🇯🇵 An die Japanfans


Hakuba

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Hier ist der erste Teil der Artikelserie:

Teil 1:
Nagano - Der verhinderte Held

Eine Woge japanischer Flaggen - das Geräusch von Tröten und die Anfeuerungsrufe der Zuschauer rollen heran wie ein Tsunami. Viele Menschen weinen erst, dann lachen sie. Goldmedaille im Teamspringen bei den Olympischen Spielen von Nagano. Sie zog nicht nur das anwesende Publikum, sondern auch, über das Fernsehen vermittelt, ganz Japan in einen Strudel der Gefühle. In einer Ecke des Sprungstadions jedoch gab es einen Mann, der mit ganz anderen Gedanken die Szenerie beobachtete. Es war der nicht ins Team genommene Kasai Noriaki. "Meinen Leistungshöhepunkt nicht zu den Olympischen Spielen nicht erreichen zu können, war für mich niederschmetternd." Zwei Monate zuvor hatte er sich den linken Fuß verstaucht und so war seine Formkurve an einem Tiefpunkt.

Nachdem er Olympia in Albertville und Lillehammer miterlebt hatte, war das nun die dritte große Bühne für ihn, der mit seinen 25 Jahren im vollen Lauf seiner Karriere war. Er hätte zum Helden werden sollen, aber das Ende war das schlimmstmögliche. Weitab von den vieren, die im Scheinwerferlicht badeten, und von niemandem beachtet, verließ er still das Stadion. Licht und Finsternis. Es blieb ihm nur, die Enttäuschung abzuwürgen.

In der laufenden Saison nun ist er 37. Unter den um den Weltcup springenden Athleten ist er nach dem 39jährigen Okabe Takanobu der zweitälteste.

"Dass ich immer noch dabei bin, liegt an der Enttäuschung von Nagano." Diese ist noch immer nicht verflogen.

Als 16jähriger Oberschüler war er als bis dahin jüngster Springer für das Team der Weltmeisterschaft von 1989 nominiert worden. Mit der Saison 89/90 wurde er Mitglied der Weltcupmannschaft. Seit der Saison 94/95, in der er sich zweimal einen Knochenbruch zugezogen hatte, wurde er in jedem Jahr für das WC-Team aufgestellt. Die Umstellung auf den V-Stil, die Längenregelungen für die Skier, die schmaler geschnittenen Anzüge, all diese häufigen Regeländerungen bewältigte er und kämpfte stets in der vordersten Reihe der Weltspitze mit.

Er ist stolz darauf, dass seine insgesamt 15 Weltcupsiege die meisten sind, die ein Japaner gesammelt hat. Bei Weltmeisterschaften, für die er zehnmal nominiert wurde, errang er im Einzel und im Team insgesamt sechs Medaillen. Dennoch wird er von Fans , verglichen mit Funaki Kazuyoshi oder Harada Masahiko, die sich mit dem "Ruhm von Nagano" schmücken konnten, weitaus weniger wahrgenommen.

An olympischen Medaillen hat Kasai nur die silberne in der Mannschaft von Lillehammer und keine einzige Einzelmedaille.

Das tragische Springergenie - Kasai Noriaki. "Diesmal hole ich eine olympische Goldmedaille", schwört er. Im 22. Winter nach seinem Debüt auf der Weltbühne glaubt er an sein Vermögen und hat die feste Absicht, eine Tür aufzustoßen, hinter die er bisher nicht geblickt hat. Er will den Ruhm, der ihm gebührt.
 

Hakuba

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Teil 2:
Salt Lake City - Blondes As und Herz aus Glas

Ein blond gefärbter Kasai rührte dann den Weltcup kräftig auf. Es war die Saison nach Olympia 1998. Von den 28 Springen erreichte er in 23 einstellige Plätze, darunter sechs Siege, die meisten, die ein Japaner innerhalb einer Saison erringen konnte. Der 3. Platz in der Gesamteinzelwertung bedeutete das gleiche Resultat wie in seiner zuvor besten, 1992/93.

Aber Japan lebte noch immer im Nachhall der Spiele von Nagano. Sowohl vor der Saison wie auch über den ganzen Winter waren es immer nur Harada und die anderen Medaillengewinner, denen die Aufmerksamkeit galt. Kasai fühlte sich links liegen gelassen.

"Sehr her, ich fliege!" Dass sich der schüchterne Kasai die Haare färbte, tat er einzig, um aufzufallen. Und wie ein Gehetzter sprang er Konkurrenten aus den anderen Ländern und der eigenen Mannschaft in Grund und Boden.

Nach dieser Saison mit sechs Einzelsiegen äußerte er sich so: "Selbst wenn ich zehn- oder zwanzigmal im Weltcup gewänne, die Bitternis von Nagano bekäme ich sicher nicht aus dem Gedächtnis." Die Leere in seinem Herzen konnte nicht ausgefüllt werden.

Die olympische Enttäuschung kann einzig bei Olympischen Spielen getilgt werden. Und nun war die Chance dafür gekommen. Mit 29 Jahren sah er den Spielen von Salt Lake City entgegen.

Vor Saisonbeginn war die Firma, der er angehörte, in Konkurs gegangen und es war mit Mühe verbunden, ein neues Team zu finden. Dennoch behielt er das große Ereignis im Blick: "Ich trainierte bis zum Umfallen und war in Bestform, sowohl physisch wie psychisch."

Aber das Ergebnis war erneut desaströs.

Auf der Normalschanze stürzte er im ersten Durchgang, auf der Großschanze kam er mit einem 41. Platz nicht in den zweiten. Und für die Mannschaft wurde er wieder nicht berücksichtigt.

Sowie es um Olympische Spiele geht, bleiben die Resultate aus. Warum nur?

Furuta Shûichi, der bis zu dieser olympischen Saison sein Heimtrainer war, erinnert sich: "Der Druck, den Olympia ausübt, war schuld." Wegen des Versagens bei zwei Olympiaden in Folge bekam er das Etikett angeheftet "Herz aus Glas". Der Stolz des Sprungasses war in Stücke gerissen.
 

Hakuba

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Teil 3:

Nach Salt Lake - Der Dickkopf entledigt sich des "Götterwindes"

Nachdem die Spiele von Salt Lake City, in die er in physischer und psychischer Bestform gestartet war, für Noriaki mit einer schweren Niederlage geendet hatten, zerbrach er seelisch fast daran. "Da trainiere ich dermaßen hart, um mich in Form zu bringen und gewinne dennoch keine Medaille. Nun kann ich doch gleich alles schleifen lassen..."

Während es einerseits Stimmen gab, die sich für eine Stärkung des psychologischen Bereichs aussprachen, dachte der im Frühjahr 2002 zum Team Tsuchiya Home gestoßene Trainer Kinoshita Yoshiyuki anders. "Vier Jahre sind seit Nagano vergangen. Mir scheint, dass die japanische Technik hinter der Welt zurückgeblieben ist."

Kinoshita hatte bislang mit Skispringen nichts zu tun gehabt. Bevor er sein neues Konzept in die Tat umsetzte, sagte er zu Kasai:
"Wir laden uns Trainer, die uns Weltspitzentechnik beibringen können, aus Finnland ein und holen uns bei der Weltmeisterschaft im nächsten Jahr eine Medaille."

Und tatsächlich kamen die Erlöser, und zwar in Gestalt der beiden finnischen Trainer Pekka Niemela und Topi Sarparanta. Tsuchiya Home schloss mit beiden einen Exklusivvertrag.

Der sich für einen Dickkopf haltende Kasai wandelte sich. "Das war mit den Spielen von Salt Lake vorbei. Davon war nun nichts mehr übrig. Die beiden waren zwar jünger als ich, aber ich wollte alles noch einmal von vorn aufsaugen." Sein Kampfgeist hatte wieder Feuer gefangen.

Trainingslager in Finnland im Sommer 2002. Kasai war bemüht, seine extrem nach vorn gerichtete Flughaltung, die ihm den Beinamen "Kamikaze" (Götterwind), eingebracht hatte, zu ändern. Es war ein Kampf mit der Angst, den ihn ausmachenden Stil zu zerstören.

Einmal traf er den Absprung nicht genau und kam nicht in seine tiefe Flugvorlage. Da geschah es. "Irgendwie schwebte ich." Das war ein Sprung, wie ihn die beiden finnischen Trainer gelehrt hatten, ein Sprung mit Hüftknick, wie er jetzt in der Welt allgemein üblich ist.

Dies ist eine Flugtechnik, bei der, allen Regeländerungen für Skilängen und Anzuggrößen zum Trotz, effektiv die Luft aufgenommen wird und Auftrieb entsteht.

Februar 2003, Weltmeisterschaft im italienischen Val di Fiemme. Mit seinem neuen Flugstil errang Kasai zwei Einzel-Bronzemedaillen und als Stütze seines Teams in der Mannschaft ebenfalls Bronze, also in jedem Wettkampf eine Medaille.

Endlich hatte er bei einem Großereignis wie Olympia und WM eine Einzelmedaille erkämpft. Der Topspringer hatte seine Wiederauferstehung geschafft.
 
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Hakuba

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Teil 4:

Turin - Von der neuen Technik verunsichert

"Bei den vergangenen vier Olympischen Spielen war ich immer unzufrieden mit meinem Ergebnis. Ich will unbedingt eine Medaille holen." Es war ein nahezu flehentliches Bitten, mit dem er die Spiele von Turin 2006 in Angriff nahm. Doch auch diesmal blieb er bei den Medaillen außen vor. 20. Platz auf der Normalschanze und 12. auf der großen. Das Team landete abgeschlagen auf dem 6. Rang.

Es hatte die Blütezeit der Österreicher begonnen. Auf der Großschanze errangen Morgenstern Gold und Kofler Silber und im Mannschaftswettbewerb schmückte sich das Land mit seinem ersten Titel. Dieses Team war so stark wie einst das japanische, das in Nagano die Krone erkämpft hatte.

Kasai hatte das Gefühl, dass irgend etwas mit seiner Technik nicht stimmte. "Sowohl ich wie auch die anderen im (japanischen) Team waren durch die Sprünge der Österreicher verunsichert. Als ich Morgenstern springen sah, wie er aus einem Anlauf, in dem die Knie eingesetzt wurden, die Kraft beim Absprung mitnahm, dachte ich: Das ist toll!"

Er hatte bis dahin sich die Technik von erfolgreichen Springern abgesehen und übernommen, wie die hohe Flugkurve von Harada Masahiko oder den blitzschnellen Absprung des Polen Malysz.

In der Welt des Skispringens, wo sich die Ausrüstung mit jedem Jahr ändert und das, was allgemein üblich ist, einem steten Wandel unterliegt, war das ein Teil des Geheimnisses, durch das er sich in der ersten Reihe hatte behaupten können. In Turin wirkte es sich negativ aus. "Ich habe meine Stärken nicht ausgespielt."

Im medaillenlos gebliebenen japanischen Team kamen Misstöne auf. Es ging um den als Nationaltrainer angestellten Finnen Ylianttila, der erst ein halbes Jahr zuvor seinen Dienst angetreten hatte. Dieser Trainer, der den "fliegenden Menschen" Nykänen mit seinen 46 Weltcupsiegen geformt hatte, hatte die japanische Trainingsmethodik rundweg verworfen.

"Nach den Spielen von Nagano gab es neue Regeln für die Anzüge und die Sprünge haben sich verändert. Die japanische Technik wird dem nicht mehr gerecht." Unter seiner Führung, seine Methoden mit Unnachgiebigkeit durchsetzend, gab es viele Springer, die Verunsicherung empfanden.

Mit Kasai und Okabe Takanobu bildeten zwei Springer den Kern des japanischen Teams, die, auch international betrachtet, außergewöhnlich lange dabei sind. Doch der Cheftrainer verlegte den Schwerpunkt der Ausbildung auf die jungen Springer und stellte damit die Weichen in Richtung Generationswechsel.

Den Routiniers erschien es, als sei Finsternis über sie gekommen.
 

Hakuba

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Teil 5:

Auf dem Weg nach Vancouver - Der Glaube an die eigenen göttlichen Kräfte

Okabe Takanobu standen Tränen in den Augen. Mit Itô Daiki gingen die Emotionen durch und Tochimoto Shôhei strahlte über das ganze Gesicht. Die drei schlossen den als letzten gesprungenen Kasai nacheinander in die Arme. Weltmeisterschaft 2007 in Sapporo. In dieser Saison erkämpfte das zuvor in ein tiefes Loch gefallene japanische Team die Mannschaftsbronzemedaille. Erneut stand "JAPAN" auf einem Siegerpodest der Welt.

"Ein Glück, dass ich nicht als letzter springen musste." Witzig verpackt drückte Okabe aus, was er dachte. Die beim Teamspringen wichtigste Position, die den meisten Druck auszuhalten hat, hatte Kasai übernommen.

Und dann zwei Jahre später: Auch bei der Weltmeisterschaft im Februar im tschechischen Liberec funkelte zum zweiten Mal nacheinander bei einem Großereignis japanisches Team-Bronze. Angetreten waren dieselben vier Springer wie in Sapporo, die wichtigste Position hatte wiederum Kasai inne. "Herz aus Glas" war ein totes Wort geworden.

Auch Routiniers können es mit der Welt aufnehmen. Der Finne Ylianttila musste die Trainingserfolge der "Alten" wie Okabe und Kasai anerkennen. Das Team war harmonisch zusammengewachsen, was eine Ursache für seinen Aufstieg war.

In der vergangenen Saison kam Kasai mit jedem Wettkampf in immer bessere Form. Bei den letzten fünf Springen erreichte er in vier davon einstellige Plazierungen. "Ich glaubte, dass, wenn eine Saison so läuft, ich auch siegen könne."

Dennoch kann er gegenüber Spitzenspringern wie dem 19jährigen Schlierenzauer und dem 23jährigen Morgenstern in der Weite nicht mithalten.

Das ist auch ihm bewusst. "Bei den Österreichern ist die Kraft mit den Sprüngen verzahnt. Die haben ein anderes Niveau." Und dann gehen seine Worte in eine andere Richtung: "Aber ich muss aufhören..."

Wenn er so hart trainiert wie vor zehn, fünfzehn Jahren, dann schmerzen ihm Knie und Hüfte. "Daher muss ich schrittweise an meiner Form feilen." Trotzdem ist er nach wie vor Spitze im japanischen Team in puncto Muskel- und Körperkraft. Meine Physis, die ich selbst als "göttlich" empfinde, ist immer noch intakt.

Die Niedergeschlagenheit, die ihn nach Olympischen Spielen stets befiel, die Veränderungen im Training durch das Älterwerden, die Welle des Generationswechsels. Ungeachtet allen Gegenwindes schlägt Kasai immer noch mit den Flügeln.

Als Wunsch hat er einen einzigen: "Ich möchte den Orden haben, der Beste der Welt geworden zu sein." Sein Glaube ist einzig auf den Tag gerichtet, an dem auf seiner Brust die Goldmedaille strahlt.
 

yukijorou1

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Danke You! Übersetzt ließt es sich doch viel schneller... :D:

Habe gerade zufällig noch einen Artikel über Okabe gefunden, der heute erschienen ist. Darum geht es um seine mentale Stärke.

Artikel

Mit 39 Jahren einen Platz im Olympia Team ergattert – Takanobu Okabes fester Glaube

„Jetzt kann ich es, meinen eigenen Sprung durchziehen“, sagt der Veteran lebhaft.

Beim STV Cup am 10.1., welcher der letzte Wettkampf für die Auswahl des Olympiateams war, belegte Takanobu Okabe den 3. Platz und wurde zum 4. Mal in die Olympiaauswahl gewählt.

Für Okabe, der in der letzten Saison ältester Weltcup-Gewinner der Geschichte und durch seinen Beitrag zum Gewinn der Bronzemedaille bei der WM zu einem Stützpfeiler für die japanische Mannschaft wurde, gab es in dieser Saison wieder schwere Zeiten. Durch wiederholte Rückenprobleme konnte er nicht so springen wie er gerne gewollt hätte.

Er wurde in die Weltcup-Mannschaft gewählt, scheiterte aber immer wieder an der Qualifikation. Wegen seiner schlechten Form musste er Ende Dezember nach Japan zurückkehren. Er nahm nicht an der Vierschanzentournee teil, sondern musste zuhause in Japan an seiner Form arbeiten.

„Ich habe wohl keine Aussichten auf Olympia.“

Eine Lage, in der ihm unwillkürlich diese Worte entschlüpften.

Aber das Arbeiten an der Form im eigenen Land zeigte Wirkung. Die Rückenschmerzen ließen nach, seine Sprünge wurden wieder die Alten. Sowohl beim Snowbrand-Cup am 3. Januar als auch beim internationalen Sapporo-Olympia-Gedenk-Springen am 8. Januar, bei dem die Weltcupmannschaft nicht am Start war, belegte er einen dritten Platz. Am 9. Januar beim HTB Cup, bei der auch die zurückgekehrte Weltcupmannschaft teilnahm, erreichte er Platz 7. Am folgenden Tag (10. Januar) belegte er hinter Kasai und Ito Rang 3. Den aufgegebenen [Olympia]-Platz erkämpfte er sich eigenhändig zurück.

Die Zähigkeit des Veterans, der immer wieder ins Team kam und Ergebnisse brachte

Als 39jähriger noch ins Team zu kommen verdient schon genug Anerkennung. Aber noch dazu muss man die Zähigkeit beachten, mit der er sich nach dem wiederholten Ausschluss aus dem Team durch Aktivität im eigenen Land wieder zurück gekämpft hat.

1994 war Okabe das erste Mal in der Olympiamannschaft, mit der er eine Silbermedaille errang. Anschließend gab es 1998 in Nagano Gold.

Danach fiel er durch Regeländerungen u.a. in ein Formtief und war 2002 in Salt Lake City nicht im Olympia-Team. Er hatte gerade die 30 überschritten und man munkelte, dass er seinem Karriereende nahe wäre.

Trotz allem kam er danach mit der Zeit wieder in Form. 2006 wurde er in Turin wieder ein Mitglied der Olympiamannschaft. Auf der Großschanze wurde er 8., was den einzigen japanischen Preisgewinn im Einzel bedeutete.

Auch in der letzten Saison wurde er wegen der Reihe schlechter Ergebnisse aus dem Sommer im ersten Teil der Wintersaison aus dem Team ausgeschlossen. Als die nationale Wettkampfserie begann, kassierte einen Sieg nach dem anderen und wurde in der zweiten Weltcuphälfte wieder Teil der Nationalmannschaft. Bei der WM trug er seinen Teil zur Bronzemedaille im Teamspringen bei und gewann ein Einzelspringen im Weltcup. Zu diesem Zeitpunkt war er 38 Jahre und 4 Monate alt und verbesserte das Rekordalter von Noriaki Kasai für einen Weltcupsieg (31 Jahre, 8 Monate) mit Abstand.

Okabe wird getragen von absolut unbeugsamer Willenskraft

Alterstechnisch gesehen ist es schon seltsam, dass er noch aktiv ist, aber wie schafft er es immer wieder zurückzukommen?

Ein Anhaltspunkt ist eine frühere Aussage Okabes: „Ich höre nie auf, an mich zu glauben.“ Gerade wegen diesem starken Glauben [an sich selbst] gibt er nicht auf und kann sich in der ersten Reihe behaupten. Mehr als Technik oder physischer Stärke wird Okabe getragen von seiner mentalen Stärke.

Welche Sprünge wird Okabe wohl bei seiner 4. Olympiateilnahme in Vancouver zeigen?

Dies wird natürlich zu seinem ganz persönliches Ergebnis werden, aber es wird wohl auch in Verbindung gebracht werden mit dem Medaillengewinn im olympischen Teamspringen 1998 in Nagano.
 

Hakuba

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Danke für Deinen Text:)

So viele Artikel, wie man zur Zeit findet, gabs ja schon lange nicht mehr. Schön für uns, aber hoffentlich wirkt das erwachte Medieninteresse nicht noch als zusätzlicher Druck auf die Springer.
Und wenn man dachte, sie können nun, da sie die WCs auslassen, in aller Ruhe für Olympia trainieren, dann ist dem bei weitem nicht so.
Gestern mußten sie morgens nach Tokyo fliegen, um an einem hoch angebundenen Treffen des Olympiateams teilzunehmen und feierliche Verpflichtungen abzugeben, abends wieder zurück, von heute bis übermorgen dann Trainingssprünge auf der Okurayama, am Wochenende zwei Wettkämpfe.

Kasai hat dazu übermorgen noch ein Verabschiedungstreffen mit seinem Team, am 25. wird er vormittags zu einem Termin in seine alte Schule fahren, am Nachmittag ist er dann zusammen mit Okabe und Ito von ihrer gemeinsamen Heimatstadt Shimokawa eingeladen und am Wochenende darauf sind wieder zwei Springen.

Ob so ein Programm geeignet ist, eine richtige Olympiavorbereitung zu gewährleisten? Wir können nur hoffen.

Kasai selbst sagt übrigens angesichts der Wettkämpfe (was soll er auch sonst sagen): "Die Unterstützung (durch die Zuschauer) gibt uns Kraft." Mögen die Kamisama ihn erhören.

Quelle http://vancouver2010.nikkansports.com/skijumping/news/p-sp-tp0-20100119-587185.html
 

yukijorou1

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Ja, das hab ich auch gelesen... Erholung ist das wirklich nicht :(

Stimmt es eigentlich wirklich, dass die Japaner bis Olympia an keinem Weltcupspringen mehr teilnehmen...? Das hat der NL Kommentator für Eurosport verlauten lassen, aber ich traue ihm nicht ganz... Bisher habe ich auch noch nichts im Netz gefunden was ihn 100% bestätigt/widerlegt.
 
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Thun1

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Sie gehen direkt nach Kanada und "üben" vor Ort. Kasai war nicht wirklich glücklich darüber, dass er bei den anstehenden Wettkämpfen keinerlei Punkte sammeln kann und damit in der Rangliste durchgereicht wird. Und er muß sein geliebtes Willingen auslassen....
 

Hakuba

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Stimmt, das macht ihn sicher etwas traurig.

Auch Daiki rutscht ja dann im WC ab. Dann besteht doch sicher das Risiko, dass sie einen Startplatz verlieren können...

Hier gibt es Videos von der feierlichen Mannschaftsverabschiedung am Montag. Ich habe mal das Stück rausgesucht, wo Okabe als Mannschaftskapitän die Verpflichtung spricht, das Beste zu geben.

http://ch.yahoo.co.jp/joc/index.php?itemid=19
 

Hakuba

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Ergebnisse des heutigen TVh-Cups in Sapporo (Okurayama):

1. Yumoto 271,4 Punkte (132,5/130,5)
2. Kasai 257,0
3. Ito (134m im 1. DG)
4. Tochimoto
5. Okabe
9. Takeuchi

(Quelle ist Kyodo-Nachricht)

Der Yumoto bringt vielleicht jetzt einige ins Grübeln.
 

Bertro

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Higashi und Yoshioka mal wieder bei Weltcups außerhalb von Japan, hach ist das schön! Freu mich immer für die 'Älteren', wenn sie noch mal eine Chance bekommen.
 

Hakuba

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Nori hat es endlich geschafft: Beim heutigen UHB-Cup mal wieder ein Sieg auf der Okurayama!:party:
Und 136 m im 2. DG!:)

Die anderen Olympiafahrer waren auch gut in Schuss:
@ Bertro: Auch Higashi und Yoshioka!

2. Ito
3. Higashi
4. Tochimoto
5. Takeuchi
6. Yoshioka
8. Okabe

Nori: "In beiden Durchgängen kam der Absprung zu spät, aber ich hatte Glück, über 130 Meter zu kommen. Dass die Weiten kamen, lag an der richtigen Absprungrichtung und Kraftübertragung. Wenn das Timing dabei klappt, komme ich noch weiter."

Daiki: "Vom Probedurchgang an war kein einziger Sprung so wie ich wollte. Aber insgesamt ist es besser geworden. Jetzt will ich mich erst einmal erholen und nicht an Skier denken."

Taku:"Ich ändere jedesmal etwas so, wie ich es mir überlegt habe. Heute habe ich auf den Anlauf geachtet. Ich probiere durch, wo ich nachbessern muss."

http://www.sanspo.com/sports/news/100124/spn1001241522003-n1.htm
 

Hakuba

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Ja, und ich bin, gelinde gesagt, aufgebracht.

Ich habe vorhin einen ähnlichen Artikel gefunden:
http://vancouver2010.nikkansports.com/skijumping/news/p-sp-tp0-20100124-588772.html
Danach ist klar, dass der Vorsitzende des japanischen Skiverbandes, Itô, ausgerastet ist.
Itô war verärgert, weil die nominierten Springer nicht an Leistung zulegen konnten.
Er zitierte Kasai und Itô zu sich.

Wörtlich heißt es in dem Artikel:
Die wie der Blitz aus heitrem Himmel öffentlich gehaltene Moralpredigt ließ die Leute, die sich in der Nähe aufhielten, vor Kälte erstarren. Itô, der die nach der Siegerehrung ihren Fans Autogramme gebenden Kasai und Itô (Daiki) mit einem bösen Blick beobachtet hatte, schlich sich von hinten an die beiden heran und sagte in autoritärer Manier: "Ich möchte ein Wort sagen." Zuerst schnappte er sich Itô, der vor ihm strammstand: "Spring weiter! Von den drei (bis Olympia) verbleibenden Wettkämpfen hast Du einen zu gewinnen!"Dann rief er den etwas davon entfernt Autogramme gebenden Routinier zu sich: "Komm her, Kasai. Hej, komm her, Kasai." Dann gab er ihm direkt vor den Augen von Fans und Journalisten die Order: "Spring gefälligst mit Siegabsicht!"

An diesem Tag hatte nach dem 1. DG Itô geführt, Kasai war 2. gewesen. Bis dahin war alles gut gegangen, aber dann wurde der Wind instabil und die für Vancouver Nominierten patzten einer nach dem anderen. Der nicht berücksichtigte Yumoto kam vom 3. auf den 1. Platz nach vorn und siegte, wodurch die Atmosphäre umschlug. Itô platze die Hutschnur: "Ich frage mich, was die da eigentlich machen. Ich bin davon ausgegangen, dass selbstverständlich einer von den fünfen gewinnt. Ich möchte, dass sie im Bewusstsein ihrer Nominierung springen." (Ende der Übersetzung)

Das war auch ein Appell an andere Sportarten, mit deren bisherigen Saisonergebnissen Itô unzufrieden ist, z. B. auch die Kombis.

Zum Glück blieb Kanno ruhig: "Wir arbeiten im Hinblick auf Olympia. Man kann nicht alles an einem Springen festmachen."

Ich gucke jetzt noch mal Deinen Artikel durch, ob sich Ergänzungen finden.
 
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Hakuba

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Wenn man das so liest, kann man nur froh sein, dass (der alte) Itô heute, wenigstens was den Sieg angeht, eine richtige Antwort bekommen hat:phew:

Der Artikel:
Z. T. stehen etwas andere Versionen der Äußerungen Itôs drin.
Das aus meiner Sicht wichtigste:

Im zweiten Absatz steht, dass Itô während des 2. DGs die Gesichtszüge entgleist sind, als Nori und Daiki nicht auf gute Weiten kamen, und er dann auch losgeschimpft hat. Dass am Ende Yumoto auf dem Siegerpodest in der Mitte stand, hatte für ihn nicht sein dürfen.

Im dritten Absatz wird Itô, an Nori und Daiki gerichtet, so zitiert: "Kommt her, Itô, Kasai! " Und weiter: "Was soll das! Geht gefälligst mit Siegabsicht ran! Ihr müsst siegen. Ihr könnt schließlich springen. Gewinnt die verbleibenden drei nationalen Springen!" So ließ er es wie ein Gewitter auf die beiden niedergehen. Nori entgegnete, sich dabei auf die Lippe beißend, dass die Bedingungen auch einen Einfluss hätten, und Daiki antwortete brav, dass er morgen den Sieg anstrebe.

Vierter Absatz: Der Sieg Yumotos hat die fünf durchaus in ihrem Stolz verletzt. Daiki: "Das hat gezeigt, dass man nicht nachlässig werden darf."

Fünfter Absatz: Trainer Kanno nimmt seine Springer in Schutz: "Sie sind aufgrund des engen Zeitplans müde." Der Skisprungchef des SAJ, Saitô Chiharu: "Solche Wettkämpfe gibt es eben. Kasai und Itô waren im 1. DG gut, ich mache mir mir um das Olympiateam keine Sorgen."
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Von mir: Wie kann man bloß auf diese Art und Weise einen zusätzlichen Druck erzeugen? :evil:.
Dem Herrn dürfte doch klar sein, wie ehrgeizig die Jungs sind.
 
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