Interessanter als die reinen Siege/Niederlagen wäre eine Einbeziehung des Rankings der Gegner und inwieweit er hier im Vergleich zur Konkurrenz in der Spitze steht.
Vom Gefühl her verliert er häufiger gegen Gegner die deutlich niedriger gerankt sind als zb De Minaur.
Du erwartest von mir immer eine Statistiktiefe, während du selbst mit Gefühlen kommst?

Eine Siegquote von über 80 % bei Masters bedeutet, dass man 4 Siege und 1 Niederlage im Schnitt holt. Bei den großen Masters bedeutet das: R2, R3, AF und VF Sieg, Niederlage im HF. Im Schnitt. Das ist eine sehr konstante Leistung
Der Vergleich zu de Minaur wäre so wie du ihn sagst nicht so sinnvoll, außer du schaust wirklich auf die gleiche Kategorie Gegner. Wenn Zverev als Nummer 3 der Welt gegen die 28 verliert, dann ist dieser Gegner deutlich schwächer gerankt. De Minaur ist seit fast genau 2 Jahren höher gerankt. Vorher war er eher hintere Top 20 oder eher in den Top 30. Wenn dann die Nummer 22 de Minaur gegen die Nummer 29 verliert, dann ist es natürlich nicht ein deutlich schlechter gerankter Gegner.
Zverev war vor seiner Niederlage gegen Rinderknech für 2025 auch bei 88 % Siegquote gegen Spieler außerhalb der Top 50. Medvedev war 2024 und 2021 fehlerlos, das war wirklich beeindruckend. Über die Karriere gesehen ist Zverev (80,7 %) jedoch vor Medvedev (80,0 %). Der Unterschied zwischen Medvedev und Zverev wird aber größer, wenn wir auf die Bilanz gegen Spieler außerhalb der Top 20 schauen. Da hat Medvedev eine 303-97 Bilanz (75,8 %) und Zverev eine 397-106 Bilanz (78,9 %). Selbst wenn wir nur von 2018 bis 2024 gehen, auch dann ist Zverev (82,8 %) vor Medvedev (81,5 %)
51+ | Zverev | de Minaur | Medvedev | Tsitsipas |
---|
2025 | 21-4 (84 %) | 28-4 (88 %) | 16-12 (54 %) | 10-9 (53 %) |
2024 | 26-3 (90 %) | 20-4 (83 %) | 16-0 (100 %) | 25-6 (81 %) |
2023 | 31-9 (78 %) | 24-8 (75 %) | 20-3 (87 %) | 27-6 (82 %) |
2022 | 15-1 (94 %) | 21-4 (84 %) | 21-3 (88 %) | 29-6 (83 %) |
2021 | 21-2 (91 %) | 14-11 (56 %) | 25-0 (100 %) | 20-4 (83 %) |
2020 | 13-3 (81 %) | 8-2 (80 %) | 14-4 (78 %) | 11-2 (85 %) |
2019 | 24-8 (75 %) | 19-13 (59 %) | 28-4 (88 %) | 21-7 (75 %) |
2018 | 23-7 (77 %) | 11-8 (58 %) | 23-4 (85 %) | 18-11 (62 %) |
2017 | 25-5 (83 %) | 1-1 (50 %) | 12-10 (55 %) | 1-4 (20 %) |
Ein andere Statistik, Bilanz vs 21+, während man selbst in den Top 10 stand:
Spieler | Bilanz | Matches | Quote |
---|
Djokovic | 670-53 | 723 | 92.67 % |
Federer | 749-61 | 810 | 92.47 % |
Sinner | 121-10 | 131 | 92.37 % |
Alcaraz | 146-13 | 159 | 91.82 % |
Nadal | 668-62 | 730 | 91.51 % |
Murray | 350-42 | 392 | 89.29 % |
del Potro | 164-23 | 187 | 87.70 % |
Sampras | 459-71 | 530 | 86.60 % |
Nishikori | 149-26 | 175 | 85.14 % |
Becker | 426-78 | 504 | 84.52 % |
Agassi | 485-92 | 577 | 84.06 % |
Raonic | 110-21 | 131 | 83.97 % |
Medvedev | 201-40 | 241 | 83.40 % |
Söderling | 74-15 | 89 | 83.15 % |
de Minaur | 38-8 | 46 | 82.61 % |
Ferrer | 304-65 | 369 | 82.38 % |
Zverev | 284-61 | 345 | 82.32 % |
Berdych | 282-62 | 344 | 82.01 % |
Anderson | 44-10 | 54 | 81.48 % |
Tsonga | 176-46 | 222 | 79.28 % |
Tsitsipas | 195-56 | 251 | 77.69 % |
Wawrinka | 159-47 | 206 | 77.18 % |
Monfils | 60-18 | 78 | 76.92 % |
Fritz | 97-30 | 127 | 76.38 % |
Auger-Aliassime | 53-17 | 70 | 75.71 % |
Haas | 59-20 | 79 | 74.68 % |
Rune | 60-21 | 81 | 74.07 % |
Cilic | 117-41 | 158 | 74.05 % |
Musetti | 17-6 | 23 | 73.91 % |
Davydenko | 214-77 | 291 | 73.54 % |
Thiem | 159-58 | 217 | 73.27 % |
Rublev | 186-68 | 254 | 73.23 % |
Ruud | 133-51 | 184 | 72.28 % |
Shelton | 13-5 | 18 | 72.22 % |
Dimitrov | 69-27 | 96 | 71.88 % |
Bautista Agut | 19-8 | 27 | 70.37 % |
Federer wäre sogar ganz knapp vor Djokovic, wenn man seine letzten 11 Matches rausrechnet, weil er nur durch die Coronaregelung im Jahr 2021 noch in den Top 10 war. Söderling hat ja als echter Top 10 Spieler seine Karriere beendet, bei seinem letzten Turnier war er die Nummer 5
Zverev ist in dieser Rubrik hinter Medvedev, aber auch nicht so deutlich, Zverev hat ja auch deutlich mehr Partien als Top 10 Spieler bestritten, das ist ja auch von Bedeutung hinsichtlich der Konstanz. Jemand wie del Potro hat eine fantastische Quote. Zverev ist aber weit vor Spielern wie Tsitsipas, Wawrinka, Fritz oder Thiem. Ich habe versucht die relevanten Top 10 Spieler der letzten Jahre und 4 alte Spieler einzufügen.
Vor 2025 war Zverevs Gesamtquote bei 82,71 %
Ich bin gespannt, inwieweit sich de Minaurs Bilanz über die Jahre entwickelt, falls er länger in den Top 10 bleibt
Hier sind die GS Punkte nach den Saisons, Zverev war da immer vorne dabei
2025
1 | Jannik Sinner | 6600 |
2 | Carlos Alcaraz | 5700 |
3 | Novak Djokovic | 3200 |
4 | Alexander Zverev | 1810 |
5 | Ben Shelton | 1500 |
6 | Taylor Fritz | 1310 |
6 | Lorenzo Musetti | 1310 |
8 | Alex De Minaur | 1050 |
9 | Tommy Paul | 950 |
10 | Felix Auger-Aliassime | 910 |
2024
1 | Jannik Sinner | 5200 |
2 | Carlos Alcaraz | 4450 |
3 | Alexander Zverev | 2700 |
3 | Daniil Medvedev | 2700 |
5 | Novak Djokovic | 2600 |
6 | Taylor Fritz | 2300 |
7 | Alex de Minaur | 1400 |
8 | Casper Ruud | 1150 |
9 | Grigor Dimitrov | 1100 |
10 | Lorenzo Musetti | 1050 |
2023
1 | Novak Djokovic | 7200 |
2 | Carlos Alcaraz | 3440 |
3 | Daniil Medvedev | 2020 |
4 | Stefanos Tsitsipas | 1785 |
5 | Casper Ruud | 1335 |
6 | Alexander Zverev | 1215 |
7 | Andrey Rublev | 1170 |
8 | Ben Shelton | 1135 |
9 | Jannik Sinner | 1125 |
10 | Karen Khachanov | 1090 |
2022
1 | Rafael Nadal | 4180 |
2 | Carlos Alcaraz | 2450 |
3 | Casper Ruud | 2400 |
4 | Daniil Medvedev | 1560 |
5 | Marin Cilic | 1080 |
6 | Matteo Berrettini | 1080 |
7 | Karen Khachanov | 990 |
8 | Stefanos Tsitsipas | 910 |
9 | Alexander Zverev | 900 |
10 | Jannik Sinner | 900 |
2021
1 | Novak Djokovic | 7200 |
2 | Daniil Medvedev | 3740 |
3 | Alexander Zverev | 2340 |
4 | Matteo Berrettini | 2100 |
5 | Stefanos Tsitsipas | 2020 |
6 | Rafael Nadal | 1720 |
7 | Roger Federer | 1500 |
8 | Dominic Thiem | 1385 |
9 | Felix Auger-Aliassime | 1270 |
10 | Denis Shapovalov | 923 |
Anmerkung: Corona-Regeln, Federer hatte zB noch die Punkte der AO 2020 drin
@Hans Meyer zum einen gemessen da wo sich der Herr selber ja gerne sieht. Nimmt man da die Rublevs, Ruuds und Co., dann passt das.
Nein, nicht Rublev, Ruud und Co, alle außer die Spieler die viele GS Titel gewonnen haben. Auch wenn man Medvedev, Tsitsipas, Thiem und Co nimmt.
Und wenn wir Spieler an ihren Ansprüchen messen, müsstest du Rune nicht in jedem deiner Beiträge kritisieren? Er sieht sich schon lange als Nummer 1, so gesehen ist er ein Upset auf 2 Beinen.
Zum anderen hat Zverev fast immer Do or Die Spiele gegen absolute Außenseiter bei seinen tiefen Runs und guten Ergebnissen. Zum Beispiel AO 2024, wird in Runde 2 von einem Lukas Klein ziemlich hergespielt, der Slovake war drauf und dran das Ding zu gewinnen und Zverev kann mit Glück die Sätze 4 und 5 im Tiebreak gewinnen. Am Ende steht das HF, aber im Normalfall hätte er in Runde 2 schon fliegen müssen.
Du sagst selbst, dass das eine Qualität ist, diese Matches zu gewinnen. Bei Djokovic würdest du ja auch nicht sagen, dass er im Normalfall 2 GS Titel weniger hätte, weil er gegen Federer beide Partien im "Normalfall" hätte verlieren müssen. Ja, Zverev hat zu viele umkämpfte Siege, aber wenn du dauernd im VF stehst, dann bist du nicht dauernd Upset gefährdet.
Sowohl bei den GS als auch den Masters ist Zverev sehr konstant, die Ausgangsdiskussion war doch, dass Zverev die vielen Turniere braucht, weil er durch seine Upsetanfälligkeit schlechter dastehen würde.
Da widerspreche ich. Ja, Zverev ist jemand der Turniere braucht, aber denkt hier jemand, dass es ein Nachteil gewesen wäre, wenn Zverev Buenos Aires, Hamburg und Stuttgart ausgelassen hätte? Ich nehme hier ja nicht mal andere schwache Turniere wie Rio rein, weil es mir nicht darum geht, hinterher zu sagen, schwache Turniere hätte er auslassen können.
Zverev ist zum einen stur, deshalb spielte er in Hamburg 2024 nach der Knieverletzung in Wimbledon. Zum anderen spielt er deutsche Turniere auch gerne, alle 4 deutsche Turniere passen aber nicht in einem Kalender eines Topspielers. Vor allem wenn man wie Zverev auch keine 1000er absagen will. Er hat 2024 ja nicht mal auf Kanada verzichtet, nach der Verletzung in Wimbledon, nach Hamburg, nach Olympia.
Ich denke auch, dass er die Antrittsprämien gerne mitnimmt. Er trat zwischendurch deshalb nicht in Stuttgart an. Ich denke auch, dass das der Grund für die Südamerikatour war. Natürlich regt sich Zverev gerne auf. Aber wenn man auf Rotterdam schaut, dann waren seine Ergebnisse da nie gut, wieso nimmt er da dauernd (2015-18, 2021, 2023) teil, um hinterher zu sagen wie furchtbar er Rotterdam findet? Dass er letztes Jahr in Peking abgesagt hat, war ja fast ein Wunder, nachdem er beim Laver Cup noch krank angetreten war. Zverevs Turnierplanung ist einfach nicht gut, 2, 3 Turniere weniger würden ihm schon sehr helfen, vor allem wenn er mal ein Turnier absagen würde, wenn er nicht fit ist