Oh ja! Nur den Humor nicht verlieren!:hihi:
Nun kommt, was mir heute so zur gerade vergangenen Saison eingefallen ist:
FĂŒr Team Japan bleibt wahrscheinlich ein leicht fader Nachgeschmack, weil es beim Saisonhöhepunkt, der WM, nicht gut gelaufen ist. Das gilt sowohl fĂŒr die Damen wie fĂŒr die Herren. Die einzige Bronzemedaille dĂŒrfte nur ein schwacher Trost sein.
Einen Gesamt-WC hat es fĂŒr die japanischen Herren noch nie gegeben und wird es m. E. auch nicht geben können. So ĂŒberragend kann heutzutage einfach kein japanischer Springer sein, dass er das notgedrungene Auslassen von mehreren Springen fĂŒr eine Heimreise (die einfach sein muss, mindestens um mental aufzutanken) und die gegenĂŒber den europĂ€ischen Springern unvergleichlich höheren Strapazen der WC-Tour, physisch wie psychisch, kompensieren zu können. Nicht einmal Funaki hat es in dem Jahr, in dem er DER ĂŒberragende Springer war (Siege bei VST, Flug-WM, OS) geschafft, den GWC zu holen! So wie der WC-Kalender derzeit und offensichtlich auch in der Zukunft gestrickt ist, ist er ausschlieĂlich auf die Interessen der europĂ€ischen Teams zugeschnitten. Bei den Damen ist das ein wenig anders. Da kommt man (noch?) um Japan nicht so einfach herum, weil Sara und nun auch YĂ»ki ganz vorn mitmischen und vor allem, weil Japan zwei Wochenenden ausrichtet, die andere LĂ€nder gar nicht haben wollen. Wenn den Damen gelingt, was die Biathletinnen geschafft haben, nĂ€mlich sich gleichberechtigt zu etablieren und auch kommerziell interessant zu werden, kann das wieder ganz aussehen.
Ăber den Wind haben wir ja mehrmals schon etwas gesagt, er war noch nie richtig an der Seite der Japaner, das hat sich wie ein roter Faden durch die WettkĂ€mpfe gezogen. Aber dieses Jahr kamen auch noch die Haltungsnoten dazu, ich glaube in einem MaĂ, wie vorher nicht. Bei der WM, wo nicht ein einziger auĂereuropĂ€ischer Sprungrichter beteiligt war (!) fiel das schon auf und in Planica wurden die Lieblingsspringer der Kampfrichter (so darf man wohl sagen) mit 20en reichlich bedacht, Nori bekam keine einzige, obwohl er genauso schön, genauso weit war und genauso einen bekannten Namen hat wie andere. Bleibt nur eine ErklĂ€rung: falsche Nation. Warum können die Sprungrichter ihm gegenĂŒber nicht den gleichen Respekt zeigen wie sie das bei anderen tun?
Japaner reden nur selten oder nur andeutungsweise ĂŒber solche Sachen, weil sie sie ja sowieso nicht Ă€ndern können, aber ich glaube, auch so staut sich Frust an.
Noch ein anderer Punkt: Die europĂ€ischen Teams holen sich regelmĂ€Ăig StartplĂ€tze ĂŒber den COC, das ist Team Japan nicht möglich. Wie sie es diese Saison gemacht haben, nĂ€mlich Nishni Tagil und Engelberg mit einem B-Team zu bestreiten, das nach Möglichkeit StartplĂ€tze sichert, wĂ€hrend die erste Garde Heimaturlaub nimmt, ist aufgegangen. Das werden sie sicher beibehalten.
Alles in allem war Nori natĂŒrlich klasse mit seinen Resultaten. Daiki ist irgendwie nie richtig in die Saison reingekommen, der TrainingsrĂŒckstand und die fehlende Saisonvorbereitung haben wohl lange nachgewirkt. Bei Taku gings auf und ab, ich hatte von ihm etwas mehr erwartet, aber niemand von uns weiĂ, wie ihn seine Erkrankung und seine Medikation einschrĂ€nkt; ganz ohne Auswirkung ist beides sicher nicht.
Die drei jungen haben ihre Sache nicht schlecht gemacht. Totchi hat sich wieder gefangen, fĂŒr Kento war es die erste lange AuswĂ€rtssaison und JunshirĂŽ hat mir gut gefallen. Er könnte, wenn er unter der Ăgide von Trainer Okabe weiter Fortschritte macht, ein Top-Ten-Springer werden.
Nun aber schnell nach Hause zu den Lieben, ausruhen, was richtiges essen, KirschblĂŒte anschauen, Stress vergessen und was sonst noch wichtig ist!