Na ja, man sollte Fury nicht überhöhen. Fury hat ein paar (wenige) beeindruckende Stärken, aber auch ausgeprägte Schwächen und schaut man sich seine Schwächen an, dann wird schnell klar, dass unter den derzeitigen Topgegnern nur wenige Boxer sind, die das Zeug dazu haben, diese Schwächen auszunutzen. Ein Lennox Lewis in seiner besten Zeit wäre für Fury irgendwas zwischen ernstes Problem und Albtraum. Welcher von Furys Gegner war bisher technisch komplett und taktisch variabel? Prime Lewis war keineswegs langsam auf den Beinen und hatte ein extrem variables Arsenal, dass Furys Möglichkeiten klar überlegen war. Zwar ist Lewis kleiner, hat aber eine vergleichbare Reichweite und eine überragende physische Präsenz. Dazu eine vergleichbare Ringintelligenz. Dazu die klar bessere Workrate.
Gegen den eisernen Mike gebe ich Fury bessere Chancen, aber nur, wenn es ihm gelingt den ersten Sturm zu überstehen. Tyson war ein Monster am Mann und schnell auf den Beinen, und beidhändig extrem schlagstark. Fury hätte über die ersten Runden nur flitzen müssen. Möglich, aber gefährlich. Hinten raus würde ich auf Fury setzen.
Mann sollte nicht den Fehler machen, die qualitative Begrenztheit der Gesamtpakete der heutigen Schwergewichtsboxkonkurrenz von Fury auf ehemalige Größen zu übertragen. Schon der Sdunek-Wladi wäre für Fury wahrscheinlich zu viel gewesen.