Stellungnahme von Dietmar Hopp
Liebe Fans unserer TSG,
es ist mir ein großes Anliegen, Sie über die turbulenten Entwicklungen der letzten Tage zu informieren, nämlich über die Trennung zwischen der TSG und Ralf Rangnick und natürlich auch über den Transfer von Luiz Gustavo zu Bayern München.
I.Ralf Rangnick
Die Nachricht, dass Bayern München im Winter Luiz Gustavo übernehmen will, hat uns wenige Tage vor Weihnachten erreicht.
Ernst Tanner und ich führten ein erstes Sondierungsgespräch in München mit der Bayern-Führung und unterrichteten Ralf Rangnick nicht darüber, weil die beiden schweren Spiele gegen Wolfsburg und Gladbach anstanden und wir seine Konzentration nicht stören wollten.
Dieser Vorfall führte zu einer heftigen Reaktion seitens des Trainers, weil er sich vor der Presse, die ihn nach dem Gladbach-Spiel darauf ansprach, bloßgestellt fühlte, was natürlich nicht beabsichtigt war.
Anschließend kam es zu einer sachlichen, professionellen Bestandsaufnahme zwischen uns, um die Frage zu klären, ob es noch Sinn macht, weiter zusammenzuarbeiten.
In diesem Zusammenhangist es wichtig, daran zu denken, dass wir ein vergleichsweise kleiner Bundesligaclub sind mit einem Stadion für 30.000 Zuschauer und mit rund 6.000 Mitgliedern.
Verständlich, dass Ralf Rangnick, nachdem das ‘Projekt 1. Liga‘ schon nach 2 Jahren vollendet war, Herausforderungen in anderen Dimensionen sucht und damit naturgemäß in Hoffenheim an Grenzen stößt.
Aus diesem Grunde und auf Basis der Bestandsaufnahme haben wir uns in beiderseitigem Einvernehmen dazu entschlossen, die Zusammenarbeit mit sofortiger Wirkung zu beenden.
Wir kamen einvernehmlich zu dem Schluss, dass wir die tollen Verdienste des Trainers nicht dadurch beschädigen sollten, vielleicht weniger vertrauensvoll die Zusammenarbeit fortzusetzen.
Wie sehr ich diese Entscheidung bedauere und wie groß meine Wertschätzung für RR ist, habe ich in einer persönlichen Mitteilung für die Pressekonferenz am 2. Januar zum Ausdruck gebracht und dabei auch meine ganz persönliche Dankbarkeit gegenüber Ralf Rangnick angesprochen.
II. Luiz Gustavo
Bei unserem Sondierungsgespräch in München haben wir in einer ersten Reaktion seinen Transfer im Winter als nicht machbar bezeichnet, weil wir keine Chance sahen, einen annähernd adäquaten Ersatz zu finden.
Als unser Spieler Luiz Gustavo dann offiziell und leidenschaftlich-emotional um die Freigabe gebeten hat, mussten wir neben den berechtigten Interessen des Vereins auch die Erwartungshaltung des Spielers in die Waagschale werfen und uns damit auseinandersetzen.
Zudem hat mir meine Menschenkenntnis und Lebenserfahrung signalisiert, dass wir Gefahr laufen, dass der Junge daran zerbricht, wenn wir ihm diese Chance verbauen, zumal jeder weiß: Luiz ist kein Schauspieler, sondern ein grundehrlicher Sportsmann.
Nach dem Pokalspiel gegen Gladbach übergaben wir Luiz ein Schreiben, in dem wir um Verständnis baten, dass wir ihn erst im Sommer ziehen lassen könnten, aber alles tun wollten, dass Bayern ihm schon jetzt einen Vertrag für den Sommer unterbreitet.
Aus nachvollziehbaren Gründen war Bayern dazu nicht bereit und hat kurz nach Weihnachten einen erneuten Vorstoß unternommen und das Interesse an Luiz mit einer deutlich höheren Ablösesumme unterstrichen.
Nach der Absage der Bayern, Luiz im Sommer einen Vertrag zu geben, sondern jetzt oder gar nicht, gerieten wir in echten Zugzwang:
- Durften wir das Risiko eingehen, einem Spieler diese Chance zu nehmen und ihn
damit mental möglicherweise zu zerstören?
- Im schlimmsten Fall wäre die Psyche von Luiz so stark beschädigt worden, dass
nur noch Verlierer übrig geblieben wären.
- Jetzt steht Luiz vor einer großartigen Karriere, die wir ihm alle gönnen – und die
TSG erhält eine stattliche Ablösesumme, die als Basis zur Erfüllung der ‘UEFA
Financial Fairplay‘ Richtlinien zur rechten Zeit kommt.
Als Entgegenkommen überlässt uns Bayern über die Ablösesumme hinaus den Spieler Alaba für die Rückrunde ohne Leihgebühr und hilft damit, das entstandene Defizit im Mittelfeld zu lindern.
Es wäre aber falsch, im Transfer von Luiz Gustavo ein Signal zu sehen, dass wir unsere sportlichen Ziele vernachlässigen! Im Gegenteil: wir werden alles versuchen, durch sportlich und wirtschaftlich sinnvolle Transfers die Substanz des Vereins zu stärken.
III. Persönliche Anmerkung
Um jeden Verdacht zu zerstreuen, dass es etwa mir persönlich darum geht, einen Teil des Geldes zurückzuholen, das ich in den Verein gesteckt habe – nein, die Erlöse stärken die Substanz der TSG und stehen zur Verfügung für sinnvolle Verstärkungen getreu unserer Philosophie.
Denn natürlich bleibt es mein Ziel, die TSG unabhängig von mir zu einem in jeder Beziehung robusten Verein zu machen. Um das zu erreichen, muss man langfristig denken und handeln.
Dazu leisten auch Sie, unsere großartigen Fans, einen wesentlichen Beitrag, den man gar nicht hoch genug einschätzen kann. Die Entwicklung der Fan-Kultur von 1899 Hoffenheim ist phänomenal.
Ich hoffe, dass Sie unsere Strategie mittragen, und bin gerne bereit, auch persönlich mit Vertretern aus Ihren Reihen zu diskutieren.
Ihnen allen und allen Mannschaften unserer TSG wünsche ich ein erfolgreiches und glückliches Neues Jahr!
Ihr Dietmar Hopp
Liebe Fans unserer TSG,
es ist mir ein großes Anliegen, Sie über die turbulenten Entwicklungen der letzten Tage zu informieren, nämlich über die Trennung zwischen der TSG und Ralf Rangnick und natürlich auch über den Transfer von Luiz Gustavo zu Bayern München.
I.Ralf Rangnick
Die Nachricht, dass Bayern München im Winter Luiz Gustavo übernehmen will, hat uns wenige Tage vor Weihnachten erreicht.
Ernst Tanner und ich führten ein erstes Sondierungsgespräch in München mit der Bayern-Führung und unterrichteten Ralf Rangnick nicht darüber, weil die beiden schweren Spiele gegen Wolfsburg und Gladbach anstanden und wir seine Konzentration nicht stören wollten.
Dieser Vorfall führte zu einer heftigen Reaktion seitens des Trainers, weil er sich vor der Presse, die ihn nach dem Gladbach-Spiel darauf ansprach, bloßgestellt fühlte, was natürlich nicht beabsichtigt war.
Anschließend kam es zu einer sachlichen, professionellen Bestandsaufnahme zwischen uns, um die Frage zu klären, ob es noch Sinn macht, weiter zusammenzuarbeiten.
In diesem Zusammenhangist es wichtig, daran zu denken, dass wir ein vergleichsweise kleiner Bundesligaclub sind mit einem Stadion für 30.000 Zuschauer und mit rund 6.000 Mitgliedern.
Verständlich, dass Ralf Rangnick, nachdem das ‘Projekt 1. Liga‘ schon nach 2 Jahren vollendet war, Herausforderungen in anderen Dimensionen sucht und damit naturgemäß in Hoffenheim an Grenzen stößt.
Aus diesem Grunde und auf Basis der Bestandsaufnahme haben wir uns in beiderseitigem Einvernehmen dazu entschlossen, die Zusammenarbeit mit sofortiger Wirkung zu beenden.
Wir kamen einvernehmlich zu dem Schluss, dass wir die tollen Verdienste des Trainers nicht dadurch beschädigen sollten, vielleicht weniger vertrauensvoll die Zusammenarbeit fortzusetzen.
Wie sehr ich diese Entscheidung bedauere und wie groß meine Wertschätzung für RR ist, habe ich in einer persönlichen Mitteilung für die Pressekonferenz am 2. Januar zum Ausdruck gebracht und dabei auch meine ganz persönliche Dankbarkeit gegenüber Ralf Rangnick angesprochen.
II. Luiz Gustavo
Bei unserem Sondierungsgespräch in München haben wir in einer ersten Reaktion seinen Transfer im Winter als nicht machbar bezeichnet, weil wir keine Chance sahen, einen annähernd adäquaten Ersatz zu finden.
Als unser Spieler Luiz Gustavo dann offiziell und leidenschaftlich-emotional um die Freigabe gebeten hat, mussten wir neben den berechtigten Interessen des Vereins auch die Erwartungshaltung des Spielers in die Waagschale werfen und uns damit auseinandersetzen.
Zudem hat mir meine Menschenkenntnis und Lebenserfahrung signalisiert, dass wir Gefahr laufen, dass der Junge daran zerbricht, wenn wir ihm diese Chance verbauen, zumal jeder weiß: Luiz ist kein Schauspieler, sondern ein grundehrlicher Sportsmann.
Nach dem Pokalspiel gegen Gladbach übergaben wir Luiz ein Schreiben, in dem wir um Verständnis baten, dass wir ihn erst im Sommer ziehen lassen könnten, aber alles tun wollten, dass Bayern ihm schon jetzt einen Vertrag für den Sommer unterbreitet.
Aus nachvollziehbaren Gründen war Bayern dazu nicht bereit und hat kurz nach Weihnachten einen erneuten Vorstoß unternommen und das Interesse an Luiz mit einer deutlich höheren Ablösesumme unterstrichen.
Nach der Absage der Bayern, Luiz im Sommer einen Vertrag zu geben, sondern jetzt oder gar nicht, gerieten wir in echten Zugzwang:
- Durften wir das Risiko eingehen, einem Spieler diese Chance zu nehmen und ihn
damit mental möglicherweise zu zerstören?
- Im schlimmsten Fall wäre die Psyche von Luiz so stark beschädigt worden, dass
nur noch Verlierer übrig geblieben wären.
- Jetzt steht Luiz vor einer großartigen Karriere, die wir ihm alle gönnen – und die
TSG erhält eine stattliche Ablösesumme, die als Basis zur Erfüllung der ‘UEFA
Financial Fairplay‘ Richtlinien zur rechten Zeit kommt.
Als Entgegenkommen überlässt uns Bayern über die Ablösesumme hinaus den Spieler Alaba für die Rückrunde ohne Leihgebühr und hilft damit, das entstandene Defizit im Mittelfeld zu lindern.
Es wäre aber falsch, im Transfer von Luiz Gustavo ein Signal zu sehen, dass wir unsere sportlichen Ziele vernachlässigen! Im Gegenteil: wir werden alles versuchen, durch sportlich und wirtschaftlich sinnvolle Transfers die Substanz des Vereins zu stärken.
III. Persönliche Anmerkung
Um jeden Verdacht zu zerstreuen, dass es etwa mir persönlich darum geht, einen Teil des Geldes zurückzuholen, das ich in den Verein gesteckt habe – nein, die Erlöse stärken die Substanz der TSG und stehen zur Verfügung für sinnvolle Verstärkungen getreu unserer Philosophie.
Denn natürlich bleibt es mein Ziel, die TSG unabhängig von mir zu einem in jeder Beziehung robusten Verein zu machen. Um das zu erreichen, muss man langfristig denken und handeln.
Dazu leisten auch Sie, unsere großartigen Fans, einen wesentlichen Beitrag, den man gar nicht hoch genug einschätzen kann. Die Entwicklung der Fan-Kultur von 1899 Hoffenheim ist phänomenal.
Ich hoffe, dass Sie unsere Strategie mittragen, und bin gerne bereit, auch persönlich mit Vertretern aus Ihren Reihen zu diskutieren.
Ihnen allen und allen Mannschaften unserer TSG wünsche ich ein erfolgreiches und glückliches Neues Jahr!
Ihr Dietmar Hopp