O-Scoring: Natasha Jonas vs. Mikaela Mayer (inkl. Undercard) | Fite+


timeout4u

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Wie erwähnt: klar, kann man Mayer als Sieger sehen, aber trotz der Regeln bleibt halt im Boxen das subjektive Problem, wie man einen korrekten Treffer genau sieht, erkennt und bewertet. Gleiches dann für die Entscheidungshilfen in engen Runden.
Zum Beispiel: wenn ich noch einen Deckungshandschuh dazwischen habe oder der Schlag/Treffer wegen einer Ausweichbewegung mich nur streift, kann man im Grunde nicht von einem wirklich sauberen Treffer, der vollständig mit der Trefferfläche gelandet ist, sprechen, auch wenn es vielleicht den Eindruck macht.
Ist aber sehr schwer das von aussen und live beim Kampf am TV wirklich zu erkennen/einzuschätzen. wobei man berücksichtigen muss. dass die Sichtweise eine andere ist, wenn man eine gewisse Erfahrung als Boxer und Trainer hat, live direkt am Ringort ist und zudem versucht sich mit den Punktrichtlinien und deren Auslegung sachlich und fair für beide Boxer auseinanderzusetzen.
Am Ende bleibt es leider doch subjektiv: denn für den einen mag es sog. aggressives Boxen sein, wenn A Druck macht und von 3 Schlägen im Angriff vielleicht nur 1 wirklich trifft, während B aber diesen Schlägen mit Defensivaktionen die Wucht nimmt und selbst vielleicht nur mit 1 Schlag, der aber ähnlich "wirkungsvoll" oder "wirkungslos" trifft den Angriff kontert. Das als Beispiel würde einen Angriffstreffer wertlos machen, weil der Druck, der RingIQ, die Agression im Grunde nichts gebracht hat.
Ich gebs zu, ist schwer für Zuschauer oder eben für aussen zu beschreiben, dazu braucht es eben eine gewisse praktische Boxerfahrung, ohne dass ich das jetzt als Vorwurf/Totschlagargument meine.
Habe Punktrichterentscheidungen als Aktiver früher natürlich auch anders gesehen und entsprechend die Punktrichter kritisiert, aber wenn man im Alter andere Blickwinkel dazu bekommt, merkt man das vieles nicht unbedingt Korruption ist, sondern Psychologie, Wahrnehmung, Empfindung eine entscheidende Rolle spielen, was eine wirklich objektive Bewertung rein nach Treffern in engen Fights nahezu unmöglich macht.
Und sobald ein Kampf eng verläuft, wirds mit der Gerechtigkeit immer schwierig. Darum wäre ich persönlich ja für mehr Unentschieden und eine Reform der Bewertungsrichtlinien, weil man über Dinge wie RingIQ, Ringbeherrschung immer streiten kann und nur die Boxer im Ring wissen, wer gerade "führt", manchmal nicht mal das. :D
Ich will auch nicht behaupten, dass das Forum falsch liegt, sondern habe einfach nur mein Ergebnis dargelegt/begründet und den Kampf aus rein sportlichen Gesichtspunkten anhand meiner Erfahrungen und um den unterschiedlichen Aktionen beider Boxer gerecht zu werden bewertet, ohne dass ich jetzt über geprüftes, lizenziertes Fachwissen als Punktrichter oder Online-Scorer verfüge. ;)
 

MGM-GRAND

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Wie erwähnt: klar, kann man Mayer als Sieger sehen, aber trotz der Regeln bleibt halt im Boxen das subjektive Problem, wie man einen korrekten Treffer genau sieht, erkennt und bewertet. Gleiches dann für die Entscheidungshilfen in engen Runden.
Zum Beispiel: wenn ich noch einen Deckungshandschuh dazwischen habe oder der Schlag/Treffer wegen einer Ausweichbewegung mich nur streift, kann man im Grunde nicht von einem wirklich sauberen Treffer, der vollständig mit der Trefferfläche gelandet ist, sprechen, auch wenn es vielleicht den Eindruck macht.
Ist aber sehr schwer das von aussen und live beim Kampf am TV wirklich zu erkennen/einzuschätzen. wobei man berücksichtigen muss. dass die Sichtweise eine andere ist, wenn man eine gewisse Erfahrung als Boxer und Trainer hat, live direkt am Ringort ist und zudem versucht sich mit den Punktrichtlinien und deren Auslegung sachlich und fair für beide Boxer auseinanderzusetzen.
Am Ende bleibt es leider doch subjektiv: denn für den einen mag es sog. aggressives Boxen sein, wenn A Druck macht und von 3 Schlägen im Angriff vielleicht nur 1 wirklich trifft, während B aber diesen Schlägen mit Defensivaktionen die Wucht nimmt und selbst vielleicht nur mit 1 Schlag, der aber ähnlich "wirkungsvoll" oder "wirkungslos" trifft den Angriff kontert. Das als Beispiel würde einen Angriffstreffer wertlos machen, weil der Druck, der RingIQ, die Agression im Grunde nichts gebracht hat.
Ich gebs zu, ist schwer für Zuschauer oder eben für aussen zu beschreiben, dazu braucht es eben eine gewisse praktische Boxerfahrung, ohne dass ich das jetzt als Vorwurf/Totschlagargument meine.
Habe Punktrichterentscheidungen als Aktiver früher natürlich auch anders gesehen und entsprechend die Punktrichter kritisiert, aber wenn man im Alter andere Blickwinkel dazu bekommt, merkt man das vieles nicht unbedingt Korruption ist, sondern Psychologie, Wahrnehmung, Empfindung eine entscheidende Rolle spielen, was eine wirklich objektive Bewertung rein nach Treffern in engen Fights nahezu unmöglich macht.
Und sobald ein Kampf eng verläuft, wirds mit der Gerechtigkeit immer schwierig. Darum wäre ich persönlich ja für mehr Unentschieden und eine Reform der Bewertungsrichtlinien, weil man über Dinge wie RingIQ, Ringbeherrschung immer streiten kann und nur die Boxer im Ring wissen, wer gerade "führt", manchmal nicht mal das. :D
Ich will auch nicht behaupten, dass das Forum falsch liegt, sondern habe einfach nur mein Ergebnis dargelegt/begründet und den Kampf aus rein sportlichen Gesichtspunkten anhand meiner Erfahrungen und um den unterschiedlichen Aktionen beider Boxer gerecht zu werden bewertet, ohne dass ich jetzt über geprüftes, lizenziertes Fachwissen als Punktrichter oder Online-Scorer verfüge. ;)
Ist am Ende immer auch eine Frage der persönlichen Vorliebe. Der eine bewertet die Aggression dann als positiv auch wenn der Angriff wenig Wirkung zeigte. Der andere bewertet eher dann die Defensive Leistung höher. Ist bei Sachen wie Ring Generalship halt oft auch persönliche Vorliebe. Für den einen ist ein Boxer dann auf dem Fahrrad und hat nicht die Ringmitte, für den anderen meidet er gut etc etc....

Wie du sagst kann dann gerade bei engen Runden auch die persönliche Vorliebe Ausschlag geben.

Unterbewusst zählt auch die letzte halbe Minute der Runde mehr als die Zeit davor. Gerade wenn es eng ist, ist halt der letzte Eindruck der Runde unterbewusst präsenter als was davor war. Ob man das will oder nicht.

Ein weiterer Punkt ist, dass ich bei Fan Scorings (Ringrichter sind hier oft wirklich gut drin es zu vermeiden) häufig beobachte wie viele zum Trendscoring neigen. Also wenn jemand eh schon den Kampf macht und führt bekommt der Fighter oftmals dann die Runde wenn es eng ist. Da der Gesamteindruck von Kampf hier im Kopf einen etwas austrickst. Bei den Ringrichter dagegen ist das eher sehr selten der Fall.
 

timeout4u

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Wobei die sog. Ring Generalship hatte in den ersten 3 Runden weitgehend nur Jonas, wenn man diese von der Treffernanzahl her eng sehen will, und hier hat meine Wertung nichts mit persönlicher Vorliebe zu tun, sondern das müsste eigentlich die Mehrheit zugeben oder einräumen, sofern sie über eine gewisse Ringpraxis/Ringerfahrung verfügen.
Ansonsten war es von beiden Boxerinnen eine starke Ringleistung auf hohem Boxniveau (y) mit eben vielen engen Runden, was die Trefferanzahl/Ring Generalship angeht, abgesehen von den letzten Runden, die dann bei Mayer lagen.
Aber wie erwähnt: soll kein richtig/falsch sein. sondern rein eine Erklärung. warum jemand einen Kampfverlauf anders sieht/beurteilt als eine Mehrheit, ohne dass es jetzt bei beiden Parteien an Fach/Regelwissen mangelt.
 

El Demoledor

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Für mich gab es hier keine Chance, den Kampf auch nur ansatzweise eng zu sehen.
Wenn man in Jonas schockverliebt ist, kann man ihr maximal 4, eigentlich höchstens 3 Runden geben.

Ein großes Problem bei Frauenkämpfen sehe ich in den 2 min-Runden. Da ist es dann oft schwerer, sich deutlich von der Kontrahentin abzusetzen. Für mich gibt es keine sachlichen Gründe mehr, die gegen eine Angleichung zu der Kampfdauer von Männern sprechen.
In dem Kampf war es aber nicht einmal knapp. Die ersten 4-5 Runden war es ein Kampf auf Augenhöhe, von den letzten 5 Runden kann man Jonas imho keine einzige geben.

Leider häufen sich gerade im Frauenboxen für mich in keinster Weise nachvollziehbare Urteile.
Ryan vs. McCaskill war auch richtig übel, und dass Taylor das Rematch gegen Cameron gekriegt hat ist für mich auch inakzeptabel.
 

Sakaro

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Ich hatte mich ja schon gewundert, warum man Borman den Kampf gegen Plata nicht gegeben hat. Deswegen finde ich das Ergebnis hier nicht so verwunderlich. Ich bin ja bei den Frauen immer auf der Suche nach Frauen mit Power, weil man nur so klare Ergebnisse bekommt. Wenn es keine klare Wirkung gibt und beide Boxer auch keine Angst vor der Power des anderen haben, dann bekommt man eine hohe Workrate mit wenigen bis gar keinen Momenten, die die Kämpfe klar entscheiden. Selbst jemand wie Devon Haney kann seinen Stil ja nur so durchziehen, weil hinter den Schlägen doch etwas Power ist. Bevor die Top-Boxerinnen diese Power entwickeln, wird man das Problem mit den Ergebnissen fast immer haben, auch bei drei Minuten.
 

Boxing

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Na ja, hätte die Bormann gewonnen wäre es auch in Ordnung und sicherlich keine robbery gewesen.
Den Bormann vs Platta kampf fand ich schon extrem eng.
Das Problem bei der Bormann war eher das sie bei keinen Big Promoter unter Vertrag ist.
Bei einer anderen Promotion hätte die Bormann knapp gewonnen, da war das Management wohl sehr naiv.
Schade für das Mädel aber hätte hätte Fahradkette.
 
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