Um nochmals ein paar Worte zu den Haltungsnoten zu sagen: Wenn wir mal nur die Notenpunkte betrachten, dann sieht es folgendermaßen aus:
1. Kraft 114,5
2. Stoch 111,5
3. Wellinger 111,0
3. Granerud 111,0
5. Zyla 110,5
5. Lanisek 110,5
5. Hörl 110,5
5. Zajc 110,5
9. Geiger 109,5
10. Kubacki 109
11. Schmid 108
Und das ist letztlich der Grund, warum ich mich über die Notenvergabe beim gestrigen Wettkampf überhaupt nicht ärgere. Klar: Hätten Wellinger und Geiger genau die Noten von Kraft bekommen, wären sie beide vor Zyla gelandet und hätten punktgleich (!) Gold gewonnen.
Aber die Liste zeigt aus meiner Sicht recht deutlich, wo die Relationen nicht passen. Es sind nicht nur die beiden Deutschen, die zu niedrig bewertet werden, sondern es ist Kraft, der immer wieder zu hohe Noten im Vergleich zum Rest bekommt. Wenn man das dadurch "reparieren" will, dass man Wellinger und Geiger höher bewertet, dann müsste auch für die anderen etwas davon abfallen - auch für Zyla, und dann wäre er doch wieder vorn. Geärgert hätte ich mich wohl, wenn am Schluss tatsächlich Kraft knapp vor den beiden gelandet wäre. Das ist aber nicht der Fall.
Apropos Kraft: Dass er sich über eine ganz knapp verpasste Medaille ärgert, ist nachvollziehbar. Aber das ernsthaft auf den Wind zu schieben, ist ein wenig weit hergeholt. Dass grundsätzlich den Windpunkten nicht hundertprozentig zu trauen ist, ist klar. Aber gerade bei ihm müssten dann schon in beiden Durchgängen die Bedingungen schlechter gewesen sein, als die Punkte sagen. Gerade im ersten Durchgang hatte er ja als einziger der Topleute Aufwind. Falls sich das im zweiten Durchgang ein wenig ausgeglichen hat (die Windpunkte geben es wie gesagt nicht her), wäre das nur fair.