🇩🇪 DSV-Adler


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Die Tournee würde ich erst recht nicht zum Maßstab nehmen. Da springen die Deutschen ohnehin immer schlecht.
Ne das stimmt so nicht unbedingt. Seit 2016 stand fast immer ein Deutscher auf dem Gesamt-Podium. Bis Innsbruck wurde auch immer um den Sieg gekämpft. In diesem Jahr bin ich recht sicher, dass der Rückstand nach Oberstdorf schon mindestens 20-25 Punkte beträgt
 

Finn-Lady

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Dass man keinen Formaufbau benötigt, ist aber schon ziemlich gewagt. Es gibt doch immer unterschiedliche Phasen im Verlauf des Jahres. Intensive Trainingsphasen - Wettkampfphasen - Entspannungsphasen. Wenn in den vergangenen Jahren der Start gut gelang, dann kam meist zur VST ein kleinerer Knick. Während andere Athleten plötzlich "da" waren. Nicht, dass die DSV-ler da schlecht waren, aber sie waren halt nicht gut genug. Es wird doch beim ersten richtigen Saison-Highlight eh alles an einem Gesamtsieg gemessen. Was manchmal dem einzelnen Athleten gegenüber schon ungerecht ist. Wenn man allerdings realistisch ist, waren es in den vergangenen Jahren doch nur Karle oder Eisei, die nahe genug dran waren, einmal das Ding zu holen. Eben weil sie auch alles dafür mitbringen. Würde ich auch einem Welli zutrauen, aber den klammere ich wegen seiner Verletzung zunächst mal aus.
Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, dass man in diesem Jahr die Zeitplanung minimal anders gestaltet hat - habe aber tatsächlich meine Zweifel. Es ist dieses Gesamtbild, dass mich zweifeln lässt. Tatsächlich wünsche ich mir den "alten" Eisei zurück. Mei, dann war er halt mal impulsiv, aber es schien für ihn immer das Ventil zu sein, um den Druck rauszulassen und sich dann wieder auf den Wettkampf einzulassen. Eisei macht mir echt Gedanken. Wenn das Team zur Zeit quasi von der Konstanz eines Pius Paschke lebt, dann ist das schon zu hinterfragen. Dass Karle vor ihm in der Weltcupwertung steht, ist seinem Podestplatz von Neustadt zu verdanken. Ich mag den Pius und ich würde ihn von jeglicher Kritik rausnehmen. Vielleicht bringt er nicht die Top-Platzierungen, aber er liefert beständig auf seinem Niveau. Ähnlich einem Sali. Und solche Konstanten braucht ein Team auch.
Fairerweise muss man aber auch sagen, dass die Saison hauptsächlich von Athleten wie Kubacki, Lanisek, Kraft, Granerud geprägt wird, am nächsten kommen Zyla und Fettner. Alle anderen haben ihre mehr oder weniger ausgeprägten "Unkonstanten" wie Lindvik, Kobayashi, auch Karle... Da sind wir halt nicht alleine, etliche Athleten hinterlassen da so ihre Fragezeichen.
Jetzt die Trainerfrage zu stellen, fühlt sich für mich falsch an. Dass man sich aber perspektivisch nach der Saison nach jemandem anderen umsieht, wäre legitim. Die Polen haben ja auch mit Thurnbichler jemanden aus dem Hut gezaubert, der zwar in Insiderkreisen hoch gehandelt wurde, aber dennoch ein unbeschriebenes Blatt war - da könnte also mit frischem Wind was zu machen sein. Nächste Saison wäre ja quasi eine Zwischensaison (mal unachtet des angedachten FIS-Dingens da)...
 
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Benjamin

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Pius Paschke ist tatsächlich derjenige, der noch am ehesten das zeigt, wozu er in der Lage ist. Die anderen waren alle schon mal besser - wenn auch nicht unbedingt alle gleichzeitig. Paschke fliegt eben trotzdem immer ein bisschen unter dem Radar, weil er eben auch der einzige im aktuellen Team ist, der nicht schon mal auf dem Podest stand - geschweige denn, dass er die großen Erfolge eines Geiger, Eisenbichler oder Wellinger vorzuweisen hat. Und das junge Talent vom Schlage eines Constantin Schmid ist er eben auch nicht mehr; das alles führt dazu, dass man ihm eben manchmal Unrecht tut - ich nehme mich da selbst nicht aus.
Aber grundsätzlich stimme ich dir zu; auch stabile Mannschaftsspringer wie Pius Paschke sind für ein Team wichtig, und es wäre schön, wenn sich der ein oder andere Nachwuchsspringer auch an Paschkes Durchhaltevermögen ein Beispiel nimmt, wenn es eben nicht von Beginn an gut läuft, anstatt die Karriere frühzeitig zu beenden (aber auch das soll natürlich kein Vorwurf sein; jeder hat das Recht, seinen eigenen Lebensweg zu gehen - und wenn mancher die Zukunft für sich nicht im Spitzensport sieht, dann ist das selbstverständlich berechtigt).
 

Lazergirl

EFF #3
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Tatsächlich wünsche ich mir den "alten" Eisei zurück. Mei, dann war er halt mal impulsiv, aber es schien für ihn immer das Ventil zu sein, um den Druck rauszulassen und sich dann wieder auf den Wettkampf einzulassen. Eisei macht mir echt Gedanken.
Ja, da sprichst du was an. Er wirkt so ...gleichgültig. Das Feuer ist irgendwie weg bei ihm. Was ist da los? :(
 

Sprungbärchen

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Generell war das Wochenende in Engelberg mal wieder keines für den DSV, wenngleich der Sturz von Geiger heute eine Top-Platzierung verhindert hat. Aber insgesamt tun sich die DSV-Adler in Engelberg eher schwer. Stand heute fahren wieder andere als Top-Favoriten zur Tournee. Aber im Endeffekt geht es ab Oberstdorf los, und da kann sich noch was tun, im deutschen Team.

Über Trainer redet man übrigens am besten immer am Ende einer Saison. Und bis dahin ist es ja noch eine ziemlich lange Zeit. Weder würde ich also Horngacher jetzt kritisieren, noch z.B. einen Thurnbichler feiern. Dass Kubacki nicht erst seit gestern ein Weltklasse-Springer ist, und Zyla letztendlich auch, sollte nichts neues sein.

So richtig Sorgen mache ich mir aktuell nur bei Eisei. Alle anderen, müssen nur mal weider zwei gleichwertige Sprünge runterbringen, dann stehen sie gleich um einige Plätze weiter vorne.
 

Benjamin

Zahlenfreund
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Gab es eigentlich schon irgendwo Informationen darüber, ob der DSV in diesem Jahr die nationale Gruppe wieder bei beiden Tourneespringen einsetzt? Im Vorjahr durften die Springer ja nur in Garmisch ran, nicht aber beim Tourneeauftakt in Oberstdorf, weil man sich einen Einsatz aufsparen wollte, um der zweiten Garnitur auch mal die Chance zum Fliegen zu geben.

Ein Skifliegen in Oberstdorf gibt es in dieser Saison zwar nicht - aber am Willinger Weltcup-Wochenende sind keine COC-Wettkämpfe geplant, so dass es sich da durchaus auch anbieten würde, die nationale Gruppe einzusetzen. Dann könnte die COC-Truppe den COC in Engelberg mitnehmen und so die Chance wahren, auch für die nächste Periode einen Bonusstartplatz zu holen.

Andererseits ist das ohne Philipp Raimund, der ja wohl definitiv bei der Tournee startet, eher eine theoretische Möglichkeit. Insofern würde ich mir schon wünschen, die Deutschen in voller Mannschaftsstärke in Oberstdorf und Garmisch zu sehen, das hat einfach auch Tradition.
 

Finn-Lady

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Ich meine am Wochenende in der ARD gehört zu haben, dass man die nationale Gruppe nur in GAP einsetzen würde. Begründung war tatsächlich der COC in Engelberg parallel und die Erfahrung des vergangenen Jahres.
 

Finn-Lady

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Luca Roth würde ich von der Kritik ein bisschen ausnehmen. Er hat sich im Vergleich zum letzten Winter doch wieder deutlich gesteigert, hat bereits jetzt mehr COC-Punkte gesammelt als in der ganzen letzten Saison.

Ich ziehe es mal hierüber ;)
Darf ich fragen, warum du Luca Roth aus der Kritik ein bisschen rausnehmen würdest?
Die Entwicklung nach der JWM von Lahti ist schon ziemlich enttäuschend. Da hätte ich mir mehr versprochen. Ok, habe was von Knieproblemen im Sommer gelesen, aber dennoch... vom Potenzial her müsste da nach meiner Meinung deutlich mehr kommen.
 

Benjamin

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Naja, ich hab' es ja eigentlich geschrieben. Seine COC-Leistungen in diesem Winter sind bis jetzt deutlich besser als die in der vergangenen Saison; da hat er insgesamt nur in vier COC-Springen gepunktet. Letzte Saison hat er im gesamten Winter nur viermal im COC gepunktet und dabei weniger Punkte geholt als in dieser Saison.

Klar hätte man nach seiner Junioren-WM-Medaille von vor knapp drei Jahren auch noch etwas mehr erwartet. Aber im Vergleich zum letzten Winter hat er sich eben doch deutlich gesteigert. Und wie sagte Werner Schuster neulich bei Eurosport - wenn auch nicht mit Blick auf Luca Roth: Man muss dann auch mal mit kleineren Schritten zufrieden sein und darf nicht immer gleich alles wollen.

Und eine gewisse Verletzungsgeschichte hat er tatsächlich auch schon: Allein in diesem Jahr erst im Februar einen gebrochenen Zeh und im Sommer dann ein angerissenes Kreuzband.


Deshalb denke ich schon, dass er sich da im Moment ganz achtbar schlägt.
 

Finn-Lady

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Hmmm... die Begründung, dass er sich heuer ganz achtbar schlägt, hatte ich gelesen - aber sie war mir nicht ausreichend genug :weghier: *hier sollte eigentluch der ;)-Smiley hin, er lässt sich abe rvom Ende des Posts nicht mehr entfernen

Ich frage mich halt, was ihn von Siegel, aber auch von Lisso unterscheidet.
Ich frage mich da auch, woher dieses Loch, was sich nach den ersten 7 im WC so auftut, stammt. Nimmt man die 4 der JWM Lahti, haben Schmid und Raimund den Sprung in den Weltcup geschafft. Was Märkl am Ende bewogen hat, seine Karriere zu beenden, ist mir noch nicht ganz klar. *;)
 
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Naja die Ergebnisse im COC waren nicht gerade berauschend und einen Weltcup Start außerhalb der Nationalen Gruppe hatte er auch nie. Da sollte man sich schon lieber aufs Berufsleben konzentrieren.
Meine These… jung bist du nur einmal. In 10 Jahren hat sich das für die Anfang 20-Jährigen mit Leistungssport eh erledigt…und zwar bis zum Lebensende. Also jetzt noch was draus machen, das Berufsleben ist lange genug. Zumindest wenn man das finanziell stemmen kann
 

Steigerwald

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Meine These… jung bist du nur einmal. In 10 Jahren hat sich das für die Anfang 20-Jährigen mit Leistungssport eh erledigt…und zwar bis zum Lebensende. Also jetzt noch was draus machen, das Berufsleben ist lange genug. Zumindest wenn man das finanziell stemmen kann
Ja, das Berufsleben ist lang genug. Allerdings verliert man durch die Sportkarriere je nach dem wo man hinterher landet, knapp 10 Jahre Berufserfahrung. Am Ende hat man mit 30 wenig Geld und kaum Berufserfahrung da. Gibt schon deutlich bessere Aussichten.

Ich kann jeden Sportler verstehen, der mangels Perspektive lieber ins Berufsleben einsteigt. Es ist nicht jeder ein Paschke, der im hohen Alter erst durchstartet.
 

Suomigirl26

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Naja die Ergebnisse im COC waren nicht gerade berauschend und einen Weltcup Start außerhalb der Nationalen Gruppe hatte er auch nie. Da sollte man sich schon lieber aufs Berufsleben konzentrieren.
Zum Glück kann das noch jeder selbst entscheiden, den man hat nur ein Leben, und da soll man manchen was einem das Herz sagt.
Und die meisten, arbeiten doch eh nebenher um alles finanzieren zu können, und andere deren Karriere erst mit Anfang 30 startet oder noch später wie bei Fetti 😆 schaffen das auch, aber darauf haben wir auch keinen Einblick. Da hab ich lieber weniger Geld, dafür ein glückliches und erfülltes Leben. Weil weder die Arbeit noch Geld nimmt man mit ins Grab.
 

Rising Sun

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Du hast so Recht @Suomigirl26 Geld allein macht eh nicht glücklich, aber so eine Sportlerkarriere ist etwas, das echt nur wenige erleben dürfen und deswegen lohnt es sich dafür zu kämpfen und wie man aktuell wieder sieht, kann man auch mit Anfang/Mitte 30 noch sehr erfolgreich sein 🙂
 

Benjamin

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Man kann - aber andererseits bestaunen wir das bei Leuten wie Fettner oder Zyla ja gerade auch deshalb, weil das eben nicht die Regel ist, sondern eher eine Ausnahme. Oder anders gesagt: Die meisten Springer, die mit spätestens Mitte 20 ihre Karriere beenden, weil sie für sich keine Perspektive mehr im Leistungssport sehen, hätten wahrscheinlich 10 Jahre später eben nicht die Erfolge eines Fettner oder eines Zyla gefeiert. Insofern haben diese Springer dann für sich auch oft die richtige Entscheidung getroffen. Ewig einem Traum hinterherzujagen, den man sich doch nicht erfüllt, macht einen ja auch nicht zwingend glücklich.
Mich würde in dem Zusammenhang nochmals interessieren, was zum Beispiel Marinus Kraus zu dieser Thematik sagen würde. Das ist ja gerade einer, der nach seinem größten Erfolg, der olympischen Goldmedaille im Team in Sotschi, auch verletzungsbedingt recht bald in der Versenkung verschwunden ist und noch jahrelang meist im FIS-Cup weiter um den Anschluss gekämpft hat, ohne jemals sein altes Niveau auch nur annähernd wieder zu erreichen. Diesen Sommer ist er ja dann doch zurückgetreten. Hält er seine Entscheidung, lange weiter gemacht zu haben, immer noch für richtig - oder hätte er heute rückblickend lieber eine andere Entscheidung getroffen?

Dennoch gebe ich euch recht: Wann die Karriere endet, muss allein der Springer bestimmen. Die Entscheidung eines Marinus Kraus oder eines Simon Ammann, weiter zu machen, ist zu respektieren. Das gleiche gilt aber für die Entscheidung von Springern wie Kilian Märkl, Claudio Haas oder Adrian Sell, die ihre Karriere aus Fansicht vielleicht etwas zu früh beendet haben.

(und trotzdem war es natürlich auch richtig, ein bisschen zu hinterfragen, warum in diesem Sommer ungewöhnlich viele DSV-Springer auf einmal zurückgetreten sind)
 

Suomigirl26

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Naja das kann man aber vorher nicht wissen, was in 10 Jahren passieren wird, oder man sich diesen Traum je erfüllen wird, klar wenn man aufhört und nicht dafür kämpft wird man es nie erfahren. Aber in der Regel hat sich das bei den Leuten, die das unbedingt wollen schon ausgezahlt, da es noch mehrere Beispiele dafür gibt, wie Loitzl, Kubacki, Bardal usw. Und das werden wir auch noch in Zukunft sehen, wo wir uns jetzt denken, der wird eh nie was gewinnen.
Das kommt halt auch immer auf den Charakter des Springers an, hat man den Willen oder nicht, oder vielleicht doch noch eine andere Leidenschaft der man nachgehen möchte, aber in der Regel leben solche Leute von ihrem Sport.
Und zum Glück können wir nicht in deren Köpfe schauen, oder gar sagen was passieren würde...
 
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