🇸🇮 Skiflug-WM Planica: 10.-13.12.2020


Finn-Lady

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Man merkt einfach dass man mit Silber absolut zufrieden ist. Und für mich ist es wichtig, dass das Team zufrieden ist.

Dass man im Nachgang zufrieden ist, kann ich evtl sogar noch stehenlassen.
Aber mitten im Wettkampf oder kurz danach, wo man voller Adrenalin ist? Ich bitte dich. Da will man das Bestmögliche erreichen. Gerade für Constantin Schmid war es die erste Möglichkeit auf einen großen Titel, bei Pius Paschke vllt sogar die erste und einzige. Mei, sowas setzt man doch nicht während des Wettkampfs auf Spiel, nur weil man mit Silber zufrieden ist. Man bringt die Athleten um die Früchte ihrer Arbeit, des Trainingsfleißes und um die Leistungen, die sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten angeboten haben. Und das war eine sehr gute Leistung auf Augenhöhe.
Ich finde es billig, jetzt den 207,5m Sprung von Consti als den entscheidenden Sprung für die Silber- und nicht Goildmedaille einzustufen. Man war sich der Sache bewusst, als man ihn im Team bei solch einer Entscheidung um den WM-Titel nominierte, dass es seine erste große Meisterschaft ist.
 
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Eisei hat ja auch nach dem Wettkampf gesagt, dass er sauer ist, weil sie "geil geflogen sind und das auf jeden Fall verdient hätten"...als erste Reaktion ganz logisch. Karle hat das sich gleich damit anfreunden können aber das ist mit Gold in der Tasche auch einfacher.

Ein Granerud war ja auch erst bitter enttäuscht über Silber...da kannste jetzt auch sagen, freu dich doch, letztes Jahr hast du nur 8 Weltcuppunkte geholt...in der Realität sieht das unmittelbar nach dem Wettkampf natürlich anders aus.
 

BennyWe

EFF #77
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Ich glaube Sprungbärchen hat sich zu diesem Thema einfach eine Parallelwelt gebastelt.

Horngacher ist der richtige Mann für die deutschen Springer. Aber das es nicht Gold wurde, lag eben AUCH an ihm. Wir haben alle keine Glaskugel. Und werden nie erfahren wir es ausgegangen wäre, wenn Karl aus der 11 gestartet wäre.

Zu viel Konjunktiv... Aber mich persönlich ärgert die Silbermedaille, weil wie @Finn-Lady schon sagte es für Springer wie Paschke vllt die einzige Chance auf Team Gold im Fliegen war.
 
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tibonius

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Zum Glück gibt es hier so viele, die meine Gedanke schon aufgeschrieben haben. Erspart mir viel Arbeit, die offensichtlich ohnehin unnütz wäre.

Jeder darf natürlich die Dinge sehen wie er will. Für mich wäre Horngachers Fehler unter Betrachtung des gesamten Wettbewerbs der gewesen, den man am leichtesten hätte vermeiden können. Wenn er nicht pokern wollte, warum hat er dann Gate 10 gewählt? Genau das war doch gepokert - und zwar zu hoch. Deswegen schrieb ich selbst in den ersten Minuten von "verhorngachert", habe damit aber niemals eine Entlassung oder ähnliches gefordert. Auch bei meinen Kollegen kann ich sowas nicht erkennen. Das ist in meinen Augen eine Fehlinterpretation von dir @Sprungbärchen
 

Sprungbärchen

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Ja, auch Schuster ist nicht mehr in der Verantwortung! Von daher alles leicht gesagt. Er hätte vielleicht anders reagiert, Horngacher hat seine Entscheidung getroffen. Wie gesagt, Aussagen wie "vercoacht" oder "Sieg weggeschmissen" oder was hier noch so alles kam, das meine ich mit arrogant.

@SGD-Adler

Es ist richtig, Horngacher hat theoretisch damit angefangen. Aber man müsste jetzt wissen, ob er Karle schützen wollte, oder tatsächlich Stöckl unter Druck setzen wollte. Dieses vorausgesetzte Schreiben ist auch das was ich meine. Hier wird so getan, als hätte Stöckl jetzt alles richtig gemacht. Das selbe hätte auch tierisch in die Hose gehen können, aber Granerud, der übrigens alles andere als mit großer Erfahrung als Schlußspringer und wichtigster Mann der Norweger bisher bekannt war, hat stets unglaubliche Nervenstärke bewiesen, und sich nicht vom Turm beeinflussen lassen. Karle hat ja wiederum bemängelt, dass er das Hoch und Runter nicht toll fand, und da war für ihn in diesem Moment völlig unklar, wer dafür verantwortlich war. Das zeigt einfach, wie schädlich eigentlich diese Möglichkeiten sind, und hoffentlich die Ausnahme der Regel bleiben. Am Wochenende war Planica unglaublich gnädig mit den Bedingungen. Das hat viel möglich gemacht, aber setzt eben auch aus meiner Sicht völlig falsche Anreize.
 

Benjamin

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Du musst dir eben einfach mal anschauen, wann diese Aussagen getroffen wurden. Solche Aussagen kamen lediglich direkt während der Entscheidung und vielleicht noch eine halbe Stunde danach im Eifer des Gefechts und in der Enttäuschung über die zuletzt verlorene Goldmedaille.

In so ziemlich allen Aussagen, die danach mit einem gewissen Abstand zum Springen getroffen wurden, wurde eigentlich stets betont, dass Horngacher ein hervorragender Trainer ist und nur diese eine kleine Entscheidung falsch war. In gewisser Weise argumentierst du daher seit zweieinhalb Tagen gegen Strohmänner.

Zum Thema Trainerentscheidungen: Natürlich kann man nie sicher sein, wozu eine Trainerentscheidung führt. Im Falle Stöckl und Granerud stellte sich die Situation aber wie folgt dar: Von Luke 12 aus hätte Granerud bei gleichen Bedingungen und Noten 12 m weiter springen müssen als Karl Geiger. Die Gefahr, dass er hier in einem hohen Weitenbereich keinen Telemark mehr würde setzen können, war groß. Mit der Entscheidung zu verkürzen, hat Stöckl daher die eher geringe Wahrscheinlichkeit, dass Norwegen Deutschland noch würde abfangen können, zumindest etwas vergrößert. Umgekehrt war die Wahrscheinlichkeit, dass das "tierisch in die Hose" geht gering. Dazu hätte Granerud ja so kurz springen müssen, dass Norwegen noch hinter Polen fällt. Und das war auch mit der Verkürzung unwahrscheinlich.

Ich will mal noch einen anderen Punkt ansprechen: Betrachtet man nur nach dem Springen das Ergebnis, dann könnte man eventuell zu dem Schluss kommen, dass es egal war ob Pius Paschke oder Severin Freund aufgestellt wurden. Denn zu Silber hätte es immer noch gereicht, wenn Severin Freund zweimal 15 m kürzer gesprungen wäre als Pius Paschke. Aber selbstverständlich ist es nicht egal gewesen; denn da Pius im Training besser war, war mit ihm die Wahrscheinlichkeit auf eine vordere Platzierung größer.
Viel eher könnte man noch über Martin Hamann reden. Zur Erinnerung: Er war im Training besser als Constantin Schmid und als Pius Paschke. Aufgestellt wurde er aber nicht. Große Diskussionen hat das bislang aber nicht hervorgerufen. Hier wurde offenbar akzeptiert, dass Stefan Horngacher da wohl nach einem Gesamtbild gegangen ist, das er von den Athleten hatte, in das vermutlich auch die Erfahrung und die erwartete Stabilität der Athleten eingeflossen ist. Dass das dann gerade bei Constantin Schmid im zweiten Durchgang nicht so gut geklappt hat, ist dann Pech gewesen.
Es zeigt aber auch deutlich, dass hier eben nicht Horngacher pauschal verrissen wird.

Und schließlich noch ein Wort zur Öffentlichkeitsarbeit: Es ist doch naheliegend, dass man sich bei einer Entscheidung, die für so viele Diskussionen gesorgt hat, wünscht, dass die direkten Beteiligten sich dazu äußern. Gerade weil wir unvollständige Informationen haben, könnte so etwa Licht ins Dunkel bringen. Hat möglicherweise der Wind direkt nach Granerud sogar auf Aufwind gedreht? Oder hat Horngacher bei Graneruds Sprung noch kleine Fehler gesehen, die uns verborgen geblieben sind und somit berechtigten Grund zur Annahme gehabt, dass Geiger Graneruds Weite noch deutlich toppen kann? Schon wäre die Entscheidung besser nachvollziehbar gewesen. Ein Wunsch nach einer Erklärung bedeutet aber nicht, dass man eine Entschuldigung verlangt, so wie du es dargestellt hast. Das wäre selbstverständlich überzogen.
 

Sprungbärchen

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Du kommst ja der Sache schon sehr nahe Benjamin! Du schreibst von Emotionen (sind menschlich) und einem Wissenstand an Informationen. Beides unter einen Hut zu bringen, ist wichtig. Mir ist es wichtig, dass niemanden Unrecht getan wird, aus einer Position heraus, wo man am allerweitesten von allem weg ist, und das ist nun mal die Rolle des Zuschauers. Man muss also mehr das große und ganze bewerten, und nicht sich auf die Entscheidung eines Trainers zurückziehen, die auf den ersten Blick so klar wie logisch erscheint. Auch ich könnte mich auf die Position zurückziehen und über die Wahl der Anlauflänge gehen. Aber ich weiß, dass das nicht viel bringt und ich jemanden möglicherweise eine falsche Entscheidung vorhalte, für die ich nicht genügend Beweise habe, weil die Distanz zu groß ist.

Man muss sich also an das halten, was dann zu sehen war, und da lag das Momentum klar bei Granerud. Granerud war über das Wochenende gesehen ingsesamt der bessere Flieger, nur hatte Karle am Samstag einen knappen Vorsprung, der nicht unverdient war, aber auch nicht Selbstverständlich. Zudem sprechen 19 Punkte Vorsprung von Norwegen auf Deutschland eine klare Sprache. Diese 19 Punkte war Norwegen einfach besser, und das hat nicht nur mit einer allerletzten Entscheidung über die Anlauflänge zu tun. Deutschland kann zudem von Glück sagen, dass Polen schwächer war als gedacht, dass Österreich extrem gehändicapt war, weil u.a. Stefan Kraft fehlte und Slowenien zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt mit sich selbst beschäfitgt war.

Die Norweger bleiben das Maß aller Dinge im Skfifliegen, und das hat dieser Wettkampf sehr deutlich gemacht, auch wen 2-3 Minuten am Schluß etwas anderes vermuten lassen.
 

Benjamin

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Die Norweger bleiben das Maß aller Dinge im Skfifliegen, und das hat dieser Wettkampf sehr deutlich gemacht, auch wen 2-3 Minuten am Schluß etwas anderes vermuten lassen.
Und genau diese Betrachtungsweise ist für mich eben absolut einseitig. Zu diesem Schluss kann man nur kommen, wenn man einzig und allein auf die Gesamtpunktzahlen des Teamwettkampfs schaut und nicht berücksichtigt,
  • wie diese zustande gekommen sind. Rund 18 dieser 19 Punkte sind eben nicht auf die Leistung der Springer, sondern auf die nicht erhaltene Gutschrift zurückzuführen.
  • wie der andere Wettkampf gelaufen ist, der an diesem Wochenende stattgefunden hat und der zudem über zwei Tage ging. Hier hatten die deutschen Springer sowohl das bessere Einzelergebnis (Gold und Bronze im Vergleich zu Silber) als auch das Gesamtergebnis. Die Deutschen haben dort rund 90 Punkte mehr geholt als die Norweger. Der beste deutsche Springer war besser als der beste Norweger. Der zweitbeste Deutsche war besser als der zweitbeste Norweger. Der drittbeste Deutsche war besser als der drittbeste Norweger. Der viertbeste Deutsche war besser als der viertbeste Norweger.
Es ist für mich deshalb vollkommen unverständlich, wie man in der Gesamtschau behaupten kann, die Norweger seien hier das Maß aller Dinge gewesen. Der Medaillenspiegel der Skiflug-WM sieht übrigens folgendermaßen aus:

1. GER (1, 1, 1)
2. NOR (1, 1, 0)
3. POL (0, 0, 1)

Dass das anders aussehen kann, wenn in drei Monaten das nächste Mal geflogen wird, ist auch klar.
 
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Du kommst ja der Sache schon sehr nahe Benjamin! Du schreibst von Emotionen (sind menschlich) und einem Wissenstand an Informationen. Beides unter einen Hut zu bringen, ist wichtig. Mir ist es wichtig, dass niemanden Unrecht getan wird, aus einer Position heraus, wo man am allerweitesten von allem weg ist, und das ist nun mal die Rolle des Zuschauers. Man muss also mehr das große und ganze bewerten, und nicht sich auf die Entscheidung eines Trainers zurückziehen, die auf den ersten Blick so klar wie logisch erscheint. Auch ich könnte mich auf die Position zurückziehen und über die Wahl der Anlauflänge gehen. Aber ich weiß, dass das nicht viel bringt und ich jemanden möglicherweise eine falsche Entscheidung vorhalte, für die ich nicht genügend Beweise habe, weil die Distanz zu groß ist.

Man muss sich also an das halten, was dann zu sehen war, und da lag das Momentum klar bei Granerud. Granerud war über das Wochenende gesehen ingsesamt der bessere Flieger, nur hatte Karle am Samstag einen knappen Vorsprung, der nicht unverdient war, aber auch nicht Selbstverständlich. Zudem sprechen 19 Punkte Vorsprung von Norwegen auf Deutschland eine klare Sprache. Diese 19 Punkte war Norwegen einfach besser, und das hat nicht nur mit einer allerletzten Entscheidung über die Anlauflänge zu tun. Deutschland kann zudem von Glück sagen, dass Polen schwächer war als gedacht, dass Österreich extrem gehändicapt war, weil u.a. Stefan Kraft fehlte und Slowenien zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt mit sich selbst beschäfitgt war.

Die Norweger bleiben das Maß aller Dinge im Skfifliegen, und das hat dieser Wettkampf sehr deutlich gemacht, auch wen 2-3 Minuten am Schluß etwas anderes vermuten lassen.

So jetzt mach ich mal den Modus an....Punktzahle sagen nicht alles. Die 19 Punkte kamen nur zustande, weil Horngacher eben die falsche Entscheidung getroffen hat (und da bleibe ich nach allen abgeflauten Emotionen und aus 400 Kilometer dabei). Nur weil Geiger die 95% nicht geschaft hat macht das aber seinen Sprung nicht nochmal um 18,3 Punkte schlechter. Deswegen sprechen die 19 Punkte keine klare Sprache, sondern gehen an der Realität vorbei. Oder willst du behaupten, dass der Finalsprung von Granerud tatsächlich um 34 Punkte besser war bei 10 Metern Unterschied.
Diese 19 Punkte war Norwegen in der Kombination mit Stöckl besser, aber niemals wenn man nur die Springer betrachtet. Da war es nichtmal ein Punkt und das ist auch der Abstand, der den Wettkampf widerspiegelt. Keine Ahnung wie man das anders sehen kann.

und für die Schwächen der Polen und Slowenien können wir nichts...da brauchen wir uns auch nicht bedanken oder von Glück reden...


Was ich auch nicht verstehe, ist warum du das greifen zu taktischen Mitteln so verschmähst. Dass ist doch in jedem Sport irgendwo dabei und macht das ganze auch spannend (gut, ist natürlich Ansichtssache). Aber durch die 95 Prozent Regel nimmt das ja ohnehin nicht überhand. Ich hab bei Granerud und Gate 10 auch gezuckt. War mir alles andere als sicher, dass Granerud es packt. Allerdings war klar, dass es ohnehin einen Übersprung braucht und dafür war die Ausgangsposition von 10 am besten. Hätte schief gehen können, aber Platz zwei hätten sie ohnehin nicht verloren. Von daher kann man sagen "wenig Risiko und gute Möglichkeit auf hohen Ertrag". Denke auch nicht unbedingt, dass die Intention von Horngacher im ersten Durchgang war, Geiger vor einem schweren Sturz zu schützen, sondern ihm einen sauberen Telemark zu ermöglichen. Eigentlich das gleiche, was dann Stöckl im Finale gemacht hat.
Bevor man da auf die Trainer peitscht, weil sie taktieren, müsste man sich da eh mal die Grundsatzfrage stellen. Ist es gerechtfertigt so viele Punkte, abzuziehen, wenn ein Springer in Bereichen landet, wo er keinen Telemark setzen kann, bzw. dieser nur mit höchstem Risiko verbunden ist? Also mich stört das schon seit langer Zeit gewaltig und zwingt die Trainer geradezu zum Gate-Schieben. Entweder müsste die FIS von sich aus den Anlauf so kurz wählen, dass niemand in diese Bereiche springt (was den Wettkampf unspektakulärer macht) oder man "erlaubt" ab einer gewissen Weite das Kacheln. Es ist halt eben unfair ob jemand bei 241 nen Telemark setzt und 19,5 in die Wertung bekommt und der andere 250 springt aber nicht mehr Punkte holt, weil er für die Landung Abzug bekommt. Ich für meinen Teil würde eine Mindestpunktzahl von 18 empfehlen. Das verhindert unverhältnismäßig hohe Abzüge, aber bestraft auch diejenigen nicht, die bei unfassbaren Weiten noch Telemarks setzen können.
 

Sprungbärchen

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@ SRG-Adler

Doch, Karle war die 10 m und 18,3 Punkte schlechter. Das sind nackte Fakten, aber ich würde gleichzeitig niemals davon sprechen, dass Karle es verkackt hätte. Seine persönliche Leistung war senstationell an diesem Wochenende, aber Granerud war sensationeller und ist verdient mit Gold im Team belohnt worden. Stöckls und Horngachers Entscheidungen spielen dabei eine untergeorndete Rolle.

Und unsere Mannschaft kann selbstverständlich nichts dafür, dass andere Mannschaften gehandicapt waren und nicht für noch mehr Spannung in der Breite sorgen konnten. Aber es zeigt umso mehr wie wertvoll diese Silbermedaille ist, und Anlaufdiskussionen nur auf Spekulationen beruhen. Man stelle sich nur mal eine Sekunde vor, der Karle hätte mehr Anlauf gehabt, als Granerud. Möglicherweise hätte er den Titel so gesichert, aber der Flug von Granerud wäre in seiner Wertigkeit schon ziemlich geschmälert worden. Skispringen MUSS auf der Schanze entschieden werden, und nicht auf dem Trainerturm. Vielleicht ist genau das auch eine Lehre für alle Beteiligten und Zuschauer.

Das Pokern muss im Skispringen aufhören, weil es Realitäten enorm verschieben kann. Ich hoffe also nicht auf baldige Wiederholung, weder bei Tournee noch bei der WM, egal für wen es am Ende zum Vorteil reichen würde. Der Trainer steht eigentlich nur für das Vertrauensverhältnis auf dem Turm, wenn man sich mal auf das Wesentliche zurück zieht. Der Athlet muss also darauf hoffen, dass der Trainer für ihn das beste will, und das bezieht sich in erster Linie auf die Sicherheit. Man müsste also theoretisch so weit gehen, und dem Athleten einen Bestätigungsknopf zur Verfügung stellen, wenn man irgendwie das Pokern im Skispringen auf festere Beine stellen wollen würde, weil der Athlet dann selber mit entscheiden könnte, ober den Kampf aufnimmt oder nicht. Das ist aber komplett unrealistisch!!
 

Benjamin

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Ich frage jetzt mal etwas überspitzt: Angenommen, die Jury hätte für beide auf Luke 10 verkürzt, ohne dass sie die Weite von Geiger geändert hätte.

Wäre Geigers Leistung allein dadurch 18,3 Punkte höher gewesen?
 

Sprungbärchen

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Was für mich zählt, ist im Optimalfall immer die selbe Luke. Da ist der Vergleich am besten, und da war Granerud einfach besser.
 

Benjamin

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Das bestreitet doch auch niemand. Aber der eine hat eben für diese Luke 18,2 Punkte mehr bekommen als der andere. Deswegen sind für mich diese 18,2 Punkte für die reine Bewertung der beiden Leistungen nicht relevant. Graneruds Sprung war ohne Zweifel besser, aber er war eben nicht so viel besser, wie die Punkte suggerieren.
 
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Doch, Karle war die 10 m und 18,3 Punkte schlechter. Das sind nackte Fakten, aber ich würde gleichzeitig niemals davon sprechen, dass Karle es verkackt hätte. Seine persönliche Leistung war senstationell an diesem Wochenende, aber Granerud war sensationeller und ist verdient mit Gold im Team belohnt worden. Stöckls und Horngachers Entscheidungen spielen dabei eine untergeorndete Rolle.

Und unsere Mannschaft kann selbstverständlich nichts dafür, dass andere Mannschaften gehandicapt waren und nicht für noch mehr Spannung in der Breite sorgen konnten. Aber es zeigt umso mehr wie wertvoll diese Silbermedaille ist, und Anlaufdiskussionen nur auf Spekulationen beruhen. Man stelle sich nur mal eine Sekunde vor, der Karle hätte mehr Anlauf gehabt, als Granerud. Möglicherweise hätte er den Titel so gesichert, aber der Flug von Granerud wäre in seiner Wertigkeit schon ziemlich geschmälert worden. Skispringen MUSS auf der Schanze entschieden werden, und nicht auf dem Trainerturm. Vielleicht ist genau das auch eine Lehre für alle Beteiligten und Zuschauer.

Das Pokern muss im Skispringen aufhören, weil es Realitäten enorm verschieben kann. Ich hoffe also nicht auf baldige Wiederholung, weder bei Tournee noch bei der WM, egal für wen es am Ende zum Vorteil reichen würde. Der Trainer steht eigentlich nur für das Vertrauensverhältnis auf dem Turm, wenn man sich mal auf das Wesentliche zurück zieht. Der Athlet muss also darauf hoffen, dass der Trainer für ihn das beste will, und das bezieht sich in erster Linie auf die Sicherheit. Man müsste also theoretisch so weit gehen, und dem Athleten einen Bestätigungsknopf zur Verfügung stellen, wenn man irgendwie das Pokern im Skispringen auf festere Beine stellen wollen würde, weil der Athlet dann selber mit entscheiden könnte, ober den Kampf aufnimmt oder nicht. Das ist aber komplett unrealistisch!!

Ich gebs echt bald auf mit dir und deiner erstaunlichen Logik....Karle war 10 Meter schlechter....Punkt aus Ende....Zehn Meter und 18,3 Punkte wären ja umgerechnet 25 Meter....aber das Karle sinngemäß um 25 Meter schlechter war ist nunmal der größte Blödsinn, den ich hier JE gelesen habe....erst tönst du groß rum, dass das Punktesystem nicht alles aussagt und dann verzerrst du dieses in einer Art und Weise, die vor allem Karl Geiger nicht gerecht wird.

Und wo wäre Graneruds Sprung geschmälert worden. Das hat doch jeder gesehen, dass der Extra-Klasse war....Mal abgesehen davon, dass eine eigene Leistung im Sport niemals vom Konkurrenten abhängt. Diese beschreibt nur, was man selbst vollbracht hat.
 
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BennyWe

EFF #77
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Ich gebs echt bald auf mit dir und deiner erstaunlichen Logik....Karle war 10 Meter schlechter....Punkt aus Ende....Zehn Meter und 18,3 Punkte wären ja umgerechnet 25 Meter....aber das Karle sinngemäß um 25 Meter schlechter war ist nunmal der größte Blödsinn, den ich hier JE gelesen habe....erst tönst du groß rum, dass das Punktesystem nicht alles aussagt und dann verzerrst du dieses in einer Art und Weise, die vor allem Karl Geiger nicht gerecht wird.

Und wo wäre Graneruds Sprung geschmälert worden. Das hat doch jeder gesehen, dass der Extra-Klasse war....Mal abgesehen davon, dass eine eigene Leistung im Sport niemals vom Konkurrenten abhängt. Diese beschreibt nur, was man selbst vollbracht hat.
Lass es sein, Sprungbärchen kann einfach nicht in den Spiegel schauen und einsehen, dass es Mist verzapft. Irgendwo in der Argumentationskette ist da ein Fehler.

Sowohl Benjamin, als auch du haben doch die Fakten und auch die sich widersprechenden Aussagen vom Bärchen ausreichend erläutert. ALLE haben das inzwischen auch verstanden. Nur eine Person eben nicht.

Norwegen ist ein würdiger Sieger. Die deutsche Silbermedaille hat für mich und viele hier einfach einen Makel. Nie war die Chance auf Gold so groß!!
 

Sprungbärchen

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Granerud und sein Team mussten einfach dafür mit Gold belohnt werden - das ist der springende Punkt! Und wie gesagt, vergesst mir die Leistung von Tande nicht. Der hat wahnsinnig viel Fundament für diese Goldmedaille gelegt. Das Verhältnis war am Ende so: Drei zu 2! Wenn dem Consti Schmid z.B. nicht der Aussetzer mit den 207,5 m passiert wäre, würden wir hier nicht über die vermeindlich falsch gewählte Anlaufluke reden. Die Norweger konnten im Endeffekt einen schwachen Forfang ziemlich leicht kompensieren, dank einer klaren Leistungssteigerung von Tande, die sich zwar Freitag und Samstag schon angekündigt hat, aber nocht nicht sicher war.
 

Sprungbärchen

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Sowohl Benjamin, als auch du haben doch die Fakten und auch die sich widersprechenden Aussagen vom Bärchen ausreichend erläutert. ALLE haben das inzwischen auch verstanden. Nur eine Person eben nicht.

Really? Nur weil hier einige meinen, ich würde widersprüchlich argumentiern, heißt das ja noch lange nicht, dass es stimmt. Ich behaupte ja auch nicht, dass ihr im Unrecht seid, sondern zeige nur auf, dass es falsch ist sich über die Anlauflänge aufzuregen, und welche Rolle dabei Horngacher gespielt haben könnte. Dafür füre ich einige Dinge an, die das unterfüttern.
 

Martin_D

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Einen extrem kurzen Anlauf freiwillig zu wählen, macht viel mehr Sinn, wenn man einen Rückstand aufholen muss als wenn man einen Vorsprung verteidigen will. Das ist eigentlich banal und deshalb muss sich Horngacher Kritik an seiner Entscheidung gefallen lassen.
 
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