50+1-Regel in Deutschland - noch sinnvoll oder nicht?


Tuco

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Ich hoffe ja immer noch auf die Einführung einer Art von Salary Cap, meinetwegen in den europäischen Spitzenligen mit jeweils 100 mio oder sonst was an Budget. Aber dann sind die Spielregeln zumindest für alle gleich.


Ist theoretisch eine nette Idee, aber leider unrealistisch. Man kann den europäischen Fußball nicht mit der NBA oder NFL vergleichen, die Teams sind unabhängige Vereine bzw. Unternehmen und keine Franchises. Gegen den Willen der reichsten Vereine lässt sich sowas da niemals durchsetzen, das müssten die freiwillig tun. Aber wieso sollten sie da zustimmen und damit ihre geliebte Vorherrschaft gefährden?
 

Wurzelsepp

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Wo soll dann all das Geld hin, wenn ein Club "nur" noch 100 Mio an Gehalt auszahlen darf? Die sowieso schon stinkreichen Besitzer der PL-Clubs würden sich doch die Hände reiben, wenn sie durch einen Salary-Cap noch viel stinkreicher würden... oder die Transfersummen respektive Handgelder steigen noch viel weiter.

Es ist einfach extrem viel Geld im Fussball, das wird irgendwie ausgegeben, und da ist es mir persönlich lieber, wenn die Akteure (Fussballer) das Geld kriegen, als wenn es Besitzer oder sonstwer ist.
 

Tuco

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Wo soll dann all das Geld hin, wenn ein Club "nur" noch 100 Mio an Gehalt auszahlen darf? Die sowieso schon stinkreichen Besitzer der PL-Clubs würden sich doch die Hände reiben, wenn sie durch einen Salary-Cap noch viel stinkreicher würden... oder die Transfersummen respektive Handgelder steigen noch viel weiter.

Es ist einfach extrem viel Geld im Fussball, das wird irgendwie ausgegeben, und da ist es mir persönlich lieber, wenn die Akteure (Fussballer) das Geld kriegen, als wenn es Besitzer oder sonstwer ist.


Naja das ist theoretisch kein Problem. Man müsste ja keinen hard cap einführen, sondern könnte einen soft cap wie in der NBA nehmen, mit saftiger luxury tax ab einer bestimmten Summe.

Ist aber wie gesagt müßig, Vereine wie der FC Bayern, Real Madrid, Manchester United und so weiter würden da niemals zustimmen, und gegen deren Willen lässt sich im europäischen Vereinsfußball nichts durchsetzen.
 

Hans A. Jan

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Dass die Ligen in Italien und Frankreich ähnlich langweilig sind, ist aber natürlich richtig. Daher spricht ja auch sehr viel für eine "Europaliga" bzw. vieles dafür, dass die "Superclubs" die nationalen Ligen am besten verlassen sollten.

Wird so kommen, gegen viel Widerstand in England und Deutschland. Ich kann es mir nicht vorstellen, sowas anzusehen oder zu unterstützen, aber aufzuhalten ist das alles nicht mehr.
 

Bubba Chucks

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Ja leider ist das nicht umsetzbar in Europa. Nur leider stirbt damit einfach der Fussball früher oder später, zumindest für mich. Ich bin seit dem ich denken kann BVB Fan, aber seit ein paar Jahren merkt man einfach das es doch nie wieder um irgendetwas geht außer der goldenen Ananas. Und dabei geht es uns Dortmundern ja noch wirklich gut wenn man auf die Tabelle schaut. Selbst in dieser Saison mit 1 Punkt Rückstand fehlt irgendwas was, dass das Gefühl einer spannenden Liga aufbringen sollte. Das macht mir auch schon Angst.

Ich schweife ab, auf lange Sicht kann das doch einfach niemand mehr toll finden, seit Jahren gibt es in jeder jeder Top Liga nur noch ein oder zwei Seriensieger. Mich interessiert aber keine Super Liga oder was auch immer kommen mag, ich möchte Bundesliga, aber mit gleichen Voraussetzungen. Mir ist aber auch nicht klar wie ich mich als Fan von Bayern München noch über Siege oder Meisterschaften freuen kann. Das gleiche gilt doch auch für Real oder Barcelona.

Aber ja es wird natürlich keiner der großen darauf kommen selbst auf seine Vormachtstellung im jetzigen System zu verzichten. Am Ende haben wir es als Konsumenten doch in der Hand. Der Fussball muss eigentlich mal wieder geerdet werden damit er zu seinen Wurzeln zurück kann.
 

Hans A. Jan

zu gut für die 3. Liga
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Das Geldsystem im Fußball wurde einfach zu pervers aufgebläht. Der Abstand zwischen den Klassen wächst unaufhaltsam, ein Ende ist nicht in Sicht. Da Bayern nicht nur sagen kann, ich nehme nur die Meisterschaft mit, fertig- sind sie auch gezwungen, den berühmten "Wahnsinn" mitzumachen. Spirale ohne Ende. Auch eine Weltliga oder Europaliga mit amerikanischem Modus würde nicht helfen, dann wären die Chemiemannschaften in der BL die Seriensieger.
 

Tuco

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Auch eine Weltliga oder Europaliga mit amerikanischem Modus würde nicht helfen, dann wären die Chemiemannschaften in der BL die Seriensieger.


So lange es 50+1 für den Rest gibt, ja - derzeit profitieren die (Leverkusen, Wolfsburg, Hoffenheim - plus indirekt Leipzig, die es umgehen) eben ganz massiv von der Ausnahmeregelung. Ohne 50+1 nein, das würde der Markt dann schon regeln.
 

Bubba Chucks

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Ja da hast du absolut recht mit, ist das eine Problem gelöst eröffnet sich damit gleich das nächste.

Am Ende schaue ich dann eher gar keinen Fussball mehr oder vorwiegend regional, denn da wird noch Fussball gespielt ohne Allüren usw.

So lange es 50+1 für den Rest gibt, ja - derzeit profitieren die (Leverkusen, Wolfsburg, Hoffenheim - plus indirekt Leipzig, die es umgehen) eben ganz massiv von der Ausnahmeregelung. Ohne 50+1 nein, das würde der Markt dann schon regeln.

Da bin ich nicht komplett überzeugt von, bestimmte Mannschaften ja, aber ich glaube kaum das Teams wie Freiburg, Augsburg usw selbst mit 50+1 an der Tabellenspitze oder zumindest in der oberen Region zu finden wären wenn es denn für alle 50+1 gäbe.
 

Tuco

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Da bin ich nicht komplett überzeugt von, bestimmte Mannschaften ja, aber ich glaube kaum das Teams wie Freiburg, Augsburg usw selbst mit 50+1 an der Tabellenspitze oder zumindest in der oberen Region zu finden wären.


Ja, das ist klar - von einer Streichung von 50+1 würden halt in erster Linie die "underperformer" aus den großen Städten profitieren, also Hamburg, Berlin, Frankfurt, Köln, Stuttgart. Aber die an der Tabellenspitze ist dann doch wesentlich attraktiver als Leverkusen, Wolfsburg und Hoffenheim, finde ich zumindest.
 

le freaque

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Und wenn die gennanten Leipzig, Leverkusen etc dann trotzdem erfolgreicher wären, hätten sie es wenigstens unter absolut gleichen Bedingungen geschafft. Das wäre dann vielleicht nicht das, was sich viele wünschen, aber es wäre reell und damit völlig ok.
 

sefant77

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Mir geht es in in der ganzen Diskussion viel zu sehr um die Bundesligaspitze etc. Profifußball besteht aus mehr als den fünf besten Clubs. 50+1 betrifft alle Vereine in den ersten 4-5 Ligen.

Wenn man sich anschaut wie konsequent sich die DFL Richtung dritter Liga abschirmt und mit welchen wirtschaftlichen Vorteilen die Absteiger runterkommen (und mit Extrazahlungen unterstützt werden um sofort wieder hochzukommen), dann wird es in der Zukunft für jeden normalen Drittligisten schwer ohne Investieren einen Kader aufzustellen, der oben mitspielen kann.

Dann hast du deine geschlossene Gesellschaft von 36 Vereinen. Die dann aber selber rumheulen, weil man die Lücke nach oben nicht schließen kann.
 

VvJ-Ente

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oder vorwiegend regional, denn da wird noch Fussball gespielt ohne Allüren usw.
Ist das auf dem Dorf noch so? In Berlin sind dreistellige "Monatsprämien" in der Landesliga (7.Liga) keine Seltenheit, und in den Kreisligen gibt es Mannschaften, die am ehesten mit "Wanderzirkus" am besten umschrieben sind. Das sind dann 15-20 Spieler plus Trainer, die quasi in jeder Saison beim meistbietenden Verein zu finden sind.
 

le freaque

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Ist in Hamburg nicht anders. Und in meiner Geburtsstadt (knapp 50.000 Einwohner und sehr ländlich gelegen) auch nicht. Da wechseln die Regionalmäzene (Bauunternehmer etc) alle paar Jahre in den unteren Ligen ihr Spielzeug und ein gewisser Spieler/Trainertross zieht mit um. Nach meiner Erfahrung ist in den unteren Ligen der "Geld regiert" Grundsatz noch ausgeprägter und ausschlaggebender für den Erfolg, als im Profibereich.
 

Vega

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Ist in Hamburg nicht anders. Und in meiner Geburtsstadt (knapp 50.000 Einwohner und sehr ländlich gelegen) auch nicht. Da wechseln die Regionalmäzene (Bauunternehmer etc) alle paar Jahre in den unteren Ligen ihr Spielzeug und ein gewisser Spieler/Trainertross zieht mit um. Nach meiner Erfahrung ist in den unteren Ligen der "Geld regiert" Grundsatz noch ausgeprägter und ausschlaggebender für den Erfolg, als im Profibereich.

Das würde ich so unterschreiben.
 

Tuco

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Nächstes Jahr im Europapokal dann wahrscheinlich mit RB Leipzig, Leverkusen, Wolfsburg und Hoffenheim 4 von 7 Buli-Teilnehmern, für die entweder die 50+1 Ausnahme greift oder die es umgangen haben - 50+1 ist schon eine tolle Sache für die, die sich nicht daran halten müssen... :saint:
 

sefant77

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Ich glaube Hopp versenkt schon seit Ewigkeiten weniger Kohle in Hoffenheim als Kühne beim HSV :saint: Läuft noch irgendwas beim HSV ohne Kühne?

50+1 muß trotzdem weg aufgrund der Situation in den unteren Ligen und nicht wegen Mimimi über die Europapokalteilnehmer. Wenn ein Verein wie Schalke nichtmal in den Europapokal einziehen kann, dann liegt das nicht an 50+1, sondern an Unfähigkeit.
 

Mahoney_jr

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Klar, sind alle unfähig, außer aktuell mal Frankfurt und in etwas größerer Regelmäßigkeit München, Dortmund. Natürlich sind erstmal alle selbst schuld, aber der Trend ist eindeutig: Investoren bringen dich nach Europa. Und wenn du keine hast, geht's halt nach Meppen.
 

Tuco

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Ich glaube Hopp versenkt schon seit Ewigkeiten weniger Kohle in Hoffenheim als Kühne beim HSV :saint: Läuft noch irgendwas beim HSV ohne Kühne?

50+1 muß trotzdem weg aufgrund der Situation in den unteren Ligen und nicht wegen Mimimi über die Europapokalteilnehmer. Wenn ein Verein wie Schalke nichtmal in den Europapokal einziehen kann, dann liegt das nicht an 50+1, sondern an Unfähigkeit.


Naja, der HSV darf da kein Maßstab sein... der ist doch wahrscheinlich über die letzten 30 Jahre im Schnitt der am miesesten geführte Verein Europas. Wer an einem Top 3 Standort in Deutschland und Top 10-Standort in Europa mit sehr wenig lokaler Konkurrenz nicht mal in der Bundesliga ist und auch davor schon lange Kellerkind war, ist letztlich eine einzige Peinlichkeit für den deutschen Fußball. Und jetzt "schaffen" sie es vielleicht sogar, nicht direkt wieder aufzusteigen, dieser Verein ist schon wirklich... :crazy:

Eintracht Frankfurt etwa ist derzeit doch ein Gegenbeispiel. Die leisten ganz tolle Arbeit und sind auf einem guten Weg und wären eine phantastische Bereicherung für die Bundesligaspitze, da sie im Gegensatz zu Leverkusen, Hoffenheim oder Wolfsburg ein Verein sind, der viele Leute interessiert und begeistert - aber haben sie unter den derzeitigen Voraussetzungen wirklich die Chance, sich dauerhaft in der Spitze zu etablieren (und damit meine ich nicht ab und zu EL, sondern regelmäßiger CL-Teilnehmer)? Ich sehe da schwarz... die werden höchstwahrscheinlich ausgenommen werden wie eine Weihnachtsgans und dann wieder ins Mittelmaß absinken, ganz egal was sie machen. Einfach weil der wirtschaftliche Rückstand zu den Topvereinen zu groß ist, als dass sie eine Chance haben, ihre herausragenden Spieler lange zu halten, und insofern immer wieder "neu aufbauen" müssen. Und das ist einfach schade.

Insofern - es ist natürlich richtig, dass sich die deutschen Vereine aus den Topstandorten abgesehen von München ihre Lage durch viel zu häufiges Chaos und Inkompetenz selbst zuzuschreiben haben, allen voran der HSV (mit Ausnahme von Hertha, die Berliner "Insellage" war schon ein großer Nachteil und hatte auch nachhaltige Auswirkungen für die Nachwendezeit). Aber das kann man halt nicht mehr ändern, insofern sollte man im Interesse der Liga eine Situation schaffen, in der sie den Rückstand aufholen können und man nicht mehr zum großen Teil oder sogar überwiegend die 50+1 Ausnahmeregelungsvereine im ersten Drittel und im Europapokal hat, die kaum jemanden interessieren.
 

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Nicht 50+1 muss weg, sondern die Ausnahmeregelungen.

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