Wie gestern geschrieben: Es war ein Tag zum Feiern des Klassenerhaltes.
Aber wenn man die ganze Saison betrachtet, dann haben wir nicht groß etwas zum Feiern. Wenn man nur 8 Siege schafft, gerade mal 34 Tore schießt und 60 Gegentore kassiert (Relegation ausgenommen) und am Ende Drittletzter ist, dann muss man schlussendlich von einer schwachen Saison sprechen. Und natürlich gab es hierbei auch unglückliche Umstände wie die langen Ausfälle von Hector und Andersson, ein knappes Transferbudget durch Corona und sehr späte Transfers und damit Eingespieltheit der Mannschaft. Aber dies kann und darf am Ende keine Entschuldigung für unser Abschneiden sein.
Der Mannschaft kann ich über die Saison gesehen wenige Vorwürfe machen. Ich hatte nie den Eindruck, dass sie sich hängen lässt oder es innerhalb des Teams irgendwie Unruhen gab. Sie war einfach qualitativ nicht stark genug aufgestellt, um besseren Fußball zu zeigen und deutlich bessere Ergebnisse einzufahren.
Und dann liegt natürlich die Hauptverantwortung beim Sportdirektor, der diesen Kader aufgestellt hat. Und man kann natürlich anmerken, dass Horst Heldt diesen Kader in einer schweren Phase aufbauen musste. Der Toptorjäger in Cordoba ging weg, auf den das ganze Spiel im letzten Jahr zugeschnitten war. Und dann hatte man aufgrund Corona, wie vorab geschrieben, kein großes Transferbudget zur Verfügung. Aber genau dann müssen im Grunde mindestens 90% der Transfers sitzen. Und von 7 Feldspieler Transfers haben letztlich nur 2 (Duda, Wolf) funktioniert und der Mannschaft geholfen. Selbst wenn man dann noch Andersson als positiven Transfer anrechnet, weil er grundsätzlich ein passender Spieler ist, ist die Quote mit 3 aus 7 Spielern immer noch schwach. Limnios, Dennis, Arokodare und Meyer waren Totalausfälle.
Zusätzlich hat Heldt dann noch die Sturmsituation verschlimmert, indem er Terodde und Modeste abgegeben hat. Und auch den Need eine Verbesserung auf der Rechtsverteidiger Position zu holen, hat er wohl nicht erkannt.
Das sind schon insgesamt sehr viele Fehlentscheidungen, die nur gerade so nicht zum Abstieg geführt haben. Jetzt ist natürlich die Frage, ob man ihm eine zweite Chance geben sollte. Nach den Eindrücken der diesjährigen Saison spricht einiges dagegen. Man müsste aber natürlich noch die Leistungen der vorherigen Stationen mit einbeziehen, um ihn komplett bewerten zu können. Nur eine Transferperiode als Bewertung zu nehmen wäre etwas unfair. Die Frage ist dann: Hat er bei seinen vorherigen Stationen denn überhaupt bewiesen, dass er mit wenig Geld talentierte 1. Ligaspieler findet? Wenn ja, dann wäre ich bereit ihm noch eine Chance zu geben. Wenn nein, dann brauchen wir sofort einen anderen Sportdirektor, denn der Kader muss deutlich aufgebessert werden, aber bei einem geringen Transferbudget wird man hierfür ein sehr starkes Gefühl für brauchbare Spieler benötigen.