Andy Murray gibt Karriereende bekannt


Jones

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Murray ist viel zu smart um sich in so einer Situation nochmal mit Schmerzmitteln vollzupumpen. Ich denke er wird einfach sein Bestes geben um noch halbwegs konkurrenzfähig bei den nächsten ausgewählten Turnieren zu sein (bis Wimbledon). Sollte die Hüfte schon vorher streiken dass es nicht mehr geht, dann wird er einfach nicht spielen und alles für ein letztes Match in Wimbledon tun. Wenn auch das nicht geht, wird er dort wohl eine emotionale Abschiedszeremonie erhalten. Ich bin immer noch traurig darüber, dass es für Murray so zu Ende gehen muss. Aber man kann sich dies leider nicht aussuchen, und Andy hatte insgesamt eine beeindruckende und tolle Karriere.

Übrigens hier noch ein paar weitere (neben DelPos Appell) gesammelte Reaktionen zu Andys bevorstehendem Abschied:






Das sehe ich genauso, er wird sich nicht bis Wimbledon mit Schmerzmitteln Vollpumpen. Dafür ist er zu smart und es gibt ja auch genug abschreckende Beispiele. Ich denke da zum Beispiel auch Agassi, der sich lange mit Kortisonspritzen auf der Tour gehalten hat. Heute bereut er die Entscheidung wie er sagt.
 

Hans Meyer

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Na dann hatten wir beide einen Fehler ich hatte beide auf 2012 und du beide auf 2013.
Aber was ich damit sagen will, auch große langjährige top 10 Spieler können früh ohne Verletzung zurücktreten. Wir können auch Safin nehmen, der 29 war.

Es hat sich zwar alles etwas verschoben, aber das liegt wie schon mehrfach diskutiert auch an der Schwächen Generation der Mitte 20 jährigen. Das wird sich bald schon wieder regulieren.

Grundsätzlich gebe ich dir recht, man hat auch vergessen das es nicht normal ist "ewig" zu spielen, Ferrers Alter, da hört man langsam auf

Safin fehlte die Professionalität, deshalb würde ich ihn nicht mit Murray vergleichen, Roddick passt da besser

Murray ist in Dubai auf der Startliste
 
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QueridoRafa

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Rafael Nadal zum angekündigten Karriere-Ende von Andy Murray:
Of course is very bad news. But being honest, when somebody like him, that he achieved almost everything in his tennis career, is suffering like he’s doing for such a long time already, and you feel that you are not competitive for the thing that really makes you wake up every morning and go on court with the passion to practice, to improve, and with a goal, then is so difficult.

I can’t say that because I didn’t had that experience, but in some way I can speak about similarities that I had in my career. When you are going on court every day without the clear goal because you cannot move well, you have pain, then is a moment to take a decision.

Probably he is fighting for keep going since a long time. If he doesn’t feel that the thing can go better, probably he does the right thing for his mental health.

Will be a very important lose for us, for the world of tennis, for the tour, for the fans, even for the rivals that he has been part of a great rivalry between the best players for a long time, and a great competitor.

But that’s life. Seems like he had not very long career because today players are playing that long. But he’s 31. Ten years ago, if he retired at 31, we will say he had a great and very long career. That’s the real thing.

So all the best for him. We will miss him. But today is him. Tomorrow another one. We are not 20 any more. Our generation, everyone is more than 30s. These kind of things happens.

He has a good fighting spirit. He has been a hard worker. Is not nice to finish like this because is great that you finish when you want to finish, not because of another thing.

Overall, when he puts everything on the balance, will be that the positive things of the balance are much heavier than the negative things, even if in the end is not probably the way that he dreamed about. But you can’t manage that.

(Quelle: Australian Open)
 

Jones

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Grundsätzlich gebe ich dir recht, man hat auch vergessen das es nicht normal ist "ewig" zu spielen, Ferrers Alter, da hört man langsam auf

Safin fehlte die Professionalität, deshalb würde ich ihn nicht mit Murray vergleichen, Roddick passt da besser

Murray ist in Dubai auf der Startliste

Ferrers Alter? Der ist doch auch 37 wenn er den Schläger in die Ecke legt. Das ist aussergewöhnlich für einen relativ defensiven Spieler.

Mal ein Blick auf langjährige top 10 Spieler.
Blake 79 33
Safin 80 29
Ferrero 80 32
Gonzales 80 31
Hewitt 81 34
Federer 81 aktiv
Davydenko 81 32
Nalbandian 82 31
Coria 82 27
Roddick 82 30
Ferrer 82 aktiv
Robredo 82 aktiv
Verdasco 83 aktiv
Söderling 84 26
Tipsarevic 84 aktiv
Tsonga 85 aktiv
Berdych 85 aktiv
Wawrinka 85 aktiv
Nadal 86 aktiv
Gasquet 86 aktiv
Murray 87 32
Djokovic 87 aktiv

Das dürften alle Spieler sein, die mehrere Jahre in den top 10 beendet haben ab Jg 80. Gut Blake habe ich mit reingenommen, da er am 28.12.79 geboren ist und zur Generation Ferrer gehört. Bis Murray bin ich hoch, da er ja das Thema ist.

Also 32 liegt da schon etwa im Schnitt. Nimmt man nur die, die ihre Karriere bereits beendet haben liegt man drunter, aber wenn die aktiven dazu kommen liegt man sicherlich drüber.
Nur in Ferrers Alter 36/37 ist es für die allermeisten deutlich zu spät über ein Karrierende nachzudenken.
Robredo ist wieder in der 1. Quali Runde gescheitert und hört wahrscheinlich auch in diesem Jahr auf. Ein weiteres Jahr um 200 tut er sich wohl nicht an.
Tipsi hat 1,5 Jahre kein Spiel bestritten. Mehr als eine Abschiedstournee in diesem Jahr ist wohl nicht mehr drin.
Die anderen sind noch recht gut dabei, aber den 37. Geburtstag werden die wenigsten auf der Tour feiern. Auch weil jetzt endlich wieder vermehrt top Leute nachkommen.
 

Hans Meyer

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Ferrers Alter? Der ist doch auch 37 wenn er den Schläger in die Ecke legt. Das ist aussergewöhnlich für einen relativ defensiven Spieler.

Mal ein Blick auf langjährige top 10 Spieler.
Blake 79 33
Safin 80 29
Ferrero 80 32
Gonzales 80 31
Hewitt 81 34
Federer 81 aktiv
Davydenko 81 32
Nalbandian 82 31
Coria 82 27
Roddick 82 30
Ferrer 82 aktiv
Robredo 82 aktiv
Verdasco 83 aktiv
Söderling 84 26
Tipsarevic 84 aktiv
Tsonga 85 aktiv
Berdych 85 aktiv
Wawrinka 85 aktiv
Nadal 86 aktiv
Gasquet 86 aktiv
Murray 87 32
Djokovic 87 aktiv

Das dürften alle Spieler sein, die mehrere Jahre in den top 10 beendet haben ab Jg 80. Gut Blake habe ich mit reingenommen, da er am 28.12.79 geboren ist und zur Generation Ferrer gehört. Bis Murray bin ich hoch, da er ja das Thema ist.

Also 32 liegt da schon etwa im Schnitt. Nimmt man nur die, die ihre Karriere bereits beendet haben liegt man drunter, aber wenn die aktiven dazu kommen liegt man sicherlich drüber.
Nur in Ferrers Alter 36/37 ist es für die allermeisten deutlich zu spät über ein Karrierende nachzudenken.
Robredo ist wieder in der 1. Quali Runde gescheitert und hört wahrscheinlich auch in diesem Jahr auf. Ein weiteres Jahr um 200 tut er sich wohl nicht an.
Tipsi hat 1,5 Jahre kein Spiel bestritten. Mehr als eine Abschiedstournee in diesem Jahr ist wohl nicht mehr drin.
Die anderen sind noch recht gut dabei, aber den 37. Geburtstag werden die wenigsten auf der Tour feiern. Auch weil jetzt endlich wieder vermehrt top Leute nachkommen.

Ich meinte damit das man sich in den letzten Jahren daran gewöhnt hatte das die Spieler gefühlt "ewig" gespielt haben, das mit 35, 36 vom Rücktritt gesprochen wird, deshalb wurde etwas vergessen das nicht jeder solange spielen kann
Bekannte Spieler die letztes Jahr aufgehört haben: Benneteau (37), Falla (35), Groth (31), Mayer (35), Melzer (37), Muller (35) und Youzhny (36)
In Klammern das Alter am Jahresende

Der ein Jahr als Murray ältere Anderson hat aktuell seine beste Zeit in seiner Karriere, Anderson hat aber auch deutlich weniger km auf dem Tacho und eine ökonomischere Spielweise
 

Jones

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Ich meinte damit das man sich in den letzten Jahren daran gewöhnt hatte das die Spieler gefühlt "ewig" gespielt haben, das mit 35, 36 vom Rücktritt gesprochen wird, deshalb wurde etwas vergessen das nicht jeder solange spielen kann
Bekannte Spieler die letztes Jahr aufgehört haben: Benneteau (37), Falla (35), Groth (31), Mayer (35), Melzer (37), Muller (35) und Youzhny (36)
In Klammern das Alter am Jahresende

Der ein Jahr als Murray ältere Anderson hat aktuell seine beste Zeit in seiner Karriere, Anderson hat aber auch deutlich weniger km auf dem Tacho und eine ökonomischere Spielweise

Da hat du absolut recht. Gerade an dieser 2. Oder besser gesagt 3. Garde sieht man ja wie wenig nachkam, sonst hätten die genannten sich nicht so lange halten können.
Spieler wie Karlovic, Isner und Anderson sind aufgrund ihres Aufschlags in einer eigenen Kategorie.
 

shotmaker

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konnte es erst gar nicht glauben als ich die nachricht gelesen habe:(:(:( mochte ihn immer sehr und hatte auf eine starke rückkehr von ihm gehofft, aber was will man machen wenn der körper nicht mehr mitspielt... andy und nole hatten einige interessante matches....besonders hängengeblieben ist bei mir das halbfinale in melbourne 2012. murray kann auf eine sehr erfolgreiche karriere zurückblicken. ein champion!
 

QueridoRafa

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http://instagr.am/p/BsR7Wyilw7M/
The closest I’ll ever get to the Aussie open trophy #5timeloser
Noch hat Andy seinen Humor nicht verloren :thumb:

Fünfmal in seiner Karriere stand Murray dem Pokal sehr nahe. Viermal verlor er im Finale gegen Djokovic (2012/13/15/16), einmal gegen Federer (2010). In Erinnerung bleiben wird sein Spruch nach dem verlorenen Finale gegen Federer: "Ich kann zwar weinen wie Roger, aber leider nicht spielen wie er."
 
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Hans Meyer

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Noch hat Andy seinen Humor nicht verloren :thumb:

Fünfmal in seiner Karriere stand Murray dem Pokal sehr nahe. Viermal verlor er im Finale gegen Djokovic (2012/13/15/16), einmal gegen Federer (2010). In Erinnerung bleiben wird sein Spruch nach dem verlorenen Finale gegen Federer: "Ich kann zwar weinen wie Roger, aber leider nicht spielen wie er."

Das Foto stammt zwar vor seiner PK, aber laut eigenen Aussagen hatte er schon in der Saisonvorbereitung entschieden seine Karriere zu beenden, was mich schon sauer macht, das hätte er mir schon sagen können, jetzt hab ich ihn in meinen Top 10 platziert :verbotenersmiley:
 

gentleman

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Irgendwie hatte ich auch den Eindruck, dass er noch nicht zu 100% abgeschlossen hat, nachdem er heute wohl sogar sich selbst mit so einem heroischen Kampf überrascht hat. Wenn es das gewesen ist (zumindest in Australien), dann war es ein würdiger Abschied.
 

gentleman

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Ein Artikel auf tennisnet.com heizt die Spekulationen über eine mögliche Operation für Andy's lädierte Hüfte an. Murray soll bereits in regem Austausch mit Bob Bryan stehen, der durch den Eingriff bei einem Spezialisten in New York (und einem verträglicheren Implantat) wieder schmerzfrei wurde. Murray fasst seine Optionen auch relativ klar zusammen: Entweder er mache 4 Monate Pause und spielt ein letztes Match in Wimbledon, oder er unterzieht sich dem Eingriff und nimmt das Risiko in Kauf.

Andy Murray: Comeback mit Hüft-Implantat? Vorbild Bob Bryan
Andy Murray hat nach seinem magischen Fünfsatz-Match gegen Roberto Bautista Agut angemerkt, dass er sich möglicherweise einer Hüft-OP unterziehen werde. Mit demselben Eingriff wurde Doppel-Legende Bob Bryan seine Hüftprobleme los, er spielt nun völlig schmerzfrei. Der US-Amerikaner kann zu Murrays Vorbild werden, das Risiko ist dennoch groß.

„Die Zeit war ein kleiner Vorgeschmack auf die Tennis-Pension, das war ganz schön zu sehen. Als ich die OP durchzog, war das eine kleine Erlösung. Endlich hatte ich einen Plan, denn ich probierte wirklich alles.“

Vor der Operation versuchte Bryan über drei Monate verschiedenste Regenerations-Behandlungen. Auch eine Stammzellen-Transplantation war Teil der Reha, doch letztlich half nur die OP.

„Ich konnte nicht gehen, in etwa so wie das, was Andy Murray derzeit durchmacht. Nach dem Eingriff ging ich zwei Wochen auf Krücken, seither bin ich völlig schmerzfrei.“

Bryan hat nun einen Oberflächenersatz in seiner hüfte verankert, eine neue, alternative Methode zur klassischen Hüft-Prothese. Es sei ein wenig „High-Performance, deutlich verträglicher für Sportler, erklärte Bryan, da das Implantat in der Größe deutlich kleiner sei.

Bob Bryan: Andy Murray spielte Charity mit kaputter Hüfte
Lediglich acht Wochen später startete der 40-Jährige im Rahmen der US Open mit leichtem Training. Anfang Dezember begann er die reguläre Vorbereitung mit seinem Zwillingsbruder Mike auf die neue Saison.

Ein Fallbeispiel, das Murray für seine mögliche Operation Hoffnung geben soll. Der Brite stand bereits in regem Austausch mit Bryan und dessen Hüft-Spezialisten in New York. „Es macht mich glücklich, wenn ich ihm helfen kann“, sagte Bryan. „Er ist so ein netter Kerl. Wir hatten vor Kurzem Probleme, für ein Charity-Event einen großen Namen zu verpflichten. Er kam uns zur Hilfe und spielte einen ganzen Nachmittag mit den Spendern – mit einer kaputten Hüfte.“

Und weiter: „Er will einfach nicht mehr humpeln müssen. Und ich denke, das könnte die Lösung sein.“

Andy Murray: Hüft-OP würde Lebensqualität steigern
Murray selbst beschrieb nach seinem Ausscheiden bei den Australian Open seine Optionen in detaillierter Form.

„Ich habe zwei Optionen. Entweder ich ruhe für die nächsten vier Monate und spiele in Wimbledon ein weiteres Match. Oder ich lasse die Operation machen, der sich auch Bob Bryan unterzog.“

Viele weitere Sportler hatten laut Murray diese OP bereits machen lassen und seien in den Sport zurückgekehrt. „Wenn ich mich dafür entscheide, stehen die Chancen nicht schlecht, wieder regelmäßig spielen zu können. Dafür gibt es zwar keine Garantie, aber meine Lebensqualität wäre um einiges besser.“

Er habe schon beim simplen Geradeausgehen starke Schmerzen, und das seit Monaten. Fest steht, dass Bryan der erste Tennisspieler ist, der nach einer Hüft-OP dieser Art auf die Tour zurückkehrte. Murray wäre demnach der erste Einzel-Spieler mit solch einem Implantat.
https://www.tennisnet.com/news/andy-murray-comeback-mit-hueft-implantat-vorbild-bob-bryan
 

gentleman

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Ich packe das Interview auf Tennisnet mit Andi Haider-Maurer, der leider vor wenigen Tagen seine Karriere ebenfalls im Alter von 31 Jahren wegen seiner anhaltenden Schmerzen im Fuß beenden musste, hier rein. Recht interessant welche Einblicke man da auch erhält. Aus der Distanz kriegt man natürlich nicht so mit, wie sehr ein Spieler darunter leiden kann, wenn er schon im Training nicht mehr ans Maximum gehen kann, weshalb klarerweise auch die Leistung bei den Turnieren dann schnell nachlässt...zudem spricht AHM auch Murray sowie den Punkt mit der Regeneration an, wo er an einem Tag noch recht gut spielte und am nächsten Tag vor Schmerzen kaum mehr aus dem Bett kam. Gerade diese Regelmäßigkeit ist es, die ein Tennis-Profi ja ganz besonders braucht während einer Turnierwoche (oder auch zwei).

tennisnet: Herr Haider-Maurer, vor wenigen Tagen gaben Sie Ihren Rücktritt vom Profitennis bekannt. Wie fühlt es sich an?
Andreas Haider-Maurer: Es ist ein Schritt, der einem sehr schwer fällt. Ich musste seit 2015 viele Rückschläge hinnehmen und habe es lange probiert. Aber mir geht es gut mit der Entscheidung, denn ich weiß, dass es die richtige ist, auch wenn es weh tut.

tennisnet: Ihr Körper machte eine Fortsetzung Ihrer Karriere unmöglich. Haben Sie auch im Alltag Schmerzen?
Haider-Maurer: Im Alltag habe ich keine Probleme. Wenn ich aber an meine Grenzen gehe und hart trainiere, brauche ich schnell ein paar Tage Pause zur Regeneration. Das ist mit einem normalen Leben auf der ATP-Tour nicht vereinbar.

tennisnet: Im Interview vor etwas mehr als einem Jahr haben Sie detailliert über Ihre komplizierte Fersenverletzung gesprochen. Damals hatten Sie aber auch zugegeben, einige Matches unter Schmerzen bestritten zu haben. Waren das schon die ersten Vorboten auf ein Karriereende?
Haider-Maurer: Der Fuß ist sehr gut verheilt. Unter der Saison waren einige Partien dabei, die auch völlig schmerzfrei verliefen. Wenn man aber merkt, dass man mehr Zeit in der Therapie als auf dem Tennisplatz verbringt, ist es ein mühsamer Weg. Im Verlauf des Jahres ist es dann leider nur viel schlechter geworden, deshalb war der Schritt notwendig. Es ist bitter, dass meine Karriere eigentlich mit 28 Jahren beendet war. Viele Herren sind mit Ende 30 noch auf der Tour aktiv.

tennisnet: Gab es im Jahr 2018 trotz Protected Rankings auch deshalb nur wenig zu holen?
Haider-Maurer: Ich hatte einige gute Partien dabei. Der Großteil verlief aber frustrierend, auch weil mir der Aufbau durch regelmäßiges Training fehlte. Ich war es immer gewohnt, mit einem guten Gefühl und aus einer soliden Saisonvorbereitung heraus zu spielen. Ich konnte aber schon im Training nicht an meine Grenzen gehen und dort Selbstvertrauen aufbauen.

tennisnet: Gab es ein bestimmtes Match, in dem Ihnen klar wurde, dass der Rücktritt der richtige Schritt ist?
Haider-Maurer: Man will es lange nicht wahr haben und redet sich selbst ein, dass es besser wird. Bei meinem letzten Challenger-Turnier in Banja Luka gewann ich die erste Quali-Runde souverän (6:3, 6:4 gegen Mikhail Balmashev, Anm.). Am nächsten Tag wusste ich aber gar nicht mehr, wie ich auf den Platz gehen soll. Die Partie war ein wirklicher Krampf, und die Schmerzen waren größer als alles andere. Ich habe das Match verloren (4:6, 6:7 gegen Andrea Vavassori, Anm.), obwohl ich sie normalerweise gewinnen hätte müssen. Das ist auch für den Kopf sehr schwer, solche Situationen ärgern einen Sportler besonders. Nach dieser Partie war klar: Es macht keinen Sinn mehr.

tennisnet: Ihre Fersenverletzung von 2015 mussten Sie operativ behandeln. Sie sprachen von einer 50:50-Wahrscheinlichkeit, dass diese erfolgreich verlaufen würde. Ähnliches steht nun Andy Murray mit seinen Hüftproblemen bevor. Was würden Sie ihm raten?
Haider-Maurer: Er spürt anscheinend, dass es ganz schwer wird, seine Schmerzen wieder in den Griff zu bekommen. Sonst hätte er vor seinem tollen Match gegen Roberto Bautista-Agut nicht seinen Rücktritt erklärt. Im Training merkt man, ob Schmerzen kurzfristig zu lösen sind, oder chronische Probleme bereiten. Er kennt seinen Körper genau und wird dieses Gefühl auch haben.

tennisnet: Wie sehr schmerzt es, mit Österreich nicht mehr in der Davis-Cup-Weltgruppe spielen zu können?
Haider-Maurer: Der Davis Cup war immer eine Riesen-Sache. Es ist aber nicht nur der Davis Cup, der abgeht. Ich stand in den Top-50, das war ein großes Ziel von mir. In jener Saison ließ ich aber auch einiges liegen, da wäre noch viel mehr möglich gewesen. Dennoch bin ich auf meine Karriere sehr stolz.

tennisnet: Stehen Sie in Kontakt mit Österreichs Topspielern?
Haider-Maurer: Ich habe mich sehr über einige Nachrichten zu meinem Rücktritt gefreut. Ich beobachte auch alle Spiele der Kollegen, man lebt richtig mit. Dazu gibt es natürlich auch weiterhin einen Austausch.

tennisnet: Dominic Thiem machen weniger Verletzungen sondern vielmehr seine Gesundheit zu schaffen. Wie beurteilen Sie seine Situation?
Haider-Maurer: Aus der Ferne ist es sehr schwer zu beurteilen. Wir dürfen nicht vergessen: Es war gerade einmal ein Match, in dem er körperliche Probleme hatte. Normalerweise zählt Dominic zu den fittesten Spielern der Tour. Deshalb kam die Aufgabe auch etwas überraschend, aber sein Team wird die Situation genau analysieren. Wir dürfen dieses eine Match nicht überbewerten.

tennisnet: In Ihrer Karriere gab es einige Highlights. An welche erinnern Sie sich besonders gerne?
Haider-Maurer: Gegen Djokovic in der Night Session der US Open zu spielen, bleibt von der Größe des Stadions her unerreicht. Besonders emotional war der Weg ins Finale in der Wiener Stadthalle. In der ersten Runde spielte ich gegen Thomas Muster, und zum ersten Mal in meiner Karriere vor so vielen Zuschauern. Mir fallen noch zwei weitere Matches ein.

tennisnet: Erzählen Sie uns bitte davon.
Haider-Maurer: In Monte Carlo bezwang ich Bernard Tomic mit 6:4 im dritten Satz und stand damit fix in den Top-50. Es war eine Druck-Partie, die ich nie vergessen werde. In Kitzbühel 2015 kassierte ich eine ganz bittere Niederlage gegen Dominic, wo ich im dritten Satz schon mit 4:1 führte. Auch wenn das Ergebnis unglücklich war: Die Stimmung war phänomenal. Das fühlt sich auch noch gar nicht so lange her an.

tennisnet: Sie planen derzeit an einer Tennisakademie in Tirol. Haben Sie bereits als Trainer gearbeitet?
Haider-Maurer: Es ist etwas Neues, ich muss noch Fuß fassen. Mein großer Vorteil im Umgang mit Top-Spielern ist, viel Erfahrung aus meiner Profi-Karriere mitnehmen zu können. Wo ich mich noch einarbeiten muss, ist der Bereich mit jungen Talenten, die erst herangeführt werden müssen.

tennisnet: Gab es schon Kontakt mit dem ÖTV oder dem Tiroler Tennisverband?
Haider-Maurer: Dafür ist es noch zu früh. Es befindet sich vieles noch in Planung, ich arbeite mit meinem früheren Coach, Daniel Huber zusammen. Es wird bestimmt ein super Projekt.

tennisnet: Wo genau wird diese Akademie gebaut?
Haider-Maurer: Den Standort möchte ich noch nicht verraten, aber er wird in den nächsten Wochen, wenn alles ausverhandelt ist, bekannt gegeben.

tennisnet: Wie sieht die Tennis-Infrastruktur im Westen Österreichs aus?
Haider-Maurer: Hier sehen wir eine große Chance. Ein Stützpunkt hat sich in den letzten Jahren noch nicht wirklich etabliert. In Vorarlberg gibt es zwar durchaus Potenzial, aber ich finde, im Westen besteht großer Aufholbedarf.

tennisnet: Nach einigen Wochen der Vorbereitung: Wie groß ist die „Konkurrenz“ aus dem Wintersport?
Haider-Maurer: Keine Frage, der Wintersport ist im Westen die klare Nummer eins. Aber ich sehe es positiv, denn es ist eine große Sportbegeisterung vorhanden. Wenn man in die Tennishallen blickt, merkt man: An der Nachfrage scheitert es nicht. Ich will mich auch nicht als Gegenangebot zum Wintersport verstehen.

tennisnet: Verfolgen Sie die Matches der Tour?
Haider-Maurer: Während meiner Leidenszeit gab es hin und wieder Momente, wo ich Tennis im Fernsehen vermieden hatte. Heute und vor allem jetzt zu einem Grand Slam sehe ich mir aber sehr viele Matches an.

tennisnet: Dann liegt die letzte Frage auf der Hand: Wer gewinnt die Australian Open?
Haider-Maurer: (überlegt) Mein Tipp ist Petra Kvitova. Bei den Herren hoffe ich auf Rafael Nadal.
 

Aronofsky

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Stach hatte gerade gesagt Murray lässt sich demnächst operieren und wenn diese gut verläuft könnte er ähnlich wie Bryan noch in diesem Jahr wieder auf den Tennisplatz zurückkehren, also noch nix mit Rücktritt.
 

Big d

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Stach hatte gerade gesagt Murray lässt sich demnächst operieren und wenn diese gut verläuft könnte er ähnlich wie Bryan noch in diesem Jahr wieder auf den Tennisplatz zurückkehren, also noch nix mit Rücktritt.

Wobei dann immer noch die Frage ist ob dauerhaft oder nur für Wimbledon.
 

Hans Meyer

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Wobei dann immer noch die Frage ist ob dauerhaft oder nur für Wimbledon.

Wenn er sich operieren lässt und sie erfolgreich ist, dann wird er sich glaube ich nicht nur für ein Turnier zurückquälen
Sollte er danach immer noch Schmerzen haben wird er denke ich gar nicht mehr zurückkommen
 
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