Hier ein mit viel Sympathie und Optimismus geschriebener Kommentar aus „Sports hôchi“
Am 10. der Tag der WM in Oberstdorf fand das Teamspringen auf der Großschanze (HS 137) statt, Japan erreichte mit Satô Yukiya (25), Nakamura Naoki (24), Satô Keiichi (23) und Kobayashi Ryôyû (24) 1017,5 Punkte und damit den 4. Platz. Von den Polen auf dem 3. Podestplatz trennten sie 13,7 Punkte, das sind nur knappe acht Meter an Sprungweite. Die „Sonnenbanner-Fliegertruppe“ mit einem Durchschnittsalter von 24 Jahren kam einen sichtbaren Schritt voran in Richtung olympisches Podest in Peking 2022 und einem Goldenen Zeitalter. Das Heimteam aus Deutschland siegte mit 1046,6 Punkten.
Polen als Vorbild
Es war ein vierter Platz, der die Erwartungen steigen lässt. Der Topmann Kobayashi war im letzten Sprung mit 128,5 Metern zu kurz und man verpasste das Podest. Trotzdem lieferten sie einen engen Kampf und er konnte mit Stolz sagen: „Das Resultat ist gut. Uns allen sind unsere besten Sprünge gelungen.“ In acht Sprüngen fehlten knappe acht Meter. In jeden Sprung einen Meter mehr hineinzupacken, das ist ein Abstand in Reichweite, der machbar ist. Satô Keiichi: „Es ist bitter, aber ich werde damit recht gut leben können.“ Satô Yukiya, der im 1. DG mit 141 Metern die größte Weite hatte: „Wir vier müssen die kommenden 5, 6 Jahre als Team Japan weitermachen,“ womit er seinen Entschluss zeigte, auf ein Goldenes Zeitalter hinzuarbeiten.
Sie haben ein Vorbild. Es sind die Polen, regelmäßige Medaillengewinner, die in Pyongchang 2018 und jetzt wieder Bronze geholt haben. Drei der vier Springer, Żyła (34), Stoch (33) und Kubacki (30), haben schon 2013 WM-Bronze gewonnen. Damals in ihren Zwanzigern, haben sie die Verantwortung für ihr Land geschultert, so wie es jetzt mit den Japanern ist. Nakamura hatte sich vor dem Springen Aufnahmen der polnischen Athleten angesehen, als diese jünger waren, und sich damit einen Ansporn geholt. „Ich bin zufällig auf ein etwa zehn Jahre altes Video gestoßen. Heute sind sie alle richtig starke Asse, aber damals waren sie, wie wir jetzt, noch nicht so ausgefeilt. Der Gedanke, dass auch wir, wie das polnische Team, uns nach oben vorarbeiten können, hat mich froh gemacht.“
Nach dem 6. Platz im Team in Pyongchang hatte Miyahira Hideharu das Ruder als Headcoach übernommen. Seine Intention war es, die jungen Springer durch das Sammeln von Erfahrungen nach oben zu führen. Die Springer um Kasai Noriaki (48), die in Sotschi 2014 mit dem Gewinn von Bronze erfolgreich waren, sind nicht mehr dabei. „In den letzten drei Jahren haben wir in einem Rutsch eine Verjüngung auf den Weg gebracht,“ so sein Eindruck. Das Durchschnittsalter des goldenen deutschen Teams beträgt 29,75 Jahre. Bei Österreich mit Silber waren auch junge Springer aufgeboten, dort war es 25,5 Jahre, aber Polen auf Platz drei brachte es auf 30,5 Jahre. „Andere Länder haben in einem Jahr ihre alten Hasen. Wenn wir bis dahin unsere Lücken stopfen, sollten wir mithalten können. Wenn wir drei oder mehr unter den Top 15 der Weltcupwertung haben, dann ist die Chance für eine Olympische Medaille hoch,“ so seine Voraussage.
Sie sind im November des vergangenen Jahres nach Europa gegangen. Wegen der Corona-Krise konnten sie zwischendurch nicht heimkehren, so dass sie bereits vier Monate auf Tournee sind. Gemeinsam aus einem Topf zu essen und sich dadurch enger zusammenzuschließen, hat ihnen etwas Gutes gebracht. Kobayashi Ryôyû: „Wir verstehen uns gegenseitig, ich glaube, wir sind ein gutes Team.“ Der Tag, an dem „Japans Spezialiät“, die in Nagano 1998 auf dem Höhepunkt stand, wieder auflebt, ist ganz sicher nicht mehr weit.
ジャンプ男子団体ラージヒル(ヒルサイズ=HS137メートル)が行われ、佐藤幸椰(25)=雪印メグミルク=、中村直幹(24)=東海大札幌ク=、佐藤慧一(23)=雪印メグミルク=、小林陵侑(24)=土屋
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