Anthony Joshua vs. Francis Ngannou, 08.03.2024 in Riad, Saudi Arabien


Wer gewinnt?

  • Joshua via PTS

    Stimmen: 12 27,9%
  • Joshua via KO

    Stimmen: 21 48,8%
  • DRAW

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ngannou via PTS

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ngannou via KO

    Stimmen: 10 23,3%

  • Umfrageteilnehmer
    43
Status
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Tyson2fastFury

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Genauso shot wie Joshua nach dem schwachen Jermaine Franklin Jr. war, gell? Jeder Boxer ist so gut wie sein letzter Kampf. Fury hat ihn endgültig gebrochen - komisch nur, dass man davon gegen Helenius nichts gemerkt hat. Wilder fand in erster Linie nicht statt, weil Parker genau da weitergemacht hat, wo Ortiz konditionell nicht über zwölf Runden durchziehen konnte. Wilder ist auf einen Boxer getroffen, der an seinem Jab vorbei kam und der Wilder im Infight und der Halbdistanz nicht hat stattfinden lassen. Dass das irgendwann passieren wird, hat man spätestens gegen Artur Szpilka gesehen (und zwar abseits der m.E. skandalösen Punktzettel bis zum Abbruch). Wilder ist offensiv wie defensiv eindimensional und schnelle und bewegliche Boxer, die von seinem Jab nicht getroffen werden, sind ebenso ein Problem wie variable Boxer, die ihn beschäftigen können.

Man darf diesen Verdacht haben. Komisch übrigens, dass Fury nach der sehr mediocren Leistung gegen Ngannou nicht für shot erklärt wird, ein Schelm, wer.... :D
hast du den wilder-kampf gegen helenius gesehen? ist mir ehrlicherweise damals selbst gar nicht richtig aufgefallen , aber der ist da schon durch den ring getorkelt und wirkte völlig instabil auf den beinen. klar, der punch landete perfekt, aber der rest sah völlig merkwürdig aus.

und wie gesagt: man kann über wilder sagen, was man will, aber er hatte in seiner prime alle gegner am boden, jeden einzelnen. und da waren mit fury und ortiz auch stärkere gegner als parker dabei. eigentlich wäre parker maßgeschneidert für wilder gewesen, aber wenn man nicht mehr schlägt… :D
 

Roberts

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er hat 0,0 so gekämpft wie immer :D.
Doch hat er, Jab, Jab, Jab all Night long...
oder hättest du 2018-20 einen pfifferling auf parker gegen wilder gesetzt?
Ja hätte ich und habe ich, so wie Ruiz Jr. aus Joshua I gute Chancen gegen jede Version von Wilder geben würde. Wenn Du offensiv variabel und einigermaßen flott im Oberkörper und auf den Beinen bist, dann stellst Du jede Version von Wilder vor Probleme. Wenn Du ein physischer Brocken bist und durch Wilder durchgehen kannst, dann stellst Du jede Version von Wilder vor Probleme. Zhang könnte für jede Version von Wilder äußerst unangenehm werden, Joyce ebenfalls.
 

Kinski

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Doch hat er, Jab, Jab, Jab all Night long...

Ja hätte ich und habe ich, so wie Ruiz Jr. aus Joshua I gute Chancen gegen jede Version von Wilder geben würde. Wenn Du offensiv variabel und einigermaßen flott im Oberkörper und auf den Beinen bist, dann stellst Du jede Version von Wilder vor Probleme. Wenn Du ein physischer Brocken bist und durch Wilder durchgehen kannst, dann stellst Du jede Version von Wilder vor Probleme. Zhang könnte für jede Version von Wilder äußerst unangenehm werden, Joyce ebenfalls.


es wird halt krampfhaft versucht, das resümee des eigenen lieblings gut aussehen zu lassen. da wird aus ortiz ein top mann und aus wilder ein nahezu unbezwingbarer ko künstler, wo es erst einen absoluten ausnahmekönner brauchte, um
ihn zu besiegen. das wilder schon vorher nicht boxen konnte, spielt keine rolle.
 

Tyson2fastFury

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es wird halt krampfhaft versucht, das resümee des eigenen lieblings gut aussehen zu lassen. da wird aus ortiz ein top mann und aus wilder ein nahezu unbezwingbarer ko künstler, wo es erst einen absoluten ausnahmekönner brauchte, um
ihn zu besiegen. das wilder schon vorher nicht boxen konnte, spielt keine rolle.
ihr seid echt der hammer :D. wilder konnte nicht boxen, aber wurde dritter bei olympia, hat das größte amateurturnier in den USA (golden gloves) gewonnen und seinen schwergewichtstitel 10 mal verteidigt. aber er kann nicht boxen. da weiß man schon, dass solche diskussionen ins nichts führen.

fakt ist: die fury-wilder trilogie ist in die geschichte eingegangen - und daran könnt ihr nichts ändern. egal, wie sehr man hatet 😉.
 

Rocco

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Wenn man weit zurückgeht hat Wilder schon 2015 gegen Szpilka Runden abgegeben und 2018 gegen Ortiz war der Fight nach Punkten recht knapp. Natürlich waren die Gegner besser als in der "Durchmarschzeit" Wilders. Aber die letzte Peinlichkeit gegen Parker scheint mir doch etwas arg bedenklich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Joshua aktuell gegen Parker verlieren würde.
 

Tyson2fastFury

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Wenn man weit zurückgeht hat Wilder schon 2015 gegen Szpilka Runden abgegeben und 2018 gegen Ortiz war der Fight nach Punkten recht knapp. Natürlich waren die Gegner besser als in der "Durchmarschzeit" Wilders. Aber die letzte Peinlichkeit gegen Parker scheint mir doch etwas arg bedenklich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Joshua aktuell gegen Parker verlieren würde.
👍🏻👍🏻👍🏻
 

Roberts

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hast du den wilder-kampf gegen helenius gesehen? ist mir ehrlicherweise damals selbst gar nicht richtig aufgefallen , aber der ist da schon durch den ring getorkelt und wirkte völlig instabil auf den beinen.

Ja, habe ich. Helenius ist groß und schwer und sucht sein Heil in der Offensive, bringt den Jab und variiert zum Kopf und Körper. Wilder weicht aus und hat sein Distanzgefühl noch nicht gefunden, was bei einer ersten Runde (!) so verwunderlich nicht ist. Dann bringt Helenius einen halbherzigen Haken nicht ins Ziel und ist dabei völlig offen und Wilder macht das, was man von ihm kennt. Wilder ist da keineswegs instabil, sondern wie so oft im Boxen sind es die Aktionen des Gegners, die die Möglichkeiten des Boxers beschneiden. Gegen einen abwartenden Helenius wäre Wilder anders unterwegs gewesen, aber Wilder konnte seinen Trade-Mark-Jab nicht etablieren.
und wie gesagt: man kann über wilder sagen, was man will, aber er hatte in seiner prime alle gegner am boden, jeden einzelnen. und da waren mit fury und ortiz auch stärkere gegner als parker dabei. eigentlich wäre parker maßgeschneidert für wilder gewesen, aber wenn man nicht mehr schlägt… :D
Fury war und ist boxerisch nicht stärker als Parker. Er hat halt seine stabile Physis und darf halt seine bekannten Mittelchen nutzen und ist dadurch unzweifelhaft das erfolgreichere Paket. Der beste Ortiz war nie stärker als der beste Parker. Es ist auch ein Ammenmärchen, dass WIlder nun nicht mehr schlägt. Er hat im Fury II und III-Kampf ähnlich viel "Power-Punches" wie gegen Parker - der wesentliche Unterschied war der Jab und mit dem steht und fällt bei Wilder alles. Wie schon gegen Szpilka fand der Jab kaum statt, weil Parker durch Schnelligkeit und Beweglichkeit das dafür benötigte Ziel nicht bot.
Aber die letzte Peinlichkeit gegen Parker scheint mir doch etwas arg bedenklich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Joshua aktuell gegen Parker verlieren würde.
Vor nicht allzu langer Zeit, schien Joshua mental instabil und hatte mutmaßlich sein Momentum verloren. Man sah - wohl zu Recht - Wilder als Favoriten an. Nach dem sehr überzeugenden, weil auch fokussierten und selbstbewussten Auftritt gegen Wallin, der Joshua aber auch lag, ist es nun wieder umgekehrt. Das sind alles Momentaufnahmen, wenn man aus einem einzigen Kampf schon eine Tendenz ablesen will, dann muss die Leistung, insbesondere der Stil des Gegners auch in die Gleichung rein. Das findet bei @Tyson2fastFury m.E. viel zu wenig statt.
 

LeZ

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Wilder hat in erster Linie körperlich abgebaut, technisch ist er gegenüber 2017 ein bisschen besser geworden. Man konnte merken, dass er nicht so agil war, und kein höheres Tempo gehen konnte, dazu wirkte sein Versuch eine Führhand aufzubauen wie von jemandem der zuletzt vor 10 oder 15 Jahren geboxt hat. Ich würde daher vermuten, dass er recht wenig gesparrt hat.
 

Lord Krachah

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ihr seid echt der hammer :D. wilder konnte nicht boxen, aber wurde dritter bei olympia, hat das größte amateurturnier in den USA (golden gloves) gewonnen und seinen schwergewichtstitel 10 mal verteidigt. aber er kann nicht boxen. da weiß man schon, dass solche diskussionen ins nichts führen.

fakt ist: die fury-wilder trilogie ist in die geschichte eingegangen - und daran könnt ihr nichts ändern. egal, wie sehr man hatet 😉.
Du mit Deinem Gehate. Ich zitiere mich mal selbst aus dem Jahre 2013 (!):
Wenn Wilder als nächstes Ali ausgräbt, dürfte den auch keiner vorher so schnell gefinished haben....

Liakhovich ist doch allenfalls noch Teilzeitprofi. Nach 3 1/2 Jahren (!) Quasipause grenzte es doch schon an ein Wunder (oder an die Schwäche Helenius), dass er halbwegs ordentlich gegen Helenius aussah. Dann hat er 1 1/2 Jahre (!) Pause rangehängt und sah schon gegen Jennings richtig ******e aus. Jetzt hat er nochmal 1 1/2 Jahre Pause nachgelegt...! Dieser Sieg von Wilder ist doch nun wirklich überhaupt nichts wert und ich schreibe es gerne nochmal; dieser extrem langsame merkwürdige Aufbau kann von den sehr erfahrenen Matchmakern von Golden Boy eigentlich nur einen Grund haben => Wilders Schwächen sollen vor dem dicken Payday verborgen bleiben. Wäre wirklich schön, wenn es anders ist - und wenn Wilder gegen einen Gegner mit Puls boxt, bin ich auch wieder live dabei - allein der Glaube fehlt.
So habe ich es schon damals geschrieben. Wilders Status beruht auf einem extrem vorsichtigen Matchmaking (und der Neigung von Boxfans, mir auch, schnelle KOs gegen schwache Gegner über zu bewerten). Und zwar selbst in einer Ära des vorsichtigen Matchmakings. Und das ist letztlich nur damit zu erklären, dass seine Hinterleute genau über seine Schwächen wussten. Wilder ist schlichtweg ein reines Luftgebilde. Die Matchmaker haben sich nur einmal - übrigens nachvollziehbar - verhauen: Bei Fury I. Den hat man für zugekokst, fett und shot gehalten, deswegen gab es den Kampf. Das Rematch gab es dann wahrscheinlich wegen des Stolzes von Wilder, der sich ja wahrscheinlich selbst für einen ATG gehalten hat. Wilder ist sicherlich nicht mehr in seiner Prime, aber mit dem Sicherheitsnetz von Haymon hätte er auch in seiner Prime niemals gegen Parker geboxt. Das habe ich übrigens auch schon vor dem Kampf geschrieben:
Deontay Wilder (43-2-1) vs. Joseph Parker (33-3-0) im Schwergewicht

Ist auch ne gute Ansetzung. Wilder ist schlichtweg ein einziges Fragezeichen. Der kommt aus einem brutalen Beatdown und hat danach 2 Jahre fast gar nicht gekämpft. Was geht da noch? Dann darf man nicht vergessen, dass er einfach einen geradezu irre schlechten Rekord für einen Boxer seines Kalibers hat. Jetzt mal ehrlich, ist Parker nicht vielleicht sogar der beste Gegner, den er außer Fury je geboxt hat? Der hat irgendwie die Prime auch schon eher hinter sich, steht aber voll im Saft. Also ich halte da ein lockeres Auspunkten für gar nicht mal so ausgeschlossen. Wenn es aber einschlägt, dürfte das Kinn von Parker nicht halten. Und das hat Wilder ja schon häufiger mal rausgerissen. Ich finde es jedenfalls erstaunlich, dass da weitere Quoten sind als bei Joshua. Die Upset Chancen sehe ich hier größer, aber was weiß ich schon.
Diesmal war das Sicherheitsnetz halt weg. Und wie sehr Boxfans sich von kurzrundigen Siegen gegen überforderte Gegner blenden lassen wollen, konnte man an den Quoten sehen, die Wallin größere Chancen gegen Joshua gegeben haben als Parker gegen Wilder. Ich will jetzt nicht wieder die Geschichte herausholen, wie Wilders Team damals Joshua geduckt hat. Mach es aber trotzdem. DiBella, der damalige Promoter, handelt einen neunstelligen Deal mit DAZN aus und darf nach dem Gespräch im Rückweg nicht mehr im Auto sitzen. Vorwurf? Wilder wüsste ja nichtmal, was Joshua bekommen hätte. So laufen alle Saudi Deals (auch Fury-Usyk) unter dem Applaus von alten Hasen wie Arum ab. Das war halt auch ein vorgeschobenes Argument, weil Haymon Wilders Rekord nicht aufs Spiel setzen wollte. Da gab es das Sicherheitsnetz eben noch.
 

Kinski

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ihr seid echt der hammer :D. wilder konnte nicht boxen, aber wurde dritter bei olympia, hat das größte amateurturnier in den USA (golden gloves) gewonnen und seinen schwergewichtstitel 10 mal verteidigt. aber er kann nicht boxen. da weiß man schon, dass solche diskussionen ins nichts führen.


gut, man kann natürlich mit 10TV argumentieren, dann darf man aber auch nicht unterschlagen, wen er in diesen titelverteidigungen geschlagen hat. aber wahrscheinlich erklärst du uns gleich, was stiverne, liahkovich oder washington für granaten waren. fakt ist: wilder war schon immer ein one trick pony und boxerisch einer der schwächsten HW WMs überhaupt. aber da dein halbgott fury ihn geschlagen hat, muss er ein ATG sein🥸👌
 

LeZ

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Da muss man aber schon an massiver Delusion Grandeur leiden, um nach einem erfolgreich abgeschlossenen Vertrag über 100 Millionen den Promoter zu verbannen.
 

Meinereiner

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Also ich möchte jetzt nicht diesen Wilder, den wir gegen Parker gesehen haben, mit dem Wilder von vor zwei Jahren vergleichen.
Er sah aus wie ein ausgetrocknetes Stück Holz, da war nichts mehr da.
Wenn Parker denkt, dass er nun um so viel besser geworden ist als früher, nur weil er diese Variante von Wilder besiegt hat, wird es ein böses Erwachen für ihn geben.
Ich finde, dass AJ in den letzten 2 Jahren am besten gearbeitet hat, von den dreien (AJ/Wilder /Fury)
Gegen Usyk sehen sie aber alle drei kein Licht, zu schnell, mental zu stark, zu hohe Frequenz über die vollen 12 Runden.
 

MGM-GRAND

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@Lord Krachah
(y) Amen.

Wilder ist kein Haubentaucher und er ist kein schlechter Boxer. Auf dem höchsten Niveau hat er aber eben erhebliche technische und taktische Schwierigkeiten und das seit Anfang an.
Wohlgemerkt aber nur auf hohem Niveau hat er diese wie du sagst.

Als Amateur:

2008:
- Bronze bei Olympia
- 2ter Olympia Qualifier

2007:
- 1ter US - Olympia Trials
- 1ter US Amateur Champion
- 1ter US National Golden Gloves
- 2ter Pre-Olympia Tournament

Und das mit wenig Boxerfahrung und als Amateur war er keine KO Maschine.
Dann hat er Stiverne damals auch 12 Runden ausgeboxt, der war immerhin Top 10 damals.
Also ist jetzt nicht so, dass Wilder null drauf hat und von jedem Rummelboxer ausgeboxt werden könnte.
 

Tyson2fastFury

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@Lord Krachah
(y) Amen.

Wilder ist kein Haubentaucher und er ist kein schlechter Boxer. Auf dem höchsten Niveau hat er aber eben erhebliche technische und taktische Schwierigkeiten und das seit Anfang an.
„Der kommt aus einem brutalen Beatdown und hat danach 2 Jahre fast gar nicht gekämpft. Was geht da noch?“

der satz von @Lord Krachah hätte mir bei dir schon gereicht :D. jetzt hat man auch die antwort: es geht nix mehr ;).

mir geht es gar nicht darum, wilder in den himmel zu hieven. war er jemals technisch einer der besten? nein. war er defensiv einer der besten? nein. hatte er klare schwächen? ja.

was er aber immer hatte waren schlagkraft, explosivität, aggressivität und ein krasses selbstvertrauen.

gegen fury III hat wilder alles auf links gekrempelt. trainer gewechselt, taktik angepasst und wirklich alles rausgehauen, was ging. ich weiss gar nicht, wie viele volltreffer er genommen hat. dass man nach so einem beatdown und dann noch in dem alter nicht mehr derselbe sein kann, sollte doch selbsterklärend sein.

die leistung von parker war trotzdem gut, aber er war vielmehr zur richtigen zeit am richtigen ort.
 

Roberts

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Also ist jetzt nicht so, dass Wilder null drauf hat und von jedem Rummelboxer ausgeboxt werden könnte.
Das habe ich auch nie behauptet. Wenn man über das Boxen diskutiert, gerade auch im Hinblick auf Erfolge und Misserfolge, dann muss man immer die Rahmenbedingungen betrachten. Die sind letztlich hochkomplex und da spielen auch immer boxfremde Aspekte eine Rolle. Das Paradebeispiel ist Roy Jones Jr. vs. Si-hun Park in Seoul 1988. Selbst Olympiasieger sind nicht immer wirklich Sieger und so mancher Boxer mit herausragendem Talent kam nie zu Ehren, weil es anderen nicht passte, weil er keine Chance bekam oder man das Talent verkannte. Wilder wurde behütet und es ist müßig zu diskutieren, wer als erstes darauf kam, dass dies notwendig ist. Trotz handverlesener Gegner hat er auf höchstem Niveau immer seine Schwächen auch gegen diese präsentiert. Wenn wir über das Boxen und über Boxer reden, dann in der Regel über die Weltspitze und in der entscheiden Nuancen, auch wenn die Unterschiede in der Diskussion immer viel deutlicher herausgearbeitet werden, als sie tatsächlich sind.
was er aber immer hatte waren schlagkraft, explosivität, aggressivität und ein krasses selbstvertrauen.
1. ja 2/3. ja 4. nein.

Wilder hatte immer Ergeiz. Sein Selbstvertrauen hat schon häufiger Dämpfer erhalten. Wenn er selbst und sein Umfeld schon immer der Meinung waren: Egal wer da kommt, mein Paket reicht locker = krasses Selbstvertrauen, warum sah man sich veranlasst mit allen Mitteln technische Verbesserungen und variableres Boxer in Wilder reinzutrainieren und warum wurde er nach Ortiz I so übervorsichtig in seinen Offensivaktionen, sprich warum beschränkte und beschränkt er sich auf den Jab, bis beim Gegner erkennbare Lücken da waren/sind?

gegen fury III hat wilder alles auf links gekrempelt. trainer gewechselt, taktik angepasst und wirklich alles rausgehauen, was ging.
...und war damit gegen Fury solange erfolgreich, bis Fury mal wieder ungestraft seine Dirty Tactics durchziehen konnte. Danach war die Messe bereits gelesen, was weder für Furys boxerisches Können noch für Wilders krasses Selbstvertrauen spricht.
ich weiss gar nicht, wie viele volltreffer er genommen hat. dass man nach so einem beatdown und dann noch in dem alter nicht mehr derselbe sein kann, sollte doch selbsterklärend sein.
Eingedenk der Tatsache, dass Wilder gegen Fury vom sehr nachsichtigen Ringrichter verschaukelt wurde, was alleine einen Boxer in die Verzweiflung treiben kann, war im Vorfeld des Parker-Kampfes nichts davon zu sehen, dass er nicht Derselbe sein kann und sein muss ist da schon gar nicht zu erkennen. Wilder war auch vor dem letzten Kampf der markige Sprücheklopfer in Richtung Joshua, der die Trommel für ein Duell kräftig schlug und die Nummer spielt kein Boxer mit, der innerlich gebrochen ist. Mir ist es - um es auf den Punkt zu bringen - einfach zu früh, hier Wilder abzuschreiben und ich erinnere an die Joshua-Nummer, der auch schon abgeschrieben wurde.

Ebenso dieser Herr:
die leistung von parker war trotzdem gut, aber er war vielmehr zur richtigen zeit am richtigen ort.
Nein, Parker war nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Boxer sind keine linear funktionieren Fließbandmaschinen sondern Leistungssportler, deren Leistung von vielen Faktoren abhängen. Parker, der bekanntlich mit Fury befreundet ist, wurde vom Team Fury/Ex-team-Steward unter die Fittiche genommen und wurde perfekt auf Wilder vorbereitet und hatte das Notwendige im Tank, was es gegen Wilder braucht und das habe ich auch schon vorher gesagt.
 

Harman

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er hat 0,0 so gekämpft wie immer :D. das hat auch nix mit fury zu tun, das waren doch ganz andere kämpfe. oder hättest du 2018-20 einen pfifferling auf parker gegen wilder gesetzt? eher nicht. gegen AJ hätten wilder auch zu dieser zeit viele vorne gesehen, jetzt eher nicht.

mike tyson gegen lewis war auch nicht der gleiche wie gegen berbick. boxer verändern sich halt nun mal, vor allem mit dem alter und gerade wenn man zweimal in serie richtig verkloppt wurde. das macht physisch, aber vor allem psychisch was mit dir. ;).

Er hat ganz genauso gekämpft. So hat er z. B. auch gegen Szplika gekämpft oder gegen Ortiz in I & II. Im 2. wurde er vollkommen vorgeführt und erst als Ortiz Kondition nachließ konnte Wilder seine Rechte reinknallen.

Wilder hätte gegen einen Parker, der so kämpft immer vor Problemen gestanden. Wilder hat jede einzelne Runde verloren, wie vermessen ist es denn zu behaupten, dass Parker vor 2 Jahren keine Chance gehabt hätte?

Parker war gut eingestellt und konnte den Equalizer vermeiden, stand entweder außerhalb Wilders Reichweite oder stürmte in den Mann, wo Wilder noch nie Boxen konnte. Damit brach das gesamte Kartenhaus von Wilder ein und das wäre es früher ebenfalls, es sei denn, er bringt dennoch einen Lucky Punch unter.

Parker ist und war jetzt noch nie ein Infighter, welcher mit Überblick gut am Mann arbeitete. Wäre Wilder an so einen geraten wäre der Spuk schon viel früher vorbeigewesen. Ein Tua, Mercer, Brewster z. B. wären durch Wilder hindurch wie das heiße Messer durch die Butter und was zu lachen hätte es gegen James Toney gegeben. Wilder hätte Toney in 5 Kämpfen vielleicht 5 mal mit dem Jab getroffen und hätte ansonsten ausgesehen, als hätte er noch nie geboxt.

Selbst Ngannou ist ein besserer Boxer als Wilder. Was Wilder auf der Distanz kann, das kann der auch, nur das Ngannou ein besseres Auge und ein besseren Überblick zum Kontern hat. Am Mann, im Infight wäre Wilder gegen Ngannou erledigt.

Ich bleib dabei: Wilder hat gekämpft wie immer, hat nur eine einzige Waffe und wenn die jemand neutralisiert, hat er überhaupt keine mehr.
 

Roberts

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Er hat ganz genauso gekämpft. So hat er z. B. auch gegen Szplika gekämpft oder gegen Ortiz in I & II. Im 2. wurde er vollkommen vorgeführt und erst als Ortiz Kondition nachließ konnte Wilder seine Rechte reinknallen.
Da muss ich widersprechen. Gegen Ortiz im ersten Kampf wurde er ausgeboxt und durchgerüttelt bis Ortiz erwartbar die Kondition ausging. Im zweiten Kampf hat er den Jab gebracht und ansonsten nicht versucht mitzuboxen. Ziel war es, die Lücke in Ortiz Deckung zu finden und das hat er dann in der 7. mit einer steifen Geraden schön erledigt. Da war schon eine taktische Überlegung drin.
Wilder hätte gegen einen Parker, der so kämpft immer vor Problemen gestanden. Wilder hat jede einzelne Runde verloren, wie vermessen ist es denn zu behaupten, dass Parker vor 2 Jahren keine Chance gehabt hätte?
(y)
Parker war gut eingestellt und konnte den Equalizer vermeiden, stand entweder außerhalb Wilders Reichweite oder stürmte in den Mann, wo Wilder noch nie Boxen konnte. Damit brach das gesamte Kartenhaus von Wilder ein und das wäre es früher ebenfalls, es sei denn, er bringt dennoch einen Lucky Punch unter.
(y)
Parker ist und war jetzt noch nie ein Infighter, welcher mit Überblick gut am Mann arbeitete.
Sehe ich anders, Parkers Game ist Halbdistanz und Infight. Da gab es in der Geschichte natürlich bessere Boxer, aber das hat er schon immer gut gekonnt, weswegen der Ringrichter im Joshua-Kampf Parker auch konsequent am Infight gehindert hat.
Wäre Wilder an so einen geraten wäre der Spuk schon viel früher vorbeigewesen. Ein Tua, Mercer, Brewster z. B. wären durch Wilder hindurch wie das heiße Messer durch die Butter und was zu lachen hätte es gegen James Toney gegeben. Wilder hätte Toney in 5 Kämpfen vielleicht 5 mal mit dem Jab getroffen und hätte ansonsten ausgesehen, als hätte er noch nie geboxt.
Toney war als Schwergewicht nicht mehr so flott und beweglich im Oberkörper.
Selbst Ngannou ist ein besserer Boxer als Wilder. Was Wilder auf der Distanz kann, das kann der auch, nur das Ngannou ein besseres Auge und ein besseren Überblick zum Kontern hat. Am Mann, im Infight wäre Wilder gegen Ngannou erledigt.
Nee, nun wirklich nicht. Ngannou war extrem gut gegen Furys Dirty Tactics eingestellt, weil er sich in entsprechenden Situationen im MMA zu verteidigen weiß. Ansonsten haben Wilder und Ngannou unterschiedliche Stärken und Schwächen und Ngannou hat im Fury-Kampf ein höheres Niveau gezeigt, als man erwarten konnte, ein großer Boxer deswegen bisher noch nicht. Ngannou kontert gut, ist aber eher langsam und eindimensional unterwegs. Distanzboxen ist Ngannous Ding nicht.
Ich bleib dabei: Wilder hat gekämpft wie immer, hat nur eine einzige Waffe und wenn die jemand neutralisiert, hat er überhaupt keine mehr.
Wilder hat schon mehrere Waffen. Er schlägt einen zweckdienlichen Jab, er beherrscht neben seinen Heumachern mittlerweile auch kurze Haken und steife Geraden, einen brauchbaren Cross und Wilder ist zudem recht flott auf den Beinen. So schlecht ist das Paket nicht, es gibt halt einfach insgesamt bessere Pakete und das nicht erst seit dem Parker-Kampf.
 
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