Alexander Zverev


Wie viele GS-Titel gewinnt A. Zverev?


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Fathi8

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Dann soll sich doch die deutsche Tennisszene einfach die Wiederholungen von den Grandslamsiegen von Boris Becker anschauen und danach Zverev runtermachen, dass er das noch nicht geschafft hat. Der Umgang mit Zverev ist respektlos und unverschämt.
Die Frage ist ja, wer ist die "deutsche Tennisszene"? In den übertragenden Medien gibt es doch kaum echte Kritik an ihm. Vielmehr wird (wie es üblich ist) der lokale Favorit hochgejubelt, als ob es selbstverständlich ist, dass er Sinner und Alcaraz irgendwann schlägt. Nein, ist es nicht. Er ist auf seinem Peak Level eher eine Nr 2-4 als eine Nr1. Wenigstens im Vergleich zu Alcaraz/Sinner und natürlich noch mehr im Verhältnis zu den Big3 früher. Niederlagen gegen Spieler außerhalb der Top5 werden dann oft als Sensation hochgepusht, die sie einfach nicht sind, da sein Leistungsvorsprung zur Nr. 6-30 eben keinesfalls so groß ist, wie es immer gemacht wird.
Aber dieses Hochjubeln führt eben zu erhöhten Erwartungen in der breiten Zuschauermasse, die nicht so detailverliebt wie viele hier die Tennisturniere verfolgen.

Und diese (unrealistischen) Erwartungen werden eben regelmäßig nicht erfüllt. Typischer Effekt in der Medienlandschaft. Gibt es auch bei allen polarisierenden Fußballteams genauso. Entweder die besten aller Zeiten oder Vollkatastrophe. Dazwischen scheint es nix zu geben. Traurig.
 

Tuco

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Ja klar, ich hab das Zitat auf das er sich scheinbar bezieht nirgends gefunden. Daher ist das spekulativ.
Evtl. macht Zverev auch aus einer theoretischen Mücke einen Riesen-Elefanten in dem er es in seiner typischen Art in so einem Interview fallen lässt. Vielleicht sieht er sich auch selbst so? Er übertreibt seine eigene Bewertung ja auch gerne in beide Richtungen, wenn er nach Niederlagen davon spricht "schreckliches Niveau" gespielt zu haben, aber prinzipiell davon ausgeht, dass er die Nr1 werden wird/kann.

Wenn man es auf die (München ausgenommen) letzten 3 Monate bezieht, dürfte es tatsächlich nur wenige Nr2 der Welt geben mit einem ähnlich schlechten Stretch.
Aber war es wirklich darauf bezogen? Wäre halt nett, wenn man mehr Hintergründe zur Aussage kennen würde.

Man sollte hier jedenfalls keine Phantomdiskussion gegen einen Strohmann führen. Natürlich ist Zverev nicht die "schlechteste" #2 aller Zeiten, einer der "schwächsten" (ist natürlich sehr relativ) Spieler der über 30 Wochen (mittlerweile sind es ca. 40 Wochen bei Zverev, die Seite wurde zuletzt Ende 2024 aktualisiert) in den Top 2 stand ist er aber schon:


Wenn man sich darauf bezieht dass er durch die vielen Wochen in den Top 2 (dazu die Sinner-Sperre) jetzt schon mehrfach bei großen Turnieren Top 2 gesetzt war (für sowas waren Norman, Haas oder Ruud etwa viel zu kurz auf #2) und dabei oft früh gegen Außenseiter ausgeschieden ist, kann man das nur völlig berechtigte Kritik nennen, da sollte man wie gesagt schon das konkrete Zitat sehen.
 

Paulie Walnuts

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Es bleibt dabei: Zverev verliert auch diese Saison wieder zu häufig gegen die Comesañas, Griekspoors, Tiens und Müllers dieser Welt. So kannste halt nicht Nr. 1 werden und so kannste halt auch keinen Grand-Slam-Titel gewinnen. Das ist letztlich ein ungeschriebenes Gesetz auf der Profitour. Ohne wirkliche Konstanz und Dominanz reicht es nun mal nicht für ganz oben.

Was auch okay ist, wenn man es als Spieler entsprechend einordnen und akzeptieren kann. Und das hat Zverev nach dem verlorenen Australian-Open-Finale auch (öffentlich) getan: "Ich bin einfach nicht gut genug!". Insofern sollten auch einige Tennisfans die Erwartungen gegenüber dem Deutschen ein wenig runterschrauben und kleinere Brötchen backen. Ein Spieler wie Zverev - mit diesen Limitierungen - hat es erstaunlich weit gebracht. Das verdient durchaus Anerkennung und Wertschätzung wie ich finde.
 

Hans Meyer

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Es bleibt dabei: Zverev verliert auch diese Saison wieder zu häufig gegen die Comesañas, Griekspoors, Tiens und Müllers dieser Welt. So kannste halt nicht Nr. 1 werden und so kannste halt auch keinen Grand-Slam-Titel gewinnen. Das ist letztlich ein ungeschriebenes Gesetz auf der Profitour. Ohne wirkliche Konstanz und Dominanz reicht es nun mal nicht für ganz oben.

Was auch okay ist, wenn man es als Spieler entsprechend einordnen und akzeptieren kann. Und das hat Zverev nach dem verlorenen Australian-Open-Finale auch (öffentlich) getan: "Ich bin einfach nicht gut genug!". Insofern sollten auch einige Tennisfans die Erwartungen gegenüber dem Deutschen ein wenig runterschrauben und kleinere Brötchen backen. Ein Spieler wie Zverev - mit diesen Limitierungen - hat es erstaunlich weit gebracht. Das verdient durchaus Anerkennung und Wertschätzung wie ich finde.

So einfach ist es nicht, Zverevs Leistungen 2025 sind schwächer als in den anderen Jahren. Klar hatte Zverev nicht die Konstanz der Big 4, aber er war schon konstant

2025: 20-7
2024: 50-6
2023: 46-13
2022: 23-3
2021: 42-5
2020: 22-3
2019: 36-14
2018: 43-11
2017: 45-11
2016: 34-11

Eine schwächere Bilanz gegen Spieler außerhalb der Top 20 hatte er nur 2019 und da hatte er ja diese Doppelfehlergeschichte.

Diese Saison ist der Wurm drin, seit dem Finale der AO spielt er ein sehr schwaches Jahr und ja das ist eine Krise, da hilft der Titel in München auch nur wenig. Den Spruch nach dem Finale, den kann man auch als Frust bezeichnen, dass er das Ziel der 1 hat. sich auch als neue Big 3 gesehen hat (2021), all diese Einschätzungen gibt es auch.

Und wo bitte ist Zverev limitiert? Aufschlag, Return und Rückhand sind Elitelevel. Nur die Vorhand ist so eine Sache, spielt er sein Toplevel, dann kannst du wenig machen, das haben Nadal, Federer oder Djokovic bei den ATP Finals, Mastersfinals oder Olympia gespürt. Er wird nur gerne passiv, umläuft die VH und hat nicht immer diesen Touch. Das Grundlevel seiner VH ist sicherlich nicht Top 5 Niveau, aber in Topform schon.
Man kann eher bei Medvedev sagen, dass er eher limitiert ist. Unabhängig davon wie sehr man da mitgeht. Man muss Medvedev für die letzten 14 Monate kritisieren. Zverev hat aus seiner Karriere insgesamt auch weniger geholt als man gedacht hat. Nach der Saison 2017 hatte man höhere Erwartungen, das gilt zB ja auch für Thiem oder Tsitsipas. Das heißt nicht dass sie keine fantastische Karrieren hatten.

Diabetes Typ 1, xas nochmal so am Rande erwähnt

Ja, dennoch darf man Zverev doch mit sich selbst vergleichen. Und wenn man nimmt was Zverev kann, dann ist diese Saison voller Enttäuschungen und er muss schauen, dass er die Kurve bekommt
 
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Fathi8

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Wie kann man bei einem Vorbereitungsturnier, auch wenn es im eigenen Wohnzimmer ist, so was riskieren?

Und natürlich zeigt es mal wieder den fehlenden Respekt für den Gegner. Entweder ich bin krank, dann bleib daheim und erhole dich für nächste Woche. Oder aber Mund halten. Wer auf den Platz geht sollte hinterher keine Ausreden oder Rechtfertigungen suchen.
 

Finn-Lady

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Oh Mann, Zverev 🤦🏼‍♀️
Nein, ein Magen-Darm-Infekt und Fieber ist nichts Schönes. Da willst du alles, nur kein Tennisspielen. Es ehrt ihn, dass er trotzdem angetreten ist. Einerseits.
Andererseits nervt mich das Sadfishing gerade an. Warum muss man dann - so wie im letzten Satz - seinen Gegner degradieren? Das ist billig und macht nicht wirklich sympathisch.
Zumal ich es auch für unverantwortlich halte, zu spielen, aber hej, seine Gesundheit, seine Entscheidung 🤷‍♀️

Ooops, @Fathi8 war schneller 🤣
 

Hans Meyer

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Wie kann man bei einem Vorbereitungsturnier, auch wenn es im eigenen Wohnzimmer ist, so was riskieren?

Und natürlich zeigt es mal wieder den fehlenden Respekt für den Gegner. Entweder ich bin krank, dann bleib daheim und erhole dich für nächste Woche. Oder aber Mund halten. Wer auf den Platz geht sollte hinterher keine Ausreden oder Rechtfertigungen suchen.

Wobei er für seine Niederlage auch sehr kritisiert wird, durch seine enttäuschende Saison, bekommt er dahingehend ja auch keine Pause. Seine Form war in München, Madrid und Rom zumindest im Aufwärtstrend. Nicht genug, aber deutlich besser als vorher und jetzt in Hamburg. Deshalb kann ich verstehen, wenn er nicht dauernd seine schlechten Leistungen erklären erklären will
 

shotmaker

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Wobei er für seine Niederlage auch sehr kritisiert wird, durch seine enttäuschende Saison, bekommt er dahingehend ja auch keine Pause. Seine Form war in München, Madrid und Rom zumindest im Aufwärtstrend. Nicht genug, aber deutlich besser als vorher und jetzt in Hamburg. Deshalb kann ich verstehen, wenn er nicht dauernd seine schlechten Leistungen erklären erklären will
ehm hallo? zverev ist die nr. 3 im race, war bei den australian open im finale und hat ein atp500 gewonnen. die turniere nach melbourne waren natürlich schwach aber insgesamt von "enttäuschender saison" zu reden ist viel zu kritisch. seit münchen ist ein aufwärtstrend zu erkennen und hamburg würde ich mal nicht so ernst nehmen. das turnier war ursprünglich gar nicht eingeplant und er war offenbar auch noch krank. dass er krank antritt finde ich auch überhaupt nicht gut, aber für paris bin ich da nicht so pessimistisch wie viele andere hier. er hat nach vielen jahren in der weltspitze sicher auch die erfahrung und weiß was es heißt bei einem grand slam weit zu kommen. ich bin nicht so optimistisch wie letztes jahr vor paris, aber ganz schwarz sehe ich das auf keinen fall. zverev gehört in paris zu den favoriten (wenn auch nicht der topfavorit) und wird auch weit kommen (mindestens viertelfinale). er war in paris immer stark.
 

Hans Meyer

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ehm hallo? zverev ist die nr. 3 im race, war bei den australian open im finale und hat ein atp500 gewonnen. die turniere nach melbourne waren natürlich schwach aber insgesamt von "enttäuschender saison" zu reden ist viel zu kritisch. seit münchen ist ein aufwärtstrend zu erkennen und hamburg würde ich mal nicht so ernst nehmen. das turnier war ursprünglich gar nicht eingeplant und er war offenbar auch noch krank. dass er krank antritt finde ich auch überhaupt nicht gut, aber für paris bin ich da nicht so pessimistisch wie viele andere hier. er hat nach vielen jahren in der weltspitze sicher auch die erfahrung und weiß was es heißt bei einem grand slam weit zu kommen. ich bin nicht so optimistisch wie letztes jahr vor paris, aber ganz schwarz sehe ich das auf keinen fall. zverev gehört in paris zu den favoriten (wenn auch nicht der topfavorit) und wird auch weit kommen (mindestens viertelfinale). er war in paris immer stark.

schaut man sich das Ranking seit den AO an, dann ist Zverev 10., trotz des Münchentitels. Er ist hier 10 Punkte vor Medvedev und 20 Punkte vor Tsitsipas.
9. Davidovich Fokina 1195
10. Zverev 1170
11. Medvedev 1160
12. Tsitsipas 1150
Er hat diese Saison 2 Halbfinals erreicht, weniger hatte er vor den FO zuletzt 2015. Obwohl er so gut gesetzt war wie noch nie

Einen Aufwärtstrend sehe ich wie gesagt auch, aber er ist dennoch unter den Erwartungen
 

Tuco

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Die Saison von Zverev erinnert ein wenig an Medvedev 2022 und 2024 - erst das AO-Finale, danach eine schwache restliche Saison, aber wegen den 1.300 Punkten aus Melbourne fällt das in der WR nicht so stark auf. Gefahr natürlich wie beim Russen, nach den nächsten AO abzustürzen (der jeweils sogar aus den Top 10), aber bis dahin ist noch viel Zeit, das zu vermeiden.

Dazu passend - der einzige Top 10 Sieg der Saison war für Zverev bisher das AO-HF gegen Djokovic, der nach dem ersten Satz aufgegeben hat. Seit dem Finale gegen Sinner ist er überhaupt auch nur in Rom gegen Musetti so weit gekommen, um gegen einen Top 10 Spieler anzutreten, das ist für einen Top 3 Spieler schon äußerst dürftig.
 

Michael der Echte

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Zverev könnte nur noch einen Push bekommen wenn sich mal Trainer technisch aus seiner Bubble bewegt und auch offen für Vorschläge wäre, das war ja in der Vergangenheit immer sein Problem. Er braucht auch einen Mentalcoach, darauf hat er ja auch keinen Bock, ich sehe aber viele Probleme gerade in seiner mentalen herangehensweise. Es ist jetzt die Zeit mal was neues zu probieren, schlechter kann es ja nicht wirklich werden, er befindet sich in einer Abwärtsspirale. Das er das Finale der AO verloren hat, ist sicherlich kein Beinbruch, aber im Gegensatz zu den vorherigen GS Finals war er komplett chancenlos, ich denke schon das das was mit einem mental macht.
 

Fathi8

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zverev gehört in paris zu den favoriten (wenn auch nicht der topfavorit) und wird auch weit kommen (mindestens viertelfinale). er war in paris immer stark.
Ein guter Zverev wäre wünschenswert in Paris. Allerdings ist deine Zuversicht aktuell wenig mit Ergebnissen hinterlegt, wie die Analysen von @Hans Meyer und @Tuco zeigen.

Klar, Paris ist ein eigenes Turnier und 3 Gewinnsätze helfen ihm meistens gegen die Gegner im mittleren Ranking. Aber ich glaube er braucht schon auch etwas Losglück, dass er nicht früh baden gehen könnte.
Ich will auch seine Saison gar nicht schlecht reden. Weil München und Melbourne da eben auch reingehören. Aber genauso wie es falsch wäre sie wegzulassen, ist es auch falsch sich nur wegen diesen Ergebnissen, nicht kritisch mit dem Rest der Saison zu beschäftigen.

Die beiden schwersten Gegner in den beiden Turnieren waren Paul in Melbourne (Djoker lass ich raus, weil verletzt und nicht in Form) und Shelton auf Sand in München (OK, für Zverev war Griekspoor der schwerste Gegner).
Gegen Paul hatte er Glück nicht 0:2 zurück zu liegen. Griekspoor hat gegen ihn gechoked.
Was wäre seine Saison wert, wenn die beiden Herren da durchgezogen hätten?

Die Top10-Bilanz bzw. die nicht vorhandene (weil kaum Spiele) spricht dabei Bände.
Und das soll kein rumjammern sein. Zverev ist natürlich Weltklasse, wenn er seine Leistung bringt. Nur das war dieses Jahr eben zu selten der Fall. Und seine patzige Art kann er sich einfach sparen. Da kann man noch so für das deutsche Tennis mit fiebern. So langsam könnte er da mal erwachsen werden.
 

Eric

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Ich sehe bei Zverevs Spiel einige ganz grundsätzliche Probleme. Für einen Spieler seiner Größe bewegt er sich schon sehr gut. Er wird sich aber nie so gut bewegen, wie ein Spieler mit "Normalgröße". Er wird immer etwas limitiert sein, was die Richtungswechsel angeht. Historisch gesehen haben große Spieler, mit Ausnahme von Octopus-Medvedev, immer versucht selber maximalen Druck zu machen, den Gegner konsequent mit Power unter Druck zu setzen und die Rallys zu bestimmen. Denn je länger die Rally dauert, umso wahrscheinlicher ist es, dass der etwas unbeweglichere Spieler irgendwann nicht gut zum Ball steht und einen Fehler produziert.

Gerade Spieler über 2m sind auch oft ans Netz gekommen, um Punkte zu verkürzen, denn da hilft die Reichweitere natürlich enorm und es hat auch eine psychologische Wirkung, wenn ein langer Spieler am Netzt auftaucht. Isner oder Karlovic waren von der Grundlinie absolute No Hoper, weil einfach viel zu langsam, aber am Netz konnten sie die Gegner schon beeindrucken. Zverev versucht inzwischen auch mehr ans Netz zu gehen, aber es ist irgendwie nicht "natürlich". Er zwingt sich dazu, weil er weiß, dass er es machen sollte, um Punkte abzukürzen. Da ist aber oft keine Überzeugung hinter.

Der Instinkt ist schön weit hinter der Grundlinie zu stehen, neutrale Bälle zu spielen. Und gerade, wenn es um die Wurst geht, setzt der Instinkt sich oftmals durch.

Zverev sagte mal, dass er sich selber als aggressiven Spieler sieht. Theoretisch ist das so, weil er die Schläge hat, aber das Mindset ist ein anderes. Er ist ein Baseline-Grinder im Körper eines offensiven Spielers, so ein wenig wie Monfils. Es muss auch frustrierend sein, einen Big Point gegen einen spielerisch unterlegenen Gegner nach längerer Rally mit einem unforced Error abzuschließen. Ihm fehlt da die Selbstverständlichkeit, dass er Druck machen und nicht immer weiter zurückweichen kann. Dass er Matches über die Offensive gewinnen muss und dass er die Topleute nicht müde laufen wird. Bei Del Potro zB war immer klar, dass er gegen die Big 3 nur gewinnen kann, wenn er am Drücker ist und auf Winner geht nicht in dem er sich auf eine Abnutzungsschlacht mit Gegnern einlässt, die sich besser bewegen können.
 
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chris☕

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Und seine patzige Art kann er sich einfach sparen. Da kann man noch so für das deutsche Tennis mit fiebern. So langsam könnte er da mal erwachsen werden.

Die patzige Art, die sich ua. auch in so Niederlagen-Begründungen wie gestern äußert, deutet halt auch daraufhin, dass er zu häufig nicht souverän ist und wohl auch Dinge zu nah an sich ranlässt. Wenn man sich da die ATGs anschaut, die sind einfach gut darin gewesen sich zu konzentrieren - vor allem auf sich selbst zu konzentrieren - und zu fokussieren. Das ist ein skill, den alle großen Sportler haben. Wer sich zu häufig von Nebengeräuschen rausbringen lässt, oder denen einfach mehr als nötig Aufmerksamkeit widmet, hat da enorme Nachteile.

Keine Frage, das ist sicherlich nicht leichter geworden für Sportler in den letzten Jahrzehnten. Social Media, Online-Portale, Print, die ganze mediale Aufmerksamkeit bei Turnieren ist auch hochgefahren, jedes Wort wird auf die Goldwaage gelegt und einem teilweise Jahre lang vorgeworfen. Ändert aber nix an der Gesetzmäßigkeit, dass man seine Energie bündeln muss und nicht auf alles reagiert.

Zverev ist da aber irgendwie ein "besonderes Gewächs" psychisch. Interessanter Weise haben die Gerichtsgeschichten mit den harten Vorwürfen seiner 2 Ex Freundinnen ihn da wenig rausgebracht, gemessen an den Ergebnissen in dieser Zeit. Das fand ich damals schon bemerkenswert. Wenn es solche Gewaltvorwürfe gegen mich gäbe und der halbe Planet deshalb vollkommen austickt, bin ich mir recht sicher, dass mein Tennis extrem drunter leiden würde.

PS. Nach wie vor glaube ich auch nicht ganz, dass man 37 mal kotzen kann in einer Nacht, wie Zverev stolz berichtet hat. Das wäre mit Sicherheit ein Weltrekord. Falls es zuverlässige Zeugen gibt, evtl. ans Guinness Buch der Rekorde melden. :LOL:
 
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