Ich weiß nicht mehr, wer das mal erklärt hat; es könnte Werner Schuster gewesen sein: Nicht jedes Rezept passt für jeden Athleten; was dem einen Athleten hilft, muss für den anderen nicht gut sein. Insofern bin ich bei
@Stefan82 - wenn ein Athlet unbedingt anders trainieren möchte als der Cheftrainer das möchte, weil er der Ansicht ist, dass es dann besser klappt, dann soll man ihm das nicht verwehren. Aber dass der Verband für diese Zusatzkosten nicht unbedingt aufkommen möchte, ist auch verständlich. Das kann man vielleicht bei einem absoluten Ausnahmeathleten wie beispielsweise dem Alpinen Marcel Hirscher machen - aber diese Position hat ein Timi Zajc eben nicht.
Zajc ist zweifellos ein talentierter Springer, einer der besten, die die Slowenen im Moment haben. Aber ob er in irgendeinem anderen Land besser gefördert würde als in Slowenien, ziehe ich mal in Zweifel. Ich weiß nicht, welches Land Vater Zajc da vorschwebt. In irgendeinem kleinen Land, das eigentlich gar kein Team hat, wo Timi Zajc dann quasi das Team wäre, hätte er sicher mehr Handlungsfreiheit. Finanziell sähe es aber auch nicht unbedingt besser aus. Und in größeren Ländern ist man - bei allem Respekt vor dessen Talent - nicht auf einen Timi Zajc angewiesen, vor allem dann nicht, wenn man möglicherweise dann noch den Ärger mit Papa Zajc importiert und Unruhe ins Team bringt.
Ich kann mir übrigens auch nicht vorstellen, dass die anderen Slowenen, die jetzt nicht unbedingt Welten hinter Zajc liegen und zum Teil sogar im Moment besser sind (wie Lanisek) nachvollziehen könnten, wenn er hier eine Sonderbehandlung bekäme. Sie mögen seine Meinung über den nun ehemaligen Cheftrainer teilen, aber spätestens hier dürfte es dann einsam um ihn werden.
Im Interesse des slowenischen Skiverbands und auch in seinem eigenen Interesse wäre es wichtig, wenn es da zu einer Einigung kommt.