Özil/Gündogan und die Nationalhymne


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BavarianChris

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Passt vielleicht eher hierhin als in den Pokalthread:

1990 oder 1974 hat Niemand bei der Hymne mitgesungen. Die haben sich also auch nicht mit dem Land identifiziert... Ich finde es lächerlich, was für ein Geschrei um solche Belanglosigkeiten gemacht wie die Hymne wird. Bei einer der letzten Präsidentenwahlen hat übrigens Merkel Wahlkampfhilfe für Erdogan gemacht. Aber einen öffentlichen Aufschrei gibt es erst bei zwei Fußballern...Die Aktion war Bockmist, aber irgendwann kann man es dann auch mal gut sein lassen.
Wieso machst du deshalb einen Extra-Thread auf? Dadurch hältst du das Thema doch noch mehr am Kochen!
 

Tuco

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hat er nicht. Wir haben die Diskussion ausgegliedert.


Dann aber bitte einen besseren Thread-Titel formulieren, dieser ist irreführend - hier geht es doch viel mehr um das (immer wieder extrem nervige) Dauerthema, ob Nationalspieler die Hymne singen "müssen" oder nicht, als speziell um Gündogan und Özil. Dass es dafür einen Thread gibt und der Unsinn dann regelmäßig dahin verschoben wird ist sinnvoll, aber man sollte das anders nennen, etwa "Sollten Nationalspieler gezwungen werden, die Nationalhymne mitzusingen?" oder sowas.
 

Blayde

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Wer sich nicht in erster Linie als Deutscher fühlt sondern eben nur halbe-halbe sollte nicht für Deutschland auflaufen, Khedira, Boateng, etc haben dieses Problem jedenfalls nicht..

Eigentlich super Post, aber das find ich ganz interessant. Wer sich halb-halb fühlt, könnte demnach überhaupt kein Nationalspieler sein?
Für mich ist es schwer, sich in die Lage hineinzuversetzen. Ich habe zwar selbst einen Migrationshintergrund, aber leider nahezu keinen Bezug zu meiner nicht-deutschen Herkunft. Und dann gibt es noch Fälle wie Kevin-Prince Boateng, wo ich vermuten würde, er fühlt sich 95% deutsch und nur 5% Ghana.
 

TraveCortex

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Die Hymnen-Diskussion ist tatsächlich wieder da? :(

Ich glaube, dass das Mitsingen einfach eine Mentalitätsfrage ist. Italiener, usw. neigen viel mehr dazu, die Hymne leidenschaftlich mitzusingen - ist auch schick. Deutsche sind da halt etwas leidenschaftsloser - das ist auch ok. Es wird ja nicht beeinflusst, welche Leistung auf dem Platz gezeigt wird, das Nicht-Mitsingen darf man mMn keinem zum Vorwurf machen - für mich zeigen Gündogan oder Özil eher damit, dass sie NICHT mitsingen, dass sie sehr deutsch sind. :D Es ist irgendwie auch immer etwas widerlich, wenn sich Bild, usw. da auf die Spieler mit Migrationshintergrund beziehen, obwohl das ja auch andere dt. Spieler betrifft.

Das ist eine ganz individuelle Geschichte. Ich zum Beispiel wüsste auch nicht, ob ich mitsingen würde, könnte mir vorstellen, dass man da einfach schon voll konzentriert ist und das alles obwohl ich keinesfalls zurückhaltend oder leidenschaftslos bin. Man muss da auch mal etwas Freiraum lassen.
 

MadFerIt

Apeman
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glücklicherweise leben wir in einem land, in dem jeder selber entscheiden kann, ob er die hymne mitsingt oder nicht. allerdings ist der unterhaltungswert, den diese ungeliebte entscheidungsfreiheit auf seiten der super-patrioten erzeugt, schon ausgesprochen amüsant.
 

Werder-Fan157

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Ich finde es schade, dass wir immer noch keinerlei Nationalstolz zeigen dürfen, außer bei der WM und EM.
Kann ich zum Teil nachvollziehen, aber dann auch wieder nicht. Mir ist "Nationalstolz" vollkommen fremd. Wie kann man auf etwas stolz sein für das man selbst überhaupt nichts kann, also wozu man überhaupt rein gar nichts beigetragen hat.Wenn jemand eingeürgert wird, ist das schon wieder ein bisschen anders, aber der Otto Normaldeutsche kann doch überhaupt nichts dafür, dass er Deutscher ist.
 

sleepwalker

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Was die "Affäre" so schlimm macht ist nicht, dass Özil und Gündogan sich mit einem ausländischen Staatsoberhaupt haben ablichten lassen, sondern dass es Erdogan war, ein offensichtlicher Mörder, der mit seinen Aussagen und Verhalten auch öffentlich daran arbeitet in Deutschland Zwietracht und Unfrieden zu säen, der versucht die deutsche Regierung zu erpressen. In dem Fall ist es nunmal kein kleiner Fehler sondern ein sehr großer, dass sie sich mit ihm getroffen haben. Ein gemäßigterer Politiker hätte niemals die Reaktionen hervorgerufen wie es jetzt hier der Fall ist. Ich sehe auch keinen Grund den beiden irgendwas nachzusehen oder sie zu unterstützen solange sie diesen Fehler nicht eindeutig als solchen benennen. Wer sich nicht in erster Linie als Deutscher fühlt sondern eben nur halbe-halbe sollte nicht für Deutschland auflaufen, Khedira, Boateng, etc haben dieses Problem jedenfalls nicht.

Die Aussagen von Löw und DFB Anhang sowie Mannschaftsmitgliedern dazu sind darauf bedacht alles unter den Teppich zu kehren, denen ist es nur daran gelegen beim nächsten Turnier gut abzuschneiden, Moral und Anstand interessiert sie nicht.

Nur kurz zum letzten Satz. Findest du wirklich, dass das Thema "unter den Teppich gekehrt" wurde? Ich mein, das Foto hat tagelang die Medien dominiert, die beiden waren danach beim Bundespräsidenten, man hat es offenbar in der Mannschaft besprochen und zumindest hat sich Gündogan den Medien gestellt.

Dass man das Thema jetzt abhaken möchte, weil es dazu auch einfach nichts mehr neues zu sagen gibt, ist für mich nachvollziehbar. Deswegen fande ich die dauerhaften Pfiffe auch blöd gestern. Ich hätte es sinnvoller gefunden, Gündogan meinetwegen gerne nochmal bei der Auswechslung auszupfeifen, sozusagen als Denkzettel, aber im Spiel fand ich es unangenehm.
 

LeTimmAy

lickface
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Was die "Affäre" so schlimm macht ist nicht, dass Özil und Gündogan sich mit einem ausländischen Staatsoberhaupt haben ablichten lassen, sondern dass es Erdogan war, ein offensichtlicher Mörder, der mit seinen Aussagen und Verhalten auch öffentlich daran arbeitet in Deutschland Zwietracht und Unfrieden zu säen, der versucht die deutsche Regierung zu erpressen. In dem Fall ist es nunmal kein kleiner Fehler sondern ein sehr großer, dass sie sich mit ihm getroffen haben. Ein gemäßigterer Politiker hätte niemals die Reaktionen hervorgerufen wie es jetzt hier der Fall ist. Ich sehe auch keinen Grund den beiden irgendwas nachzusehen oder sie zu unterstützen solange sie diesen Fehler nicht eindeutig als solchen benennen. Wer sich nicht in erster Linie als Deutscher fühlt sondern eben nur halbe-halbe sollte nicht für Deutschland auflaufen, Khedira, Boateng, etc haben dieses Problem jedenfalls nicht.
hier geht es darum, dass das wofür erdogan in den augen vieler steht eben konträr zu dem ist wofür Deutschland stehen will. Das schafft ein Problem, leider wird das jetzt genutzt, um eine hirnrissige "Stolz-Debatte" zu führen, die dabei komplett am Thema vorbei geht, aber für alle nationalgeilen als Mittel genutzt wird, Stimmung zu machen.
Ob jemand die Hymne singt ist total egal. Ob jemand sich nur zu 90% deutsch fühlt oder zu 60% oder zu 100% auch. wichtig ist, dass er mit der Rolle als Nationalspieler Vorbbildcharakter hat und ein gewisses Wertesystem repräsentieren sollte (und ja bei Nationalmannschaften ist irgendwo Politik und Fußball doch vermischt) und sich nicht konträr dazu äußern. Das Ablichten mit Erdogan steht hier für eine solche Äußerung. Vielleicht war das gar nicht Özil und Gündogans Absicht, aber diese Naivität darf man sich nicht leisten.
 

Solomo

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Das ist eine ganz individuelle Geschichte. Ich zum Beispiel wüsste auch nicht, ob ich mitsingen würde, könnte mir vorstellen, dass man da einfach schon voll konzentriert ist und das alles obwohl ich keinesfalls zurückhaltend oder leidenschaftslos bin. Man muss da auch mal etwas Freiraum lassen.
:thumb: Hätte man einen Kahn aufgefordert, die Hymne mit zu singen, hätte er denjenigen wahrscheinlich ungespitzt in den den Boden gerammt. Der war vor dem Spiel so fokussiert, der hätte nicht mal die Zähne auseinander gebracht. Ich wüsste auch nicht, ob ich mitsingen würde oder absolut "im Tunnel" wäre. Außerdem ist das, wie Du richtig geschrieben hast, durchaus auch eine Mentalitätsfrage.
 

Tuco

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Das ist eine ganz individuelle Geschichte. Ich zum Beispiel wüsste auch nicht, ob ich mitsingen würde, könnte mir vorstellen, dass man da einfach schon voll konzentriert ist und das alles obwohl ich keinesfalls zurückhaltend oder leidenschaftslos bin. Man muss da auch mal etwas Freiraum lassen.


Für England meinst Du, nachdem du dich dort hättest einbürgern lassen? ;)
 

Hans Meyer

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Was die "Affäre" so schlimm macht ist nicht, dass Özil und Gündogan sich mit einem ausländischen Staatsoberhaupt haben ablichten lassen, sondern dass es Erdogan war, ein offensichtlicher Mörder, der mit seinen Aussagen und Verhalten auch öffentlich daran arbeitet in Deutschland Zwietracht und Unfrieden zu säen, der versucht die deutsche Regierung zu erpressen. In dem Fall ist es nunmal kein kleiner Fehler sondern ein sehr großer, dass sie sich mit ihm getroffen haben. Ein gemäßigterer Politiker hätte niemals die Reaktionen hervorgerufen wie es jetzt hier der Fall ist. Ich sehe auch keinen Grund den beiden irgendwas nachzusehen oder sie zu unterstützen solange sie diesen Fehler nicht eindeutig als solchen benennen. Wer sich nicht in erster Linie als Deutscher fühlt sondern eben nur halbe-halbe sollte nicht für Deutschland auflaufen, Khedira, Boateng, etc haben dieses Problem jedenfalls nicht.

Die Aussagen von Löw und DFB Anhang sowie Mannschaftsmitgliedern dazu sind darauf bedacht alles unter den Teppich zu kehren, denen ist es nur daran gelegen beim nächsten Turnier gut abzuschneiden, Moral und Anstand interessiert sie nicht.

Ich finde es blöd was sie gemacht haben
Aber wenn Deutschland Rüstungsexporte in die Türkei verkauft und aber dann im Gegenzug 2 nicht so intelligente Fußballer rausschmeißen weil sie ein Foto gemacht haben?

Zum halb-halb, da hat @Blayde Recht, das ist doch natürlich das man sich zu beiden Kulturen verbunden fühlt wenn man mit beiden aufgewachsen ist, wie Blayde sagt dürften die dann für keine Nationalmannschaft spielen

Die Hymnen Diskussion ist echt eine dämliche Diskussion, wie kann das einem nur wichtig sein ob und wer die Hymne mitsingt, ich persönlich würde nichts singen, geschweige denn eine Hymne, ich käme mir dabei echt dämlich vor :crazy:
Wer sie mitsingen will soll das tun, wer nicht eben nicht und nur weil man gerne (angetrunken) we are the champions singt muss doch nicht automatisch die Hymne mitsingen, jeder nach seiner Facon, wie würden sich die Hymnen-Sing-Forderer fühlen wenn sie gezwungen werden würden etwas machen zu müssen nur weil andere finden das gehört sich so, man sollte keine schwachsinnige Kausalitäten erfinden, das nur der der singt sich voll mit der Mannschaft identifiziert
 

Blayde

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Singen können eh nur die hier

WÄre das schön die mal wieder bei nem großen Turnier zu erleben.
Die italiener waren auch total begeistert damals.

Großartig! Ich wollte auch schon die Engländer und ein Stadion mit "God save the queen" als positives Beispiel bringen.
 

Kalle6861

Regentänzer - Klares Rot!
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Großartig! Ich wollte auch schon die Engländer und ein Stadion mit "God save the queen" als positives Beispiel bringen.

Vor allem ist das kein aggressiver oder wir sind größer und besser als andere Patriotismus den man da erlebt.
Ist (war) bei den Engländern etwas anders :D
 

Werder-Fan157

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Vor allem ist das kein aggressiver oder wir sind größer und besser als andere Patriotismus den man da erlebt.
Ist (war) bei den Engländern etwas anders :D
Gibt zumindest gefühlt nur einen Gegner, bei dem schottische Fans aggressiv werden können. Nämlich wenn es gegen die Engländer geht. Hab`mal gelesen, dass die schottischen Spieler bei der EM 1996 vor dem Spiel gege England im Kino waren: Braveheart wardamals gerade angelaufen :D
 
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