Benjamin
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Ein kleiner Rückblick
WM 1987
Die letzten Weltcup-Wettkämpfe vor der Nordischen Ski-WM sind mittlerweile beendet. Für die Kombinierer steht im Moment eine längere Pause an - und die werden sie nutzen, um sich auf den großen Saisonhöhepunkt vorzubereiten: Auf die Nordische Ski-WM in Oberstdorf! Es ist das dritte Mal nach 1987 und 2005, dass die weltbesten Kombinierer in Oberstdorf um die Medaillen kämpfen - und zumindest die deutschen Kombinierer dürften sehr gute Erinnerungen an die Wettkämpfe dort haben. Sie waren es, die 1987 die deutsche Fahne hochgehalten haben, denn weder die deutschen Springer noch die deutschen Langläufer konnten damals eine Medaille gewinnen. Aber das Kombi-Team holte sich die Goldmedaille - und das mit fast 2 Minuten Vorsprung auf Norwegen. Der Modus war damals allerdings noch ein anderer; ein Team wurde damals von drei Kombinierern gebildet; alle drei liefen in der Staffel jeweils 10 km. Und gesprungen ist jeder zweimal. Die Namen der Goldmedaillengewinner sind wohlbekannt: Hermann Weinbuch hat später als Trainer noch größere Erfolge gefeiert als als Sportler, und Hans-Peter Pohl wird ebenfalls auch bei dieser WM wieder mit von der Partie sein, wenn er die Wettkämpfe kommentiert. Einzig der Name Thomas Müller dürfte in der heutigen Zeit nicht mehr ganz so bekannt sein. Den Einzelwettkampf gewann damals der Norweger Torbjørn Løkken vor seinem Landsmann Trond-Arne Bredesen. Hermann Weinbuch holte sich die Bronzemedaille.
WM 2005
Besonders emotional war für mich jedoch die WM 2005. Ronny Ackermann, der große deutsche Kombinierer jener Zeit - zu diesem Zeitpunkt bereits Weltmeister und zweifacher Gesamtweltcupsieger -, war vom Thron gestoßen worden. Der Finne Hannu Manninen hatte die Herrschaft in der Nordischen Kombination übernommen, und er übte sie mit eisernem Zepter aus. Fast 30 Weltcupsiege hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits gesammelt; kaum ein anderer hatte im Weltcup eine Chance gegen ihn. Die Nordische Kombination, die in den Jahren zuvor von spannenden Kämpfen an der Spitze geprägt war, war ein wenig langweilig geworden. Aber eine Lücke wies Manninens Erfolgsbilanz dann doch auf: Trotz all seiner Erfolge im Weltcup und zahlreicher Teammedaillen bei Großereignissen hatte er bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Einzelmedaille bei Nordischen Skiweltmeisterschaften oder Olympischen Spielen gewonnen. Trotzdem ging er bei der WM 2005 natürlich als absoluter Topfavorit in den Wettkampf.
Aber was war das doch für ein hochspannender Einzelwettkampf! Damals sprangen die Kombinierer ja noch zweimal von der Schanze und liefen 15 km. Nach dem ersten Durchgang lag Ronny Ackermann bereits 1:26 hinter dem Führenden - und Hannu Manninen lag lediglich zwei Sekunden dahinter. Für Ronny Ackermann war das eigentlich bereits zu viel, während man Wunderläufer Manninen sehr wohl zutraute das aufzuholen. Und als Manninen im zweiten Durchgang dann auch noch ein überraschend guter Sprung gelang, schien der Sieger wieder einmal festzustehen. Es war eigentlich nahezu unmöglich, dass Ronny Ackermann hier würde gegenhalten können, denn er würde gar nicht so viel weiter als Manninen springen können, um sich einen ausreichend großen Vorsprung auf seinen finnischen Konkurrenten zu holen.
Aber der weite Sprung war nicht allen Manninens Fähigkeiten zuzuschreiben - der Wind hatte gedreht. Die Jury entschied, dass der Anlauf für diese Windbedingungen zu lang war, und da es damals noch keine Anlaufregel gab, wurde der zweite Durchgang abgebrochen und neu gestartet. Vier Luken tiefer als im ersten Durchgang fuhr man nun an. Ronny Ackermann konnte zwar nichts mehr aufholen, verlor aber auch quasi nichts mehr, und ging schließlich mit 1:28 Rückstand auf den Führenden ins Rennen. Hannu Manninen aber verlor alles: Sein Finalsprung war deutlich kürzer, und so wuchs sein Rückstand auf 2:40 an, und das war zu viel.
Im 15-km-Rennen kam es dann zu einer starken Aufholjagd von Ronny Ackermann, der schließlich in einem Zielsprint endete - und den gewann er dann vor Björn Kircheisen und Felix Gottwald.
Diese Geschichte ist in der heutigen Zeit wieder relevant. Denn die nordische Kombination wird erneut von einem Sportler dominiert, gegen den alle anderen kaum eine Chance haben. Doch die Ereignisse von 2005 zeigen, dass selbst der große Topfavorit nicht immer gewinnen muss.
Ronny Ackermann gewann übrigens auch den Sprintwettkampf; den Teamsieg holte sich Norwegen. Zwei Jahre später kam es dann aber auch für Hannu Manninen noch zu einem Happy End; er holte sich dann in Sapporo eine Einzelgoldmedaille.
Einstieg der Damen
Diese WM ist für die Nordische Kombination eine ganz besondere: Denn zum allerersten Mal - fast 100 Jahre nach der ersten WM für Kombinierer - werden auch Athletinnen in der Nordischen Kombination an den Start gehen. Anders als bei den Springerinnen, deren Programm mittlerweile dem der Springer angeglichen wurde, sind die Kombiniererinnen allerdings noch deutlich seltener am Start als die Kombinieren. Während die Herren insgesamt vier Wettkämpfe austragen, gibt es nur einen einzigen Damenwettkampf. Aber es ist ein Anfang, und wer weiß: Vielleicht sind auch in der Nordischen Kombination die Damen den Herren in einigen Jahren gleichgestellt.
Schanzendaten
Normalschanze
K-Punkt: 95 m
Hillsize: 106 m
Offizieller Schanzenrekord: ??
Inoffizieller Schanzenrekord: 107,5 m (Tim Heinrich, 19.09.2014)
Großschanze
K-Punkt: 120 m
Hillsize: 137 m
Offizieller Schanzenrekord: 143,5 m (Sigurd Pettersen, 29.12.2003)
Inoffizieller Schanzenrekord: 145,5 m (Gregor Schlierenzauer, 20.10.2007)
Quelle: www.skisprungschanzen.com
Zeitplan
Mittwoch, 24.02.2021
09:00 Uhr: Offizielles Training Damen HS 106
10:30 Uhr: Offizielles Training Herren HS 106
Donnerstag, 25.02.2021
09:00 Uhr: Offizielles Training Damen HS 106
19:00 Uhr: Mannschaftsführersitzung Herren
Freitag, 26.02.2021
09:00 Uhr: Probedurchgang Herren HS 106
10:15 Uhr: Sprungdurchgang Herren HS 106
16:00 Uhr: Langlauf Herren
19:00 Uhr: Mannschaftsführersitzung Damen
Samstag, 27.02.2021
09:00 Uhr: Probedurchgang Damen HS 106
10:00 Uhr: Sprungdurchgang Damen HS 106
11:30 Uhr: Offizielles Training Herren HS 106
15:30 Uhr: Langlauf Damen
19:00 Uhr: Mannschaftsführersitzung Herren
Sonntag, 28.02.2021
09:00 Uhr: Probedurchgang Teamwettkampf Herren HS 106
10:00 Uhr: Sprungdurchgang Teamwettkampf Herren HS 106
15:00 Uhr: Langlaufstaffel Herren
Dienstag, 02.03.2021
09:00 Uhr: Offizielles Training Herren HS 137
Mittwoch, 03.03.2021
08:30 Uhr: Offizielles Training Herren HS 137
19:00 Uhr: Mannschaftsführersitzung Herren
Donnerstag, 04.03.2021
10:00 Uhr: Probedurchgang Herren HS 137
11:00 Uhr: Sprungdurchgang Herren HS 137
15:15 Uhr: Langlauf Herren
Freitag, 05.03.2021
09:00 Uhr: Offizielles Training Herren HS 137
17:00 Uhr: Mannschaftsführersitzung
Samstag, 06.03.2021
09:00 Uhr: Probedurchgang Herren HS 137
10:00 Uhr: Sprungdurchgang Team-Sprint Herren HS 137
15:00 Uhr: Langlauf Team-Sprint Herren
Quelle: Offizielles Programm
WM 1987
Die letzten Weltcup-Wettkämpfe vor der Nordischen Ski-WM sind mittlerweile beendet. Für die Kombinierer steht im Moment eine längere Pause an - und die werden sie nutzen, um sich auf den großen Saisonhöhepunkt vorzubereiten: Auf die Nordische Ski-WM in Oberstdorf! Es ist das dritte Mal nach 1987 und 2005, dass die weltbesten Kombinierer in Oberstdorf um die Medaillen kämpfen - und zumindest die deutschen Kombinierer dürften sehr gute Erinnerungen an die Wettkämpfe dort haben. Sie waren es, die 1987 die deutsche Fahne hochgehalten haben, denn weder die deutschen Springer noch die deutschen Langläufer konnten damals eine Medaille gewinnen. Aber das Kombi-Team holte sich die Goldmedaille - und das mit fast 2 Minuten Vorsprung auf Norwegen. Der Modus war damals allerdings noch ein anderer; ein Team wurde damals von drei Kombinierern gebildet; alle drei liefen in der Staffel jeweils 10 km. Und gesprungen ist jeder zweimal. Die Namen der Goldmedaillengewinner sind wohlbekannt: Hermann Weinbuch hat später als Trainer noch größere Erfolge gefeiert als als Sportler, und Hans-Peter Pohl wird ebenfalls auch bei dieser WM wieder mit von der Partie sein, wenn er die Wettkämpfe kommentiert. Einzig der Name Thomas Müller dürfte in der heutigen Zeit nicht mehr ganz so bekannt sein. Den Einzelwettkampf gewann damals der Norweger Torbjørn Løkken vor seinem Landsmann Trond-Arne Bredesen. Hermann Weinbuch holte sich die Bronzemedaille.
WM 2005
Besonders emotional war für mich jedoch die WM 2005. Ronny Ackermann, der große deutsche Kombinierer jener Zeit - zu diesem Zeitpunkt bereits Weltmeister und zweifacher Gesamtweltcupsieger -, war vom Thron gestoßen worden. Der Finne Hannu Manninen hatte die Herrschaft in der Nordischen Kombination übernommen, und er übte sie mit eisernem Zepter aus. Fast 30 Weltcupsiege hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits gesammelt; kaum ein anderer hatte im Weltcup eine Chance gegen ihn. Die Nordische Kombination, die in den Jahren zuvor von spannenden Kämpfen an der Spitze geprägt war, war ein wenig langweilig geworden. Aber eine Lücke wies Manninens Erfolgsbilanz dann doch auf: Trotz all seiner Erfolge im Weltcup und zahlreicher Teammedaillen bei Großereignissen hatte er bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Einzelmedaille bei Nordischen Skiweltmeisterschaften oder Olympischen Spielen gewonnen. Trotzdem ging er bei der WM 2005 natürlich als absoluter Topfavorit in den Wettkampf.
Aber was war das doch für ein hochspannender Einzelwettkampf! Damals sprangen die Kombinierer ja noch zweimal von der Schanze und liefen 15 km. Nach dem ersten Durchgang lag Ronny Ackermann bereits 1:26 hinter dem Führenden - und Hannu Manninen lag lediglich zwei Sekunden dahinter. Für Ronny Ackermann war das eigentlich bereits zu viel, während man Wunderläufer Manninen sehr wohl zutraute das aufzuholen. Und als Manninen im zweiten Durchgang dann auch noch ein überraschend guter Sprung gelang, schien der Sieger wieder einmal festzustehen. Es war eigentlich nahezu unmöglich, dass Ronny Ackermann hier würde gegenhalten können, denn er würde gar nicht so viel weiter als Manninen springen können, um sich einen ausreichend großen Vorsprung auf seinen finnischen Konkurrenten zu holen.
Aber der weite Sprung war nicht allen Manninens Fähigkeiten zuzuschreiben - der Wind hatte gedreht. Die Jury entschied, dass der Anlauf für diese Windbedingungen zu lang war, und da es damals noch keine Anlaufregel gab, wurde der zweite Durchgang abgebrochen und neu gestartet. Vier Luken tiefer als im ersten Durchgang fuhr man nun an. Ronny Ackermann konnte zwar nichts mehr aufholen, verlor aber auch quasi nichts mehr, und ging schließlich mit 1:28 Rückstand auf den Führenden ins Rennen. Hannu Manninen aber verlor alles: Sein Finalsprung war deutlich kürzer, und so wuchs sein Rückstand auf 2:40 an, und das war zu viel.
Im 15-km-Rennen kam es dann zu einer starken Aufholjagd von Ronny Ackermann, der schließlich in einem Zielsprint endete - und den gewann er dann vor Björn Kircheisen und Felix Gottwald.
Diese Geschichte ist in der heutigen Zeit wieder relevant. Denn die nordische Kombination wird erneut von einem Sportler dominiert, gegen den alle anderen kaum eine Chance haben. Doch die Ereignisse von 2005 zeigen, dass selbst der große Topfavorit nicht immer gewinnen muss.
Ronny Ackermann gewann übrigens auch den Sprintwettkampf; den Teamsieg holte sich Norwegen. Zwei Jahre später kam es dann aber auch für Hannu Manninen noch zu einem Happy End; er holte sich dann in Sapporo eine Einzelgoldmedaille.
Einstieg der Damen
Diese WM ist für die Nordische Kombination eine ganz besondere: Denn zum allerersten Mal - fast 100 Jahre nach der ersten WM für Kombinierer - werden auch Athletinnen in der Nordischen Kombination an den Start gehen. Anders als bei den Springerinnen, deren Programm mittlerweile dem der Springer angeglichen wurde, sind die Kombiniererinnen allerdings noch deutlich seltener am Start als die Kombinieren. Während die Herren insgesamt vier Wettkämpfe austragen, gibt es nur einen einzigen Damenwettkampf. Aber es ist ein Anfang, und wer weiß: Vielleicht sind auch in der Nordischen Kombination die Damen den Herren in einigen Jahren gleichgestellt.
Schanzendaten
Normalschanze
K-Punkt: 95 m
Hillsize: 106 m
Offizieller Schanzenrekord: ??
Inoffizieller Schanzenrekord: 107,5 m (Tim Heinrich, 19.09.2014)
Großschanze
K-Punkt: 120 m
Hillsize: 137 m
Offizieller Schanzenrekord: 143,5 m (Sigurd Pettersen, 29.12.2003)
Inoffizieller Schanzenrekord: 145,5 m (Gregor Schlierenzauer, 20.10.2007)
Quelle: www.skisprungschanzen.com
Zeitplan
Mittwoch, 24.02.2021
09:00 Uhr: Offizielles Training Damen HS 106
10:30 Uhr: Offizielles Training Herren HS 106
Donnerstag, 25.02.2021
09:00 Uhr: Offizielles Training Damen HS 106
19:00 Uhr: Mannschaftsführersitzung Herren
Freitag, 26.02.2021
09:00 Uhr: Probedurchgang Herren HS 106
10:15 Uhr: Sprungdurchgang Herren HS 106
16:00 Uhr: Langlauf Herren
19:00 Uhr: Mannschaftsführersitzung Damen
Samstag, 27.02.2021
09:00 Uhr: Probedurchgang Damen HS 106
10:00 Uhr: Sprungdurchgang Damen HS 106
11:30 Uhr: Offizielles Training Herren HS 106
15:30 Uhr: Langlauf Damen
19:00 Uhr: Mannschaftsführersitzung Herren
Sonntag, 28.02.2021
09:00 Uhr: Probedurchgang Teamwettkampf Herren HS 106
10:00 Uhr: Sprungdurchgang Teamwettkampf Herren HS 106
15:00 Uhr: Langlaufstaffel Herren
Dienstag, 02.03.2021
09:00 Uhr: Offizielles Training Herren HS 137
Mittwoch, 03.03.2021
08:30 Uhr: Offizielles Training Herren HS 137
19:00 Uhr: Mannschaftsführersitzung Herren
Donnerstag, 04.03.2021
10:00 Uhr: Probedurchgang Herren HS 137
11:00 Uhr: Sprungdurchgang Herren HS 137
15:15 Uhr: Langlauf Herren
Freitag, 05.03.2021
09:00 Uhr: Offizielles Training Herren HS 137
17:00 Uhr: Mannschaftsführersitzung
Samstag, 06.03.2021
09:00 Uhr: Probedurchgang Herren HS 137
10:00 Uhr: Sprungdurchgang Team-Sprint Herren HS 137
15:00 Uhr: Langlauf Team-Sprint Herren
Quelle: Offizielles Programm
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