2. Bundesliga 2017/18 - so offen wie nie?


John Lennon

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@Next

Danke für deine Einschätzung.

Als Einwechselspieler hat er immer ordentlich Schwung in die Offensive gebracht, dies ist ihm in der Startelf nie gelungen.

Da er zumindest zu Saisonbeginn als Einwechselspieler zum Einsatz kommen wird, sollte das ja dann ganz gut passen. Zahlen in Slowenien sehen nicht schlecht aus. Bin gespannt, wie er sich in Deutschland machen wird.
 

Tafelspitz

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Schöne Analyse zu Arminia. Leider etwas enttäuschend dass laut saibene gegen norwich die aktuell besten Spieler auf dem Platz standen und hier nur ortega in der ersten Elf war.

In der Offensive sollte man super Möglichkeiten haben und nicht nur nach Form aufstellen können.

Hinten siehts echt mau aus. Wenn sich da jemand länger verletzt, muss man wohl hornig reaktivieren;)
 

John Lennon

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Aue jetzt auch fertig. Fehlt noch Lautern, aber jetzt erstmal Darts gucken. :)

@Obmann

Wie weit ist man eigentlich mit dem Stadionumbau in Aue? Zieht sich das noch durch die ganze Saison?
 

Obmann

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Gab wie der Zufall so will heute bei Mopo24 einen Artikel dazu bezüglich Status Haupttribüne. Die soll u. muss fertig sein zum Spiel gegen Düsseldorf in zwei Wochen, ansonsten müsste man nach Chemnitz ausweichen. Da sieht man wie es momentan aussieht.

hier

Dazu hat Geschäftsführer Voigt noch einmal bestätigt in einem Interview letztens, dass Ziel weiter bleibt den Fans ein Weihnachtsgeschenk zu machen u. somit im Dezember 2017 das Stadion fertiggestellt ist.

Hier
 

John Lennon

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Teil 3 - zwei tiefschlafende Riesen und ein Underdog
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1. FC Nürnberg

Schon vor dem Start in die letztjährige Saison gab es beim Club Unruhe. Der belgische Spitzenverein RSC Anderlecht hatte ein Auge auf Rene Weiler geworfen und so musste Nürnberg kurz vor Vorbereitungsbeginn einen neuen Trainer aus dem Hut zaubern. Mit Alois Schwartz, der zuvor in Sandhausen hervorragende Arbeit leistete, hatte man einen sehr guten Nachfolger für Weiler gefunden - dachte man. Doch Schwartz und Nürnberg fanden irgendwie nie wirklich zusammen. Am 3. Spieltag gab es eine 1:6 Klatsche in Braunschweig, der drei weitere Niederlagen und der Absturz auf Platz 18 folgten. Durch vier Siege gelang zwar der Sprung in die obere Tabellenhälfte, aber dort konnte man sich nicht wirklich festsetzen und verharrte im Tabellenniemandsland. Nach drei Zu-Null-Niederlagen wurde Schwartz am 23. Spieltag entlassen. Sein Nachfolger Michael Köllner konnte zwar verhindern, dass der Club in ernste Abstiegsgefahr gerät, aber ein wirklicher Schritt nach vorne war nicht zu erkennen. Will Köllner langfristig beim Club bleiben, muss mehr kommen als ein Punkteschnitt von 1,18 Punkten. Besonders zuhause drückt der Schuh - mit 21 Punkten und acht Niederlagen kann man nicht zufrieden sein.

Verlassen haben den Verein die beiden Leihspieler Shawn Parker und Tim Matavz. Parker ist kein großer Verlust, aber mit Matavz fehlt immerhin der zweitbeste Torschütze der abgelaufenen Saison. Mit fünf Toren hält er aber einen gehörigen Sicherheitsabstand zu Guido Burgstaller, der in einer Halbserie 14mal für den Club netzte. Tobi Kempe kehrt nach nur einer Saison zurück nach Darmstadt. Ebenfalls nicht mehr Teil des Nürnberger Kaders sind die beiden Innenverteidiger Dave Bulthuis und Even Hofland. Hofland wurde nach dem Trainerwechsel kaum berücksichtigt, Bulthuis dagegen war auch unter Köllner Stammspieler. Das Kapitel Nürnberg ist für Linksverteidiger Constantin Djakpa nach wenigen Monaten auch schon wieder beendet. Apropos beendet, Raphael Schäfer hat im Sommer seine Schuhe an den Nagel gehängt. Sportlich ist der Abgang verkraftbar, da Schäfer nicht mehr Stammkeeper war und mit Fabian Bredlow ein vielversprechender junger Torwart verpflichtet wurde, aber als Führungsspieler wird Schäfer fehlen. Ansonsten ist noch erwähnenswert, dass man Kutschke, der in Dresden zum Torjäger mutierte, für 1,5 Millionen an Ingolstadt verkauft hat. Diese Einnahme erhöht die Chancen, dass die Clubberer kurzfristig keinen weiteren Leistungsträger abgeben müssen.

Mit Adam Zrelak gönnt man sich einen neuen Mittelstürmer für eine Million. Angesichts seiner ausbaufähigen Torbilanz in der slovakischen Liga (25 Tore bei gut 100 Einsätzen sind jetzt nicht so überragend) und der Tatsache, dass er in der letzten Saison durch gleich zwei schwere Verletzungen nur fünf Ligaspiele in Tschechien machen konnte, muss man sich aber fragen lassen, ob es da nicht bessere und gleichzeitig günstigere Alternativen gegeben hätte. Mit Ewerton (s.o.) und Sebastian Kerk hat man für zwei weitere Neuzugänge vergleichsweise viel auf den Tisch gelegt - zusammen belaufen sich die Ablösesummen auf 1,3 Millionen. Im Gegensatz zu Zrelak weiß man hier aber, was man bekommt. Ewerton war Teil der starken Kaiserslauterer Defensive und Kerk hat in der Saison 2015/16 als Leihspieler beim Club durchaus ansprechende Leistungen gezeigt. Hier dürfte das Fehleinkaufrisiko deutlich geringer sein. Mit dem Österreicher Lukas Jäger hat man zudem eine Alternative für die Innenverteidigung und das defensive Mittelfeld verpflichten können. Zurück in seine Geburtsstadt wechselt zudem Außenverteidiger Enrico Valentini, der beide Seiten bespielen kann, beim Club aber in erster Linie als Rechtsverteidiger zum Einsatz kommen dürfte. Enis Alushi kehrt nach einem durchwachsenen halben Jahr in Israel zurück. Ob man den Streit, den es aufgrund einer Länderspielreise gab, kitten kann? Wenn ja, dann hätte man eine weitere gute Option fürs zentrale Mittelfeld.

Prognose: Die Transfers haben mit einer Ausnahme Hand und Fuß. Was man sich aber bei Zrelak gedacht hat, bleibt für mich ein Rätsel. Eine Million sind für die meisten Zweitligisten viel Geld und für die klammen Nürnberger gilt dies sogar noch mehr. Da musst du für die Summe die Garantie haben, dass da zu 99% zehn oder mehr Saisontore am Saisonende stehen. Dass das bei Zrelak eintrifft, erscheint zweifelhaft. Es droht eine weitere verlorene Saison im Niemandsland. Platz 11.


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Fortuna Düsseldorf


Die Formkurve der Fortuna aus Düsseldorf ging in der letzten Saison kontinuierlich in die falsche Richtung. War die Hinrunde mit 25 Punkten und Platz 8 noch ordentlich, näherte man sich, je näher das Saisonende kam, der bedrohlichen Tabellenzone an. Am 31. Spieltag hatte man nur noch drei Punkte auf einen direkten Abstiegsplatz und angesichts der anhaltenden Formkrise wurden die Abstiegsängste immer größer. Das anschließende 1:1 gegen den Rückrundenletzten Würzburg kam er glücklich zustande (Schauerte traf erst in der 90. aus gut 40 Metern zum Ausgleich - mit gütiger Mithilfe des Würzburger Torhüters) und konnte das Abstiegsgespenst nicht vertreiben. Als der Nürnberger Möhwald am vorletzten Spieltag eine Viertelstunde vor Schluß zum 2:2 ausglich, sah es so aus als würde dieses Schreckgespenst noch mindestens eine weitere Woche in Düsseldorf verbleiben und es am letzten Spieltag zu einem Endspiel gegen den direkten Konkurrenten Erzgebirge Aue kommen. Doch dann kam die große Stunde von Alexander "Fußballgott" Madlung. Dieser köpfte den Ball nach einer Ecke aufs Tor, Sabri fälschte den Ball ab, es stand 3:2 für die Rheinländer und man war de facto gerettet. Es ist davon auszugehen, dass in Düsseldorf in naher Zukunft der Name Alexander zu den beliebtesten Babynamen gehören wird - und damit meine ich bei Jungen und Mädchen. Doch wie konnte es überhaupt dazu kommen, dass man so lange zittern musste? In erster Linie ist hier die Heim- und Abschlußschwäche zu nennen. Wenn sich im heimischen Stadion die Fans von den Sitzen erhoben, dann wahrscheinlich um zum Pinkeln zu gehen, denn mit 19 Heimtoren war die Ausbeute der Mannschaft unterdurchschnittlich.

Das muss sich ändern, denn man wird sich in dieser Saison nicht darauf verlassen können, dass Madlung die Fortuna wieder im Alleingang vor dem Abstieg bewahrt. Der zweimalige Nationalspieler hat seine Karriere nämlich beendet. Ebenfalls den Verein verlassen haben Ersatztorwart Lars Unnerstall, Christian Gartner und die beiden Leihspieler Ferati (s. Aue) und Kevin Akpoguma, der sich in der Rückrunde schwer verletzte und hoffentlich bald wieder auf dem Platz stehen wird - dann aber im Trikot von Hoffenheim.

Teil des Düsseldorfer Kaders bleiben dagegen Rouven Hennings (mit neun Treffern bester Schütze der abgelaufenen Saison) und Andre Hoffmann. Beide waren in der letzten Saison schon per Leihe an die Düsseldorfer gebunden. Hennings wird mit Navard Nielsen einen neuen Sturmpartner bekommen. Dass man die Offensive als größte Schwachstelle ausgemacht hat, zeigt auch die Verpflichtung eines weiteren Mittelstürmers. Aus Gent kommt mit Emir Kujovic eine ziemliche Kante. Der 1,94 m große Schwede hat aber praktisch in der letzten Saison nicht gespielt und wird erstmal mit Kurzeinsätzen leben müssen. Neuer Ersatztorwart wird Raphael Wolf und Nico Gießelmann (Fürth) soll die Abwehr verstärken. Gießelmann kann auf der Außenbahn zum Einsatz kommen, könnte aber auch den linken Verteidiger in einer Dreierkette geben. Dazu hat die Fortuna zwei sehr interessante Leihspieler verpflichtet. Florian Neuhaus hat in den letzten Jahren bei 1860 sein Talent schon angedeutet, der Schritt zu Borussia Mönchengladbach wäre aber wohl zu groß gewesen und so soll der zentrale Mittelfeldspieler in Düsseldorf weitere Spielpraxis und Erfahrung sammeln. Dies gilt auch für den kroatischen Jugendnationalspieler Davor Lovren, der einen Vertrag bei Dinamo Zagreb besitzt und vornehmlich auf den offensiven Außenpositionen zuhause ist. Hier geht die Leihe sogar über zwei Jahre, zudem besitzt man eine Kaufoption.

Prognose: Die Einkäufe zeigen, dass man aus der letzten Saison gelernt hat, die Offensive verstärken und unabhängiger von Rouven Hennings werden möchte. Nielsen sollte dort helfen, wobei man da - aufgrund der fehlenden Praxis - eine längere Anlaufphase einkalkulieren sollte. Madlung fehlt natürlich an allen Ecken, aber dennoch wird man diesmal eine konstantere Runde spielen, die an die letzte Hinrunde anknüpft. Platz 10.


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SV Sandhausen

Seit Jahren abgeschrieben, entpuppt sich Sandhausen Saison für Saison als gallisches Dorf, das die Großen ärgert und ihnen am Saisonende die lange Nase zeigt. Mit Start der Saison geht man in die sechste Saison in der zweiten Liga und wenn man weiterhin so gut arbeitet, stehen die Chancen nicht schlecht, dass noch viele dazu kommen. Dabei stand auch die vergangene Saison unter keinem guten Stern. Wie weiter oben ausgeführt, wechselte Alois Schwartz, der die Sandhäuser in der Saison 2015/16 trotz Punktabzug souverän zum Klassenerhalt führte, unmittelbar vor Vorbereitungsbeginn. Sein Nachfolger wurde Kenan Kocak, zuvor bei Waldhof Mannheim verantwortlich an der Seitenlinie. Der Start in die Saison war mehr als holprig und so sahen sich die ganzen Wahrsager, die jedes Jahr den Absturz prognostizieren, in ihrer Meinung bestätigt, dass es diesmal aber wirklich nichts mehr mit dem Klassenerhalt werden würde. Wie jedes Jahr irrten sie und Sandhausen krabbelte aus dem Tabellenkeller. Am 19. Spieltag stand man gar auf Platz 6 und hatte Tuchfühlung mit den Aufstiegsrängen. Im weiteren Verlauf der Rückrunde kam ein kleiner Einbruch, aber man geriet quasi nie in ernste Abstiegsgefahr.

Die kommende Saison wird man ohne Thomas Pledl bestreiten. Pledl, der mit sieben Vorlagen bester Vorlagengeber der abgelaufenen Saison war, kehrt nach Ablauf der Leihe zu Ingolstadt zurück. Weniger ins Gewicht fallen die weiteren Abgänge. Nach einem eher enttäuschenden Jahr wechselt Jakob Kosecki zurück in seine polnische Heimat. Dort wird er auch auf seinen ehemaligen Teamkollegen Daniel Lukasik treffen, der nach einem Jahr wieder zu seinem Stammverein Gdansk zurückkehrt. Die Abwehrspieler Daniel Gordon und Moritz Kuhn schließen sich mit Karlsruhe bzw. Wehen Wiesbaden zwei Drittligavereinen an. Marco Thiede und Taner Yalcin müssen dagegen zusehen, überhaupt einen neuen Arbeitgeber zu finden.

Bei den Neuzugängen bleibt der SV Sandhausen seiner Linie treu. Seit Jahren hält man die Augen insbesondere in der 3. Liga und den Regionalligen offen und konnte so manchen guten Griff machen. Mit Ali Ibrahimaj und Marcel Seegert bedient sich Kocak gleich zweimal bei seinem Ex-Verein Waldhof Mannheim. Aus der aufgelösten Zweitvertretung von RasenBallsport Leipzig kommt Rechtsverteidiger Ken Gibson ins Hardtwaldstadion. Mit Robert Herrmann konnte man sich zudem jemanden sichern, der die letzten Jahre bei Wolfsburg II in der Regionalliga Nord auf sich aufmerksam machen konnte - 14 Vorlagen in der letzten Saison. Leider hat sich Herrmann den Mittelfuß gebrochen, so dass er erst in ein paar Wochen auf den Platz zurückkehren kann. Noch länger wird es bei Mirco Born dauern. Der ehemalige Meppener hat sich das Kreuzband gerissen und wird vermutlich erst nach der Winterpause zurückkehren. Marcel Schuhen kommt von der Ostseeküste und wird den Ersatztorwart hinter Marcel Knaller geben. Bei Nejmeddin Daghfous ging wie bei nahezu allen Würzburgern in der Rückrunde nicht mehr viel, aber als flexibler Außenspieler soll er zusammen mit Leihspieler Eroll Zejnullahu (Union Berlin) die Lücke, die Pledl im Offensivspiel hinterlässt, schließen.

Prognose: Sandhausen agiert auf dem Transfermarkt wieder sehr überlegt. Die langwierigen Verletzungen von Born und Herrmann sind ärgerlich, aber verkraftbar. Der Abgang von Pledl tut weh, aber Daghfous sollte im funktierenden Kollektiv wieder besser zurechtkommen und an seine Vorrundenform anknüpfen können. Zejnullahu dürfte die Luftveränderung auch gut tun und sein Spiel effektiver werden. Die Vertragsverlängerung von Wooten ist ein kleiner Coup und mit Höler und Sukuta-Pasu ist man vorne gut aufgestellt. Dies gilt auch für die Defensive. Es winkt die beste Platzierung der Vereinsgeschichte. Platz 8.
 
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Aronofsky

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Den Zrelak Transfer sehe ich komplett anders wie du und auch die Prognose ist mir zu sehr auf nur diesen einen Spieler ausgelegt, der im übrigen erst im nächsten Jahr richtig zum Zuge kommen soll und diese Hinserie nur von der Bank kommen soll.
Aktuell bekommst du keine Stürmer die dir 10 Tore garantieren für weniger als 1 Mio. Er mag zwar zwei schwere Verletzungen gehabt haben ist aber noch jung und kostet kaum Gehalt. Genau diese Transfers gehen in die richtige Richtung. Selbst wenn er nicht einschlägt kannst ihn 2 Jahre später immer noch ohne Verlust weiterverkaufen weil der Mark komplett versaut ist. Da man gleichzeitig Kutschke für 1.5 Mio abgeben konnte der noch dazu das 3-fache Gehalt frisst passt dieser Transfer sehr gut.
Eine Prognose über die Saisonentwicklung macht beim Club übrigens eh erst wirklich Sinn wenn der Transfermarkt geschlossen ist. Aktuell stehen noch dicke Fragezeichen hinter Leibold, Möhwald und Teuchert. Wenn 2 von denen gehen siehts wieder ganz anders aus. Den Spieler Löwen sollte man sich übrigens vormerken, der wird der nächste sein der sicher in 2 Jahren 1. Liga spielt.
 

John Lennon

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@Aronofsky

Erstmal Danke fürs Feedback und deine Einschätzung. Sowas ist natürlich immer gerne gesehen und so sind natürlich z.B. auch @theGegen und @plissken eingeladen, was zu meinem Machwerk über die Fortuna zu schreiben.

Du bist sicherlich näher dran und ich nur Beobachter aus der Ferne, aber deine Worte zu Zrelak machen mich eher noch skeptischer. Dass er anscheinend sogar erstmal nur als Einwechseloption eingeplant ist und erst nach der Winterpause richtig durchstarten soll, finde ich bei dem Preis schon überraschend und nicht ganz nachvollziehbar. Wenn ihr eine etablierte erste Option im Sturm hättet, wäre das vielleicht was Anderes und man könnte die Zeit einfacher überbrücken, aber das ist ja nicht so wirklich der Fall.

Auch deine Einschätzung bezüglich der Weiterverkaufsmöglichkeit, falls Zrelak flopen sollte, finde ich sehr optimistisch. Wenn der zwei Jahre durchhängt, dann möchte ich den Verein erstmal sehen, der dir für einen 25jährigen aus der zweiten Bundesliga eine Million auf den Tisch legt.

An eurer Stelle hätte ich mich jedenfalls anderweitig umgesehen und notfalls gewartet, ob jetzt, wo die Vorbereitung in der ersten Liga erst richtig beginnt und die ersten Spieler aussortiert werden, noch was interessantes auf den Markt kommt. Gerne auch erstmal per Leihe.

Was deinen letzten Absatz angeht, hast du natürlich Recht. Im Prinzip gilt das ja für jeden Zweitligisten, dass kurzfristig noch Abgänge drohen könnten. Wenn z.B. für Bebou noch ein ordentliches Angebot kommt, dann wird sich Düsseldorf das auch dreimal überlegen müssen, ob man das ablehnt. Genauso wird sich auch auf der Seite der Neuzugänge noch Einiges tun, so dass ich die Mannschaften nur nach dem Ist-Zustand beurteilen kann. Daher ja auch die vielen Fehleinschätzungen, was die Platzierungen angeht. :saint:
 

Analyst

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Der Club hat alle Vorbereitungsspiele gewonnen, u. a. gegen Inter Mailand und Gladbach. Beide Mannschaften spielten weitgehend in Bestbesetzung. Nürnberg war beiden Gegnern wohl auch spielerisch überlegen.

Ich bin Club - Fan, aber denke trotzdem, dass ich objektiv an einer Bewertung der Leistungsstärke rangehe. Für mich ist der FCN mittlerweile Top Favorit auf den Aufstieg, sogar noch vor Ingolstadt.

Es wurde mit Bredlow, einer der notenbesten Torhüter der dritten Liga geholt. Egal ob Bredlow oder Kirschbaum spielt. Der Leistungsabfall zu Schäfer ist gering.

Bulthuis ist weg, Ewerthon da. Deutliche Verbesserung! Ewerton, Margreitter eines der Top - Innenverteidigerduos in der zweiten Liga. Hovland ist auch weg. Das er nicht an Bulthuis vorbeikam, sagt viel über seine (fehlende) Qualität. Petrak scheint sich plötzlich auch mit der Innenverteidigerposition anfreunden zu können. Von den Voraussetzungen her, wäre der zweikampfstarke, schnelle und großgewachsene Petrak auf der Innenverteidigerposition eh gut aufgehoben.

Leibold nach Verletzung gefühlter Neuzugang. Deutliche Verbesserung gegen Sepsi und zumindest ähnlich stark wie Djakpa. Sollte Leibold fit bleiben, spielt er in seiner Karriere wahrscheinlich noch über 100 Erstligaspiele in einer der Top Ligen Europas.

Brecko spielte letztes Jahr tlw. wie ein Rentner. Jetzt wird er auch verrentet. Glaube nicht, dass er dieses Jahr spielt. Valentini oder ein anderer aus dem Kader werden Brecko verdrängen.

Erras war vor seiner Kreuzbandverletzung bockstark. Hat die ganze letzte Saison aussetzen müssen. Sollte, der zurückkkommen und ähnlich stark spielen wie vorletzte Saison, nachdem er aus der U21 hochgezogen wurde, dann will den in ein paar Monaten die halbe erste Bundesliga. Er hatte aber wohl nicht nur einen Kreuzbandriss, sondern es war im Knie wohl so ziemlich alles kaputt, was zu finden war. "Aber, schaun mer mal" würde der Kaiser sagen. Eras wirkt total geerdet. An der Einstellung dürfte die zukünftige Karriere nicht scheitern können.

Viele Spieler wurden im Laufe der letzten Saison aus der U21 hochgezogen. Die sind tlw. erst diese Saison als Verstärkung zu sehen. Sabiri ist ne absolute Granate. Wenn der im Kopf klar bleibt, spielt der garantiert bald eine prägende Rolle eine Liga höher. Scheint kopfmäßig aber nicht ganz so klar zu sein wie ein Erras.

Kerk ist verletzungsanfällig. So wird es auch bleiben. Aber auch er ist nicht nur Rückkehrer/Neuzugang, sondern auch Verstärkung.

Kempe wurde zu einem guten Preis nach Darmstadt rücktransferiert. Keine große Schwächung angesichts der neuen Konkurrenz im Mittelfeld.

Kammerbauer, Löwen und Mühl kamen im Laufe der letzten Saison von der U21 hoch. Alle drei jung und noch im-besser-werden.

Die Ausleihspieler Parker (ständig verletzt) und Matavz (schwach) sind weg und dürften nicht vermisst werden.

Zrelak und Jäger kenne ich nicht aus eigenem Anschauen. Wäre Zrelak nicht in der letzten Saison so soviel verletzt gewesen, dann hätte der Club den wohl nicht so billig bekommen. Jung und einigermaßen treffsicher, gibt es in der heutigen Zeit doch nicht mehr unter 1Mio. Ablöse.

Hufnagel kann was am Ball. War letzte Saison ständig verletzt. Gefühlter Neuzugang. Kaderspieler oder noch mehr.

Ishak ist in der letzten Winterpause gekommen. Hat bisher nichts gezeigt. Da erwarte ich nicht unbedingt mehr.

Teuchert absoluter Knipser und Juwel. Schnell, trickreich, aber auch zu "fett" für einen Fußballprofi und mit Konditionsmängeln. Da erwarte ich gar nicht so viel wie ein Großteil, der euphorisierten Clubfans. Er erscheint mir zu wenig fokussiert. Aber auch Teuchert kann eine prägendere Rolle als letzte Saison spielen, da er 2016/17 oft verletzt bzw. nicht fit war.

Mein Fazit:
Wird kein Spieler mehr abgegeben, spielt der Club in dreizehn Monaten eine Liga höher. Freu mich auf die Kritik, die zu meinen optimistischen Prognosen sicher kommen wird. Bin aber überzeugt, dass die fränkische Legende lebt;) und vitaler ist als noch vor einigen Monaten.
 

John Lennon

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Teil 4 - Ständig auf Koks ab in den Süden und danach ins Freudenhaus
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VfL Bochum 1848

Die Nachricht von der Entlassung von Gertjan Verbeek schlug ein wie eine Bombe. Dass der Holländer nicht einfach ist, zeigte er zwar direkt wieder am ersten Trainingstag, als er eigenmächtig das Training vorverlegte und die angereisten Fans somit nur noch sehen konnten, wie die Spieler wieder in die Kabine verschwanden, aber nach einem Anpfif vom Vorstand wurde es deutlich ruhiger an der Castroper Straße. Im Trainingslager knallte es aber abermals, da Verbeek nach einem Streit mit einem Journalisten einen Presseboykott initiieren wollte. Das war den Verantwortlichen doch zuviel und so wurde Verbeek nach der Rückkehr nach Bochum von seinem Amt enthoben und mit Ismail Atalan direkt sein Nachfolger präsentiert. Zu einem schlechteren Zeitpunkt hätte es den Trainerwechsel jedenfalls nicht geben können. Atalan bleiben keine drei Wochen, um die Mannschaft auf seine Spielidee einzustimmen. Das Saisonziel bleibt trotz des Theaters klar. Man will in dieser Saison um den Aufstieg mitspielen und nach acht Jahren endlich raus aus der zweiten Liga. Dafür muss man aber endlich konstanter auftreten und insbesondere auswärts besser auftreten.

Das Unternehmen Aufstieg geht man ohne die beiden Leihspieler Pawel Dawidowicz und Nils Quaschner an. Dawidowicz war häufig verletzt und kehrt nach Portugal zurück. Quaschner treibt sein Unwesen in Zukunft auf der Alm. Dominic Wydra, der nach Aue geht, kam in Bochum nie wirklich an und wird nicht wirklich vermisst werden. Das wars auch schon auf der Seite der Abgänge. Ob da noch welche hinzukommen, wird sich zeigen. Spieler wie Alexander Merkel, die unter Verbeek höchstwahrscheinlich weiterhin keine große Rolle gespielt hätten, könnten unter dem neuen Trainer eine größere Rolle übernehmen.

Auf der Seite der Neuzugänge gilt das Motto Qualität vor Quantität - Stand jetzt wurden lediglich vier Spieler verpflichtet und wenn es zu keinen schwereren Verletzungen kommen sollte, wird das auch höchstwahrscheinlich so bleiben. Da mit Nico Rieble und Timo Perthel zwei Linksverteidiger noch eine Weile verletzt ausfallen, hat man auf der Position reagiert und Danilo Soares aus Hoffenheim geholt. Soares war selbst lange Zeit verletzt, war aber im letzten Halbjahr beschwerdefrei. Dies langte jedoch nicht, um sich bei Hoffenheim Spielzeit zu erkämpfen, so dass der Brasilianer praktisch ohne Spielpraxis in die Startelf rücken wird. Der Auftritt in Wattenscheid macht aber Mut und wenn er fit bleibt, dann ist man auf der Position überdurchschnittlich besetzt. Dies dürfte nun auch für den Sturm gelten. Dimitrios Diamantakos und Lukas Hinterseer wissen, wo die Bude steht und sollten die lahmende Offensive verstärken. Mit Robbie Kruse, der sein Abenteuer China schon nach wenigen Spielen wieder beendete, da es zu Unregelmäßigkeiten bei Bezahlung und anderer Versprechen kam, hat man zudem den gesuchten Spieler für die offensive Außenbahn gefunden.

Prognose: Bin echt gespannt, wie der Saisonstart laufen wird. Dass Atalan erst so spät wirklich Einfluss nehmen konnte, ist suboptimal, aber es ist kein Geheimnis, dass es auch zwischen Mannschaft und Verbeek öfter krachte. Insofern hat Atalan Gespür bewiesen, als er Felix Bastians zum neuen Kapitän ernannte. Bastians ist absoluter Führungsspieler, wurde aber von Verbeek in der letzten Saison, ohne wirkliche Gründe zu nennen, degradiert. Kann mir vorstellen, dass die Mannschaft gerade zu Beginn befreiter aufspielt. Atalan wird dann aber vor der Herausforderung stehen, den üblichen Schlendrian (auch bekannt als Bochumer Herbstdepression) zu vertreiben. Gelingt dies, spielt man bis zum Ende um die vorderen Plätze mit. Für den ganz großen Wurf reicht es aber trotzdem nicht. Platz 6.


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SpVgg Greuther Fürth

Nach einem 2:0 Auswärtssieg in Heidenheim am 26. Spieltag ging die Spielvereinigung Greuther Fürth in den verfrühten Sommerurlaub. In den letzten acht Saisonspielen holte man lediglich sechs Punkte. Trotz dieser Schwächeperiode belegte Fürth unter Janos Radoki, welcher Stefan Ruthenbeck nach dem 13. Spieltag ablöste, einen respektablen 8. Platz.

Mit Marcel Franke (für 3 Millionen nach Norwich), Robert Zulj (Hoffenheim), Nico Gießelmann (Düsseldorf) und Andreas Hofmann (KSC) haben gleich vier Stammspieler den Verein verlassen. Ebenfalls nicht mehr Teil der Spielvereinigung ist Sebastian Freis, der momentan noch keinen neuen Verein gefunden hat. Damit fehlen in der kommenden Saison fünf Spieler, die das Spiel der Fürther in der Vergangenheit entscheidend beeinflusst haben.

Mit Serdar Dursun bleibt der beste Torschütze der vergangenen Saison jedoch erhalten. Ihm zur Seite stehen gleich vier neue Offensivkräfte. Nach zwei Jahren auf der Insel kehrt Philipp Hofmann zurück auf den Kontinent. Der 195 cm große Mittelstürmer kam in Brentford in der letzten Saison nicht mehr regelmäßig zum Einsatz und laboriert momentan an einer Innenbandverletzung, wird aber in Kürze den Trainingsbetrieb aufnehmen. Verletzungsgeplagt verlief auch das Jahr von Manuel Torres, der aufgrund einer Oberschenkelverletzung nur auf zehn Einsätze kam. Besser lief es bei Nik Omladic. Mit neun Scorerpunkte war die abgelaufene Saison die mit Abstand produktivste. Fürth wird hoffen, dass das nicht nur eine einmalige Sache war und er nach seinem Wechsel an seine letzten Monate in Braunschweig anknüpfen kann. Nach einem halben Jahr in Würzburg zieht es den jungen offensiven Mittelfeldspieler Sebastian Ernst an den Sportpark Rondorf. Im Fürther Umfeld dürfte ihm die Umstellung auf die zweite Liga deutlich leichter fallen als bei abstürzenden Würzburgern. Den vakanten Linksverteidigerposten wird der ehemalige 6oer Maximilian Wittek übernehmen. Mit dem Schweden Richard Magyar und dem heute verpflichteten Leihspieler Mario Maloca wurden zwei neue Kandidaten für die Position neben Kapitän Caliguiri in der Innenverteidigung verpflichtet.

Prognose: Das schwache Ende der Saison trübt die Bilanz von Radoki etwas, aber sie ist mit 31 Punkten in 21 Spielen dennoch sehr gut. Die Lücken, die durch die Abgänge entstanden sind, hat man gut geschlossen. Nach den Plätzen 9 und 8 geht es wieder einen weiter nach vorne. Platz 7.


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FC St. Pauli

Ein ungeschriebenes Fußballgesetz lautet: Wenn du als ambitionierter Verein, der oben mitspielen wollte, zur Winterpause mit kümmerlichen elf Punkten auf dem letzten Tabellenplatz stehst, dann musst du den Trainer wechseln, um die Saison mit dem Klassenerhalt wenigstens halbwegs retten zu können. Zum Glück hat man am Millerntor kein Exemplar des Buches "101 Fußballweisheiten" gefunden. Man hielt an Ewald Lienen fest und legte eine fulminante Rückrunde hin, die den Verein am letzten Spieltag gar auf den 7. Platz führen sollte. Zur neuen Saison übergibt Lienen das Zepter auf der Bank an Olaf Janßen, der zuvor als Co-Trainer dem Trainerteam angehörte. Lienen bleibt dem Verein als Sportdirektor erhalten.

Nur wenige Spieler haben den Verein verlassen. Leihspieler Lennart Thy kehrte zunächst nach Bremen zurück und versucht sein Glück in dieser Saison in den Niederlanden. Kapitän Sören Gonther schnürrt ab sofort für Dynamo Dresden die Fußballschuhe, konnte verletzungsbedingt aber nicht mehr so häufig mitwirken, wie man es sich gewünscht hätte. Dass die starke Rückrunde mit einer längeren Phase der Gesundheit zusammenfiel, ist aber kein Zufall. Mit Gonther geht ein sehr guter Abwehrspieler, der zudem als Führungsfigur fehlen wird.

Auch die Seite der Neuzugänge ist übersichtlich. Leihspieler Cenk Sahin wurde festverpflichtet und wird weiter über die rechte Seite wirbeln. Dahinter könnte Luca Zander, der vom SV Werder Bremen ausgeliehen wurde, die Rechtsverteidigerposition übernehmen. Clemens Schoppenhauer konnte bei Würzburg überzeugen und ist aussichtsreicher Kandidat neben Lasse Sobiech die Innenverteidigung zu bilden. Vorne hat man mit Ex-Herthaner Sami Allagui nachgelegt. Allagui kann neben Bouhaddouz, einem der besten Stürmer der gesamten Liga, als auch auf Außen spielen.

Prognose: Die Mannschaft blieb weitestgehend zusammen und wurde gut ergänzt. Olaf Janßen kennt die Mannschaft. Schon bei seiner Verpflichtung wurden Überlegungen geäußert, dass man hier den möglichen Lienennachfolger, falls man sich doch bei anhaltenden Mißerfolg trennen müsse, schon in den eigenen Reihen habe. Durch den Klassenerhalt konnte der Übergang nun geordnet vonstattengehen. Ganz großer Aufstiegskandidat, wenn man auch am Millerntor wieder eine Macht wird. Am Ende reicht es für Platz 3 und den Relegationsplatz.
 
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theGegen

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Randbelgien
@John Lennon: Eine Berichtigung noch zur Fortuna: Neuhaus heißt der Ex-Sechz'ger und jetzt von Gladbach geliehene Spieler und nicht Neudecker.

Deine Prognose bezog sich auf Neu-Verpflichtungen und Abgänge, doch das Wichtigste wird sein, wie sich die Spieler machen, die schon letzte Saison da waren.
In der Abwehr ist man dünner aufgestellt (kein Akpoguma und Fußballgott Madlung mehr), stattdessen wird Kaan Ayhan vom Mittelfeld in die Abwehr rücken.
Mit Ilhas Bebou hat die Fortuna einen überdurchschnittlichen Zweitliga-Spieler, doch bei ihm besteht bis Transferschluss noch die Gefahr, dass er in die 1. Liga wechselt. Deswegen hat man im Sturm schonmal vorgesorgt und würde je nach Erlös selbst noch nachlegen können.
Im Mittelfeld hängt einiges davon ab, ob die alten Kämpen Fink und Bodzek einigermaßen verletzungs (und rote Karten) - frei durch die Saison kommen.
Die Fortuna wird wohl weniger über das Spielerische kommen, dazu fehlt ein richtiger Spielmacher im Kader. Wahrscheinlich eher über Wucht und Power.
 

John Lennon

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Teil 5 - ein Jubiläum, ein Absturz und ein Aufstiegsaspirant
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1. FC Heidenheim

Denkt man an den 1. FC Heidenheim, dann denkt man zwangsläufig an zwei prägende Personen - Mittelfeldspieler Mark Schnatterer (seit 2008 in Heidenheim) und Trainer Frank Schmidt. Dieser wird in wenigen Wochen ein Jubiläum feiern, das im modernen Fußball nicht allzuhäufig vorkommt. Am 17.09.2017 sitzt er genau seit zehn Jahre auf der Bank der Heidenheimer. In dieser Zeit führte er den Verein aus der Oberliga Baden Würtemberg in die zweite Liga, schaffte dort dreimal den souveränen Klassenerhalt und etablierte Heidenheim im gesicherten Mittelfeld der Liga. In der abgelaufenen Saison sah es zwischenzeitlich sogar so aus, als könne man ein gehöriges Wort um den Aufstieg mitreden. Nach der Hinrunde lag man nur drei Punkte hinter den späteren Aufsteigern aus Stuttgart und Hannover auf Platz 4. Das Thema hat sich dann aber schnell erledigt und mit 17 Punkten spielte man eine unterdurchschnittliche Rückrunde. Dennoch reichte es mit Platz 6 zur besten Platzierung in der Vereinsgeschichte.

Kontinuität ist auch das Motto der Heidenheimer Kaderpolitik. Neben der drei Leihspielern Hauke Wahl, Leon Jankowski und Tim Kleindienst verlässt lediglich Ergänzungsspieler Martin Rasner den Verein. Da Kevin Kraus nach seinem Kreuzbandriss wieder zur Verfügung steht, kann man den Abgang von Wahl kompensieren. Jankowski war dritter Torwart und hinterlässt keine Lücke. Anders könnte es bei Tim Kleindienst aussehen. Mit sieben Saisontreffern war er der zweiterfolgreichster Schütze der abgelaufenen Saison. Nur Schnatterer war gefährlicher.

Die Lücke, die der Abgang von Tim Kleindienst hinterlassen hat, soll durch die beiden Neuzugänge Nikola Dovedan und Robert Glatzel geschlossen werden. Dovedan kommt aus der österreichischen Bundesliga, in der er in der vergangene Saison 10 Tore erzielen konnte. Zudem legte er den Ball achtmal für seine Mannschaftskollegen auf. Glatzel feierte in Kaiserslautern seinen Durchbruch und ist mit seinen 1,93 m gut zwanzig Zentimeter größer als Dovedan, der auch auf den Außenpositionen zum Einsatz kommen kann, und somit ein klassischer Mittelstürmer. Auf dieser Position wird er mit John Verhoek um den Startplatz kämpfen. Außenspieler Maximilian Thiel blieb der Durchbruch bei Union Berlin auch aufgrund von Verletzungen verwehrt und so startet der 24jährige in Heidenheim einen Neuanfang. Kolja Pusch war ein fester Bestandteil der Regensburger Aufstiegsmannschaft und wird ab sofort im offensiven Mittelfeld der Schmidtelf zum Einsatz kommen. Mit Marlon Busch (Werder Bremen) hat man zudem eine Alternative für die Rechtsverteidigerposition gesichert.

Prognose: Kontinuierliches Arbeiten zahlt sich auch in dieser Saison wieder aus. Heidenheim wird auch im vierten Zweitligajahr nie in ernste Abstiegssorgen geraten und ein weiteres Jahr in der oberen Tabellenhälfte verbringen. Für einen Angriff ganz oben fehlt aber die Konstanz. Platz 9.


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Dynamo Dresden

Dynamo stand in der letzten Saison nie schlechter als Platz 11 und war seit dem 21. Spieltag mit dem 5. Platz geradezu verwachsen. Damit gelang dem Aufsteiger die beste Platzierung seit dem Bundesligaabstieg im Jahre 1995. Dies verdankte man insbesondere der sehr guten Auswärtsbilanz. Nur der VfB Stuttgart konnte mehr Punkte in der Fremde holen.

Die letzte Saison zu wiederholen wird sehr schwer - ja, quasi unmöglich, da Trainer Uwe Neuhaus gleich mehrere Leistungsträger verloren hat. Der Wechsel von Marvin Stefaniak zum VfL Wolfsburg stand schon früh fest. Leihspieler Stefan Kutschke konnte man nach seiner überragenden 16-Tore-Saison nicht halten und bei Akaki Gogia wurde die Kaufoption zwar gezogen, aber der in Georgien geborene Mittelfeldspieler wurde umgehend an Union Berlin mit einem vergleichsweise kleinem Gewinn von 250.000 € weiterverkauft. Die drei Offensivspieler waren in der abgelaufenen Saison mit 27 Tore für mehr als die Hälfte aller Dresdener Tore verantwortlich. Dagegen sind die Abgänge der Defensivspieler Modica und Teixeira verkraftbarer.

Dies liegt u.a. daran, dass man mit Sören Gonther einen sehr guten Innenverteidiger verpflichten konnte. Hier könnte jedoch die Verletzungsanfälligkeit den Dresdenern einen Strich durch die Rechnung machen. Noch im Aufbautraining nach seinem Bänderriss im Sprunggelenk befindet sich Florian Ballas, so dass Jannik Müller zunächst neben Gonther auflaufen sollte. Fürs zentrale Mittelfeld hat man Rico Benatelli, Sohn der Bochumer Legende Frank Benatelli, verpflichtet. In Punkto Kreativität und Torgefahr wird er Gokia nicht vollends ersetzen können. Ob das auf die beiden Neuzugänge Patrick Möschl und Sascha Horvath, die beide aus der österreichischen Bundesliga in die Elbstadt wechseln, zutrifft, darf bezweifelt werden. Der nur 1,65 m große offensive Mittelfeldspieler Horvarth bringt es bei über sechzig Spielen in der österreichischen Liga auf nur 12 Scorerpunkte. Bei Außenspieler Möschl sieht die Bilanz nur geringfügig besser aus. Beide werden liefern müssen. Dies gilt auch für Mittelstürmer Lucas Röser, der mit 14 Treffern in der 3. Liga bei Sonnenhof Großaspach überzeugen konnte. In Dresden wird er zusammen mit Pascal Testroet dafür sorgen müssen, dass man Kutschke nicht zu sehr vermisst.

Prognose: Eine Wiederholung der letzten Saison ist illusorisch. Die Mannschaft hat sich im Vergleich zum Vorjahr klar verschlechtert. Man kann nur hoffen, dass die Vereinsverantwortlichen sich der Situation bewusst sind und diese auch annehmen. Für Dresden geht es nur darum, die Klasse zu halten und sich weiter in der zweiten Liga zu etablieren. Neuhaus ist der Garant dafür, dass das klappt. Bleibt man ruhig und vertraut ihm auch in schwierigen Phasen, wird dies gelingen. Platz 14.


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1. FC Union Berlin

Zum Saisonende ging Union Berlin ein wenig die Luft aus und man verlor nach Niederlagen gegen die direkten Konkurrent Hannover, Stuttgart und Braunschweig den Anschluss an die Aufstiegsränge. Dennoch kann man bei den Eisernen mit der ersten Saison unter Jens Keller mehr als zufrieden sein. Mit Platz 4 erreichte man die beste Platzierung der Vereinsgeschichte - gefühlt schreibe ich das jetzt etwa beim fünften Verein. Dass man durchaus Ambitionen hat, in naher Zukunft Bundesligafußball in der Alten Försterei zu spielen, zeigen neben den Investitionen in Beine auch die Umbaupläne für das Stadion. Um auf die erforderte Anzahl an Sitzplätzen zu kommen, soll die Kapazität bis zum Jahre 2020 auf insgesamt 37.000 Plätze erhöht werden. Dabei ist geplant, den Charakter des Stadions mit einem überdurchschnittlichen Anteil an Stehplätzen zu erhalten.

Mit Roberto Puncec hat nur ein Stammspieler den Verein verlassen. Die anderen Abgänge sind unter der Kategorie Ergänzungsspieler/Bankdrücker einzuordnen. Nikci, Thiel und Korte haben den Durchbruch nie wirklich geschafft. Pogatetz kam auf keine 500 Minuten Einsatzzeit und Benjamin Kessel kam nach seinem Fußbruch nicht mehr an Christopher Trimmel vorbei. Emotional ist sicherlich der Abschied von Benjamin Köhler, der sich nach seiner Krebserkrankung zurückkämpfte, aber mit 36 Jahren und der langen Pause reicht es einfach nicht mehr für den Profifußball.

Für die Innenverteidigung hat man zwei neue Spieler geholt. Marc Torrejon (Freiburg) und Christoph Schösswendter (Rapid Wien) konkurrieren um den Platz neben Toni Leistner. Hier dürfte Torrejon zunächst die Nase vorn haben. Linksverteidiger Peter Kurzweg ist ein weiterer ehemaliger Würzburger, der nach dem Abstieg in der zweiten Liga bleibt. Olympiasibermedaillengewinner Grischa Prömel und Marcel Hartel, der in Köln erste Erfahrungen im Profigeschäft machen konnte, rechnen sich Chancen im Mittelfeld aus. Hier ist Topeinkauf Akaki Gogia gesetzt. Neben Sebastian Polter, Damir Kreilach, Philipp Hosiner und Steven Skrzybski hat man damit einen weiteren extrem torgefährlichen Mann hinzugewinnen können.

Prognose: Die letzte Saison war gut, diese wird noch besser. Mit Gogia hat man den Jackpot geknackt und die Offensive weiter verstärkt. Auch die Defensive wurde verbessert und sollte weniger als 39 Tore hinnehmen müssen. Union Berlin geht direkt hoch. Platz 2.
 
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Vega

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Ich möchte lösen: Dresden auf 14, Union auf 2, Braunschweig auf 4, Darmstadt auf 5 und Ingolstadt auf 1:belehr:
 

John Lennon

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Ich möchte lösen: Dresden auf 14, Union auf 2, Braunschweig auf 4, Darmstadt auf 5 und Ingolstadt auf 1:belehr:

Nicht schlecht, aber doch ganz knapp an der perfekten Lösung vorbei. Wobei ich mir jetzt natürlich überlegen werde, ob ich Ingolstadt nicht auf 14 setze, allein wegen des Überraschungsmomentes. :clown:
 

Vega

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Nicht schlecht, aber doch ganz knapp an der perfekten Lösung vorbei. Wobei ich mir jetzt natürlich überlegen werde, ob ich Ingolstadt nicht auf 14 setze, allein wegen des Überraschungsmomentes. :clown:

Ok dann Union auf 1 und Ingolstadt auf 2. Oder Braunschweig/Darmstadt tauschen :D
 

John Lennon

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Teil 6 - zweimal knapp daneben und ein Aufstieg
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Eintracht Braunschweig


Auch in Braunschweig wird in dieser Saison vermutlich Zehnjähriges gefeiert. Torsten Lieberknecht ist seit dem 12. Mai 2008 Trainer der Braunschweiger. Er führte den Verein von der 3. Liga bis in die Bundesliga und blieb auch nach dem direkten Wiederabstieg unantastbar. Beinahe wäre Lieberknecht in der vergangenen Saison abermals das Künststück Budnesligasufstieg geglückt. Nach der Herbstmeisterschaft blieb man konstant bei der Musik dabei und konnte sich den Relegationsplatz - auch durch ein paar Treffer in den letzten Spielminuten - sichern. In den Duellen gegen Wolfsburg war das Glück dann aber aufgebraucht, so dass man in eine weitere Saison in der zweiten Liga geht. Lieberknecht wird bestrebt sein, dem Relegationsfluch (Zweitligisten, die den Aufstieg so verpassten, taten sich in der Vergangenheit meist im Folgejahr sehr schwer und gerieten teilweise in Abstiegsgefahr) die Stirn zu bieten und mit Braunschweig wieder um den Aufstieg zu spielen.

Nur ein Abgang kam in der abgelaufenen Saison häufiger als in jedem zweiten Spiel zum Einsatz - Nik Omladic. Dieser war mit sieben Vorlagen zudem bester Vorbereiter der Eintracht. Marcel Correia und Phil Ofosu-Ayeh konnte durch Verletzungen nicht so häufig wie gewünscht mitwirken. Adam Matuschyk zieht es nach einem frustierenden Jahr mit nahezu keiner Einsatzzeit nach Polen.

Auf der Seite der Neuzugänge sticht Steve Breitkreuz heraus. Dass ich viel von ihm halte, habe ich ja schon in meinen Ausführungen zu Erzgebirge Aue offenbart. Ein sehr guter Griff für die Innenverteidigung. Ebenfalls aus Aue kommt Louis Samson, bei dem der endgültige Durchbruch in Liga 2 unmittelbar bevorstehen könnte. Mit Innenverteidiger Steffen Nkansah und Rechtverteidiger Robin Becker hat man zwei Jungspunde aus den Zweitvertretungen von Gladbach bzw. Leverkusen verpflichtet. Beide werden es aber schwer haben, an den alten Hasen in der Braunschweiger Abwehr vorbeizukommen. Neuzugänge für die Offensive sucht man bei den Braunschweigern bisher vergebens. Hier vertraut man vollends auf Domi Kumbela&Co.

Prognose: Der Absturz bleibt Braunschweig erspart. Die Abwehr hat man gut verstärkt, aber für den Aufstieg fehlt es etwas an Power in den vorderen Regionen. Darauf zu setzen, dass Domi Kumbela nochmal eine Saison mit 13 Toren hinlegt, erweist sich als Fehler. Das Theater um Abwehrspieler Decarli, der vor kurzem suspendiert wurde (Grund sind wohl Wechselabsichten), bringt zu Saisonbeginn Unruhe. Es reicht schlußendlich für Platz 5.


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SV Darmstadt 98

"Du musst kämpfen. Es ist noch nicht zu spät!" Wenn Johnny Heimes sehen könnte, wie sich die Mannschaft von Darmstadt in der letzten Saison trotz aussichtsloser Lage weiter reinhängt und sich gegen das Unvermeidliche - den Abstieg - stemmt, wäre er sicherlich stolz. Obwohl sich früh abzeichnete, dass es kein zweites Wunder geben würde, gab sich Darmstadt 98 nie auf und konnte in der Rückrunde unter Torsten Frings, der kurz nach Weihnachten neuer Trainer bei 98 wurde, für einige Ausrufezeichen sorgen. Man konnte Dortmund schlagen, man hat gegen Schalke gewonnen...Abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz und trotzdem kann man sich erhobenen Hauptes von der ganz großen Bühne verabschiedet. Die couragierten Auftritte sicherten Torsten Frings den Verbleib auf der Trainerbank.

Ein Absteiger muss naturgemäß einige Abgänge hinnehmen und sich neu aufstellen. Mit Michael Esser verlässt der letztjährige Stammtorwart das Böllenfalltor, das in der letzten Saison zu Ehren von Johnny Heimes dessen Namen trug. Da Daniel Heuer-Fernandes bleibt, ist man im Tor aber weiterhin exzellent aufgestellt. Schwer wiegen dagegen die Abgänge von Flügelflitzer Marcel Heller und Mittelfeldspieler Jerome Gondorf. Heller bricht ab sofort in Augsburg die Geschwindigkeitsrekorde, Gondorf hat Stammplatzambitionen in Bremen. Mario Vrancic versucht sein Glück bei Norwich City, während Dominic Stroh-Engel, der in der Bundesliga keine große Rolle mehr spielte, in die dritte Liga nach Karlsruhe wechselte. Mit Ablauf ihrer Leihgeschäfte verließen Felix Platte (ihn hätte man gerne gehalten), Sven Schipplock, Sidney Sam, Antonio Colak und Leon Guwara den Verein.

Hamit Altintop bleibt dagegen nach seiner Vertragsverlängerung ein weiteres Jahr bei Darmstadt 98. Dort trifft er mit Neuzugang Kevin Großkreutz, der nach seinem Rauswurf beim VfB Stuttgart kurz mit seinem Karriereende liebäugelte, auf einen Weltmeister. Die anderen Neuen haben nicht so illustere Namen. Rechtsverteidiger Tobias Kempe kehrt nach einem Jahr in Nürnberg und könnte auch auf der offensiven Außenbahn eine Option werden. Marvin Mehlem und Romuald Lacazette kommen von den Absteigern Karlsruhe bzw. 1860 ans Bölle. Florian Stritzel (ebenfalls Karlsruhe) und der Schweizer Joël Mall sind die Alternativen, falls sich Heuer-Fernandes verletzen sollte. Den zentralen Mittelfeldspieler Julian von Haacke kennt Torsten Frings noch aus der Zeit, als dieser Trainer der Bremer Amateure war. Ebenfalls im Zentrum zuhause ist Yannik Stark, der zuletzt beim FSV Frankfurt unter Vertrag stand. Mit 19 Treffern in der australischen A-League im Gepäck kommt Mittelstürmer James Maclaren nach Deutschland. Zusammen mit Artur Sobiech, der in der letzten Saison immerhin zu 23 Einsätzen bei Hannover 96 kam, stehen Frings nun mehrere Optionen für die Besetzung des Sturms zur Verfügung.

Prognose: Die Abwehr um Kapitän Sulu konnte gehalten werden. Heuer-Fernandes ist Esser fast ebenbürtig. Darmstadt wird somit eine der besten Defensiven der Liga stellen. Da kann die Offensive nicht mithalten. Lacazette konnte bei 60 nie wirklich überzeugen, Sobiech hatte in der letzten Saison Ladehemmungen, Boyd ist häufig verletzt und der Australier Maclaren muss erstmal beweisen, dass er auch in Europa regelmäßig treffen kann. Darmstadt wird kämpfen, kratzen und beißen, aber es reicht nicht ganz zum Aufstieg. Platz 4.


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FC Ingolstadt 04


Als nach dem 10. Spieltag Maik Walpurgis als neuer Trainer beim FCI präsentiert wurde, ergoss sich Hohn und Spott über die Schanzer. Damit habe man den Abstieg auf jeden Fall besiegelt, so die Meinung der Drittligaexperten, die Walpurgis zuvor bei Osnabrück erlebt haben. Dass es letztlich nicht zum Klassenerhalt reichte und man wie Darmstadt nach einem Jahr Bundesliga wieder runter musste, lag jedoch nicht an Walpurgis. Ganz im Gegenteil - hätte man in den zehn Spielen unter Kauczinski nur annähernd so gut gepunktet wie unter Walpurgis, dann hätte man ein entspanntes Jahr im Mittelfeld verbracht. Während man unter seinem Vorgänger nur mickrige zwei Punkte holen konnte, waren es an den 24 Spieltagen, an denen Walpurgis verantwortlich war, 30. Es ist daher keine Überraschung, dass die Verantwortlichen das Ziel Wiederaufstieg mit Walpurgis angehen wollen.

Auch Ingolstadt muss einige Spieler ersetzen. Hat dafür aber auch annähernd zwölf Millionen Euro eingenommen. Linksverteidiger Markus Suttner geht zusammen mit Mittelfeldlenker Pascal Groß zu Brighton in die englische PL. Dort treffen sie auf Elias Kachunga, der von Huddersfield nach Ablauf der Leihe fest verpflichtet wurde. Flügelspieler Mathew Leckie spielt nächste Saison Europa League mit Hertha BSC. Lukas Hinterseer stürmt ab sofort im Ruhrstadion zu Bochum und der Brasilianer Roger kehrt in seine Heimat zurück.

Mit Lescano, Abwehrchef Matip und Almog Cohen konnte man aber auch wichtige Leistungsträger halten. Dazu kommt u.a. Neuzugang Stefan Kutschke, der sich die beste Saison seiner Karriere mit einem langjährigen Vertrag in Ingolstadt versüßen lässt. Marcel Gaus wird zukünftig die linke Seite bearbeiten, während Thomas Pledl sich während seiner Leihe nach Sandhausen für die Aufgabe im offensiven Zentrum in Stellung bringen konnte. Tobias Schröck (ehemals Würzburg) hat ebenfalls gute Chancen auf den Stammplatz neben Almog Cohen. Hauke Wahl wird sich mit Tisserand einen Zweikampf um den letzten freien Platz in der Dreierkette liefern. Bregerie und Kapitän Matip sollten hier zunächst gesetzt sein. Die Lücke, die Suttner hinterlassen hat, soll Paulo Otávio, der erst kürzlich verpflichtet wurde, schließen. Hier wird es aber wohl noch ein paar Trainingseinheiten brauchen, bis der Brasilianer, der aus Linz kommt, eine ernste Alternative für die Startelf darstellt. Mit Antonio Colak hat man zudem eine weitere Offensivoption für ein Jahr ausgeliehen.

Prognose: Wenn es in dieser Saison einen Favorit gibt, dann sind es die Ingolstädter. Sie stechen zwar nicht so heraus, wie es in der letzten Saison der VfB Stuttgart getan hat, aber in allen Mannschaftsteilen ist man sehr gut und tief besetzt. Der Wiederaufstieg glückt. Platz 1.

01. Ingolstadt
02. Union Berlin
03. St. Pauli
04. Darmstadt
05. Braunschweig
06. Bochum
07. Fürth
08. Sandhausen
09. Heidenheim
10. Düsseldorf
11. Nürnberg
12. Bielefeld
13. Kaiserslautern
14. Dresden
15. Kiel
16. Aue
17. Duisburg
18. Regensburg

Auf eine schöne Saison 2017/18! :wavey:
 
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theGegen

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Zum Auftakt schon 2 (vermeintliche) Spitzenbegegnungen. Bei Bochum gegen St. Pauli und Ingolstadt gegen Union dürfen gleich 4 Teams gegeneinander ran, die berechtigte Ansprüche auf einen Aufstiegsplatz stellen dürfen.
Die Teams sind alle überdurchschnittlich gut bestückt, was den Rest der Liga angeht. Bochum eventuell mit Abstrichen, aber da ist der ungeliebte, störrische Verlaat weg, das kann Kräfte freisetzen.
Pauli und Union haben sich über Transfers verstärkt, Ingolstadt nach Abstieg noch viele Spieler halten können.
 

theGegen

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Das sind allerdings ziemlich steile Thesen.

Bochum steigt auf und Heidenheim ein Spitzenteam könnte drin sein, aber bei den anderen Prognosen müsste schon extrem viel an Zufall zusammen kommen.
 
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