🇩🇪 DSV-Adler


Anne

Nachwuchsspieler
Beiträge
5.650
Punkte
83
Aber er hat sich ausschließlich um die Welcupmannschaft gekümmert, und das bereits damals bestehende Strukturproblem beim Nachwuchs ignoriert, und für das Problem stand ein Name: Rudi Tusch!
In seinen Hochzeiten hätte Heß die Macht gehabt dagegen anzugehen, aber er hat es nicht getan.
 

Albatros

topmanager
Beiträge
4.247
Punkte
38
Ort
ösi-land
Aber er hat sich ausschließlich um die Welcupmannschaft gekümmert, und das bereits damals bestehende Strukturproblem beim Nachwuchs ignoriert, und für das Problem stand ein Name: Rudi Tusch!
In seinen Hochzeiten hätte Heß die Macht gehabt dagegen anzugehen, aber er hat es nicht getan.

ich vermute halt, dass ein wc-trainer einer sogenannten skisprungmacht (zb deutschland, österreich, norwegen, finnland) eben nur für seine 6 bzw. 7 springer zuständig ist.

heß muss man aber zugute halten, dass er es immer wieder bei den großereignissen geschafft hat, zu seinen topspringer 3 weitere springer in form zu haben, damit deutschland eigentlich immer zu den mitfavoriten bei den mannschaftsspringen zählte.

werner schusters leistung: er hat halt einen schlierenzauer hervorgebracht, mit dem sind dann auch innauer und pauli im wc aufgetaucht und ziemlich gut gesprungen somit hatte er das prädikat als "wundertrainer". paulis karriere ist mittlerweile zu ende, innauer konnte auch nach einer saison nie wieder an seine leistungen anschließen und schlierenzauer springt zurzeit wohl auch nicht wirklich gut.

in der schweiz hatte küttel unter schuster seine stärkste saison, amann riet er angeblich zu einem skimarkenwechsel und verbesserte seine anfahrtsgeschwindigkeit. leider ist küttel seit vorigen jahr "weg vom fenster" (nicht böse gemeint). ich vermute ja, dass küttel und schlierenzauer zwei top-springer sind, denen das neue bindungssystem überhaupt nicht entgegenkommt.

zu den deutschen nachwuchs: viele probleme sind halt hausgemacht - frank löfflers offensivgang zu den damals vorhandenen "magerwahn" hat vielleicht viele eltern abgeschreckt, die kinder zum skispringen zu bringen und die fehlen vielleicht jetzt.
 

Chac

#66
Beiträge
27.694
Punkte
113
Ort
Oberfranken
System Kojonkoski - überspitzt gesagt - recht einfach funktioniert: Man wählt aus 20 prinzipiell weltcuptauglichen Springern eben die besten 6 aus, dann klappt das schon.

Na so einfach hat es Kojonkoski nicht gehabt, als er 2002 die Norweger übernommen hat. Damals lag das norwegische Skispringen am Boden. Ein Jahr später waren die Norweger auf einmal verdammt stark. Ich weiß nicht welchen Anteil Kojonkoski dabei hatte, das wissen Andere in diesem Forum vielleicht besser.
Ob Kojonkoski in Deutschland ähnliches gelingen könnte, bezweifle ich allerdings.
 

Albatros

topmanager
Beiträge
4.247
Punkte
38
Ort
ösi-land
Na so einfach hat es Kojonkoski nicht gehabt, als er 2002 die Norweger übernommen hat. Damals lag das norwegische Skispringen am Boden. Ein Jahr später waren die Norweger auf einmal verdammt stark. Ich weiß nicht welchen Anteil Kojonkoski dabei hatte, das wissen Andere in diesem Forum vielleicht besser.
Ob Kojonkoski in Deutschland ähnliches gelingen könnte, bezweifle ich allerdings.

da kommt es wohl auch darauf an, ob er freie handhabe hat, oder ob er vom verband gewisse regeln einhalten muss.
 

Sprungbärchen1

Skisprung - Moderator
Beiträge
6.890
Punkte
0
zu den deutschen nachwuchs: viele probleme sind halt hausgemacht - frank löfflers offensivgang zu den damals vorhandenen "magerwahn" hat vielleicht viele eltern abgeschreckt, die kinder zum skispringen zu bringen und die fehlen vielleicht jetzt.

Löfflers Äusserungen haben in der Tat sehr weite Kreise gezogen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass genau deshalb der Nachwuchs darunter gelitten hat, und Eltern ihre Kinder bewusst nicht zum Skispringen geschickt haben.

Man muss auch noch immer bedenken, dass wir auch ein Land sind, welches wie kaum ein anderes Land mit sportlichen Möglichkeiten aufwarten kann. Skispringer wird man noch immer in erster Linie, weil eine Schanze in der Nähe steht. Von denen gibt es natürlich einige im Land, aber in Österreich ist der Wintersport nicht nur populär, sondern liegt für viele Kinder noch näher als bei uns.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

mlf

Nachwuchsspieler
Beiträge
274
Punkte
0
@sprungbärchen:

ob skispringen für viele österreichische kinder nahe liegt, wage ich zu bezweifeln. ich sehe den grund für dieses (zwischen-)hoch im moment eher in der konzentration der leistungszentren und guter scout-arbeit. das funktioniert aber auch besser in einem kleinen land.
natürlich kommen nach ein paar außergewöhnlich erfolgreichen jahren mehr kinder zu den vereinen um mal zu schauen was das eigentlich ist, dieses skispringen. hat auch viel mit "coolen", jungen springern zu tun, die locker rüberkommen und ein bisschen jugendliche begeisterung tragen.

wie genau das in deutschland liegt, kann ich nicht so sehr beurteilen, aber was mir immer auffällt, ist dass in deutschen medien (vor allem öffentlich-rechtlichen) das thema skispringen immer ziemlich bierernst abgehandelt wird und von springern erwartet wird, dass sie sich in interviews selbst geißeln, wenn es mal nicht gut lief und der trainer mit trauermiene immer gleiche fragen beantworten muss.
nicht zuletzt finde ich die berichterstattung im deutschen ör überhaupt nicht gelungen, man konzentriert sich ja nur mehr auf deutsche springer und dann eben auch auf ihre miseren, statt sich auch mal über schöne sprünge aus lust am sport zu freuen. statt eine allgemeine begeisterung für einen faszinierenden sport zu übertragen, herrscht da nur ergebniszählerei.
ich kann mir da immer ein recht gutes bild machen, weil ich die bewerbe sowohl im österreichischen ör, eurosport und deutschem ör sehen kann.
im orf funktioniert das komischerweise viel besser, obwohl ich das österreichische fernsehen sonst gar nicht ertrage vor lauter parteilichkeit.
aber die haben auch ehemalige profis als ko-kommentatoren die echtes feuer spüren bei den springen und immer einiges zu springern anderer nationen zu sagen haben.
ich glaube, dass man in dem bereich einiges kaputt machen kann, d.h. immer nur zu berichten wenns einen wm-titel gegeben hat oder ähnliches.

ob das noch on topic war?^^ whatever, my 2 cents.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Sprungbärchen1

Skisprung - Moderator
Beiträge
6.890
Punkte
0
Absolut, das Skispringen und die vergangenen Ergebisse werden in unseren Öffentlichen in der Tat abgehandelt, als sei es ein Staatsbegräbnis. Ich kann dir da sehr gut folgen. Vielleicht sollte der DSV eine Image-Kampagne starten, ähnlich wie es schon mal bei RTL der Fall war. Die hat zwar einen nicht vom Hocker gehauen, aber man hat den Sport wenigstens ansich beworben.

Die Öffentlich-Rechtlichen haben sowieso momentan eine Art den Wintersport zu verkaufen, der einen nur schaudern lässt. Die deutschen Zuschauer sind viel fachkundiger, als es ARD und ZDF einem vorgaukeln wollen. So unter dem Motto: Ohne einen Expertenkommentar in der Pause geht es nicht.

Aber gut, jetzt werde ich wirklich Off-Topic.
 

Andib.

Nachwuchsspieler
Beiträge
6.815
Punkte
48
Ein Bundestrainer, egal, ob er Heß, Schuster, Kojonkoski oder Pointner heisst, kann nur aus denen für das Nationalteam auswählen, die irgendwann mal mit ca 4-5-6 Jahren die Möglichkeit hatten IRGENDWO mal auf eine Schanze zu gehen. Die Bundestrainer sind nicht zuständig dafür, dass Supertalente, die ständig alles abräumen, hervorzuzaubern. Jede Mannschaft ist so gut wie das komplette System und die Möglichkeiten, die in dem Land möglich sind. Man muss das Einzugsgebiet der Schanzen beobachten und man muss den Eltern der Kleinen die Möglichkeit geben, dass sie ihr Kind trainieren lassen können. Schanzen gibts halt mal nicht überall in Deutschland wie Fussballplätze. Ist schon geographisch nicht möglich. Österreich ist ein relativ kleines Land und heisst ja so schön Alpenrepublik = Berge = mehr Möglichkeiten Schanzen zu bauen. Deutschland kann halt nur auf einige Gegenden zugreifen. Wer weiß, vielleicht würde in Frankfurt oder in Hamburg ein Talent heranwachsen, aber er hat einfach nicht die Möglichkeit es auszuprobieren. Norwegen hat im Moment an die 100 aktive Skispringer, die regelmässig an Wettkämpfen teilnehmen. Dazu zähle ich auch mal die aus dem Rekrut-Cup (also Jugend) dazu. Dazu muss man aber auch relativieren, dass Norwegen ein geographisch günstiges Land ist mit vielen kleinen Schanzen und Norwegen auch ein Wintersport-Land ist und man praktisch mit Skiern an den Füßen geboren wird. Man tut auch was dafür und in den möglichen Zentren gibts immer wieder "Take offs", also Tag-der-offenen-Tür sozusagen des Sprungsports, indem aktive Kaderspringer in die Schulen gehen und dort den Kids vom Sport erzählen und mit ihnen Turnübungen usw machen. Es werden ja immer Sportzentren für Deutschland gefordert. Ehm.. es gibt eine Sportschule in Berchtesgaden, in Oberstdorf, in Oberwiesenthal usw. In Norwegen gibts für Skispringer nur NTG in Lillehammer, Wang in Oslo und die aus dem Norden gehen in Heimdal in die Schule und werden nur von ihren Teamtrainern betreut. Es gibt sicherlich viele, viele die anfangen und auch viele, die auf die Eliteschulen gehen, aber da hören auch ganz viele wieder auf, weil einfach nichts mehr passt.
Es zählt so viel zusammen um Topspringer hervor zu bringen. Wer weiß, was in paar Jahren in Österreich los ist. Es kann sein, dass trotz Stams und was-weiß-ich welche Förderung, kein einziger Top-10 Springer da ist.
Eine Nation hat nur eine Chance wenn die Nachwuchsförderung stimmt und dazu auch GELD da ist. Und Nachwuchs heisst für mich nicht die Mannschaft direkt hinter dem Weltcupteam. Nachwuchs sind die kleinen Zwergerl, die auf der K9 anfangen und sich langsam auf die K40 vortasten und die Spaß an ihrem Sport haben und Möglichkeit dazu auch haben. Es hilft auch nix, wenn Kinder da sind, die gerne springen würden, aber die Skiclubs kein Geld mehr haben um ihre kleinen Schanzen vor Ort in Stand zu halten. Wer soll die Kinder auch trainieren? Wer denkt,dass es überall gut dotierte Trainer gibt, die sich nur auf die Kids konzentrieren können, der lebt in einem Traumland. Der Gros an Trainern sind ehrenamtliche Trainer, die die Kids neben ihrem eigentlichen Job unentgeltlich betreuen. Die ihre Freizeit fürs Training investieren und ihre Wochenenden für die Wettkämpfe. Warum werden so viele Großschanzen mit neuester Technik ständig gebaut, wenn die kleinen Schanzen alle verfallen, weil kein Geld da ist? Es wird die beste Technik in die Nationalteams gesteckt, aber die Klubs, die die Springer herantrainieren, die wissen nicht, wie sie ihr Material herbekommen sollen. Und welche Eltern können es sich auch immer leisten, ihre Kinder springen zu lassen? Die Ausrüstung ist SEHR teuer und Skispringen ist praktisch ein Elite-Sport. Im Grunde genommen müsste sogar die Möglichkeit bestehen, dass in JEDEM Verein Ausrüstung vor Ort ist und die Kids nach Möglichkeit sogar per Kleinbus usw zum Training von zuhause abgeholt werden können. Mit schnell mit dem Rad zum Sprungtraining wie beim Fussball es möglich ist, gehts beim Springen natürlich nicht. Welche Eltern haben die Möglichkeit und Zeit ihr Kind mehrmals in der Woche teilweise 20, 30, 50 Kilometer einfach ins Training zu bringen?
Es gäbe so viele Ansatzpunkte noch, aber das wäre ein noch längerer Beitrag als dieser hier. ;)
 

Sprungbärchen1

Skisprung - Moderator
Beiträge
6.890
Punkte
0
Es rückt keiner nach, die COC-Springer sollen erst einmal die Skandinavien-Tour in Ruhe zu Ende bringen.
 

eddie-edwards

Stiller Beobachter
Beiträge
8
Punkte
0
Ort
Unterfranken
Was ich vor allem nicht verstehen kann, ist das ständige Gerede "unter Heß war alles besser". Er war sicher ein guter Trainer, aber die Nachwuchsförderung wurde in seiner Ägide verpennt. Da war auch nicht immer alles Gold was glänzte. Hätte man damals nicht die Möglichkeiten die sich geboten hätten sträflich vernachlässigt, sähe heute vielleicht manches anders aus.



So, jetzt muss ich mich auch mal zu Wort melden, meistens lese ich hier nur mit aber diese Aussage kann ich einfach nicht so stehen lassen und auch nicht so akzeptieren.
Andi B. Hat ja bereits viele realistische und wichtige Argumente aufgezeigt, was im Bezug auf die Nachwuchsförderung wichig ist und war.

Klar hat Reinhard Heß sicherlich auch nicht ALLES richtig gemacht (jeder Mensch macht auch Fehler), trotzdem sollte man sich auch mal die Realität vor Augen führen!
Viele betrachten immer nur den Zeitraum, nachdem Schmitt und Hanawald ab der Saison 1999 erfolgreich waren, die mühsame Arbeit von Reinhard Heß begann aber schon viel früher und zahlte sich auch bereits vor den Erfolgen von Schmitt und Hannawald aus.

Zu Erinnerung::
Heß hat nach der Wiedervereinigung (1990) beim DSV als Trainer des B-Kaders angefangen und wusste somit ganz genau, dass es einen starken Unterbau bedarf, um im Weltcup auf Dauer erfolgreich zu sein.
Im Jahre 1993, nach der schlechten WM in Falun wurde er vom B-Kader-Trainer zum Cheftrainer für den A-Kader befördert. Seine erste und sehr zeitintensive Aufgabe war, den Sprungstil der etablierten Starts wie Weißflog und Thoma auf den neune V-Stil umzustellen und die beiden zu animieren, das Skispringen praktisch neu zu erlernen. Als diese Umstellung vollzogen war (erinnert Ihr Euch noch an die Olympischen Spiele 1994 in Lillehammer und die Erfolge dort) wusste er genau, dass er nun verstärkt junge Leute braucht, da die Leitwölfe so langsam in die Jahre kamen.
Auch unter andem auf seinen Wunsch wurde dann Andi Bauer als Verantwortlicher für den B-Kader geholt, von dem Heß überzeugt war, dass er mit Ihm zusammen junge Talente an den Weltcup heran führen kann.
Die Trainingslehrgänge von A- und B-Kader wurden von nun an noch verstärkter zusammen absolviert.

Und nun muss man sich nur mal die COC Statistik anschauen!!! Die sagt eigentlich schon alles aus! Die Nachwuchsarbeit war auf dem richtigen Wege!:

Sieger COC-Gesamtwertung 1997/98: Alexander Herr
Sieger COC-Gesamtwertung 1998/99: Roland Audenrieth
Sieger COC-Gesamtwertung 1999/2000: Dirk Else, 2. Georg Späth, 3. Dennis Störl
COC-Gesamtwertung 2000/2001: 2. Christoph Grillhösl
Sieger COC-Gesamtwertung 2001/2002: Michael Neumeyer, 3. Jörg Ritzerfeld
COC-Gesamtwertung 2002/2003: 3. Michael Möllinger.
Nach der Saison 2003 wurde Heß abgesetzt, seitdem hat leider keiner mehr von den Deutschen in der COC-Gesamtwertung so recht was gerissen!

Hinzu kommt noch, dass ein gewisser Stefan Hocke im A-Weltcup ab dem Jahr 2001 Erfolge feierte und schon vorher ein gewisser Michael Wagner auch als hoffnungsvolles Talent für Schlagzeilen sorgte. Mit ihm wurden u. a. Stefan Pieper und Frank Löffler Junioren-Weltmeister 1998. Alles Talente, die unter Mitwirkung von Reinhard Heß heranreiften.

Leider hatten viele der oben genannten Springer aus den unterschiedlichsten Gründen immer wieder mit Rückschlägen zu kämpfen und zum Teil auch viel zu früh ihre Karriere beendet bzw. beenden müssen.
In diesem Zusammenhang aber zu sagen, dass kein Nachwuchs da war, kann ich nicht nachvollziehen und geht an der Realität vorbei!!!
Nur, was sollte Heß den machen?!? Die ethablierten Springer nicht im A-Kader einsetzen und stattdessen den Nachwuchs dort springen lassen und damit in Kauf nehmen, dass akutell keine Spitzenresultate erziehlt werden? Wie hätte das Publikum und erst das Fernsehen (vor allem RTL) reagiert, wenn er so gehandelt hätte?!?

Und außerdem:
Das große Geld kam erst mit dem Einstieg von RTL im Jahre 2000 ins Spiel, und damit änderten sich auch die Aufgaben des Bundestrainers. Hatte er früher vielleicht mal vor der Vier Schanzen Tournee oder Oympia ein paar Interviews zu geben, musste er sich nun permanent mit den Medien außernander setzen. Auch die Erfolge von Schmitt und Hannawald führten natürlich dazu, dass er im Hintergrund plötzlich viel mehr damit beschäftigt war, den Hype und die Hysterie um die Springer in den Griff zu bekommen als sich um wichtigere Tätigkeiten zu kümmern. Das war für Heß zunächst auch erst mal Neuland, mit dem er sich arrangieren musste und diese Zeit fehlte dann vielleicht auch für wichtigere Aufgaben.
Jeder Skisprungfan, der mal an Reinhard Heß einen Brief geschrieben hat, kann bestätigen dass man fast immer einen handschriftlichen Brief von ihn zurück bekommen hat. Da frage ich mich eh, wo er dafür bei all seinen Aufgaben noch die Zeit gefunden hat.
Reinhard Heß hat immer betont, dass wir auch an morgen denken müssen und jetzt (also damals) die Fernsehgelder auch in den Nachwuchs investieren müssen und nicht nur in große Schanzenprojekte.
Leider waren da einige Funktionäre nicht unbedingt dieser Meinung!
Als Heß 2003 gehen musste, ging auch Andi Bauer, damals Pech für die Skispringer jedoch Glück für die Kombinierer!

Damit möchte ich es auch bewenden lassen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Sprungbärchen1

Skisprung - Moderator
Beiträge
6.890
Punkte
0
Kein schlechter Beitrag. Viele dieser Athleten, habe ich in der Tat schon wieder vergessen, insbesondere Störl oder auch Grillhösl. Die Ergebinisse sind auch sehr beeindruckend, zeigen eine klare Richtung auf. Ich tuhe mich jedoch schwer mit dem Gedanken, dass Heß aus dem Erfolgsdruck heraus, diese Athleten zu wenig eingesetzt hat. Denn Heß hat sich eigentlich nie vor irgendetwas so richtig gedrückt. Er hat immer das durchgezogen, was er für richtig gehalten hat.

In der Tat sind auch viele der oben genannten Biographien mit Rückschlägen versehen. Nur ist es wirklich die vollständige Erklärung? Es geht hier nicht wirklich darum, dem Heß posthum noch irgendetwas geziehlt anzulasten. Dazu ist der Respekt auch einfach zu groß, gerade im Bezug auf das, was er sonst so bewegt hat.

Die absolute Antwort wird man wohl nie so ganz finden, aber ich bleibe bei meiner Aussage, dass damals der Anschluss nicht zur Genüge hergestellt wurde.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

mlf

Nachwuchsspieler
Beiträge
274
Punkte
0
vielleicht sollte man auch noch etwas in erwägung ziehen: zufall.
möglich, dass man eine zwar sehr talentierte generation hatte, die aber aus anderen gründen nie zur weltcup-spitze aufschließen konnte. über springer wie hannawald und schmitt müsste man eigentlich nicht diskutieren, solche ausnahmetalente findet man immer nur zufällig und kann man nicht "bauen".
aber die tatsache, dass schmitt nie wieder an seine glanzzeiten anschließen konnte, lässt mich doch vermuten, dass man einfach pech haben kann mit supertalenten, dass die wieder aufhören, sich verletzen, nicht die kraft für das weltcup-programm haben etc etc. das muss dann ja nicht unbedingt was mit der trainingsarbeit zu tun haben.
obwohl es mir zugegebenermaßen angesichts der recht auffallend langen deutschen durststrecke auch nicht ganz plausibel erscheint.
 

EyTschej

Nachwuchsspieler
Beiträge
6.657
Punkte
83
Man muss auch noch immer bedenken, dass wir auch ein Land sind, welches wie kaum ein anderes Land mit sportlichen Möglichkeiten aufwarten kann. Skispringer wird man noch immer in erster Linie, weil eine Schanze in der Nähe steht. Von denen gibt es natürlich einige im Land, aber in Österreich ist der Wintersport nicht nur populär, sondern liegt für viele Kinder noch näher als bei uns.

Genau das ist der springende Punkt. In Deutschland fallen viele Talente von vornherein durchs Raster, weil der Verband davon ausgeht, dass die Talente von sich aus mal eben die Eltern zu einem Umzug bewegen oder so. :neinnein:

Ich hätte als Kind vielleicht 'ne knappe Stunde nach Klingenthal gehabt, aber das war mir damals entschieden zu weit (als Kind wirkt eben alles noch größer, weiter, länger ...). Ich war aber schon immer ein absoluter Skisprung-Narr und habe immer so kleine Schneehügelchen gebaut, über die ich dann mit alpinen Skiern drübergehüpft bin. Das kennt man ja von so ziemlich jeder noch so kleinen Skipiste. Es gibt kaum einen Skihang (mit Lift), an dem nicht irgendwelche Kinder so was hingebaut haben, weil sie gerne hüpfen möchten. Bei uns in der Nähe gibt es eine brach liegende Kinderschanze in Etzelwang, zudem eine etwas größere Schanze. Am Aufsprunghang der etwas größeren Schanzen basteln die Kids gerne mal einen Schneehügel und rauschen dort drüber. Das Interesse ist also auf jeden Fall vorhanden, aber kein Geld, um zumindest die Kinderschanze für den Nachwuchs wieder sprungbereit zu machen. Genau dort sollte das Geld des Verbands hinfließen, um mehr Talente zu finden. Da kann man noch so viel Geld für einen Top-Trainer für die Nationalmannschaft ausgeben, wenn der im Endeffekt halt nur mit dem Springermaterial arbeiten muss, das in seiner Nähe eine Sprungschanze hat. Aber die richtigen Sprungtalente wachsen halt nicht in jeder Generation an den momentan vorhandenen Sprungschanzen ...

Nebenbei bemerkt: Ein gewisser S. Hannawald wäre ohne einen gewissen Umzug nach Hinterzarten nie Grand-Slam-Sieger und Skiflugweltmeister geworden. Erfolge, in denen sich der Verband gesonnt hat, obwohl es der Initiative und Entschlossenheit des Springers geschuldet war, dass auch dieses Talent nicht aufgrund mangelnder Perspektive das Handtuch werfen musste ...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

bigboss_16

Nachwuchsspieler
Beiträge
82
Punkte
0
Das Problem ist einfach , dass man Heß Abgang einfach provuziert hat und das war falsch .

Der Heß war schon eine Marke . Jetzt lobe ich ihn nicht nur , weil er so erfolgreich war ....sondern er hatte einfach sehr viel Ahnung vom Skispringen und hatte seine Ideen miteingebracht .

Nur durch Heß Arbeit kamen Talente wie Schmitt und Hannawald raus . Unter ihm waren immer irgendwelche Leute immer in den Top 3 in dem Gesamtweltcup und auch bei der Vierschanzentournee .

Auch im Jahr 2003 als sein Abgang provuziert wurde , da hatte er wenigstens einen Springer unter den Top 3.
 

Sprungbärchen1

Skisprung - Moderator
Beiträge
6.890
Punkte
0
Im Anbetracht des weiteren Lebens von Reinhard Heß, wird aber diese Tatsache sehr mühsam zu bewerten. Keiner weiss, wie es wirklich weiter gegangen wäre. Ich hatte damals aber jedoch das Gefühl, dass es wichtig ist, auch mal Schlussstriche zu ziehen. Es hätte damals natürlich nur völlig anders ablaufen müssen.

Es wird z.B. jetzt auch für die Norweger ein völlig neuer Abschnitt beginnen, der nicht nur nachteilig sein muss.
 

Benjamin

Zahlenfreund
Beiträge
38.585
Punkte
113
Wenn man die COC-Gesamtstände der vergangenen 20 Jahre betrachtet, dann fällt aber auch auf, dass auch die Springer der anderen Nationen große Probleme hatten, ihre COC-Ergebnisse im Weltcup umzusetzen; im Gegenteil, im Vergleich zu den anderen Ländern haben es die Deutschen aus dem COC sogar relativ gut geschafft, im Weltcup Anschluss zu finden:

Top 3 der COC-Gesamtwertung seit 1991/92

Abgesehen von Höllwarth, Jussilainen, Bardal und Bystoel finden sich kaum wirklich bekannte Namen in dieser Liste; die deutschen Athleten wie Gebstedt, Hornschuh, Jäckle, Herr, Späth und Neumayer haben den Anschluss im Vergleich zum Rest immer noch relativ gut geschafft.

Umgekehrt tauchen die wirklich guten Athleten hier überhaupt nicht auf - denn für sie ist der COC höchstens eine kurze Durchgangsstation, weil die Trainer deren Talent schnell erkennen und sie schnell ins Weltcup-Team nehmen.
 
Oben