Ich finde auch, dass Zverev nicht zufrieden sein kann mit einem 3. Runden Aus bei einem GS.
Die FO haben ja gezeigt, dass er wieder (annähernd) Peak Performance drauf hat. Bei seinem Anspruch hat er einfach gefälligst Weltklasse anzustreben auf Rasen. Ich finde, die Zeiten sind vorbei, wo man einen Belag einfach abhaken kann ala "damit komme ich nicht zurecht".
Nicht, wenn man ganz nach oben will. Und schon gar nicht bei seiner Spielweise, mit der man definitiv auf jedem Belag erfolgreich spielen kann. Wenn das so ist, dürfte das eher seiner Unwilligkeit geschuldet sein, speziell für Rasen zu trainieren und Anpassungen vorzunehmen.
Natürlich kann man gegen Berrettini in Wimbledon verlieren, und es ist nicht zwingend Losglück wenn man den Italiener so früh zugelost bekommt. Keine Frage. Aber zufrieden sollte er mit einer 0:3 Klatsche nicht sein.
Zverev und seine Trainer ist sicherlich ne eigene Geschichte. Und da man als Außenstehender sehr weit weg ist, kann man es natürlich nicht genau sagen. Aber ich denke, man lehnt sich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn man vermutet, dass Zverev als Typ nicht ganz so einfach ist + ein ziemlicher Sturkopf.
Da muss sich halt Zverev mal fragen, warum es bei ihm und einem Trainer nie "KLICK" macht? Es ist legitim, wenn das nicht gleich beim 1. oder 2. Trainer hinhaut und man feststellt, dass man halt nicht so gut harmoniert, aber irgendwas sagt mir, dass das bei Zverev schon ein anderes Thema sein könnte. Er ist jetzt 26 Jahre und recht lange ging da nie was zusammen.
Interessant ist da auch die Parallele zu Tsitsipas. Beide Spieler sind eher so Familien-Clan orientiert. Sicherlich erfolgreich, aber den letzten Schritt haben Beide bisher nicht gemacht! Obwohl Beide schon eine 2:0 Satz-Führung in einem GS Finale hatten, steht da noch knallhart die "0". Manchmal ist es gut, ein Stück weit Kontrolle aufzugeben und neue Inputs in die eigene Welt zu lassen.
Ein Thiem hat das z. B. getan. Da steht auch interessanterweise nicht die "0", sondern die "1". Sicherlich hat sich Thiem mit Massu weiterhin in einer guten Komfort Zone befunden, nichtsdestotrotz hat er damals einen mutigen Schritt gemacht.
Manchmal ist es einfach erforderlich einen mutigen Schritt zu machen und auch ein wenig Kontrolle aufzugeben.