Ich sagte bereits, man kann sich als Fan genauso gut mit einem Ausländer identifizieren. Thierry Henry war für die Arsenal-Fans ein absoluter Kultspieler, wie übrigens auch Eric Cantona für ManU. Das hat doch null komma null was mit dem Pass zu tun, sondern ist (wie auch oben bereits angesprochen) ein Phänomen, das mit der zunehmenden Kommerzialisierung auftrat. Wer wirklich nur 11 Engländer (oder 6) bejubeln will und mit 11 Franzosen, Afrikanern, Deutschen etc. seine Probleme hat, der hat diese Probleme offensichtlich nicht nur beim Fußball. Im übrigen war die Nationalmannschaft in England natürlich schon immer ein großes Interessensgebiet von... eher patriotischen Einwohnern.
Zum ersten Teil: Klar gibt es da Spieler aus irgendwelchen Ländern, die plötzlich zum Liebling der Fans werden. Bei Sampdoria Genua ist beispielsweise der Schweizer Reto Ziegler Publikumsliebling (muss also nicht mal ein Star sein). Trotzdem bin ich der Meinung, dass es ein normaler Verein schwer haben wird eine innige Beziehung zu seinem Umfeld (Fans, Medien, etc.) aufzubauen wenn da 11 Togolesen rumlaufen (die Barcas und Inters sind hier mal ausgenommen. Inter ist sowieso ein komisches Beispiel. Ziemlich extrem nationalistische Fans und dann laufen bei denen halb Argentinien auf...).
Ich bin halt der Meinung, dass in einer italienischen Meisterschaft auch vor allem italienische Spieler um den Titel spielen sollten (ergänzt natürlich durch Ausländer). Vielleicht deckt sich das tatsächlich mit meinen Überzeugungen im normalen Leben. Denn ich will dort auch noch ein erkennbares Portugal, eine erkennbare Türkei oder ein erkennbares Deutschland sehen und nicht Multimix Ost und Multimix West. Wenn nämlich dann alles plötzlich gleich ist und man überall das gleiche Essen aufgetischt bekommt und alle die gleiche Mentalität haben wirds dann bald mal langweilig. Das gleiche will ich auch im Fussball sehen. Ich will fightende Engländer, ehrgeizige Deutsche, schwalbende Italiener und rumstolpernde Schweizer sehen.