Diese Idee ist natürlich reichlich schräg, aber als Laie frage ich mich mitunter schon, nach welchen Kriterien entschieden wird, ob ein Mittel auf diesen Dopinglisten steht oder nicht - wenn das hier mal jemand erklären könnte der sich damit auskennt, wäre ich dafür dankbar.
Entscheidend sollte für mich vor allem sein dass es für die Athleten nicht gesundheitsschädlich ist, insofern sollte man dem sicherlich nicht ohne jegliche Grenzen Tür und Tor öffnen. Und es sollte nicht zu einer Situation kommen wo reiche Sportler sich legale teure medizinische Mittel leisten können welche die Leistung spürbar fördern und ärmere nicht, was es in Bereichen wie Trainingsmethoden, Ausrüstung und so weiter natürlich ohnehin schon mehr als genug gibt.
Welche Substanzen und Methoden auf die Verbotsliste aufgenommen werden, entscheidet ein Gremium der WADA, besetzt mit internationalen Expertinnen und Experten: die sogenannte
List Expert Group. Dabei werden Substanzen und Methoden nach drei Kriterien beurteilt:
- Sie haben das Potenzial, die sportliche Leistung zu verbessern;
- Sie stellen ein tatsächliches oder potenzielles Gesundheitsrisiko für Athletinnen und Athleten dar;
- Sie verstoßen gegen den Geist des Sports
Die Verbotsliste umfasst sämtliche Substanzen und Methoden, die sowohl während des Wettkampfs, als auch zu jeder Zeit verboten sind. Die Liste wird regelmäßig aktualisiert.
www.nada.de
Die ersten beiden Punkte müssen für sich allein isoliert noch kein Grund sein für ein Verbot. Nahrungsergänzungsmittel versprechen Leistungssteigerung, sind aber toleriert, solange keine verbotenen Inhaltsstoffe vorhanden.
Medikamente stellen grundsätzlich ein Gesundheitsrisiko dar. Ist allerdings nicht sinnvoll, alle auf die Verbotsliste zu setzen, da nicht alle zur Leistungssteigerung eingesetzt werden und das nur unnötig zu Ausnahmeregelungen führen würde für Sportler, die darauf angewiesen sind.
Wenn ein Medikament zur Leistungssteigerung eingesetzt wird, stellt sich automatisch die Frage, ob man das auf die Dopingliste setzen sollte und eigentlich sollte es nur im Ausnahmefall nicht dort landen. Leichte Schmerzmittel sind an sich natürlich auch leistungsfördernd, aber da gibt es schon auch gute Gründe einige zuzulassen. Ähnlich bei Kaffee. Da gab es früher Grenzwerte für Coffein, ist aber nur noch "unter Beobachtung". Soll wohl heißen, wenn festgestellt wird, dass Coffeinwerte so weit steigen, dass man von einem Mißbrauch der Substanz ausgehen kann, wird das wieder auf der Liste landen mit entsprechendem Grenzwert.
Nikotin ist Verdachtsfall. Nun raucht natürlich kaum einer um seine Leistung zu steigern. Da fände ich einen Grenzwert dann auch ziemlich sinnvoll, falls das jemals auf der Dopingliste landet. Halte ich für unnötig, Raucher mittels Dopingliste zu diskriminieren. Da sollte es darum gehen, diejenigen zu erwischen, welche sich hohe Dosen Nikotin als "suplement" zuführen.
Der dritte Punkt trifft dann sowieso auf jede verbotene Substanz oder Methode zu. Zusätzlich kann man ihn anführen, um Dinge zu verbieten, welche von den ersten beiden Punkten unzureichend erfasst, also um Lücken zu schließen.
Spontan fallen mir Verschleierungsmittel ein. Diese müssen nicht leistungsfördernd sein, können ein vergleichsweise nur geringes Gesundheitsrisiko darstellen, verstoßen aber gegen den Geist des Sports, weil man damit verbotene Substanzen überdecken möchte.
Ob etwas teuer oder günstig ist, dürfte nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen. Aber natürlich fiele es leichter ein teures Schmerzmittel, was sich eh kaum einer leisten kann, zu verbieten als ein Standardmittel wie Paracethamol.