Formel 1 Saison 2022 - Cockpits, Strecken, Regeln, Technik, Gerüchte, Rennen


Lena

Lange Guste
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Tut so gut, Mick da jetzt öfter vorn zu sehen, nachdem er schon angezählt wurde.

Magnussen heute komplett im Griff gehabt auch gestern war er schon schneller, aber da ging noch nichts vorbei. :)
 

LeZ

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MSC mit diversen soliden Überhol- und Verteidigungsmanövern. Ist zwar noch kein Michael, macht sich aber doch langsam.
 

karmakaze

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Wieder mal ein geiles spannendes Rennen!!
Und nicht nur durch die Konstellation von RB und SF. Auf diesem Kurs ist mangels aerodynamisch anspruchsvoller Kurven und 3 DRS Zonen in den ersten beiden Sektoren Überholen einfach gewesen. Es ist auch schön zu sehen, dass die Reglementabsichten funktionieren und sich teilweise 4-5 Boliden gleichzeitig bekämpfen konnten. Die hohe Degradation der Reifen zusammen mit dieser Überholeinfachheit sorgten dafür, dass man gefühlt ständig an die Box fuhr, um nen frischen Reifen aufzuziehen. Herrlich!
ich hoffe er hat MAG nun besser im Griff.
Was heißt besser? So richtig im Griff hat er ihn eigentlich kaum.
 

desl

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Schöner Sieg für Leclerc, der erste von ihm der nicht von der Pole kam.
Ich hatte zwischenzeitlich Bedenken, dass Ferrari es noch schafft ihm das Rennen über die Strategie zu vermiesen. Z.B. indem man ihn direkt nach Verstappens ersten Boxenstop reingeholt hätte. Aufgrund des knappen Rückstandes (Verstappen wurde ja erst kurz vorher überholt), wäre dann wohl ein Undercut gelungen. Und Leclerc hätte dann mit den gleichen Reifen hinter Verstappen und im Verkehr gesteckt und unnötig Zeit verloren.

So hat man sich halt auf das eigene Rennen konzentriert und die Stints besser eingeteilt. Am Ende war man auch schlau genug, Leclerc in der VSC reinzuholen. Das war zwar nicht zwingend notwendig, aber Verstappens Reifen waren so alt, dass Ferrari davon ausgehen konnte, dass Verstappen in die Box kommen werde.

Schade für Sainz, dass er seinen vierten Ausfall kassiert hat. Er hätte sich den zweiten Platz wohl geschnappt.

Hamilton kann mit dem dritten Podium in Folge durchaus zufrieden sein. Ocon und Magnussen hat er solide "geschlagen". Die Ausfälle und Kollisionen von Sainz, Perez und Russell brachten ihm drei weitere Positionsgewinne, die er aus eigener Kraft womöglich nicht geschafft hätte.

Wie Russell durch das Feld geflügt ist fand ich durchaus beachtlich. Durch die Strafe und den Frontflügel-Wechsel war er ja auf den vorletzten Platz zurückgefallen. Nur Perez humpelte weiter hinten noch mit stark beschädigtem Boliden über den Kurs.

Russel 5 Sekunden? :confuse:
5 Sekunden Strafe für Russel? :skepsis:
Er kann sich doch nicht in Luft auflösen...
Und Russell bekommt die Strafe für causing a collision..
Wasn das für Schwachsinn?
Die Strafe gegen Russell wieder komplett lächerlich. Was für eine shitshow und wenn dann jemand wie Vettel mal deutlich zu dem Thema wird dann wieder was von Moral fasern.

Die Strafe war durchaus hart.
Ja, Perez ist vorne und ja, Russell hat innen genügend Raum. Aber Perez hat auch viel Raum für sich beansprucht, das war beinahe ein Crash mit Ansage.

Gibt man Russell da eine 5-Sekunden-Strafe, dann hätte Albon für die Kollision mit Vettel im Sprint-Rennen eigentlich auch 5 Sekunden bekommen müssen.

Im ersten Moment erinnerte die Szene mit Perez und Russell an 2020, aber Hamilton traf damals Albon am Kurvenausgang und hatte weitaus mehr Platz gehabt.
So wie z.B. auch Gasly gegen Vettel ... der schon ziemlich im Unglück war das Wochenende.

Perez und Russell
1657614914644.png

Albon und Hamilton
1657614935199.png

Vettel und Gasly
1657616410117.png


Der ist irgendwie auf P14 zurückgefallen....

Alonso hatte ja ein recht turbulentes Rennen. Zwischenzeitlich war er vorletzter, nachdem er früher zum ersten Stop reinkam als vielleicht gedacht. Er wechselte die Reifen zu einer Zeit wie manch anderer, der im Gegensatz zu ihm auf Mediums gestartet war. Naja ... vielleicht hatten die anderen auf eine 1-Stop-Strategie gehofft, während bei Alonso die 2-Stop-Strategie früher geplant war.
Immerhin, Tsunoda hielt ihn nicht allzu lange auf (hatte ja selber frische Reifen ... war also auch nicht lahm) und an Stroll kam er schnell vorbei. Viele Zweikämpfe entgingen Alonso quasi durch die 2ten Boxenstops mehrerer Fahrer vor ihm.

Er war da auch auf Kurs zu einem Platz irgendwo im Bereich von Bottas und Ricciardo. Die VSC-Phase kam ihm natürlich sehr entgegen, so dass er mit seinem 2ten Boxenstop nur auf Rang 10 zurück fiel. Da hätte er die Haas und die McLaren wohl schnappen können. Schließlich hatte er ja auch das viertschnellste Auto im Feld.

Aber wenn ich das richtig verstanden habe, dass war sein linkes Vorderrad nicht ganz fest, was aber erst nach ein paar Kurven aufgefallen war. Er fuhr dann langsamer um den Kurs, als das VSC gar zugelassen hatte.
Dadurch, dass dieser Fehler der Boxencrew nicht beim Stop erkennbar war, verzichtete die FIA auch auf eine Strafe wegen "release in unsafe conditions". Dennoch musste Alonso nochmal zum Boxenstop kommen ... für dann fest angezogene Reifen.
Unglück im Glück quasi.
 
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Tommy

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Und nicht nur durch die Konstellation von RB und SF. Auf diesem Kurs ist mangels aerodynamisch anspruchsvoller Kurven und 3 DRS Zonen in den ersten beiden Sektoren Überholen einfach gewesen. Es ist auch schön zu sehen, dass die Reglementabsichten funktionieren und sich teilweise 4-5 Boliden gleichzeitig bekämpfen konnten. Die hohe Degradation der Reifen zusammen mit dieser Überholeinfachheit sorgten dafür, dass man gefühlt ständig an die Box fuhr, um nen frischen Reifen aufzuziehen. Herrlich!
Was heißt besser? So richtig im Griff hat er ihn eigentlich kaum.

Ja richtig, 6-4 steht es h2h für MSC in den Rennen.
 

karmakaze

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Ja richtig, 6-4 steht es h2h für MSC in den Rennen.
„Im Griff haben“ impliziert aber mehr als oft langsamer im Q (2:9, wobei die besseren Platzierungen nur da waren, wo der Haas unterirdisch lag), eine erheblich schlechtere Punkteausbeute (12:22) und, rein subjektiv, erheblich mehr Fehler. Die Aussage, MAG hätte MSC „im Griff“ wäre weit haltbarer als deren Inverse, auch wenn ich das selbst nicht unterschreiben würde. Keiner hat irgendwen im Griff. Punkte sind für beide drin, wenn der Haas gut liegt und eigentlich stärkere Boliden (RB, SF, Merc, Alpine, McL) ausfallen oder schwächeln.
 

LeZ

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Ich denke, MSC ist mehr oder weniger weit davon entfernt, Magnussen im Griff zu haben. Er hat meiner Meinung nach aber inzwischen klar die Lücke geschlossen, was auch schon eine Leistung ist. Er verbessert sich, Magnussen nicht. Wenn er in einem Jahr vor ihm ist, ist er völlig im Soll was die Zukunft angeht.

Ich wiederhole mich, ein Michael Schumacher fällt nicht vom Himmel, den gibt es so ein mal pro Jahrzehnt. Und vererbbar ist das auch nicht. Der originale MSC war so gut, weil er schon mit vier Jahren im Kart saß, und die ganze Kindheit durch praktisch den ganzen Tag nichts anderes gemacht hat als Kart fahren spielen. Daran darf man Mick nicht messen.
 

L-james

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Ich wiederhole mich, ein Michael Schumacher fällt nicht vom Himmel, den gibt es so ein mal pro Jahrzehnt. Und vererbbar ist das auch nicht. Der originale MSC war so gut, weil er schon mit vier Jahren im Kart saß, und die ganze Kindheit durch praktisch den ganzen Tag nichts anderes gemacht hat als Kart fahren spielen. Daran darf man Mick nicht messen.

Wer vergleicht denn heute noch Mick mit seinem Vater bzw. misst ihn an ihm? Das macht doch keine Sau mehr. Darum geht es auch nicht. In Deutschland hofft man halt, dass Mick mal der nächste Weltmeister werden kann. Da sprechen wir davon, dass er sich so entwickelt und es sich erarbeitet wie z.B. ein Nico Rosberg, um irgendwann mal in einem titelfähigen Auto zu sitzen (Ferrari) und einen Titel abzugreifen. Das alleine sind schon verdammt hohe Erwartungen und genügend Druck und sollte er das tatsächlich mal schaffen, wäre das grandios genug und würde auch so eingeordnet werden.
 

Emperor

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Wer vergleicht denn heute noch Mick mit seinem Vater bzw. misst ihn an ihm? Das macht doch keine Sau mehr. Darum geht es auch nicht. In Deutschland hofft man halt, dass Mick mal der nächste Weltmeister werden kann. Da sprechen wir davon, dass er sich so entwickelt und es sich erarbeitet wie z.B. ein Nico Rosberg, um irgendwann mal in einem titelfähigen Auto zu sitzen (Ferrari) und einen Titel abzugreifen. Das alleine sind schon verdammt hohe Erwartungen und genügend Druck und sollte er das tatsächlich mal schaffen, wäre das grandios genug und würde auch so eingeordnet werden.

Die Frage ist, was man von Mick erwarten kann/darf?

WM? Niemals, soviel kann man jetzt schon sagen. Die wahren Könner wie Alonso, Hamilton, Verstappen, Michael Schumacher, ... , haben nicht ewig gebraucht, um Leistung abzuliefern. Keiner der Genannten hat immer erst eine halbe Saison gebraucht, um den Anschluss zu finden. Alonso hat nirgends Nestwärme benötigt, um Leistung zu zeigen. Er hatte 2007 fast das ganze Team gegen sich, es hat ihn jedoch nicht daran gehindert, am Ende der Saison punktgleich mit Hamilton zu sein. Aus diesem Holz ist Mick mMn nach nicht.

Solider Punktefahrer? Das wird sich in den kommenden Rennen zeigen. Vielleicht schafft er es ja, zumindest auf Augenhöhe mit Magnussen zu sein, weniger Fehler zu machen und das Potential des Autos endlich mal zu nutzen. Die Frage ist, ob das reicht? Für Haas vielleicht, für mehr aber dann vermutlich nicht. Mick hat Erfahrung mit den 18 Zoll Reifen aus der F2, kennt das Team und hatte keine einjährige Pause. Und trotzdem hat der zuvor bei 3 Teams aussortierte Magnussen ihn bis vor 2-3 Rennen im Griff gehabt, teilweise sogar gebügelt.

Ich bin riesiger Fan von Micheal Schumacher, allein deshalb wünsche ich Mick nur das Beste. Wenn man jedoch realistisch ist und alles andere (seinen Namen, den Mist den Sky so erzählt**) beiseite lässt, hätte man nach Monaco eher die Frage gestellt, ob Mick die Saison bei Haas beenden darf. Vielleicht bekommt er die Kurve noch, vielleicht ist er ab jetzt schneller als Magnussen, trotzdem wird er mMn maximal ein Fahrer im Mittelfeld bleiben. Ich hoffe natürlich, dass ich mich täusche ;) .


** nach den ersten Rennen hat man bei Sky spekuliert, ob man Sainz bei Ferrari extra nur einen einjährigen Vertrag gibt, damit man anschließend Mick in den Ferrari setzen kann. Und das nachdem Mick in Bahrain komplett daneben war und in Saudi-Arabien den Wagen zerlegt hat. Soviel Stumpfsinn hat selbst RTL zu Michaels besten Zeiten nie verzapft. Und als es dann weiterhin nicht bei Mick lief, hat man Günther Steiner die Schuld in die Schuhe schieben wollen. Das hat man ja bei Vettel auch so gemacht. Wenn Vettel/Mick gute Leistung zeigen, liegt es am riesigen Talent beider (im Falle Vettel angeblich noch an der Unfähigkeit des Stinkstiegels Alonso). Wenn es nicht läuft, ist es die fehlende Unterstützung der jeweiligen Teams. Mich nervt das so langsam wirklich.
 

L-james

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Die Frage ist, was man von Mick erwarten kann/darf?

WM? Niemals, soviel kann man jetzt schon sagen. Die wahren Könner wie Alonso, Hamilton, Verstappen, Michael Schumacher, ... , haben nicht ewig gebraucht, um Leistung abzuliefern. Keiner der Genannten hat immer erst eine halbe Saison gebraucht, um den Anschluss zu finden.

Du ziehst Vergleiche mit Schumacher und Hamilton die beide ATGs sind, mit Alonso der ein ATG-Talent hat und mit Verstappen einen potentiell nächsten ATG?
Das ist im Endeffekt die Creme de la Creme dieses bisherigen Jahrtausends und keine Benchmark für einen Weltmeister.

Ein Button oder Rosberg z.B. sind auch Weltmeister.
Ich will damit nicht sagen, dass Mick das auch schaffen wird, es geht mir um die genannten Namen die du da als Benchmark aufführst.
 

Sanderson

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Natürlich muss man auch in der richtigen Situation sein um Weltmeister werden zu können. Es braucht aber ganz sicherlich nicht das Talent eines Schumachers, Alonsos, Hamiltons oder Verstappens. Neben Rosberg und Button gibt es da ja auch noch Villeneuve, Hill oder Mansell. Alles sehr gute Fahrer, aber keiner von denen gehört zur absoluten Spitzengruppe aller Zeiten. Sie hatten aber zur richtigen Zeit das richtige Auto.

Sich zu fragen ob ein Mick Schumacher ein solider Punktefahrer sein kann, wenn er das bereits als 23jähriger in einem Haas zeigt, finde ich dann doch etwas merkwürdig. Es gibt mehr als genug solide Punktefahrer die zu der Zeit noch wenig bis gar nichts gezeigt hatten. EIn Nick Heidfeld kam erst mit 23 in die Formel 1 und hatte eine sehr solide Karriere. Gleiches gilt für Niko Hülkenberg. Frentzen kam gar erst mit 27 in die Formel 1, und trotzdem hatte er sogar zwei Jahre in den Top 3.

Zwischen Weltmeister und maximal Mittelfeld liegen dann auch noch gleich eine ganze Reihe von Leveln. Da wären die Fahrer mit einer ganzen Reihe von Siegen ohne WM-Titel, wie Berger, Barrichello, Coulthard, Montoya oder auch Ralf Schumacher. Oder auch Fahrer mit vereinzelten Siegen die oben mit dabei waren, wie z.B. Alesi. Dann kommen Fahrer die regelmäßig gepunktet und auch aufs Treppchen gefahren sind. Erst dann kommt man wirklich beim Mittelfeld und gelegentlichen Punkten an.

Ich würde für Mick Stand heute auch eher eine Karriere irgendwo zwischen Heidfeld und Ralf Schumacher sehen, aber wer weiß, vielleicht ist auch deutlich mehr drin. Bislang hat er sich immer weiter steigern können. Ist ja auch nicht so als ob Gerüchte über die Zukunft a) immer wahr sind, und b) wirklich was über die Zukufnt aussagen. Villeneuve stand 1996 angeblich auch vor dem Rauswurf, weil er den einen oder anderen Unfall zu viel hatte. Am Ende kämpfte er bis zum letzten Rennen um den Titel und wurde im Jahr darauf Weltmeister.
 

desl

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Im Grunde genommen braucht es fast nur zwei Sachen um Weltmeister zu werden.
1. Ein überlegenes Auto
2. Ein Teamkollege, der langsamer ist als man selbst.

Beides sind keine Selbstverständlichkeiten.
Ja ... "Ein Button oder Rosberg z.B. sind auch Weltmeister" ... aber sie sind auch beide Fahrer die auch in Nachwuchs-Formelserien ihre Erfolge einfuhren und denen man schon zu ihren Williams-Zeiten Talent zusprach. Beide haben es zumindest zeitweise geschafft mit Hamilton auf Augenhöhe zu fahren oder ihn auch mal in einer Saison nach Punkten zu schlagen.

In den 90gern wurden Fahrern wie Hill und Häkkinen gerne ähnliche Rollen zugeschrieben ... zumindest von den deutschen Medien.
Hill kam erst spät zum Motorsport und es hieß hierzulande gerne, dass er nur dank seines überlegenen Williams siegreich sei. Schließlich hatte er gegen Prost und Senna kein Land gesehen.
Es wurde leicht vergessen, dass Hill dank seines Speeds in der Formel 3000 (keine Siege, aber Pole Positionen in einem Hinterbänkler-Team) und seiner Leistungen bei Brabham bei Williams vom Test- zum Stammfahrer aufstieg.
Später bei Arrows zeigte Hill dann nochmal, dass er durchaus Talent hatte, indem er aus dem Boliden mehr rausholte, als man vielleicht erwartete.
Nungut, bei Jordan stand er zumeist im Schatten von Ralf Schumacher und insbesondere von Frentzen.

Auch Häkkinen wurde von deutschen Medien - als neuer Widersacher Schumachers, nachdem Villeneuve sich von Williams ab- und dem BAR-Geld zuwandte (mal davon abgesehen, dass Williams damals ohnehin Sponsoren und aktuelle Motoren ausgingen) - in eine ähnliche Rolle geschrieben. Als jemand der eher dank Mario Illien gewann als dank seines eigenen Könnens.

Manchmal klappte es für deutsche Boulevard-Medien erfolgreich gewisse "Feindbilder" für die Schumacher-Fans zu schaffen. Wie Damon Hill, der heute als eine der sympathischten Personen beschrieben wird, die man derzeit hin und wieder im Grid treffen kann.
Wie Jacques Villeneuve, dieser "junge Draufgänger", den man gerne als Chaot oder ähnliches bezeichnen wollte, während er standardmäßig mit viel zu weit geschnittenen Klamotten (auch Rennanzüge) unterwegs war. Quasi das Gegenteil des professionellen Schumacher.
Wie Joan Pablo Montoya, der in Zweikämpfen nicht vor Schumacher zurückschreckte ... und bei jedweden Berührungen gerne als Sündenbock herhalten sollte. Legendär damals das Interview in der Startaufstellung, als Kai Ebel mehrere Fragen an Montoya stellte und dieser Ebel nur anguckte, an seiner Trinkflasche zog und kein Wort sagte.

Bei Häkkinen klappte das halt weniger. Der war einfach zu symphatisch und hatte schon vor 1998 gezeigt, dass er schnell ist.



Wie auch immer.
Mick Schumacher ist nicht talentfrei, klar. Er hat immer etwas Anlaufzeit gebraucht, bevor er Leistung bringen mochte. Das war in der F4 so, das war in der F3 Europameisterschaft so, das war in der Formel 2 so. Mit Mazepin hatte er einen dankbaren Gegner, der vorher in den Nachwuchsserien nicht als sonderlich schnell aufgefallen war.
Nun hat Schumacher mit Magnussen einen Teamkollegen, der seine Cockpits bei McLaren und Renault verloren hatte weil er gegen Button kein Land sah und weil er sich gegen Joylon Palmer nicht durchsetzen konnte. Nachdem Magnussen von Hülkenberg verdrängt wurde sah Palmer schon bald ziemlich lahm aus ... da freute man sich bei Renault, dass Red Bull bereit war Carlos Sainz auszuleihen.

Magnussen ist ein ordentlicher Qualifier, verbissen im Zweikampf und hat bei Rennstarts ein gutes Auge für Lücken ... aber er hatte auch bei Haas zumeist nicht den Rennspeed seines Teamkollegen. Die Erwartungshaltung ist doch eher "so einen" zu schlagen ... als dass Schumacher eine ganze Weile brauchte, bis er mit Magnussen mehr oder weniger mithalten kann. Zumindest die Erwatungshaltung an jemanden, von dem sich seine Fans erhoffen, dass aus ihm mal ein erfolgreicher Siegfahrer wird.


Natürlich, Schumacher hat sich letztlich - als es gewissermaßen "darauf an kam" gegen seine FDA-interne Konkurrenz durchgesetzt. Im Gegensatz zu Ilott, Schwartzmann und Armstrong ist er innerhalb des aktuellen oder vorherigen Ferrari-Fahrer-Kaders in der besten Position, falls man bei der Scuderia mehr oder weniger plötzlich einen Ersatz für Leclerc oder Sainz bräuchte. Momentan sieht es danach aber nicht aus.

Bei einem Top-Team unterzukommen ist nicht leicht. Fahrer wie Heidfeld und Hülkenberg können davon ein Lied singen. Und schafft man es doch, läuft es vielleicht ziemlich anders, als man sich erhofft hatte ... siehe z.B. Frentzen.

Einen "schlagbaren" Teamkollegen zu haben ist dann auch keine Selbstverständlichkeit. Die Teams schauen sehr tief in die Nachwuchs-Reihen. Da gucken die Scouts schon bei den Kart-Rennen zu und Fahrer wie Andrea Kimi Antonelli (der dieses Jahr die F4-Konkurrenz in Grund und Boden fährt) sind dann schon Jahre vor ihrem Monoposto-Debüt bei einem Top-Team unter Vertrag.

In den Rängen der Ersatzfahrer stehen heutzutage häufiger Fahrer wie Piastri, de Vries, Pourchaire, Lawson, Sargeant ... Fahrer mit diesen und jenen Erfolgen in Nachwuchsserien (auch bedingt durch die Superlizenz-Punkte ... naja gut ... die kann man auch zusammen kriegen, wenn man als sich als durchschnittlicher Pilot in der WEC ein Top-Cockpit mit zwei sauschnellen Fahrern teilt). Seltener sind es heutzutage Fahrer von einem Schlage wie David Coulthard.

Ich mein ... nichts gegen David Coulthhard, netter Typ ... immerhin Vizeweltmeister geworden (nachdem Häkkinen einen Ausfall nach dem anderen sammelte). Aber einfach kein Top-Pilot.


Fazit:
Dass Mick Schumacher bei Ferrari unterkommt ist nicht unwahrscheinlich. Dafür muss er aber Kevin Magnussen hinter sich lassen, sonst schaut Ferrari sich außerhalb des eigenen Kaders um. In der Hinsicht könnte man einen Absatz zu Red Bull füllen.
Mit einem Cockpit bei Ferrari hätte man auch eine gewisse "Chance" auf ein konkurrenzfähiges bzw. siegfähiges Auto.

Dass Mick Schumacher dann einen Teamkollegen hätte den er über eine Saison hinweg gesehen schlagen kann ... das bezweifle ich.
Für mich hat er eher das Potential eines Barrichello, eines Irvine oder eines Massa. Klar ... die haben ihre Vize-WM-Titel und waren teilweise auch recht nahe an einem WM-Titel-Gewinn ... aber sie hatten auch oft einen Teamkollegen der einfach schneller war als sie selbst.
 
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desl

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Neben Rosberg und Button gibt es da ja auch noch Villeneuve, Hill oder Mansell. Alles sehr gute Fahrer, aber keiner von denen gehört zur absoluten Spitzengruppe aller Zeiten. Sie hatten aber zur richtigen Zeit das richtige Auto.
Da kommt Mansell aber etwas zu schlecht weg, finde ich.
Klar ... er ist 1992 mehr oder weniger zum Titel spaziert, aber man sollte nicht verkennen, dass er schon vorher seine Erfolge hatte.

Mansell wäre schon 1986 Weltmeister geworden, wäre ihm nicht kurz vor Ende der Saison der Hinterreifen um die Ohren geflogen. Damals schickte er sich an den zweifachen Weltmeister Nelson Piquet hinter sich zu lassen.

1987 hätte er am Ende auch nochmal Piquet abfangen können, wenn er sich nicht in Suzuka verletzt hätte.
 

desl

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Alonso hatte ja ein recht turbulentes Rennen. Zwischenzeitlich war er vorletzter, nachdem er früher zum ersten Stop reinkam als vielleicht gedacht. Er wechselte die Reifen zu einer Zeit wie manch anderer, der im Gegensatz zu ihm auf Mediums gestartet war. Naja ... vielleicht hatten die anderen auf eine 1-Stop-Strategie gehofft, während bei Alonso die 2-Stop-Strategie früher geplant war.
Immerhin, Tsunoda hielt ihn nicht allzu lange auf (hatte ja selber frische Reifen ... war also auch nicht lahm) und an Stroll kam er schnell vorbei. Viele Zweikämpfe entgingen Alonso quasi durch die 2ten Boxenstops mehrerer Fahrer vor ihm.

Er war da auch auf Kurs zu einem Platz irgendwo im Bereich von Bottas und Ricciardo. Die VSC-Phase kam ihm natürlich sehr entgegen, so dass er mit seinem 2ten Boxenstop nur auf Rang 10 zurück fiel. Da hätte er die Haas und die McLaren wohl schnappen können. Schließlich hatte er ja auch das viertschnellste Auto im Feld.

Aber wenn ich das richtig verstanden habe, dass war sein linkes Vorderrad nicht ganz fest, was aber erst nach ein paar Kurven aufgefallen war. Er fuhr dann langsamer um den Kurs, als das VSC gar zugelassen hatte.
Dadurch, dass dieser Fehler der Boxencrew nicht beim Stop erkennbar war, verzichtete die FIA auch auf eine Strafe wegen "release in unsafe conditions". Dennoch musste Alonso nochmal zum Boxenstop kommen ... für dann fest angezogene Reifen.
Unglück im Glück quasi.

Alonso, durchaus schlau, verzichtete nach seinem zweiten Boxenstop extra darauf per Funk durchzugeben, dass sein linkes Vorderrad nicht ganz fest ist.




Was man schon vorher am Wochenende beobachten konnte:
Alonso fuhr im FP2 auf der rechten Seite der Start-Ziel-Geraden um "seine Seite" vor dem Start quasi sauber zu fahren.
Beim Probestart im FP2 stand er in der Startbox von Platz 6 ... stellte sich aber extra etwas von der Markierung entfernt hin, um nicht zu viel Gummi für Magnussen liegen zu lassen (der neben Ocon startete).
Als er Burnouts auf der Start-Ziel-Geraden machte ging er vor Magnussens Startplatz vom Gas.
 
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