Wien (APA) - Früh in der Saison hat das Coronavirus Österreichs Skisprung-Team mit voller Wucht erwischt. Sechs Infizierte lautete am Samstag die Bilanz, nachdem zu Gregor Schlierenzauer, Philipp Aschenwald, Cheftrainer Andreas Widhölzl und einem namentlich nicht genannten Betreuer auch Gesamtsieger Stefan Kraft und Michael Hayböck hinzugekommen waren. Der Moment ist denkbar ungünstig, in knapp zwei Wochen steht bereits die Skiflug-WM in Planica auf dem Programm.
Mario Stecher, der Sportliche Leiter für Skispringen und Kombination im ÖSV, vermutet die Ursache für den Cluster in den Schutzmasken. "Einer der wichtigsten Punkte, die uns klar geworden sind, ist, dass wir ständig FFP2-Masken tragen müssen. Wir haben in Wisla immer nur Stoffmasken getragen."
Man müsse sich daher, so Stecher gegenüber der APA - Austria Presse Agentur, an der eigenen Nase nehmen. "Wenn man sich ansieht, wo die ersten Symptome aufgetreten sind, dann muss man vermuten: Es ist bei der Anreise nach Wisla oder ganz kurz nach der Ankunft passiert."
Der ÖSV hatte infolge der ersten positiven Testreihe bereits vorsorglich ein B-Team nach Finnland geschickt. Die nach Wisla negativ Getesteten hatten sich indes in der Heimat in eine freiwillige Selbst-Quarantäne begegeben. Stecher: "Wir haben gehofft, dass es keine größeren Wellen mehr schlägt. Leider Gottes ist es aber passiert, dass der Krafti und der Michi positiv geblieben sind."
Ein Pool-Test, bei dem üblicherweise Abstriche von fünf Personen zu einem PCR-Test zusammengefasst werden, habe angeschlagen. "Wir haben gedacht, dass es durch ihre Symptomfreiheit nach einigen wenigen Tagen auch wieder einen negativen Bescheid geben könnte", sagte Stecher. Die Hoffnung auf zwei negative Tests innerhalb von 48 Stunden, um damit wieder für Training und Wettkampf befähigt zu sein, hat sich für die beiden nicht erfüllt.