🇸🇮 Nordische Ski-Weltmeisterschaften Planica 21.02. - 5.03.2023


Biathlon-Fan

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Lazergirl

EFF #3
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Weiß man, wie die Windpunkte berechnet werden? Früher waren es 7 Windmesser. Ob sich da etwas geändert hat? Das Problem ist, a) es bringt nichts unten bei 100 Meter einen Fackel von vorne zu haben, wenn man überhaupt nicht hinkommt, b) Seitenwind wird immer noch als Aufwind gewertet. Wichtig wäre, dass nur noch die Windmesser einfließen, die der Springer mit seiner Weite überhaupt in der Luft erreicht. Außerdem müssen stärker abweichende Winde, egal ob Auf- oder Rückenwind stärker in die Wertung einfließen.
Genau das.
 

Benjamin

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Um nochmals ein paar Worte zu den Haltungsnoten zu sagen: Wenn wir mal nur die Notenpunkte betrachten, dann sieht es folgendermaßen aus:

1. Kraft 114,5
2. Stoch 111,5
3. Wellinger 111,0
3. Granerud 111,0
5. Zyla 110,5
5. Lanisek 110,5
5. Hörl 110,5
5. Zajc 110,5
9. Geiger 109,5
10. Kubacki 109
11. Schmid 108

Und das ist letztlich der Grund, warum ich mich über die Notenvergabe beim gestrigen Wettkampf überhaupt nicht ärgere. Klar: Hätten Wellinger und Geiger genau die Noten von Kraft bekommen, wären sie beide vor Zyla gelandet und hätten punktgleich (!) Gold gewonnen.

Aber die Liste zeigt aus meiner Sicht recht deutlich, wo die Relationen nicht passen. Es sind nicht nur die beiden Deutschen, die zu niedrig bewertet werden, sondern es ist Kraft, der immer wieder zu hohe Noten im Vergleich zum Rest bekommt. Wenn man das dadurch "reparieren" will, dass man Wellinger und Geiger höher bewertet, dann müsste auch für die anderen etwas davon abfallen - auch für Zyla, und dann wäre er doch wieder vorn. Geärgert hätte ich mich wohl, wenn am Schluss tatsächlich Kraft knapp vor den beiden gelandet wäre. Das ist aber nicht der Fall.

Apropos Kraft: Dass er sich über eine ganz knapp verpasste Medaille ärgert, ist nachvollziehbar. Aber das ernsthaft auf den Wind zu schieben, ist ein wenig weit hergeholt. Dass grundsätzlich den Windpunkten nicht hundertprozentig zu trauen ist, ist klar. Aber gerade bei ihm müssten dann schon in beiden Durchgängen die Bedingungen schlechter gewesen sein, als die Punkte sagen. Gerade im ersten Durchgang hatte er ja als einziger der Topleute Aufwind. Falls sich das im zweiten Durchgang ein wenig ausgeglichen hat (die Windpunkte geben es wie gesagt nicht her), wäre das nur fair.
 

Finn-Lady

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Danke für die Auflistung @Benjamin (y)
Es wird am Ende auch dem talentierten und hervorragenden Skispringer Stefan Kraft nicht gerecht, weil seine Leistungen immer nur auf die im Vergleich zu den anderen höheren Haltungsnoten reduziert werden. Er ist keine Frage einer der Springer, die stilistisch auch im hohen Weitenbereich hervorstechen. Und die Haltungsnoten gehören nun mal (für mich wichtig) mit zur Gesamtnote. Daher wird er trotz kürzerer Weiten auch folgerichtig immer vorne zu finden sein. Die Unterschiede sind auffallend - gerade auf einer Normalschanze sind sie nochmals gravierender. Allein der Name Stefan Kraft spricht für stilistisch schöne Sprünge, aber es darf nicht dazu führen, dass per se der Name und nicht der aktuell zu bewertende Sprung entscheidet. (Was nicht unbedingt auf gestern sondern allgemein bezogen ist.)
 

Skisprungschwester

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Ich habe einmal nach einem Wettkampf mit einem Wertungsrichter gesprochen, weil mich die schlechte Bewertung - ich weiß nicht mehr von wem, ich glaube, es war Kenneth Gangnes, geärgert habe... Dieser erklärte mir, dass sie in den Lehrgängen die einzelnen Skispringer immer wieder analysieren, so dass sie deren Schwachpunkte kennen. Als ich fragte, was denn ist, wenn Springer XY das einmal nicht macht. Da meinte er, das wäre eher selten. Die Landung wäre tendenziell gleich, weil automatisiert. Die vorherrschenden positiven oder negativen Tendenzen wären nur manchmal ausgeprägter und manchmal nicht.
Es sei nicht anders möglich, einen Wettkampf zu bewerten, wenn man nicht fast alle Springer und ihren Landungsstil kennen würde... (Zeitdruck, komplexe Bewertung, ...) So gäbe es Springer, die einfach stilistisch fast immer perfekt springen - die dann als perfektes Beispiel gelten - und andere, die als negativ Beispiel gezeigt werden.
Zudem würden Fehler sowieso dadurch kompensiert, dass nur 3 in die Wertung kommen.
Damals ging es darum, in welchem Winkel die Arme sich bei der Landung befinden... Bei den Deutschen waren sie damals allesamt nicht korrekt...
Für mich war und ist das ziemlich unbefriedigend, erklären mir aber die Bewertungen insgesamt. Vielleicht ist Stefan Kraft heute so ein positives Lehrbeispiel für die Wertungsrichter.
Damals war Neumi so ein negatives Lehrbeispiel...
 

BennyWe

EFF #77
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Ich habe einmal nach einem Wettkampf mit einem Wertungsrichter gesprochen, weil mich die schlechte Bewertung - ich weiß nicht mehr von wem, ich glaube, es war Kenneth Gangnes, geärgert habe... Dieser erklärte mir, dass sie in den Lehrgängen die einzelnen Skispringer immer wieder analysieren, so dass sie deren Schwachpunkte kennen. Als ich fragte, was denn ist, wenn Springer XY das einmal nicht macht. Da meinte er, das wäre eher selten. Die Landung wäre tendenziell gleich, weil automatisiert. Die vorherrschenden positiven oder negativen Tendenzen wären nur manchmal ausgeprägter und manchmal nicht.
Es sei nicht anders möglich, einen Wettkampf zu bewerten, wenn man nicht fast alle Springer und ihren Landungsstil kennen würde... (Zeitdruck, komplexe Bewertung, ...) So gäbe es Springer, die einfach stilistisch fast immer perfekt springen - die dann als perfektes Beispiel gelten - und andere, die als negativ Beispiel gezeigt werden.
Zudem würden Fehler sowieso dadurch kompensiert, dass nur 3 in die Wertung kommen.
Damals ging es darum, in welchem Winkel die Arme sich bei der Landung befinden... Bei den Deutschen waren sie damals allesamt nicht korrekt...
Für mich war und ist das ziemlich unbefriedigend, erklären mir aber die Bewertungen insgesamt. Vielleicht ist Stefan Kraft heute so ein positives Lehrbeispiel für die Wertungsrichter.
Damals war Neumi so ein negatives Lehrbeispiel...
Puh das klingt genau nachdem ,was ich mir gedacht habe. Wenn du einen Stempel hast (positiv wie negativ) dann bist halt eben im wahrsten Sinne des Wortes abgestempelt.

Da kannst du dann noch so sauber springen , mit dem Malus musst dann leben. Finde ich insgesamt sehr schwierig.


Die Diskussion kommt hier ja immer wieder auf. Ich verstehe auch nicht warum man an das Punktesystem nicht hingeht und Mal out of the box denkt. Also Mal über eine Revolution nachdenken um das generell fairer zu gestalten.

Ich denke Kraft und Stoch haben auch bei geringeren Weiten immer bessere Noten. Das müsste ich aber ersteinmal mit Fakten untermauern und dazu fehlt mir die Zeit :)

Vielleicht gibt es irgendwann ja Mal Bestrebungen das ganze Bewertungssystem anzugehen , mich würde es freuen.
 

Skisprungschwester

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Puh das klingt genau nachdem ,was ich mir gedacht habe. Wenn du einen Stempel hast (positiv wie negativ) dann bist halt eben im wahrsten Sinne des Wortes abgestempelt.

Da kannst du dann noch so sauber springen , mit dem Malus musst dann leben. Finde ich insgesamt sehr schwierig.


Die Diskussion kommt hier ja immer wieder auf. Ich verstehe auch nicht warum man an das Punktesystem nicht hingeht und Mal out of the box denkt. Also Mal über eine Revolution nachdenken um das generell fairer zu gestalten.

Ich denke Kraft und Stoch haben auch bei geringeren Weiten immer bessere Noten. Das müsste ich aber ersteinmal mit Fakten untermauern und dazu fehlt mir die Zeit :)

Vielleicht gibt es irgendwann ja Mal Bestrebungen das ganze Bewertungssystem anzugehen , mich würde es freuen.
Ja. Es heißt ja immer, dass du dir deinen Ruf positiv wie negativ erarbeitest. Für mich ziemlich unbefriedigend, zumal in der Tendenz kleine Springer Vorteile haben...
 

Suomigirl26

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Ja. Es heißt ja immer, dass du dir deinen Ruf positiv wie negativ erarbeitest. Für mich ziemlich unbefriedigend, zumal in der Tendenz kleine Springer Vorteile haben...
Finde ich auch sehr unfair. Da kann sich ja ein Springer nie weiterentwickeln und besser werden, sollte er bei der Landung Probleme haben, wenn dann trotzdem immer die gleichen Noten rausschauen. Muss sehr frustrierend für die Springer dann sein...
 

ALPtraum

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Was für ein tolles Ergebnis - ich freue mich wahnsinnig für Piotr, dass er tatsächlich seinen Titel verteidigen konnte!

Mir tun die Slowenen leid - vor allem Lanisek, dem ich es auch sehr gegönnt hätte. Und schade, dass so wenig Zuschauer da sind.

Team Norwegen muss auch sehr enttäuscht sein - Dani - so haben sie bei Eurosport erzählt - war nach seiner Nicht-Berücksichtigung so angefressen, dass er schon abreisen und seine Karriere beenden wollte...
 

Skisprungschwester

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Finde ich auch sehr unfair. Da kann sich ja ein Springer nie weiterentwickeln und besser werden, sollte er bei der Landung Probleme haben, wenn dann trotzdem immer die gleichen Noten rausschauen. Muss sehr frustrierend für die Springer dann sein...
Du kannst schon, aber es dauert halt und ob es dir gelingt. Ich finde halt es schwierig, weil körperliche Voraussetzungen eine Rolle spielen. Und da kannst du ja wenig oder nix machen....
 

jannar24

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In der Nacht gab es einen Schneesturm in Planica, wahrscheinlich haben die Organisatoren Probleme, die Schneemassen zu beseitigen.
 

Hakuba

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In der Nacht gab es einen Schneesturm in Planica, wahrscheinlich haben die Organisatoren Probleme, die Schneemassen zu beseitigen.

Es geht darum, dass der Hang bei einer Landung im hohen Weitenbereich total stumpf und damit gefährlich ist. Zwei Kombinierer hat es ja eben übel hingelegt.
 

ALPtraum

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Kasachstan und die Ukraine haben ein Team :)
Aber es ist doch eigentlich unglaublich, dass die Kanadier das nicht hinbekommen und dass Mac tatsächlich der einzige Mann ist, nachdem Matthew aufgehört hat...Und das nach dem Gewinn der Bronze-Medaille bei den Olympischen Spielen!
Bei der Leistung der Frauen wären die Kanadier wirklich konkurrenzfähig. Schade!
 

Benjamin

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Kasachstan und die Ukraine haben ein Team :)
Aber es ist doch eigentlich unglaublich, dass die Kanadier das nicht hinbekommen und dass Mac tatsächlich der einzige Mann ist, nachdem Matthew aufgehört hat...Und das nach dem Gewinn der Bronze-Medaille bei den Olympischen Spielen!
Bei der Leistung der Frauen wären die Kanadier wirklich konkurrenzfähig. Schade!

Tja, aber leider ist es so: Sucht man bei der FIS nach aktiven Kanadiern, so gibt es außer Mackenzie Boyd-Clowes quasi niemanden. Da sind zwar noch ein paar als aktiv gekennzeichnet, aber die haben wohl nur vergessen, der FIS ihr Karriereende mitzuteilen, denn sie haben alle seit mehreren Jahren nicht mehr an Wettkämpfen teilgenommen.

Der einzige, der kürzlich noch gesprungen ist, ist der 15jährige Nachwuchsspringer Tarik Vanwieren; er hat bei der Junioren-WM in Whistler mit Abstand den letzten Platz belegt. Einen Kollegen namens Mitchell Penning hat er auch noch; der stand bei der Junioren-WM zunächst auf der Startliste, hat dann aber nicht teilgenommen.
 
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