@PC_principal : Wenn du das Training anschaust, musst du aber fairerweise auch den "Prolog" betrachten, bei dem Granerud sogar mehr Rückenwind hatte als Stoch und diesem 7 Meter abgenommen hat. Und wenn man heute die Windpunkte der ersten acht mal so anschaut, dann kann man definitiv nicht mehr von den "Aufwind-Norges" sprechen, wie wir das in der Vergangenheit getan haben.
1. Stoch: -14,3
2. Granerud: -1,7
3. Zyla: -18,2
4. Eisenbichler: -14,3
5. Stekala: -8,2
6. Johansson: -4,2
7. Kubacki: -6,5
8. Lindvik: -2,9
Graneruds Bedingungen sind da unter den ersten vier Springern schon sehr auffällig.
Aber es stimmt natürlich: Im schlimmsten Fall hat er dadurch einen Platz verloren - und selbst das ist nicht sicher. Wenn ich mir das heutige Ergebnis so ansehe, dann finde ich eigentlich fast keinen Springer, der auf einem Platz gelandet ist, der deutlich von seinem derzeiten Leistungsvermögen abweicht. Am auffälligsten ist es bei Geiger und Tande, eventuell bei Junshiro Kobayashi; aber die meisten sind dann doch dort gelandet, wo man sie nach ihrem derzeitigen Leistungsstand auch erwartet. Und die Abweichungen, die es tatsächlich gab, müssen ja auch nicht zwingend am Wind liegen. Es gab auch in Bischofshofen, wo fast Laborbedingungen herrschten, Springer, die deutlich schlechter abgeschnitten haben als man es erwartet hätte (Eisenbichler... hust... hust). Die Leistung der Springer spielt schon auch immer noch eine große Rolle.
Keine Wiederrede, Granerud hat definitiv Pech gehabt mit den Verhältnissen in Neustadt.
Dass er in Einzelsprüngen besser sein kann als Stoch hat er nicht nur beim Prolog sondern auch im ersten Training in Bischofshofen bewiesen. Beide(!) sind halt auch nicht so extrem konstant wie alle immer tun
, selbst wenn sie die konstantesten im Feld sind.
Was ich nur meine ist, dass
1.) die Windpunkte durchaus einen Ausgleich schaffen. Wie ich schon im Windpunkte-Thread schrieb, scheint es einen Art Arbeitspunkt zu geben, bei dem die weite nicht linear mit dem Wind zusammenhängt. Diese Punkt verschiebt sich abhängig von der Schanze, dem Anlauf und dem Sprung. Da Granerud richtung Hillsize gesprungen ist, war er offensichtlich außerhalb dieses Arbeitspunktes, natürlich auch dank seiner tollen Sprungleistung. D.h., gestern werden die Windpunkte vielleicht nicht völlig daneben gewesen sein?
2.) Stoch hat schon oft bewiesen, dass er mir schwierigen Bedingungen ebenfalls gut umgehen kann.
Ich bin aber auch irgendwie Eurosport-geschädigt. Dieses ständige Überhöhen der Lieblingsspringer von Hannawald und Bielek ging halt irgendwann auf die Nerven. Immer hatte der jeweilige Springer Pech und würde eigentlich allen davonspringen. Das hat genervt und war respektlos gegenüber denen die damals vorne waren...
Vor allem gleicht sich Windpech über lange Zeiträume aus. Gesetz der großen Zahlen und so...
Die Aufwind-Norges
, so ein Blödsinn
Wie gesagt, Wind gleicht sich über kurz oder lang aus.
Es kann zwar sein dass die alte Generation der norwegischen Springer sich wesentlich leichter getan hat bei Aufwind (Was übrigens oft auf Springer zutrifft die außer Form sind oder sich generell schwer tun) und damit meine ich nicht, dass sie bei Aufwind einfach weiter springen, denn das ist klar. Nein, bei Aufwind tun sich viele Springer leichter ihr Flugsystem zu finden und gute Sprünge zu machen als bei Rückenwind.
Allerdings trifft das definitiv nicht mehr auf die neue Generation der Norweger zu: Forfang, Tande und Granerud haben alle schon unter Beweis gestellt dass sie auch bei Rückenwind liefern können...