledon ganz knapp Roddick besiegt...und bei den USO konnte man am besten sehen das er nicht mehr die 100 % von 2007 hat... im 5 Satz war die Luft raus bei Federer...

Dieses Virus hat Söderling die Karriere gekostet....Mario Ancic zb konnte nach der Infektion auch keine Top Leistungen mehr bringen...

Das Virus hat Federer zweifelsohne ein paar Prozent gekostet....aber 95 % von 2007 waren immer noch genug um GS zu gewinnen...zwar nicht mehr am Laufenden Band aber wenn alles gepasst hat....
 

Jones

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Wer mich kennt weiß, dass das nicht zu 100% todernst gemeint war. Es muss auch mal erlaubt sein sein, Sportereignisse in der historischen Betrachtung zu karikieren und an der ein oder anderen Stelle überspitzt darzustellen ohne eine Grenze zu überschreiten (was ich nicht tue).

Du schlachtest hier einen Satz aus und reibst dich daran wie ein Parmesan an der Käsereibe.

Das da ausgerechnet ein Sandspezialist kam und den Rasenspezialist Federer auf seinem Lieblingsplatz in Wimbledon im Finale schlug, war schon mehr als eine Schlagzeile wert. Das der Platz im Jahr 2008 weitaus langsamer war als noch 5 Jahre zuvor, und dieser Umstand dem Spanier optimal in die Karten spielte, ist mir total bewusst. In Bezug auf die US Open war 2008 oder meinetwegen 2009 dennoch unbestritten ein Wendejahr für Federer und eine gewisse Zeitenwende aus den genannten Gründen. Ja, es war der Anfang vom Ende der Titeljagd in New York.

Ein frecher Satz über Federer (der keinesfalls despektierlich gemeint ist) oder eine Karikatur sei sie noch so klein, löst bei manchen ein Sturm der Entrüstung aus und wird schnell als Majestätsbeleidigung und Ehrverletzung aufgefasst. Manche reagieren sehr dünnhäutig wenn es um Federer geht. Ich habe es geahnt, das was kommt. Da kann ein Satz schon schwerwiegende Folgen haben. Ich kann es einordnen, ich kann damit leben! ;)

Also gehst du in den Federer Thread um regelmäßig (zweimal diese Woche) provokative Karikaturen über Federers Karriere oder Gegnerschaft zu skizzieren, die nur schwer als solche erkennbar sind und wenn Jemand darauf eingeht bezeichnest du ihn als dünnhäutig?

Also ich kann damit leben, finde es aber schon etwas frech ;)
 

gentleman

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Ganz nebenbei: Happy Birthday Roger zum 40. Geburtstag! :) Auch wenn ich befürchte dass dies wohl sein letztes Jahr auf der ATP-Tour werden wird, ist es dennoch erstaunlich, wie langlebig und konkurrenzfähig er selbst in diesem Methusalem-Alter (für einen Tennisspieler) noch ist.

http://instagr.am/p/CSTYckWt2V9/
 

Hans Meyer

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Der 2. Punkt in dem Video, der zwischen Federer und Hewitt 2004, der ist einfach nur absurd, Hewitt hat den Punkt schon 4 Mal gewonnen und verliert ihn am Ende doch, surrealer Ballwechsel. Generell war das ein perfektes Game damals von Federer, wo er sich das Break im 4. Satz holt
bei dem Ballwechsel zwischen Federer und Murray, bei den AO 2014 wo Federer ihn überlobt, da muss ich immer an Matthias Stach denken, der war sich nicht sicher ob der Ball bei Federers Schlag nicht 2 Mal aufkam und meinte dann auch später beim Rebreak von Murray, dass das ausgleichende Gerechtigkeit ist und Federer den 3. Satz doch nicht aufgrund eines Doublebounce gewinnen soll. Da dachte ich mir auch damals, was zur .... das der nicht doppelt aufkam, das sieht man doch direkt.
Ansonsten kann man noch vieles erzählen zu den einzelnen Punkten, aber nur noch ein letztes, ich verstehe bis heute nicht, wie er 2015 gg Seppi fliegen konnte :crazy:
 

Fenomedal_22

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die nur schwer als solche erkennbar sind
Wenn du die Kommentare von @Paulie Walnuts häufiger liest, dann fällt schon auf, dass sie auch bewusst etwas "überzogen" sind. So schwer rauszulesen finde ich das jetzt nicht. ;)

Ich persönlich finde es aber unabhängig davon schwierig, einzelne Matches als DEN Karrierewendepunkt zu sehen. Wenn ich jedoch bei Federer einen raussuchen müsste als die bitterste Niederlage, dann würde ich im Gegensatz zum AO Finale 2009 das USO Finale im gleichen Jahr nehmen.

Die Niederlage gegen Nadal in Australien mag bitter gewesen sein, aber irgendwo auch folgerichtig. Kein Spieler zu der Zeit war derart massiv im Kopf des Schweizers wie der Spanier. Die heftige Niederlage im Jahr zuvor in Paris und das denkwürdige WIM Finale wurden ja schon erwähnt. Dass das mental nachwirkt, sollte jetzt nicht so überraschend sein.

Danach jedoch erreicht Federer endlich seinen Karriere GS mit dem FO Sieg, er gewann erneut WIM und war alleiniger Rekord GS Champion. Dass er dann wenige Monate später im US Open Finale gegen Delpo verlor, einen Neuling auf diesem Niveau, das würde ich als deutlich härter bezeichnen. Zumal Delpo seine beiden ersten Sätze ausschließlich im TB gewinnen konnte. Federer war da der bessere Mann, konnte aber seine Erfahrung nicht ausspielen. Seit dem ist das Turnier in NY wie verhext für den Schweizer.
 

DocBrown

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Das Epstein Bar Virus hat ihm die letzten Körner genommen...Federer war ab 2008 Nie wieder so gut wie 2004-2007....auch wenn er 2009 in allen GS Finals stand konnte man schon sehen das ein paar Prozent zu 2007 fehlten....die AO verloren...die FO waren auch knapp gegen Haas un Delpo fast das Aus...in Wimbledon ganz knapp Roddick besiegt...und bei den USO konnte man am besten sehen das er nicht mehr die 100 % von 2007 hat... im 5 Satz war die Luft raus bei Federer...

Dieses Virus hat Söderling die Karriere gekostet....Mario Ancic zb konnte nach der Infektion auch keine Top Leistungen mehr bringen...

Das Virus hat Federer zweifelsohne ein paar Prozent gekostet....aber 95 % von 2007 waren immer noch genug um GS zu gewinnen...zwar nicht mehr am Laufenden Band aber wenn alles gepasst hat....

Das finde ich schon sehr übertrieben ausgedrückt. Federer hat im ersten Halbjahr 2008 sicher noch die Nachwirkungen der Infektion gespürt, aber in Wimbledon war er doch eigentlich wieder ganz der Alte und ist souverän und ohne Satzverlust ins Finale marschiert.

Das Niveau seiner Peak-Jahre 2004 bis 2007 hat er zwar nie mehr so lange am Stück erreicht, aber selbst in dieser Zeit hat er doch bei den GS mal schlechte Tage erwischt, die meistens keine Konsequenzen hatten (z.B. Haas AO 2006), manchmal aber schon (z.B. Kuerten FO 2004).

Zwischen 2009 und 2012 war Federer immer noch sensationell unterwegs, v.a. wenn man bedenkt, dass die Konkurrenzsituation zu dieser Zeit die stärkste der letzten 30 Jahre gewesen ist: Nadal, Djokovic und Murray in deren Prime und dann noch Spieler wie Del Potro, Tsonga, Berdych und Söderling, die an guten Tagen jeden schlagen konnten. Auch Davydenko und Roddick hatten 2009 z.B. nochmal richtig starke Phasen. Auch in diesen vier Jahren konnte Federer 4 GS gewinnen, dreimal das Finale erreichen und stand ansonsten immer mind. im VF.

Prime-Federer hat sich eigentlich erst 2013 wirklich verabschiedet, als plötzlich Gegner wie Stakhovsky, Robredo, Gulbis und Seppi zu Stolpersteinen wurden.
 

Jones

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Wenn du die Kommentare von @Paulie Walnuts häufiger liest, dann fällt schon auf, dass sie auch bewusst etwas "überzogen" sind. So schwer rauszulesen finde ich das jetzt nicht. ;)

Ich persönlich finde es aber unabhängig davon schwierig, einzelne Matches als DEN Karrierewendepunkt zu sehen. Wenn ich jedoch bei Federer einen raussuchen müsste als die bitterste Niederlage, dann würde ich im Gegensatz zum AO Finale 2009 das USO Finale im gleichen Jahr nehmen.

Die Niederlage gegen Nadal in Australien mag bitter gewesen sein, aber irgendwo auch folgerichtig. Kein Spieler zu der Zeit war derart massiv im Kopf des Schweizers wie der Spanier. Die heftige Niederlage im Jahr zuvor in Paris und das denkwürdige WIM Finale wurden ja schon erwähnt. Dass das mental nachwirkt, sollte jetzt nicht so überraschend sein.

Danach jedoch erreicht Federer endlich seinen Karriere GS mit dem FO Sieg, er gewann erneut WIM und war alleiniger Rekord GS Champion. Dass er dann wenige Monate später im US Open Finale gegen Delpo verlor, einen Neuling auf diesem Niveau, das würde ich als deutlich härter bezeichnen. Zumal Delpo seine beiden ersten Sätze ausschließlich im TB gewinnen konnte. Federer war da der bessere Mann, konnte aber seine Erfahrung nicht ausspielen. Seit dem ist das Turnier in NY wie verhext für den Schweizer.

Am Ende des Tages ist sowas natürlich auch Ansichtssache, aber die AO stehen für mich auf einer ganz anderen Stufe. Während die Niederlagen 2008, noch alle irgendwie begrüdbar waren, war es diese Niederlage eben nicht und Federer war wie gesagt gefühlt 4 Sätze der bessere Mann.
Das er nach all den Erfolgen und dem GS Rekord mal wieder ein GS Turnier nicht gewinnen wird, ist mental doch auch verständlich. Und von der These, dass ein junger Mann es grundsätzlich schlechter machen soll halte ich nichts. Delpo hat es gut gemacht und wenn du mir damals gesagt hättest der gewinnt nen dutzend GSs hätte ich gesagt, kann schon sein während ich über 3 GSs für Wawrinka nur geschmunzelt hätte.

Nee die Niederlage gegen Delpo war nicht so ärgerlich, eher die späteren USO Finalniederlagen gegen Djokovic. Wenn ich mich erinnere wie Federer z.B. 2015 durchs Draw geflogen ist und es lief ja immer unter der Überschrift, die vielleicht letzte Chance.

@DocBrown
Grundsätzlich sehe ich es ähnlich, nur 2 Anmerkungen.
Auch in der 2. Hälfte gab es viele ungewöhnliche Niederlagen. Alleine 2 gegen Simon. Was am Ende die Gründe waren wird man nie herausfinden, mentale Probleme nach den Erfolgen, familiäres, fehlende 100% durch Erkrankungen, verlorener Nimbus der unbesiegbarkeit usw. Das gesamte Jahr war deutlich unter 04-07 oder den folgenden Jahren.

2013 darf man den Rücken nicht vergessen. Auch ohne lange Pause hat er ihm lange zu schaffen gemacht und dann folgten die Schläger Experimente.
2014-2015 hätte es GS Siege geben müssen.
2016 wieder Verletzungen
2017-2018 gab es GS Siege
Von daher ist ein Ende der Prime nicht so leicht zu definieren. Federer hat sich immer wieder nach Tiefpunkten neu fokussiert und neu erfunden, ähnlich wie Djokovic und Nadal.
 

Fenomedal_22

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Am Ende des Tages ist sowas natürlich auch Ansichtssache
Sowieso. ;)
Während die Niederlagen 2008, noch alle irgendwie begrüdbar waren, war es diese Niederlage eben nicht und Federer war wie gesagt gefühlt 4 Sätze der bessere Mann.
Zumindest die Niederlagen gegen Nadal auch 2008 würde ich aber gerade als Begründung sehen. Der Spanier war zu dem Zeitpunkt in Federers Kopf und hatte mental klar Oberwasser. Dass Federer spielerisch 4 Sätze überlegen war passt da eher ins Bild. Es war ja nicht das 1. Mal, dass am Ende ein Spieler ein Match über den Kopf gewinnt.
Und von der These, dass ein junger Mann es grundsätzlich schlechter machen soll halte ich nichts.
Diese These habe ich an sich auch gar nicht aufgestellt. Nur darf man nicht vergessen, dass Federer Murray und Djokovic jeweils in deren 1. GS Finale schlagen konnte. Da war, besonders gegen Djokovic, klar die Erfahrung ausschlaggebend. Djokovic hatte im USO Finale 2007 alle Chancen, zumindest einen Satz zu holen. Somit ist der Gedanke, dass Federer, zu dem Zeitpunkt immerhin amtierender Rekord GS Champion, nicht so abwegig, dass er den jungen Deplo über die Erfahrung schlägt.
Nee die Niederlage gegen Delpo war nicht so ärgerlich, eher die späteren USO Finalniederlagen gegen Djokovic
Naja, was heißt Finalniederlagen, es war ja nur noch das Finale 2015 gegen Djokovic. Und diese Niederlage würde ich ähnlich wie die AO Niederlage gegen Nadal bewerten. Zu dem Zeitpunkt war der Serbe mental obenauf, er hatte Federer in 2 aufeinanderfolgenden WIM Finals besiegt.
 

Jones

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Sowieso. ;)

Zumindest die Niederlagen gegen Nadal auch 2008 würde ich aber gerade als Begründung sehen. Der Spanier war zu dem Zeitpunkt in Federers Kopf und hatte mental klar Oberwasser. Dass Federer spielerisch 4 Sätze überlegen war passt da eher ins Bild. Es war ja nicht das 1. Mal, dass am Ende ein Spieler ein Match über den Kopf gewinnt.

In der Nachbetrachtung auch eine absolute verständliche Position.
Aber Federer hatte eben eine Niederlagenserie in 2008 die zum Teil auf das Pfeiferische Drüsenfiber zurückzuführen war. Hätte er die AO gewonnen, wären die Niederlagen zuvor hauptsächlich auf die Erkrankung zurückzuführen, aber so ist, die Nadal war in Rogers Kopf die geltende These.
Diese These habe ich an sich auch gar nicht aufgestellt. Nur darf man nicht vergessen, dass Federer Murray und Djokovic jeweils in deren 1. GS Finale schlagen konnte. Da war, besonders gegen Djokovic, klar die Erfahrung ausschlaggebend. Djokovic hatte im USO Finale 2007 alle Chancen, zumindest einen Satz zu holen. Somit ist der Gedanke, dass Federer, zu dem Zeitpunkt immerhin amtierender Rekord GS Champion, nicht so abwegig, dass er den jungen Deplo über die Erfahrung schlägt.

Für mich hat Federer gegen Djokovic und Murray in deren ersten Finals weniger über Erfahrung als schlicht und einfach über Qualität gewonnen.
Es gibt aktuell glaube ich 8 aktive GS Sieger und neben Murray und Djokovic hat nur Thiem nicht beim 1. GS Finale gewonnen. Nadal, Federer, Cilic, Delpo und Wawrinka waren bei ihren ersten GS Finals erfolgreich. Auch Thiem wurde von Nadal ganz klar über die Qualität besiegt, also warum soll Federer es gegen Delpo alleine mit der Erfahrung machen?
Er hätte gewinnen können, aber diese Niederlage war kein Beinbruch.
Naja, was heißt Finalniederlagen, es war ja nur noch das Finale 2015 gegen Djokovic. Und diese Niederlage würde ich ähnlich wie die AO Niederlage gegen Nadal bewerten. Zu dem Zeitpunkt war der Serbe mental obenauf, er hatte Federer in 2 aufeinanderfolgenden WIM Finals besiegt.

Naja da waren Wimbledon 14, die USO 14 und dann die USO 15.
Bei allen 3 war Federer nicht chancenlos. Bei allen 3 hat Federer vorher weniger Sätze abgegeben und immer stand als Überschrift es könnte Federers letzte Chance sein.
So waren die AO 2017 so besonders, wo Federer vorher mehr Sätze abgegeben hat und gegen aller Wahrscheinlichkeit gegen Nadal gewonnen hat nur das hat 2014/15 keiner geahnt.
 

Fenomedal_22

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Aber Federer hatte eben eine Niederlagenserie in 2008 die zum Teil auf das Pfeiferische Drüsenfiber zurückzuführen war.
Korrekt. Aber das eine bedingt dann auch irgendwie das andere. Die Erkrankung wird den Schweizer zweifelsohne geschwächt haben und war damit natürlich für Niederlagen in wichtigen Matches ausschlaggebend. Z.B. das HF 2008 gegen Djokovic. Aber Niederlagen, selbst wenn sie durch körperliche Dinge bedingt sind, können dann trotzdem so nachwirken, dass die Form verloren geht oder das Selbstvertrauen fehlt. Bei Nadal war es doch 2014 nicht s anderes. Viel zu früh zurückgekommen und dann gegen Gegner verloren, gegen die er, zumindest in dieser Häufigkeit, nie und nimmer verloren hätte. Als es dann körperlich wieder aufwärts ging, gab es trotzdem weiter viele frühe Niederlagen. Weil eben Form und Vertrauen in die eigene Stärke fehlte und die Gegner sprichwörtlich Blut geleckt hatten.
Für mich hat Federer gegen Djokovic und Murray in deren ersten Finals weniger über Erfahrung als schlicht und einfach über Qualität gewonnen.
Gegen Murray ok, aber nicht gegen Djokovic. Wie der den 1. Satz abgegeben hat (6-5, 40-0 bei eigenem Aufschlag), das war ein klassischer Choke eines damals auf dem Niveau eben noch unerfahrenen Spielers. Auch die Sätze 2 und 3 waren kaum weniger eng.
also warum soll Federer es gegen Delpo alleine mit der Erfahrung machen?
Nicht "nur" mit Erfahrung, aber natürlich ist das eine wichtige Komponente. Du nennst ja auch Cilic und Wawrinka, das stimmt schon mit 1 GS Titel im 1. Finale, aber die waren auch schon älter und damit erfahrener. Delpo war glaube ich 20 Jahre. Und wenn ich mich noch recht an das Finale erinnere, dann war Federer dort auch spielerisch überlegen. Wie ich ja schon schrieb, der Argentinier konnte sich nur durch TBs in den 5. retten, lag er nicht auch schon im 2. Break hinten?!
Naja da waren Wimbledon 14, die USO 14 und dann die USO 15.
"späteren USO Finalniederlagen gegen Djokovic."

Das hattest du geschrieben, daher dachte ich, du meinst nur US Open Finals. ;)

Aber ja, bei allen war Federer gewiss nicht chancenlos. Nur ist der Serbe (leider) ein Mentalmonster. Und Federer ist wohl der schwächste der Big3, wenn es um mentale Stärke geht.
 

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Ich gehe davon aus daß er überhaupt kein GS Turnier mehr spielen wird, alles andere würde mich schon sehr überraschen.
 

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Ich gehe davon aus daß er überhaupt kein GS Turnier mehr spielen wird, alles andere würde mich schon sehr überraschen.

Kommt drauf an wie viel er seinem Knie noch zutraut, wenn er da generell nicht zuversichtlich ist, dann würde ich den LC als letzten Auftritt nicht ausschließen
So grundsätzlich ist die Motivation für 2022 denke ich da
 

John Lennon

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Motivation mag da sein, aber sehen wir der Tatsache ins Auge...Rogers Karriere ist vorbei. Vielleicht gibt es noch ein Abschiedsturnier, aber das ist das höchste der Gefühle. Der Maestro hat fertig :(
 

Hans Meyer

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Motivation mag da sein, aber sehen wir der Tatsache ins Auge...Rogers Karriere ist vorbei. Vielleicht gibt es noch ein Abschiedsturnier, aber das ist das höchste der Gefühle. Der Maestro hat fertig :(

Wenn die Perspektive da ist, dass das Knie hält, dann kann ich mir schon vorstellen dass er es nochmal wissen will und die längere Vorbereitung nimmt man muss sich mit 40 aber auch noch quälen wollen
Wenn die Perspektive nicht so rosig ist, dann böte sich wie gesagt der LC an, er könnte da selber bestimmen wie das zu Ende geht. Ohne Basel und das Verpassen der ATP Finals gibt es jetzt danach auch keine wirklichen Turniere wo er jetzt unbedingt spielen wollen würde
 

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Die Tatsache, dass medizinischer Rat notwendig ist, spricht dafür, dass Federer aktuell weit von 100 % Fitness entfernt ist. Das ist eine denkbar schlechte Ausgangsbasis, wenn man 40 Jahre alt ist und Best of 5 spielen soll.

Ich frage mich auch, ob es überhaupt noch realistisch ist, dass das Knie nochmal "in Ordnung" kommt. Federer hat jetzt mehrere OPs gemacht und lange Pausen gehabt, es gibt aber immer wieder Probleme. Das klingt ein wenig nach einem chronischen Problem, dass er mehr oder weniger gut managen kann als einer Verletzung, die nur richtig ausheilen muss. Auch die mangelhafte Beinarbeit ist womöglich weniger eine Folge des Alters und fehlender Spritzigkeit, sondern von den fortdauernden Knieproblemen, die sich von Tag zu Tag mal mehr, mal weniger stark, bemerkbar machen.
 

gentleman

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Ich denke eher dass es auf eine kleine Abschiedstour 2022 rauslaufen wird. Erwartungen an Turniersiege wird Roger mit dem lädierten Knie/Körper kaum mehr haben, aber sollten es Impfungen und Co zunehmend zulassen, dass vor Publikum gespielt wird, so denke ich würde es aus seiner Sicht durchaus Sinn machen, wenn er nächstes Jahr bei einigen ausgewählten Events antritt um sich mehr oder minder von den Fans zu verabschieden. Man darf bei aller Kritik nun auch nicht vergessen dass er mit kaum Spielpraxis und angeschlagener Physis und fast 40 Jahren immer noch in einem GS-VF (Wimbledon) stand, und selbst in Roland Garros auf Sand eine sehr beachtliche Figur abgegeben hat.
 
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