Naja, ein StĂŒck weit ist es fĂŒr Wellinger tatsĂ€chlich noch Schadensbegrenzung gewesen. Es hĂ€tte ja genau so gut passieren können, dass Kraft gute Bedingungen erwischt und dann Zweiter wird (hinter Forfang - ob diesen entfesselten Norweger heute jemand unter gleichen Bedingungen hĂ€tte schlagen können? Ich bezweifle es). Dann wĂ€re es wirklich schon fast das Ende aller Hoffnungen gewesen. So ist der Abstand zumindest nicht gewachsen.
Aber es ist eben wie so oft: Wenn man nach dem ersten Durchgang die Chance auf ein richtig gutes Ergebnis hat und die dann nicht realisieren kann, ist das viel Ă€rgerlicher, als wenn man nach dem ersten Durchgang hinten liegt und dann eine Aufholjagd startet. Siehe auch Antti Aalto: HĂ€tte man dem heute vor dem Wettkampf gesagt "Du wirst heute 14.", dann hĂ€tte er das bestimmt gern genommen. Aber Platz 14, nachdem man nach dem ersten Durchgang noch vorne lag, fĂŒhlt sich dann doch nicht mehr so gut an.
Die Ergebnisse der ĂŒbrigen deutschen Springer mit Ausnahme vielleicht noch von Stefan Leyhe waren einfach nur enttĂ€uschend. Ich klammere mich noch ein bisschen dran, dass in der Vergangenheit oft galt: Den Deutschen liegen kalte, eisige Bedingungen eher als warme nasse. Und sie kommen besser damit zurecht, wenn durchgehend RĂŒckenwind herrscht, als wenn durchgehend Aufwind herrscht. Heute war es nass und warm, und er herrschte Aufwind. Ich denke also schon, dass sie auch zu diesem Zeitpunkt der Saison noch mehr zeigen können als heute.
Aber insgesamt stimmt es natĂŒrlich, dass die Entwicklung seit Beginn des neuen Kalenderjahrs enttĂ€uschend ist. Ja, es war natĂŒrlich klar, dass es nicht ewig so weitergehen wĂŒrde wie vor Weihnachten mit den Ergebnissen. Aber einen solchen Absturz hĂ€tte ich dann doch nicht erwartet, und ich kann es tatsĂ€chlich nicht nachvollziehen, warum sie jetzt alle bis auf Andreas Wellinger so deutlich hinterherspringen.