Alexander Zverev


Wie viele GS-Titel gewinnt A. Zverev?


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Francois

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Irgendwann ist halt denke auch mal ausgereizt was man noch aus jemand rausholen kann: Er ist ja momentan schon Top5 der Welt und es gibt auf Sand genau einen Spieler über ihm. Alcaraz ist vielleicht auch einfach ne Nummer zu groß. Den halte ich für Nadals Nachfolger.

Zverev hat ja schon seine UE massiv runtergefahren im letzten Jahr, den Aufschlag deutlich verbessert und ist mental auch in der Spitze angekommen. Ich bezweifle ehrlich gesagt das er da noch mehr rausholen kann. Sein Netzspiel ist ja nicht schlecht das ist glaub eher eine Frage der Taktik durch Trainer. Auf das Level eines Federer, Alcaraz wird sein Netzspiel aber imo nicht kommen.

Wimbledon wird interessant ob er sich dort auch verbessern kann. AF war ja schonmal drin. Denke VF ist das Maximum was er da erreichen kann.
 

Hans Meyer

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Wimbledon kann ich mir nicht so recht vorstellen, Zverevs Netzspiel ist wirklich sehr viel schwächer als etwa das von Alcaraz, auf Rasen sollte er in seiner Leistungsfähigkeit deutlich weiter vom Spanier weg sein als auf Sand, Sinner dürfte da etwa auch bessere Anlagen haben. Starker Aufschlag hin oder her, ein "natürlicher Rasenpieler" ist Zverev nicht, die bisherigen Ergebnisse auf Rasen unterstreichen das auch. Bei drei von vier GS zum engen Favoritenkreis zu zählen ist aber natürlich auch schon sehr gut.
Wimbledon wird interessant ob er sich dort auch verbessern kann. AF war ja schonmal drin. Denke VF ist das Maximum was er da erreichen kann.

Er stand sehr jung aber auch 2x im Finale von Halle, in Wimbledon hatte er auch immer etwas Lospech, letztes Jahr gegen Berrettini in R3 geflogen, Auger-Aliassime war 2021 echt stark und Zverev hätte dennoch gewinnen können, der Sieg gegen Fritz war auch nicht schlecht, 2019 war das ganze Jahr der Wurm drin (Vesely), 2018 war Gulbis wirklich sehr stark, Berdych und Raonic spielten auf Rasen auch sehr stark. Zverev ist auch auf Rasen ein Top 8 Spieler, er ist aber anfälliger als auf Sand/HC

R32Matteo Berrettini d. Alexander Zverev (19)6-3 7-6(4) 7-6(5)
R64Alexander Zverev (19) d. Yosuke Watanuki (LL)6-4 5-7 6-2 6-2
R128Alexander Zverev (19) d. Gijs Brouwer (Q)6-4 7-6(4) 7-6(5)
R16Felix Auger Aliassime (16) d. Alexander Zverev (4)6-4 7-6(6) 3-6 3-6 6-4
R32Alexander Zverev (4) d. Taylor Harry Fritz (31)6-7(3) 6-4 6-3 7-6(4)
R64Alexander Zverev (4) d. Tennys Sandgren7-5 6-2 6-3
R128Alexander Zverev (4) d. Tallon Griekspoor (Q)6-3 6-4 6-1
R128Jiri Vesely d. Alexander Zverev (6)4-6 6-3 6-2 7-5
R32Ernests Gulbis d. Alexander Zverev (4)7-6(2) 4-6 5-7 6-3 6-0
R64Alexander Zverev (4) d. Taylor Harry Fritz6-4 5-7 6-7(0) 6-1 6-2
R128Alexander Zverev (4) d. James Duckworth7-5 6-2 6-0
R16Milos Raonic (6) d. Alexander Zverev (10)4-6 7-5 4-6 7-5 6-1
R32Alexander Zverev (10) d. Sebastian Ofner6-4 6-4 6-2
R64Alexander Zverev (10) d. Frances Tiafoe6-3 6-4 6-3
R128Alexander Zverev (10) d. Evgeny Donskoy6-4 7-6(3) 6-3
R32Tomas Berdych (10) d. Alexander Zverev (24)6-3 6-4 4-6 6-1
R64Alexander Zverev (24) d. Mikhail Youzhny6-4 3-6 6-0 4-6 6-2
R128Alexander Zverev (24) d. Paul Henri Mathieu6-3 6-4 6-2
 

LeZ

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Was mich ein bisschen genervt hat, war die schlechte Qualität der Angriffsschläge am Netz und im Halbfeld wenn ihm Alcaraz die aufgelegt hat. Da waren zu viele Bälle zu stark in die Mitte gespielt, so dass Alcaraz die erlaufen konnte, oder es war gleich die falsche Option und er spielt dem den Gegenstop direkt vor die Füße. Gegen Ruud hat das auch der Kommentator erwähnt, dass Zverev zuverlässig immer die falsche Richtung gewählt hat, weil er nicht schaut wo Ruud hinläuft.
 

Tuco

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Zverevs Hauptproblem gegen Alcaraz wird sein, dass dieser mit jedem GS-Titel weniger nervös sein wird. Gestern hat man klar gesehen, dass er aus Nervosität oft falsche Entscheidungen getroffen hat oder Schläge versemmelt hat, die er sonst mit geschlossenen Augen reinlegt. In Bezug auf Alcaraz wird sich Zverevs Zeitfenster bei GS mMn. bald schließen. Er wird dann darauf angewiesen sein, dass Alcaraz verletzt ist oder gegen jemand anderen fliegt.

Es ist ja nicht nur Alcaraz, wenn man die besten Spieler seiner Generation und jünger nimmt, hat Zverev gegen Medvedev und Tsitsipas eine miese Bilanz, wesentlich schlechter als gegen Alcaraz und Sinner. Gegen letztere ist sehr fraglich was die ordentliche bzw. gute Bilanz für die Zukunft aussagt, die Zeit spricht für die jungen Spieler, auch dass sie bereits GS-Titel gewonnen haben. Wenn man dazu aber noch gegen die beiden anderen Topspieler im eigenen Alter meistens verliert, ist es gerade bei GS (wo Favoriten seltener fehlen oder früh verlieren als bei 1000ern) natürlich schwer.
 

gentleman

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Hört wer von euch „The Tennis Podcast“? Dort gingen sie mit Zverev relativ hart ins Gericht und sind weiter der Meinung, dass er immer noch deutlich zu passiv und als große Ballwand agiere (Aufschlag ausgenommen) und ihn diese Spielweise nicht zu GS Titeln führen werde. Alcaraz sei gestern weit von Bestform entfernt gewesen (was angesichts der starken Schwankungen argumentierbar ist), und dennoch sei Zverev am Ende ein Stück vom Sieg entfernt gewesen.

Für Carlitos gab es dafür sehr viel Lob ob seiner Kämpfer Qualitäten.

 

LeZ

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Das ist "ein bisschen" (ziemlicher) Quatsch, allerdings haben die Offensivschläge von Alcaraz häufiger eine stärkere Qualität gehabt. Alcaraz spielt den Angriffsball in eine Fläche von 50x50cm in die Ecke oder noch genauer, der von Zverev kam öfter hart aber 2m von der Auslinie entfernt rein. Dann spielt er den Stop am Netz auf die Seite wo Alcaraz steht statt auf die andere Seite, weil es in dem Moment der einfachere Schlag ist vom Winkel. Da ist häufiger einfach zu viel "Sicherheit" drin bei Zverev, so dass Alcaraz die erlaufen kann. Das waren die 4, 5 Ballwechsel die Zverev am Ende gefehlt haben.
 

BavarianChris

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Das gejammere in Richtung Box gleich zu Beginn des vierten Satzes war doch einfach symptomatisch. Ständig mit dem Kopf wo anders. Es wirkte heute auf mich, dass es besser in der Sache geworden ist, aber der vierte Satz war doch wirklich wieder typisch zverev. Spielt zwei super Sätze und beschäftigt sich dann mit anderen Sachen.
Das ist doch Quatsch, das kann ein couch potatoe doch gar nicht beurteilen. Auch aktive Spieler aus der Kreis- od. Bezirksliga können ihm da nichts vorhalten. Vielleicht ist aber auch Papa Zverev da ein suboptimaler Ratgeber. Es wäre natürlich wichtig gewesen, den Flow aus dem dritten Satz weiter mitzunehmen, etwa ein 3:0 od. 3:1 mit Break-Vorsprung zu transportieren, dann macht Alcaraz vielleicht keinen Stich mehr. Das sollte Sascha mit einem Sportpsychologen od. Mentaltrainer aufarbeiten. Auf jeden Fall ist noch Luft nach oben.
Wird Zverev jemals einen Grand-Slam-Titel gewinnen? Die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering.
Schmarrn, die Wahrscheinlichkeit hat sich erhöht, da er gegen Ausnahmespieler Alcaraz sehr nah dran war, näher als Medvedev od. Tsitsipas auf Sand. Nach zwei verlorenen Finale muss man noch nicht die Flinte ins Korn werfen, Lendl und Murray schafften es erst im fünften Anlauf, Agassi im vierten. Aber sicherlich, jedes verlorene Finale drückt die Zuversicht.
 

BavarianChris

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Das ist "ein bisschen" (ziemlicher) Quatsch, allerdings haben die Offensivschläge von Alcaraz häufiger eine stärkere Qualität gehabt. Alcaraz spielt den Angriffsball in eine Fläche von 50x50cm in die Ecke oder noch genauer, der von Zverev kam öfter hart aber 2m von der Auslinie entfernt rein. Dann spielt er den Stop am Netz auf die Seite wo Alcaraz steht statt auf die andere Seite, weil es in dem Moment der einfachere Schlag ist vom Winkel. Da ist häufiger einfach zu viel "Sicherheit" drin bei Zverev, so dass Alcaraz die erlaufen kann. Das waren die 4, 5 Ballwechsel die Zverev am Ende gefehlt haben.
Und dass er Probleme hat, manchen Volley zu "töten", als ob er bei mir zugeschaut hätte. :):p
 

LeZ

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Möchte das auch noch mal präzisieren. Zverev hatte viele starke Angriffsbälle, die wirklich gut waren und wo er den Punkt dann auch gemacht hat. In ein paar engen Spielen war es aber so, dass er die Chance hatte, den Ball "totzumachen" mit einem etwas präziseren Angriff, es dann aber mental zu sehr auf Sicherheit probiert hat. So ein Sekundenbruchteil, in dem er nicht die Sicherheit hat, den Ball wirklich sagen wir 20cm an die Linie zu spielen statt irgendwie in die Mitte rein. Diese wenigen engen Bälle waren dann bei Break oder Nicht-Break der Unterschied, das waren vielleicht 10 Bälle oder so. Nicht gerade viel für ein GS-Finale, aber wenn er die Dinger auch noch gut spielt steht er ganz oben.
 

L-james

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den Ball wirklich sagen wir 20cm an die Linie zu spielen
Ich weiß nicht ob du selber spielst, aber selbst die Profis visieren niemals so knapp die Linien an. Platziert heißt, dass du in die Nähe der Linien spielst, egal ob seitlich oder bei der Länge an die Grundlinie. "Nähe" bedeutet immernoch 50+ cm von den Linien weg. Dabei rutschen unzählige eh näher an die Linie oder darüberhinaus, deshalb produzieren auch Profis genügend Fehler, aber nicht weil sie die Linien anvisieren, sondern weil sie die Schläge einfach verziehen.

Wenn du versuchst 20 cm an die Linien zu spielen, produzierst du selbst als Profi viel zu viele Fehler. Kein Trainer der Welt würde dir das anraten.

Wenn du aber zu mittig oder zu kurz bist, dann kann man das natürlich versuchen zu korrigieren und zu optimieren, aber nicht bei Korridoren von 20 cm. Dafür bräuchte es schon Maße wie beim Tischtennnis, dass man das wirklich bewusst machen kann. Sowohl das Feld wie auch die Schlagbewegungen sind dafür zu groß. Du spielst den Ball ja zudem meistens aus der Bewegung, sprich du hast viel zu viel unkontrollierte Faktoren bei so einem Schlag für so eine genaue Präzision. Das wäre quasi fast wie Dart auf dem Tennisplatz.
 
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Francois

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Hört wer von euch „The Tennis Podcast“? Dort gingen sie mit Zverev relativ hart ins Gericht und sind weiter der Meinung, dass er immer noch deutlich zu passiv und als große Ballwand agiere (Aufschlag ausgenommen) und ihn diese Spielweise nicht zu GS Titeln führen werde. Alcaraz sei gestern weit von Bestform entfernt gewesen (was angesichts der starken Schwankungen argumentierbar ist), und dennoch sei Zverev am Ende ein Stück vom Sieg entfernt gewesen.

Für Carlitos gab es dafür sehr viel Lob ob seiner Kämpfer Qualitäten.

Da können Sie ja wirklich kein einziges Spiel angeschaut haben. Schaut man die letzjährigen French Open kann man eher darauf kommen und die Statistik deutet z.T. daraufhin aber 2024 ist ja völliger Quatsch. Schonmal gut zu wissen dann kann ich den Podcast meiden.
 

chris☕

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Hört wer von euch „The Tennis Podcast“? Dort gingen sie mit Zverev relativ hart ins Gericht und sind weiter der Meinung, dass er immer noch deutlich zu passiv und als große Ballwand agiere (Aufschlag ausgenommen) und ihn diese Spielweise nicht zu GS Titeln führen werde. Alcaraz sei gestern weit von Bestform entfernt gewesen (was angesichts der starken Schwankungen argumentierbar ist), und dennoch sei Zverev am Ende ein Stück vom Sieg entfernt gewesen.

Für Carlitos gab es dafür sehr viel Lob ob seiner Kämpfer Qualitäten.


Sehe ich nicht ganz so. Meiner Meinung nach spielt Alcaraz relativ häufig genau dieses Niveau was er im Finale gezeigt hat. Absolute Bestform zeigt er auch nicht jeden Tag. Schwankungen hat er dazu sehr häufig im Spiel. Sogar im vielgelobten Wimbledon Finale hat er die ersten eineinhalb Sätze ziemlich planlos gewirkt und ist nur sehr schwierig, und gerade noch rechtzeitig, ins Match gekommen.
 

Paulie Walnuts

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Trotzdem ist die Frage berechtigt, warum ein Zverev die großen ATP-Turniere (Masters und Finals) sehr erfolgreich gestaltet (inkl. Olympia insgesamt 9 sehr große Titel) und auf Grand-Slam-Ebene keinen einzigen Titel vorweisen kann.

Er hat (u.a.) einen Federer und einen Djokovic (jeweils in Topform) geschlagen, im Prinzip alles und jeden geschlagen, was Rang und Namen hat, mit Weltklassetennis. Er kann es ja. In Bezug auf spielerische Aspekte fehlt so gut wie garnichts bei ihm. Ich wüsste nicht, warum man mit Zverev diesbezüglich hart ins Gericht gehen sollte.

Die Frage ist eher, warum er seine Fähigkeiten, welche er bei den Masters, Finals und Olympia mehrfach unter Beweis gestellt hat, im Best-of-5-Modus nicht vollends abrufen kann und mit 27 Jahren noch ohne Grand-Slam-Titel dasteht, trotz der erwähnten riesigen Erfolge.

In dieser Hinsicht ist Zverev - zumindest bis jetzt - ein Novum in der Tennisgeschichte.

Ja, (bspw.) ein Wawrinka hat auch erst relativ spät 3 GS-Titel gewonnen. Das heisst für Zverev, dass theoretisch noch alles möglich ist. Der Schweizer hatte vorher aber auch nicht 9 große Titel geholt.

Insofern ist das mit Zverev schon eine spezielle Geschichte, die es im Tennis so noch nicht gegeben hat.

Die hier erwähnten Spieler wie Murray, Lendl oder Agassi haben zwar auch ihre ersten GS-Finals allesamt verloren (nichts ungewöhnliches also), aber sie waren bei ihrem ersten Grand-Slam-Titel immerhin zwischen 22 und 25 Jahre alt.

Tennishistorisch nimmt Zverev mit seinen großen Erfolgen (in Verbindung mit seinem 0er bei Grand-Slams und seinem Alter) mittlerweile eine Ausnahmestellung ein.
 

Eric

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Ich finde es ist kein grosses Drama, dass Zverev bislang keinen GS geholt hat. Zverevs Spiel hat, relativ zur Konkurrenz, noch nie so viel Upside gehabt, dass man automatisch erwarten kann, dass er bei GS immer zu den absoluten Top-Favoriten gehört. Er spielt konstant mit, er ist bei den Top-Leuten dabei, aber er ragt halt (wenn man von der Körpergrösse mal absieht), nicht wirklich heraus. In Wimbledon könnte wieder recht früh Schluss sein. Es bräuchte da halt auch mal etwas Glück. Und ja, er hätte damals gegen Thiem natürlich den Sack zumachen müssen. Das war die Chance! Aber Alcaraz hat halt mehr Waffen, wenn der Spanier in Topform ist und sein Potential abruft, dann ist ein Sieg nicht unbedingt zu erwarten.

Positiv fand ich, dass Zverev jetzt auch mal einige Spiele durch Nervenstärke und Zähigkeit gewonnen hat, obwohl er nicht unbedingt in Top-Form war. Das ist wichtig, um vielleicht irgendwann auch mal ein GS abzustauben, wenn die Konkurrenz schwächelt. Und er geht bei kurzen Bällen viel öfters an Netz, auch wenn er da manchmal noch immer erstaunliche Probleme hat, einfache Volleys kompromisslos wegzuspielen (sein Bruder sollte ihm mal zeigen, wie man das macht).

Mit Lendl oder Agassi kann man Zverev imho nicht vergleichen. Das waren Spieler, die, relativ zur Konkurrenz, die absolute Elite dargestellt haben und später lange Zeit Nr. 1 waren. Bei Lendl und Agassi waren die Finalniederlagen bittere Enttäuschungen und haben die Kritiker auf den Plan gerufen, inwieweit es da an mentaler Toughness fehlt, wenns um die Wurst geht. Bei Zverev stellt eine Finalteilnahme hingegen für sich bereits einen enormen Erfolg da, weil das bei ihm eben nicht völlig selbstverständlich ist. Mit Murray kann man ihm da noch am ehesten vergleichen, denn der war auch sehr gut, hatte aber halt auch das Pech, dass zu seiner besten Zeit mit Federer, Nadal iund Djokovic andere Spieler da waren, deren Spiel einfach deutlich mehr Upside hatte und wo es für ihn sehr schwer war, back to back, gegen zwei davon zu gewinnen.
 

Hans Meyer

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Ich finde es ist kein grosses Drama, dass Zverev bislang keinen GS geholt hat. Zverevs Spiel hat, relativ zur Konkurrenz, noch nie so viel Upside gehabt, dass man automatisch erwarten kann, dass er bei GS immer zu den absoluten Top-Favoriten gehört. Er spielt konstant mit, er ist bei den Top-Leuten dabei, aber er ragt halt (wenn man von der Körpergrösse mal absieht), nicht wirklich heraus. In Wimbledon könnte wieder recht früh Schluss sein. Es bräuchte da halt auch mal etwas Glück. Und ja, er hätte damals gegen Thiem natürlich den Sack zumachen müssen. Das war die Chance! Aber Alcaraz hat halt mehr Waffen, wenn der Spanier in Topform ist und sein Potential abruft, dann ist ein Sieg nicht unbedingt zu erwarten.

Positiv fand ich, dass Zverev jetzt auch mal einige Spiele durch Nervenstärke und Zähigkeit gewonnen hat, obwohl er nicht unbedingt in Top-Form war. Das ist wichtig, um vielleicht irgendwann auch mal ein GS abzustauben, wenn die Konkurrenz schwächelt. Und er geht bei kurzen Bällen viel öfters an Netz, auch wenn er da manchmal noch immer erstaunliche Probleme hat, einfache Volleys kompromisslos wegzuspielen (sein Bruder sollte ihm mal zeigen, wie man das macht).

Mit Lendl oder Agassi kann man Zverev imho nicht vergleichen. Das waren Spieler, die, relativ zur Konkurrenz, die absolute Elite dargestellt haben und später lange Zeit Nr. 1 waren. Bei Lendl und Agassi waren die Finalniederlagen bittere Enttäuschungen und haben die Kritiker auf den Plan gerufen, inwieweit es da an mentaler Toughness fehlt, wenns um die Wurst geht. Bei Zverev stellt eine Finalteilnahme hingegen für sich bereits einen enormen Erfolg da, weil das bei ihm eben nicht völlig selbstverständlich ist. Mit Murray kann man ihm da noch am ehesten vergleichen, denn der war auch sehr gut, hatte aber halt auch das Pech, dass zu seiner besten Zeit mit Federer, Nadal iund Djokovic andere Spieler da waren, deren Spiel einfach deutlich mehr Upside hatte und wo es für ihn sehr schwer war, back to back, gegen zwei davon zu gewinnen.

Zverev hat eine 10-2 Bilanz bei 5-Setter in RG, das war also eigentlich auch schon vorher da, du kannst dir ja auch mal die 5-Satz-Bilanz von Zverev in den letzten 6 Jahren anschauen, würdest du da sagen, dass es bei den FO anders gelaufen ist als vorher? Ich sehe da keinen großen Unterschied. Zverev war schon immer ein sehr guter Bo5 Spieler, wenn es knapp wurde, war er gegen die Topspieler aber oft nicht nervenstark genug, ich würde Zverev bei den USO gegen Medvedev im 5. Satz favorisieren. Insgesamt scheint er aber wieder der Spieler im Jahr 2021/22 zu sein, da war er auch sehr nah dran. Gegen Djokovic hätte er da auch mal gewinnen können in einem GS, das sind in der Regel nur wenige Punkte
Was bei diesem Turnier eher schlechter als besser war, war seine Breakballverwertung in solchen Partien

TournamentRd
Rk​
vRk​
Score
BPCnv​
Time​
Roland Garros 2024F
4​
3​
(3)Carlos Alcaraz [ESP] d. (4)Zverev6-3 2-6 5-7 6-1 6-2
6/23​
4:19​
Roland Garros 2024R16
4​
13​
(4)Zverev d. (13)Holger Rune [DEN]4-6 6-1 5-7 7-6(2) 6-2
8/23​
4:15​
Roland Garros 2024R32
4​
25​
(4)Zverev d. (26)Tallon Griekspoor [NED]3-6 6-4 6-2 4-6 7-6(3)
5/18​
4:17​
Australian Open 2024SF
6​
3​
(3)Daniil Medvedev [RUS] d. (6)Zverev5-7 3-6 7-6(4) 7-6(5) 6-3
5/10​
4:18​
Australian Open 2024R16
6​
22​
(6)Zverev d. (19)Cameron Norrie [GBR]7-5 3-6 6-3 4-6 7-6(3)
4/14​
4:05​
Australian Open 2024R64
6​
163​
(6)Zverev d. (Q)Lukas Klein [SVK]7-5 3-6 4-6 7-6(5) 7-6(7)
2/10​
4:31​
US Open 2023R16
12​
6​
(12)Zverev d. (6)Jannik Sinner [ITA]6-4 3-6 6-2 4-6 6-3
6/14​
4:41​
Australian Open 2023R128
13​
103​
(12)Zverev d. (LL)Juan Pablo Varillas [PER]4-6 6-1 5-7 7-6(3) 6-4
5/18​
4:06​
Roland Garros 2022R64
3​
36​
(3)Zverev d. Sebastian Baez [ARG]2-6 4-6 6-1 6-2 7-5
7/11​
3:39​
US Open 2021SF
4​
1​
(1)Novak Djokovic [SRB] d. (4)Zverev4-6 6-2 6-4 4-6 6-2
3/12​
3:34​
Wimbledon 2021R16
6​
19​
(16)Felix Auger Aliassime [CAN] d. (4)Zverev6-4 7-6(6) 3-6 3-6 6-4
6/12​
4:02​
Roland Garros 2021SF
6​
5​
(5)Stefanos Tsitsipas [GRE] d. (6)Zverev6-3 6-3 4-6 4-6 6-3
3/6​
3:37​
Roland Garros 2021R128
6​
152​
(6)Zverev d. (Q)Oscar Otte [GER]3-6 3-6 6-2 6-2 6-0
8/16​
2:49​
Roland Garros 2020R64
7​
78​
(6)Zverev d. Pierre Hugues Herbert [FRA]2-6 6-4 7-6(5) 4-6 6-4
6/14​
3:59​
US Open 2020F
7​
3​
(2)Dominic Thiem [AUT] d. (5)Zverev2-6 4-6 6-4 6-3 7-6(6)
8/18​
4:02​
US Open 2020SF
7​
27​
(5)Zverev d. (20)Pablo Carreno Busta [ESP]3-6 2-6 6-3 6-4 6-3
8/22​
3:23​
US Open 2019R64
6​
45​
(6)Zverev d. Frances Tiafoe [USA]6-3 3-6 6-2 2-6 6-3
4/12​
3:09​
US Open 2019R128
6​
41​
(6)Zverev d. Radu Albot [MDA]6-1 6-3 3-6 4-6 6-2
9/19​
3:10​
Roland Garros 2019R32
5​
35​
(5)Zverev d. (30)Dusan Lajovic [SRB]6-4 6-2 4-6 1-6 6-2
8/19​
3:03​
Roland Garros 2019R128
5​
56​
(5)Zverev d. John Millman [AUS]7-6(4) 6-3 2-6 6-7(5) 6-3
7/17​
4:08​
Australian Open 2019R64
4​
36​
(4)Zverev d. Jeremy Chardy [FRA]7-6(5) 6-4 5-7 6-7(6) 6-1
5/17​
3:46​
Wimbledon 2018R32
3​
138​
(Q)Ernests Gulbis [LAT] d. (4)Zverev7-6(2) 4-6 5-7 6-3 6-0
3/13​
3:20​
Wimbledon 2018R64
3​
68​
(4)Zverev d. Taylor Fritz [USA]6-4 5-7 6-7(0) 6-1 6-2
5/16​
3:12​
Roland Garros 2018R16
3​
38​
(2)Zverev d. Karen Khachanov [RUS]4-6 7-6(4) 2-6 6-3 6-3
5/13​
3:29​
Roland Garros 2018R32
3​
29​
(2)Zverev d. (26)Damir Dzumhur [BIH]6-2 3-6 4-6 7-6(3) 7-5
9/18​
3:54​
Roland Garros 2018R64
3​
60​
(2)Zverev d. Dusan Lajovic [SRB]2-6 7-5 4-6 6-1 6-2
7/23​
3:24​
 

Tuco

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Die Frage ist eher, warum er seine Fähigkeiten, welche er bei den Masters, Finals und Olympia mehrfach unter Beweis gestellt hat, im Best-of-5-Modus nicht vollends abrufen kann und mit 27 Jahren noch ohne Grand-Slam-Titel dasteht, trotz der erwähnten riesigen Erfolge.

Ich denke das könnten einige Gründe sein:

- die meisten seiner großen Titel hat Zverev bis Ende 2021 geholt, also bevor Alcaraz und Sinner ihren Durchbruch hatten, mit Djokovic und Nadal und bis 2019 Federer als stärkster Konkurrenz. Da waren die besseren Spieler Ü30 bzw. sogar Ü35 Spieler, bei denen der Fokus stark auf GS lag, weniger "junge hungrige" Spieler, die noch alles gewinnen wollen, was geht.

- "bessere Spieler" sind generell bei GS schwerer zu schlagen als bei 1000ern, im best of 3 Modus hätte Zverev etwa das RG-Finale vorgestern auch gewonnen, bei best of 5 hatte Alcaraz noch die Chance es zu drehen, was er nutzen konnte

- bei 1000ern hast du ab und zu mal die Gelegenheit einen Turniersieg zu holen ohne einen Topgegner schlagen zu müssen, wie Zverev kürzlich in Rom ohne Top 10 Sieg - das geht bei GS so fast nie, weil Außenseitersiege wegen der höheren Bedeutung der Turniere und des best of 5 Modus insgesamt seltener sind

- die beiden sportlich beeindruckendsten Titel von Zverev waren die bei den ATP-Finals in der Halle auf schnellem Hartplatz, also Bedingungen, die es bei GS so nicht gibt

Dennoch ist die Diskrepanz schon krass, einen oder zwei GS-Titel hätte Zverev eigentlich schon holen "müssen". Das hat aber die Verletzung im Paris-HF 2022 auch erschwert - vielleicht hätte er ansonsten die FO 2022 gewonnen, und er hätte bei den USO 2022 und AO 2023 zwei Chancen mehr gehabt, wohl auch noch bei RG 2023 bessere.
 
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zick

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Meine Progmose zu Zverev-->schwierig, weil ein ? dahinter steht, dass Sinner in Zukunft weitesgehend verletzungsfrei bleibt und ???, ob dies bei Alcaraz der Fall sein wird.
Zverev selber hatte zwar vor 2 Jahren in RG diesen schlimmen Sturz, ist aber eigentlich verletzungsunanfällig. Die Wahrscheinlichkeit scheint hoch, dass es auch so bleiben wird. Ich tippe Zverev hat sein bestes Tennis eher noch vor, als hinter sich. Sein Potential auf Rasen schätze ich deutlich stärker ein, als es seine bisherigen Ergebnisse in Wimbledon wiederspiegeln. Der Aufschlag ist dort noch um einiges schwieriger, als vor allem auf Sand, zu returnieren und ich finde er trifft auch dort den Ball trotz des niedrigeren Absprungs nicht schlecht. Er hat als 19 jähriger Federer in Halle bewungen. Ohne einen gesunden Sinner und Alcaraz würde ich ihn bei jedem GS zu den absoluten Topfavoriten zählen.
Sollen Sinner und Alcaraz dauerhaft gesund bleiben, dann werden die wohl dauerhaft auf Rang 1 und 2 stehen, und dann müsste Zverev wohl beide schlagen, was sehr schwierig werden würde, denn wenn die Beiden gesund bleiben würde, würden sie wahrscheinlich noch besser werden. Dann wären 0 GS Titel nicht gerade unwahrscheinlich, ich würde sogar behaupten wahrscheinlich.
Sollte das Gegenteil in Sachen im Bezug in Sachen Gesundheit von Alcaraz und Sinner eintreten, also der Spanier würde fast komplett ausfallen, wie Kyrgios und Sinner würde auch oft verletzt ausfallen, warum sollte Zverev dann nicht 2 bis 4 GS gewinnen. Käme natürlich auch drauf an, wie sich z. B. Rune, Mensik, Shelton und Fonseca und auch wie die in etwa gleichalten Med, Rublev und Ruud sich entwickeln, und 2024 und 2025 sollte man den Djoker auch nicht komplett abschreiben.
 

amoog

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- die beiden sportlich beeindruckendsten Titel von Zverev waren die bei den ATP-Finals in der Halle auf schnellem Hartplatz, also Bedingungen, die es bei GS so nicht gibt
Der Olympiasieg von Tokio mindestens gleichwertig zu den ATP-Finals was die Bedeutung angeht....
 

Tuco

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Der Olympiasieg von Tokio mindestens gleichwertig zu den ATP-Finals was die Bedeutung angeht....

Ich meine nicht nur die Bedeutung, auch die Gegner auf dem Weg zum Titel. Bei letzterem sind die ATP-Finals schon fast immer sehr hoch zu bewerten (meist nur Top 10 Spieler am Start).
 

Francois

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Ich meine nicht nur die Bedeutung, auch die Gegner auf dem Weg zum Titel. Bei letzterem sind die ATP-Finals schon fast immer sehr hoch zu bewerten (meist nur Top 10 Spieler am Start).
Sehe ich auch so. Die Qualität der Gegner ist eine ganz andere. Sehr schade das die Finals nciht mehr mit 3 Gewinnsätzen ausgetragen werden.

Das war immer mein Lieblingsturnier des Jahres, in der Gesamtheit interessanter als jeder GS da wirklich nur Spitzenpaarungen vorhanden waren.
 
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