Morgen beginnen im übrigen die Trainingssprünge für die Großschanze. Wird mal wieder Zeit für was Sportliches
Es ist Zeit für eine Einstimmung auf die nächste Entscheidung:
Olympische Momente V
Er war der, der quasi nur einen Winter flog und der, der bis zu den heutigen polnischen Helden der polnische Skispringer schlechthin war. Wojciech Fortuna.
Wer einen solchen Namen trägt, kann doch nur von allen Göttern geliebt werden. Oder?
Alles schien angerichtet für einen japanischen Doppel- Olympiasieger, Yukio Kasaya. Mit drei Siegen bei der Vierschanzentournee 1971/72 musste Kasaya auf Anordnung des Verbandes vor Bischofshofen nach Hause zurückkehren, um sich auf seine Heimspiele vorzubereiten*. Und alles lief perfekt. Er gewann das Springen auf der Normalschanze mit deutlichem Vorsprung vor seinen Landsleuten Konno und Aochi.
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@Biathlon-Fan hätte sicher seine wahre Freude an der Wettkampfplanung von Olympioniken im Jahre 1972
Am 11. Februar 1972 schlug aber dann Fortunas große Stunde. Er wurde Olympiasieger auf der Großschanze bei den Spielen von Sapporo.
Fortuna, dessen Karriere nur vier Winter dauerte und dessen bester Rang bei einem Weltcupspringen jemals ein 10. Platz in Garmisch- Partenkirchen sein sollte, wurde im 1. Durchgang vom Wind auf für damalige Verhältnisse unglaubliche 111m getragen. Heute würde man solche Weiten wohl eher mit einem Normalschanzen- Springen verbinden. Im zweiten Durchgang sprang er auf 87,5m.
Aber Fortuna hieße nicht Fortuna, wenn er nicht noch einmal von der Glückgöttin geküsst worden wäre. Er verwies den Schweizer Walter Steiner mit 0,1 Punkten Vorsprung auf den 2. Rang. Der Dritte Rainer Schmidt aus der DDR hatte 0,6 Punkte, der Finne Tauno Käyhkö als wahrlich undankbarer Vierter 0,7 Punkte Rückstand.
Wer so viel Glück hat, vermehrt es, wenn er es teilt. Im Jahr 2015 verkaufte Wojciech Fortuna seine Goldmedaille zugunsten zweier verunglückter Skispringer, unter anderem Nicholas Fairall.