1. Bundesliga 9. Spieltag - Saison 2015/16


Rhaegar

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Wie wäre es denn, wenn jede Mannschaft mindestens einmal pro Spiel eine "Videountersuchung" beantragen kann, um eine vermeintliche Fehlentscheidung zu untersuchen. Wenn sich herausstellt, dass der Einwand berechtigt war, bleibt das Recht für eventuelle weitere Einsprüche bestehen. Lag der Schiri richtig bzw. der Einwand wird vom Videoschiri abgewiesen, erlischt das Recht. Somit verhindert man einerseits, dass wegen jedem Pups unterbrochen wird, ermöglicht aber andererseits mehrere Einsprüche, wenn mehrmals klare Fehlentscheidungen in einem Spiel getroffen werden.
Ich bin kein Freund davon solche Möglichkeiten als taktisches Element einzusetzen. Wenn schon Videobeweis, dann als Mittel um alle krassen Situationen prüfen zu können und das Spiel davon möglichst stark zu bereinigen. Wenn man es zeitlich beschränkt oder die Anzahl der Einsatzmöglichkeiten, werden wahrscheinlich Fehlentscheidungen zu Beginn des Spiels gar nicht überprüft, weil sich keiner traut bei nicht ganz klaren Situationen schon seine einzige Chance aufs Spiel zu setzen. Außerdem bin ich auch der Meinung, dass es nicht die Aufgabe der Mannschaften ist, für einen sauberen Ablauf eines Spiels zu sorgen. Das sollte schon Aufgabe des Organisators sein.

die erwartungshaltung, dass schiedsrichter keine fehler machen dürfen, ist erst mal das kernproblem. wenn man diesen menschen keine fehler zugesteht, dann muss man die regeln dermaßen vereinfachen, dass die fehlerquote extrem in den keller sinkt und somit die dranhängenden diskussionen quasi verschwinden (= unmöglich).
Das sehe ich komplett anders. Man sollte Regeln nur aufstellen, wenn man auch in der Lage ist für die zuverlässige Einhaltung zu sorgen. Die Erwartungshaltung stelle ich auch nicht an den einzelnen Schiedsrichter (der damit in meinen Augen auch ziemlich alleine gelassen wird), sondern an den Ausrichter. Das Ziel muss sein an diese Erwartungshaltung so gut wie möglich heranzukommen. Und dazu gehört für mich alles mögliche zu tun und alle Hilfsmittel auszuschöpfen.
 
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Big d

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ich fände die Idee mit einer "challenge" wie im Tennis auch nicht schlecht. das würde ja pro spiel maximal 2-3 1 minütige Unterbrechungen geben was zu verkraften wäre.

oder wäre es nicht auch möglich das spiel erstmal weiter laufen zu lassen und im Hintergrund die Analyse zu machen? so könnte man ja z.b. ein abseitstor erstmal geben und dann nach 2 Minuten verkünden wie entschieden wird.

oder im falle eines elfers erstmal weiterspielen und den elfer dann bei der nächsten Unterbrechung oder auch nicht geben.
 

Rhaegar

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Das geht in meinen Augen garnicht. Wie soll man denn die taktische Marschrichtung für eine Mannschaft vorgeben, wenn man nicht weiß, ob man 1:0 führt oder es noch 0:0 steht? Oder ein Spieler macht in diesen zwei Minuten ein Tor, obwohl er (wie dann nachträglich entschieden wird) nicht mehr auf dem Platz stehen dürfte.
 

Solomo

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ich fände die Idee mit einer "challenge" wie im Tennis auch nicht schlecht. das würde ja pro spiel maximal 2-3 1 minütige Unterbrechungen geben was zu verkraften wäre.

oder wäre es nicht auch möglich das spiel erstmal weiter laufen zu lassen und im Hintergrund die Analyse zu machen? so könnte man ja z.b. ein abseitstor erstmal geben und dann nach 2 Minuten verkünden wie entschieden wird.

oder im falle eines elfers erstmal weiterspielen und den elfer dann bei der nächsten Unterbrechung oder auch nicht geben.
Und was machst Du, wenn in der Zeit auf der Gegenseite ein Tor fällt (das ja im Fall der Elferentscheidung nicht gefallen wäre)?

Ich kann mich erinnern, dass es so was vor Jahren (Jahrzehnten) mal im Eishockey bei einem großen Turnier gab. Österreich kassiert eigentlich ein Tor, wird aber zunächst nicht gegeben. Im Gegenangriff treffen sie selber. Nach dem Tor wurde die Szene per Video analysiert und danach wurde nicht nur das Tor gegen Österreich gegeben, sondern auch das Tor der Österreicher annulliert. Ich weiß jetzt den Spielstand nicht mehr, aber jedenfalls lag man plötzlich hinten, statt zu führen, also stand es davor wohl Unentschieden.
 

LeZ

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Die Anzahl oder Zeit zu beschränken macht Sinn damit nicht wie beim Football alle 50 Sekunden unterbrochen wird. Es geht ja auch nur um entscheidende Fehler, und nicht darum ob der Einwurf jetzt zurecht zugesprochen wurde oder nicht.
 

Rhaegar

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Die Anzahl oder Zeit zu beschränken macht Sinn damit nicht wie beim Football alle 50 Sekunden unterbrochen wird. Es geht ja auch nur um entscheidende Fehler, und nicht darum ob der Einwurf jetzt zurecht zugesprochen wurde oder nicht.
Das geht auch, in dem man die Überprüfung auf bestimmte Spielsituationen beschränkt.
 

Marces

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Das sehe ich komplett anders. Man sollte Regeln nur aufstellen, wenn man auch in der Lage ist für die zuverlässige Einhaltung zu sorgen. Die Erwartungshaltung stelle ich auch nicht an den einzelnen Schiedsrichter (der damit in meinen Augen auch ziemlich alleine gelassen wird), sondern an den Ausrichter. Das Ziel muss sein an diese Erwartungshaltung so gut wie möglich heranzukommen. Und dazu gehört für mich alles mögliche zu tun und alle Hilfsmittel auszuschöpfen.
schön wär´s, das wäre der idealfall. aber schau dir zum beispiel handball und das thema zeitspiel an. das liegt rein am ermessen des schiris wann er da seinen arm hebt. was undefinierteres im sport gibt´s ja nicht (glaube ich). und natürlich gibt es darum auch immer wieder diskussionen, aber letztendlich stellt sich der verband hin und sagt... lebt damit und heult nicht rum. somit beschränkt sich das alles eher auf ausnahmen. beim fussball hat es bei uns gerade den eindruck, als ob es zur regel wird.... jeden spieltag die gleichen diskussionen und doppelmoral. kriegt man nen elfer geschenkt, sagt man lieber nix oder tut so als ob man den doch geben könnte oder es sich alles irgendwann ausgleicht, bekommt einen gegen sich der nix war, ist das geschrei riesen gross. des ist doch nur noch gestört....
 

Rhaegar

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Ich glaube Handspiel ist eher ein schlechtes Beispiel, weil genau diese Zeitspielregelung gerade fest definiert werden soll, wenn ich das vor ein paar Tagen richtig aufgeschnappt habe...
 

LeZ

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Die neue Regelidee beim Handball ist totaler Schwachsinn, die versuchen nur das "attraktiver" für's Fernsehen zu machen weil dann nur noch geballert wird. Das wird ein komplett anderes Spiel wenn das kommt, mehr so ne Art Volleyball mit Torwürfen.

Ich finde den Videobeweis im Profisport völlig richtig, das gibt es bei allen anderen grossen Ligen auch. Man kann ja erstmal mit einem System bei ner U19-WM anfangen und dann schauen wo das hinläuft.
 

Gibson

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Ich bin auch der Meinung das man den Videobeweis einführen sollte und bei einem Großteil der entscheidenden Situation wäre das meiner Meinung nach auch kein großes Problem. Zum Beispiel bei allen Toren mit Abseitsverdacht, eventuellenm Foulspiel oder ähnlichem. Da ist das Spiel ohnehin unterbrochen und in der Regel stehen die Zeitlupen doch in ein paar Sekunden zu Verfügung. Den Monitor könnte man beim 4.Offizielen positionieren, der sich die Situation angucken kann, bzw. eventuell noch den eigentlich Schiedsrichter dazu holt. Das würde wohl nur zu kleineren Verzögerungen führen, die kaum ins Gewicht fallen. Einzig für die Stimmung im Stadion wäre das ganze eventuell schlecht, da müssten die Fans dann eventuell ein wenig länger warten ob das Tor denn nun wirklich zählt. Natürlich würde man damit nicht alle Situationen erfassen, aber doch einen Großteil derer, die zuletzt für Aufsehen gesorgt haben. Da bin ich bei Tony Jaa, nur weil man damit nicht alle Fehler beseitigen würde, ist es noch immer besser als der aktuelle Status quo.
 

Wurzelsepp

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Statt den Monitor beim 4. Offiziellen hinzustellen, könnte man auch einen zentralen "War room" für die ganze Liga mit verschiedenen Experten irgendwo installieren. Da laufen alle Partien auf verschiedenen Monitoren, hat ein Schiri bei einer Aktion ein ungutes Gefühl, so drückt er ein Knöpfchen und im "War room" kann sich jemand gleich darum kümmern... sollte relativ schnell und gut entscheidbar sein. Zusätzlich ähnlich wie im Eishockey: Es muss ganz klar sein, dass der Schiri beim ersten Entscheid falsch war, damit er umgestossen wird, bei Zweifeln bleibt der ursprüngliche Entscheid bestehen.
 

muju90

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So ist es ja beim Football auch und das ist richtig und wichtig, dass man sich absolut sicher sein muss, dass die erste Entscheidung falsch war.
Beim Football wird jeder Touchdown überprüft und in den allermeisten Fällen merkt man davon gar nichts, da es nichts auszusetzen gibt und die Spieler eh erstmal 'ne Minute jubeln. Die Spieler selbst spüren ja auch, ob evtl etwas nicht in Ordnung war (dann reklamieren sie) oder nicht (dann reklamieren sie nicht). Ich denke deshalb, dass in der Praxis in 90% der Fälle gar keine Veränderung wahrgenommen werden würde, sollte man die Tore überprüfen. Und bei den Situationen, die strittig sind, wird eben kurz gewartet, das können die Fans aushalten. Und sollten sie ein Tor zugesprochen bekommen bzw. ein irregulärer Treffer aberkannt werden, ist das letztlich im Sinne aller Leute.
Natürlich müsste man das definieren, ab welchem Zeitpunkt eine Aktion überprüft wird, nicht dass man dann sagt: der Einwurf vor einer Minute hätte für den Gegner sein müssen, deshalb gilt das Tor nicht, sondern es sollte schon situationsbezogen sein.
Auch damit wird nicht alles perfekt, aber es verringert die spielentscheidenden Fehler doch sehr stark und deshalb sollte man darüber nachdenken.
 

Solomo

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Naja, der Vergleich mit Football ist etwas schwierig, finde ich. Jeder Touchdown überprüft wäre ja analog, jedes Tor überprüft. Die Torlinientechnik kommt sowieso und es stimmt, beim Tor ist das Spiel unterbrochen. Beim Fußball sind aber die beiden häufigsten Streitpunkte Abseits und Elfmeter. Man kann aber ohnehin nur die Abseitsentscheidungen prüfen, wo sofort ein Tor gefallen ist. Denn wenn jemand zu Unrecht auf dem Weg zum Tor zurückgepfiffen wird, wie soll die Konsequenz aussehen? Folglich hilft der Videobeweis "nur" dann, wenn der Ball im Tor gelandet ist und man prüfen möchte, ob es Abseits war oder nicht. Was zugegeben schon eine Hilfe wäre

Aber bei vielen nicht gegebenen Elfern (ob zurecht oder zu unrecht) läuft das Spiel sofort weiter. Soll jeder Zweikampf im Strafraum überprüft werden? Da kann man eigentlich nur einen bereits gepfiffenen Elfer auf Rechtmäßigkeit untersuchen. Oder man unterbricht bei jeder strittigen Strafraumaktion. Denn sonst sind die bevorzugt, wo das Spiel unterbrochen ist nach dem Zweikampf, und die, bei denen das Spiel weiterläuft, sind benachteiligt.

Fazit: Immer, wenn der Ball im Tor landet (oder es fraglich ist, ob er drin war) oder ein Elfer bereits gegeben wird, macht der Videobeweis Sinn und ist gut möglich, ohne das Spiel zu verändern. Alles andere geht nur mit zusätzlichen Unterbrechungen und das geht zu Lasten von Kontersituationen.
 

xEr

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Man kann aber ohnehin nur die Abseitsentscheidungen prüfen, wo sofort ein Tor gefallen ist. Denn wenn jemand zu Unrecht auf dem Weg zum Tor zurückgepfiffen wird, wie soll die Konsequenz aussehen? Folglich hilft der Videobeweis "nur" dann, wenn der Ball im Tor gelandet ist und man prüfen möchte, ob es Abseits war oder nicht. Was zugegeben schon eine Hilfe wäre

Ich bin überzeugt, dass sowas wie Abseits früher oder später automatisch und in Echtzeit von Computer- bzw. Kamerasystemen erfasst werden kann. Unter "Laborbedingungen" müsste die Technik eigentlich jetzt schon locker soweit sein. Es wird dann vermutlich irgendwann mal so laufen, dass der Schiri einfach sofort ein Signal bekommt, falls bei einem Pass ein Spieler im Abseits steht. Für die Praxis werden aber noch einige Jahre vergehen bis es soweit ist..
 

Rhaegar

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Ja, das Ziel sollte sein, alle spieltechnischen Entscheidungen (Abseits, Aus, Tor, ggf. auch Nachspielzeit) möglichst durch Technik klären zu können, damit die Schiedsrichter sich auf das Wesentliche konzentrieren können. Alleine das würde in meinen Augen schon viel zu besseren Entscheidungen beitragen. Abseits wird man aber wohl nie 100% nur durch Technik gelöst bekommen, zumindest wenn man die aktuelle Regel beibehalten möchte.
 

Solomo

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Ich bin überzeugt, dass sowas wie Abseits früher oder später automatisch und in Echtzeit von Computer- bzw. Kamerasystemen erfasst werden kann. Unter "Laborbedingungen" müsste die Technik eigentlich jetzt schon locker soweit sein. Es wird dann vermutlich irgendwann mal so laufen, dass der Schiri einfach sofort ein Signal bekommt, falls bei einem Pass ein Spieler im Abseits steht. Für die Praxis werden aber noch einige Jahre vergehen bis es soweit ist..
Wenn das zuverlässig funktioniert, wäre das natürlich die perfekte Lösung :thumb:
 

xEr

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Abseits wird man aber wohl nie 100% nur durch Technik gelöst bekommen, zumindest wenn man die aktuelle Regel beibehalten möchte.

Die Regel besagt doch "Im Zweifel für den Angreifer". Wenn die Technik über Bildauflösung bzw. Signalverarbeitung dann mal soweit ist, dass z.b. konstant ein Toleranz von 10 cm eingehalten wird, könnte ich absolut damit leben.
 

Rhaegar

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Die Regel besagt doch "Im Zweifel für den Angreifer". Wenn die Technik über Bildauflösung bzw. Signalverarbeitung dann mal soweit ist, dass z.b. konstant ein Toleranz von 10 cm eingehalten wird, könnte ich absolut damit leben.
Darum gehts mir nicht. Mir gehts eher um die Frage passiv/aktiv.
 
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