Alles zum Thema Doping


L-james

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Nicht mehr auszuschließen ist, dass auch deutsche Sportler betroffen sind. Am 27. Februar, dem Tag der Durchführung der "Operation Aderlass" bei der nordischen Ski-WM in Seefeld, hatte die Oberstaatsanwältin Anne Leiding erklärt: "Deutsche Sportler stehen bisher nicht im Fokus unserer Ermittlungen." Jetzt antwortete Gräber auf die Frage, ob deutsche Sportler unter den 21 Verdächtigen seien: "Diese Frage möchte ich aus ermittlungstaktischen Gründen nicht beantworten."

"Wir werden", sagte Gräber zur Einschätzung, "vielleicht mehr Sportler ermitteln als bei Fuentes, ich denke schon, dass das eine relativ große Geschichte ist." Im angesprochenen Fall des spanischen Mediziners Eufemiano Fuentes galten mehr als 50 Radsportler als des Dopings verdächtig.
 

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Man darf gespannt sein was noch rauskommt bzw. welche Sportler noch betroffen sein werden... 21 Sportlerinnen und Sportler klingt nun schon wirklich nach professionellem und weitläufig verzweigten Netzwerk, das die Erfurter da offenbar über die Jahre geschaffen haben
ich hätte angenommen es wäre noch deutlicher größer. Bzw wahrscheinlich ist es das auch.

Allein das Equipment kostet sechsstellige Summen, dazu mehrere Angestellte, Reisen um die halbe Welt - und das, wenn die jährlichen Summen von 5-10000 Euro pro Athlet stimmen, zum Spottpreis. Das wirtschaftlich zu betreiben geht nur über die Masse. Mit 20 Sportlern kommt man da kaum in den grünen Bereich.
 

gentleman

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ich hätte angenommen es wäre noch deutlicher größer. Bzw wahrscheinlich ist es das auch.

Allein das Equipment kostet sechsstellige Summen, dazu mehrere Angestellte, Reisen um die halbe Welt - und das, wenn die jährlichen Summen von 5-10000 Euro pro Athlet stimmen, zum Spottpreis. Das wirtschaftlich zu betreiben geht nur über die Masse. Mit 20 Sportlern kommt man da kaum in den grünen Bereich.
Das habe ich mir ehrlich gesagt auch gedacht. Der Preis ist pro Sportler eigentlich nicht wirklich teuer, auch wenn das für Langläufer aus der zweiten Reihe wie Hauke und Baldauf sicher trotzdem sehr viel Geld ist. Eine Johaug (reines Beispiel) könnte das als Star der Szene sicher einfacher stemmen, aber die hat es auch nicht nötig sich solche Blutdopingbehandlungen in irgendwelchen dubiosen Hotelzimmern oder Raststätten vornehmen zu lassen.
 

gentleman

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Dürr unterstellt Markus Gandler die mehr oder weniger stillschweigende Duldung der Dopingpraktiken von Hauke und Baldauf. Man darf gespannt sein, wie die Sache weitergehen wird. Zudem meint Dürrs Anwalt, dass man schon beim Gerolsteiner-Prozess hätte besser und genauer nachhaken müssen, dann hätte es Mark Schmidts Praktiken möglicherweise nie gegeben, so die These.

Neue Wendung im Dopingskandal der ÖSV-Langläufer.

Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Freitag berichtet, soll Johannes Dürr den ehemaligen sportlichen Leiter für Langlauf und Biathlon im ÖSV, Markus Gandler, schwer belastet haben.

Demnach soll Dürr, der 2014 bei den Olympischen Spielen in Sotschi des Dopings überführt wurde, Gandler gegenüber den Anti-Doping-Ermittlern Mitwisserschaft vorgeworfen haben.
"Ich kann diese Aussage nicht dementieren", so ein Zeuge der Unterredung gegenüber der "FAZ".

Dürr als Kronzeuge
Dürr soll auch der österreichischen Staatsanwaltschaft den seit Ende Februar nicht mehr für den ÖSV tätigen Ex-Funktionär belastet haben.

Dürr war bei den Olympischen Spielen 2014 des Dopings überführt worden und nach seiner Sperre mit Eigenblut-Doping laut seinen Aussagen bis Dezember 2018 fortgesetzt.

Er ist Kronzeuge in den Ermittlungen rund um das Netzwerk des Erfurter Arztes Mark S., seine Darstellungen in einer im Jänner ausgestrahlten ARD-Doku hatten die Ermittlungen ins Rollen gebracht.

Dürr war im vergangenen Sommer bei einer sogenannten "FuckUp"-Night, bei der Betroffene über ihr berufliches Scheitern, Fehler und den Weg zurück schildern, damit andere davon lernen können, aufgetreten.

Dürr hatte am 5. Juli 2018, befragt zur Rolle des ÖSV und Doping, zwar von keiner aktiven Unterstützung, aber von einer Art stillschweigender Duldung berichtet. Der ÖSV hatte daraufhin eine Einstweilige Verfügung gegen Dürr erwirkt sowie einen Widerruf verlangt.

"Ich empfehle dem österreichischen Verband, seine Verfügung zurückzunehmen"
Diese Verfügung ist nach wie vor aufrecht und wird laut dem deutschen Rechtsanwalt von Dürr, Dr. Michael Lehner, Ende April, allerdings von einem österreichischen Anwalt, behandelt.

Lehner sieht die Einstweilige Verfügung als Meinungsäußerung an, wie er am Freitag im Gespräch mit der "APA" erklärte.

"Ich empfinde es als Meinungsäußerung, das kann man rechtlich unterschiedlich werten. Ich denke, Johannes Dürr hat dort eine Meinung gesagt, dass die Oberen, ich formuliere es in meinen Worten, die Augen verschließen. Wenn jetzt nach Ermittlungen, lassen wir die Aussagen von Johannes Dürr weg, ein Herr Heigl mit reinkommt zum Beispiel als Cheftrainer. Dann der Gandler möglicherweise auch, dann ist so eine Meinungsäußerung allemal zulässig nach deutschrechtlicher Überlegung. Ich bin aber kein österreichischer Rechtsanwalt."

An jenem Abend in Wattens im Juli des Vorjahres habe sein Schützling jedenfalls keine Namen genannt. Und der erfahrene Sportrechtler rät dem ÖSV sogar die Zurücknahme dieser Verfügung.

"Ich empfehle dem österreichischen Verband, seine Verfügung zurückzunehmen und Johannes Dürr dankbar zu sein für das, was er bislang ausgesagt hat und was eben auch durch die Staatsanwaltschaft erfolgreich veranlasst werden konnte. Sie sollten sich vielleicht besser um ihre Trainer kümmern und sonstige Organisation", sagte Lehner am Freitag in Heidelberg in einem APA-Telefonat.

Es sei zwar schwierig, dies "als Deutscher" zu sagen, "aber ich gucke auch gern auf die eigenen Verbände."

Keine ÖSV-Stellungnahme
Allein am Beispiel des Ex-Cheftrainers Gerald Heigl sei ein gewisses Kommen und Gehen zu registrieren gewesen.
"Man sollte nicht auf einem Athleten rumprügeln und ihm den Mund verbieten, sondern sollte in seinem eigenen Stall mal ganz gründlich ausforsten." "Der Österreichische Skiverband (ÖSV) gibt zu diesem Thema keine offizielle Stellungnahme mehr ab", meinte ÖSV-Medienbetreuer Bernhard Foidl nach Rücksprache zur "APA".

Lehner betreut Dürr auch weiterhin gegenüber der NADA wegen seinem neuen Dopinggeständnis.

Der aktuell ins Visier der Dopingfahnder geratene Erfurter Arzt Mark S. sei ihm jedenfalls vor Jahren im Prozess gegen den damaligen Radprofi Stefan Schumacher, den er damals vertreten hat, "sehr aufgestoßen".

Man hätte schon damals wegen falscher Zeugenaussagen von Ex-Gerolsteiner-Boss Hans-Michael Holczer oder Mark S. ermitteln müssen, meinte er. "Das ist ein deutsches Großversehen, möglicherweise, wenn man damals beim Gerolsteiner-Prozess richtig nachgehakt hätte, hätte es den Mark S. nicht gegeben."

Laola1.at
 

gentleman

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Und schon wieder neuer Twist, das österreichische Bundeskriminalamt entlastet Gandler:

Das Österreichische Bundeskriminalamt (BK) bzw. Chefermittler Dieter Csefan dementieren gegenüber der APA die Vorwürfe der "FAZ", wonach Johannes Dürr in einem Gespräch mit Anti-Doping-Ermittlern Markus Gandler Mitwisserschaft vorgeworfen hat.

"Ich kann Ihnen bestätigen, dass er (Dürr, Anm.) bei uns keine Angaben gemacht hat bezüglich des Herrn Gandlers, sonst würde Herr Gandler bei uns als Beschuldigter geführt werden und das ist er nicht. Ich habe keine Ahnung, woher das kommt", sagt Csefan.
 

L-james

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Unfassbar was vor allem bei den Ösis abgeht, die betrügen doch während dem Betrügen.
 

sj44

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Was Erfurt anlangt, gab es auch eine andere schräge Geschichte.

Wegen des Blutbeutelfundes 2002 in SLC wurden Trainer Walter Mayer, sein Sohn Marc Mayer und Achim Walcher gesperrt. Da ging es um die UV-Bestrahlung des Blutes.

Dieselbe Methode wurde in Erfurt Jahre später verwendet (trotz Kenntnis des Falles von 2002) und betraf mindestens deutsche 30 Sportler. Man ging dann zum CAS und der entschied, dass diese Methode vor dem 1.1.2011 legal war. Allerdings gab es auch deutsche Sportler, bei denen dieses Verfahren auch nach diesem 1.1.2011 angewendet wurde. Die wurden aber freigesprochen, da sie das alles nicht einschätzen konnten, was mit ihnen passierte.
 

unicum

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In Österreich haben die Ermittlungen der Behörden nach der „Operation Aderlass“ zu weiteren Maßnahmen geführt. In Zusammenhang mit der Razzia während der Nordischen WM in Seefeld sowie in Erfurt seien in den vergangenen Tagen weitere Österreicher festgenommen, befragt und wieder auf freien Fuß gesetzt worden, sagte Hansjörg Mayr, der Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck, auf Anfrage der APA.

https://sport.orf.at/#/stories/3047765/
 
G

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Guest
dieser seppelt ist aber auch n seltsamer journi.
reisserische überschrift. dass der servicemann erst seit letzter saison mit cologna arbeitet sagt er nicht. dass gegen cologna selber bis anhin nichtmal n verdacht besteht auch nicht.
hauptsache ne tolle überschrift. seppelt mal wieder at his best. eye roll.
 
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