Also ich habe nur kurz mal über Dexter nachgedacht und mich dann doch sehr schnell gegen ihn entschieden, obwohl ich bisher alle Staffel mit einiger Begeisterung geschaut habe.
Aber das lag weniger an der Titelfigur selbst. Die finde ich leider recht halbherzig und viel zu weich. Ich denke die Macher hätten es sich aber auch kaum leisten können einen richtig tiefen Einblick in die Psyche eines amoralischen Killers zu liefern, mit dem Helden in Dexter kann man zu leicht symphatisieren, er ist dazu viel einfühlsamer als er in seinen ständigen Voice Overs (die ich an sich schon oft nervig und oberlehrerhaft finde) immer wieder gerne vorgibt zu sein, vor allem wird er in seinen Gedanken / Handlungen im Laufe der Staffeln immer normaler und menschlicher. Auch seine "Geschichte" und wie er zum Killer wurde finde ich plakativ. "oh klar, wir nehmen zur Abwechslung ein traumatisches Erlebnis in der Kindheit als langweiligsten aller Gründe für seine Blutrünstigkeit". U.a. durch dieses Beispiel ist mir das angebliche Psychogramm zu oberflächlich.
Um kurz zu fassen: Die Serie ist an sich gut bis sehr gut, Spannungsaufbau, Atmosphäre ist hochklassig, aber sie verschenkt viel Potenzial und geht mit ihrem Hauptcharakter viel zu selten in Bereiche wo es wirklich creepy wird, die oft zitierte "dunkle Seite" ist doch ziemlich lichtdurchflutet, die Macher sind mir nicht mutig genug.