Australian Open 2017


wicked

Bankspieler
Beiträge
8.630
Punkte
113
Du setzt gegen einen Eidgenossen?
Bekommt man dafür bei euch nicht einen Apfel vom Kopf geschossen?

Alter, wir nutzen jede Chance uns zu bereichern! Heute ging der Schuss leider daneben. :D

Federer hatte jahrelang einen Nadal Komplex. Jetzt wieder in einem Finale und dann gleich gegen Nadal. War mir so sicher, er zerbricht an den Nerven.
 

Gordo

Bankspieler
Beiträge
7.168
Punkte
113
federer war spielerisch schon klar besser heute. das war nämlich nüchtern gesehen eher mau von nadal, im grunde hat er mit stumpfen waffen gekämpft. dass es überhaupt in den 5. ging und bis zum ende spannend blieb, lag an dessen unglaublichem kampfgeist und mentaler clutchness. federer dagegen hat heute sein spiel kompromisslos durchgezogen und ist hohes risiko gegangen, wobei es funktioniert hat weil die fehlerrate relativ niedrig war. insbesondere die rückhand hat mir imponiert, die kam fast besser als in seiner prime, zumindest mit weit weniger streuung.

das niveau war sicherlich sehr hoch, allerdings fällt schon auf, dass beide zwei schritte langsamer sind als in ihrer prime (völlig verständlich). nadal ist ja zu vielen bällen gar nicht hingelaufen, wenn man das mal mit dem finale 2009 vergleicht. trotzdem ein episches finale mit vielen wendungen.
 

El Demoledor

Bankspieler
Beiträge
4.563
Punkte
113
Ort
Duisburg
Großer Sport von zwei der besten Spieler aller Zeiten.

Federer wohl selbstbewusster als sonst, auch weil Nadal nicht mehr wie früher konstant Federer´s Rückhand anspielen und so die Ballwechsel diktieren konnte. Insgesamt wirkte Federer näher in Prime-Form als Nadal, den heute vor allem die mentale Stärke lange im Spiel gehalten hat.
Es war offensichtlich, dass der Platz schneller war als die Jahre zuvor, und das Federer in die Karten gespielt hat. Dennoch ein ständiges Auf und Ab, wobei Federer gefühlt auch heute der leicht bessere Spieler war, selbst wenn er zwischendrin mal scheinbar leichte Bälle verlegt hat. Er muss aber so riskant spielen, um überhaupt in die Nähe eines Sieges kommen zu können. Die Statistik Winner/Unforced Errors hatte demnach in beiden Kategorien den Schweizer klar vorne.

In der Form und mit ein bisschen Glück sind für beide weitere Slams zumindest nicht unrealistisch, wobei ich denke, dass Djokovic und Murray angestachelt sein dürften und ich mir von Wawrinka, Dimitrov & Co. auch noch etwas erwarte.

Teilweise war das Niveau von beiden hervorragend und natürlich attraktiver als Djokovic vs. Murray (wobei das Gegenteil schwer ist). Es war spielerisch aber nicht durchgängig eines der größten Matches, nur der 5. Satz war natürlich ein Thriller.

Gratulation an Federer und auch an Nadal.
Die GOAT-Diskussion lasse ich dann lieber die Hardcore-Fans führen, die dann auch gerne mal andere Kandidaten in Misskredit bringen.

Freuen tue ich mich auf die Bestandsaufnahme von @holy Cow!
Die Welt steht kurz davor, sich von der Sonne zu entfernen und in ein dunkles Zeitalter zu fallen ;)
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
Beiträge
48.700
Punkte
113
Kanns auch kaum glauben, dass Federer Nadal wirklich schlagen konnte, vor allem nach dem Break im 5. Nadal kommt wirklich sehr sympathisch rüber und es ist einfach ne Freude, dem Willen und der Kraft zuzusehen. Nadal ist n Warrior, aber ich finde schon, dass Federer heute auch enorme Kämpferqualitäten gezeigt hat und diesen Sieg unbedingt wollte.

Schliesse nicht aus, dass Nadal noch etliche Slams gewinnen kann. Bei Federer ist da imo das Ende der Fahnenstange abzusehen. Wenn Murray und Djoko wieder fit sind und an ihrem oberen Limit spielen, ein Zverev nachdrückt, wird das für Roger sehr sehr schwierig, da nochmal einen Slam zu gewinnen. Glaube, dass heute einfach alles für Roger gepasst hat.

für die GOAT-Diskussion hat der Sieg Federer nicht geschadet, wenngleich das heute wirklich locker auf die andere Seite hätte kippen können.
 

gentleman

Administrator
Teammitglied
Beiträge
39.251
Punkte
113
Ort
Austria
ich denke zumindest hat das Turnier an sich gezeigt, dass man Leute wie Federer und Nadal nie als "done" oder sonst was abschreiben sollte..das ging ja schon vor Jahren los. Rafa könnte dieses Jahr heiß sein, grade in Paris sehe ich bei einem schwächelnden Djokovic für ihn alle Chancen bzw. ihn in der Favoritenrolle. Aber warten wir mal ab wie die nächsten Monate laufen, wie fit die beiden bleiben (kann gut sein dass Roger jetzt 1-2 Monate wieder pausiert und die Sandsaison eher sekundär angeht wegen Rasen und dem Sommer).
Und natürlich nicht auf den zukünftigen Sand-GOAT THIEM zu vergessen ;)
 

holy Cow!

Nachwuchsspieler
Beiträge
6.092
Punkte
83
Abgesehen von der fatalen Signalwirkung und dem Glaubwürdigkeitsverlust für den Sport ein doch sehr unbedeutendes Match und Turnierergebnis. Die Mystifizierung und Verklärung dieses "Triumphes" wird von Seiten der Federer Anhänger gewohnt peinliche Züge annehmen, denen man sich kaum entziehen kann. Einer sportlich nüchternen Aufarbeitung halten sie aber nicht Stand.
Viel zu weit liegen die großen Tage dieser beiden Spieler, in erster Linie Nadals, in der Vergangenheit. Lediglich Nostalgiker und Phantasten bewerten das in ihrer aktuellen Ekstase anders.
Naturgemäß auch sportlich ein in weiten Teilen durchschnittliches Finale. Die Nummer 17 gegen die 9 und so sah es dann oftmals auch aus. Verwunderlich wie schwer sich Federer teilweise sogar gegen diesen körperlich maroden past-past prime Nadal getan hat und von einer Niederlage nicht weit entfernt war. Überflüssig zu betonen, dass wir hier nichts gesehen haben was irgend einen Einfluss auf die grundsätzliche Bewertung der Rivalität Nadal-Federer hat. Auch für das allgemeine sportliche Vermächtnis der Beiden ist das Match letzten Endes nur Makulatur und eine nette Momentaufnahme für das Fotoalbum.

Nichtsdestotrotz zolle ich Federer einen gewissen Respekt für sein strategisches Gespür. Seine recht kruden Methoden der Saisonplanung, einige äußerst glückliche Begleitumstände und ein sehr "geschickt" gewähltes Medical Timeout haben sich bezahlt gemacht und ihm zumindest formal noch einmal einen größeren Triumph gesichert. Aber die Matches, in denen er für seine Legacy gespielt hat waren die letzten GS-Matches gegen Djokovic und dort ist er regelrecht untergegangen als es wirklich darauf ankam. Daran ändert der heutige Tag ungeachtet aller Verklärungen nichts.

Die Story und der Spieler des Turniers ist, wenn man die persönlichen Gefühle beiseite lässt, klar Rafael Nadal. Was er mit einer bei ca 60% liegenden Leistungsfähigkeit durch reine Willenskraft erreicht ist nahezu beispiellos. Angesichts der katastrophal verlaufenden letzten Jahre und Turniere kann man seinen Vormarsch hier nicht hoch genug einstufen. Bei einer gleich langen Erholungsphase nach den Halbfinals wäre sogar noch das Undenkbare, der Titelgewinn möglich gewesen.
Diese Art der Mentalität und Leidensfähigkeit zeichnet die ganz Großen aus und nur eine handvoll Spieler besitzen sie. In dieser glorreichen Spielergeneration nur Djokovic und Nadal.

Wie geht der Tennissport aus dem Turnier hervor? Unweigerlich mit stark ramponiertem Ansehen und bedenklichen Tendenzen für die Zukunft. Einer Zukunft die sich nicht frei entwickeln kann und von endlosen Glorifizierungen der Vergangenheit nahezu hoffnungslos erstickt wird. Ich denke den aktuellen Entwicklungen begegnet man als langjähriger und wertneutraler Fan am besten durch Nichtwürdigung. Lediglich durch eine gewisse Distanz zu den Geschehnissen und eine Form der Inneren Emigration kann man sich von der aktuellen Hysterie abgrenzen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Drago

Bankspieler
Beiträge
10.470
Punkte
113
Ort
Heinz Becker Land
Ohne das jetzt negativ zu sehen, aber ich finde unsere Boxfraktion @Young Kaelin , @wicked , @El Demoledor etc., beurteilt das alles zu sehr nach Boxmaßstäben.

Ein H2H bedeutet im Boxen sehr viel. Ein Ali würde wohl nicht für Mehrheit als HW GOAT gelten wenn er 1-2 gg Frazier oder 0-1 gg Foreman im Rekord stehen hätte.

Im Tennis ist H2H aber nur ein Kriterium unter mehreren. Und zum H2H zählt halt auch wo die Spiele stattfanden und wie es da läuft.

Überall wo Bälle hoch genug springen hat Nadal gg fast jeden die Nase vorne, sobald sie flacher werden (besonders Masters Finale) verliert er gg mehrere Spieler, konnte da noch nie den Titel holen.

Zudem zählt auch wie man die zweite und dritte Ganitur beherrscht. Und mit allem Respekt aber Nishikori ist nicht besser als Fernando Gonzalez es war. Weder Djokovic, noch Murray noch Nadal können den Japaner dominieren, Federer dominierte Gonzalez nach Strich und Faden.
So was zählt halt auch zu solchen Bewertungen.
 

Jones

Bankspieler
Beiträge
11.529
Punkte
113
Ohne das jetzt negativ zu sehen, aber ich finde unsere Boxfraktion @Young Kaelin , @wicked , @El Demoledor etc., beurteilt das alles zu sehr nach Boxmaßstäben.

Ein H2H bedeutet im Boxen sehr viel. Ein Ali würde wohl nicht für Mehrheit als HW GOAT gelten wenn er 1-2 gg Frazier oder 0-1 gg Foreman im Rekord stehen hätte.

Im Tennis ist H2H aber nur ein Kriterium unter mehreren. Und zum H2H zählt halt auch wo die Spiele stattfanden und wie es da läuft.

Überall wo Bälle hoch genug springen hat Nadal gg fast jeden die Nase vorne, sobald sie flacher werden (besonders Masters Finale) verliert er gg mehrere Spieler, konnte da noch nie den Titel holen.

Zudem zählt auch wie man die zweite und dritte Ganitur beherrscht. Und mit allem Respekt aber Nishikori ist nicht besser als Fernando Gonzalez es war. Weder Djokovic, noch Murray noch Nadal können den Japaner dominieren, Federer dominierte Gonzalez nach Strich und Faden.
So was zählt halt auch zu solchen Bewertungen.

So ist es. Boxen ist ein Sport, wo die großen vielleicht auf 10 Karriere definierenden Duelle kommen. Eine lange Karriere besteht aus 50 oder mal 60 Kämpfen. Im Tennis gibt es keinen großen Spieler unter 500 Siegen und 600 Spielen. Sprich du musst alle 2 Tage bereit sein dich einem neuen Gegner zu stellen. Du kannst nicht wie im Boxen dich über Monate auf einen Gegner vorbereiten. Als zählt ein einzelnes Duell nicht so viel, denn alle 2 Tage steht ein neuer auf der anderen Seite.

Also wenn man H2Hs ansehen will muss man mehrere ansehen.
Bei Federer geht es über Agassi, Hewitt, Roddick, Nalbandian, Wawrinka, Nadal, Djokovic, Murray, Del Porto usw gegen alle hat er seine Schlachten geschlagen und im Schnitt sieht die Bilanz gut aus. Geht ja auch nicht anders, sonst kommt man nicht auf 18 GSs. Manche Gegner liegen einem mehr andere weniger. Ein 0:20 sollte gegen kein stehen. Aber wenn man die Gegner, welche einem weniger liegen unter passenden Bedingungen noch besiegt ist doch alles schick.
 

His Royness1

Administrator
Beiträge
15.460
Punkte
0
Ort
Hamburg
Ohne das jetzt negativ zu sehen, aber ich finde unsere Boxfraktion @Young Kaelin , @wicked , @El Demoledor etc., beurteilt das alles zu sehr nach Boxmaßstäben.

Ein H2H bedeutet im Boxen sehr viel. Ein Ali würde wohl nicht für Mehrheit als HW GOAT gelten wenn er 1-2 gg Frazier oder 0-1 gg Foreman im Rekord stehen hätte.


Finde ich nicht. Ali hat halt nicht die herausragenden anderen Argumente/Rekorde wie Federer, die seinen GOAT Status untermauern. Da brauch es halt die H2Hs gegen andere starke Leute. Roy Jones ist ja im H2H gegen Tarver auch 1-2 und keiner stellt den in der Goat-Frage vor RJJ.
 

wicked

Bankspieler
Beiträge
8.630
Punkte
113
Ohne das jetzt negativ zu sehen, aber ich finde unsere Boxfraktion @Young Kaelin , @wicked , @El Demoledor etc., beurteilt das alles zu sehr nach Boxmaßstäben.

Ich kann nur fuer mich sprechen, aber ich bezog der H2H Faktor nur auf den mentalen Faktor im Spiel und nicht auf die GOAT Diskussion (da habe ich schlicht viel zu wenig Ahnng von dem Sport).
Also ich bin jetzt alles andere als ein Tennisexperte, aber bei Federer hatte ich immer das Gefuehl, dass der mentale Wurm drin war, wenn's gegen Nadal ging. Besonders bei Best of 5.
 
G

Gast_482

Guest
Nachdem er den vierten abgegeben hat bis ich mit schlechter Laune zum Sport, auf dem Crosser angekommen gibt er grade seinen Aufschlag ab und ich dachte nur es kommt wie immer...
Das es dann so ausgeht, dass hätte ich nicht gedacht!
Die Leute haben mich richtig dumm angeguckt, nur weil ich bei sowas immer richtig mitfieber.:D

Das war natürlich unvergesslich, ich denke Nadal geht in der Form wohl als Top Favorit nach Paris und kann sich da belohnen!
 

Drago

Bankspieler
Beiträge
10.470
Punkte
113
Ort
Heinz Becker Land
aber bei Federer hatte ich immer das Gefuehl, dass der mentale Wurm drin war, wenn's gegen Nadal ging. Besonders bei Best of 5

Das war auch so. Aber mentale Stärke wird zweitrangig wenn es um Spielbedigungen geht. Ein Sampras war mental eine Bombe, aber konnte bei den French Open nicht viel reissen, nur 1 mal wo es zwei Wochen 30 Grad und der Platz wie Hart statt Sand war (Halbfinalisten damals Sampras, Kafelnikov, Stich und Rosset), da erreichte er mal das Halbfinale.

Die Bedigungen bei den Grand Slam Courts haben sich ab 2004/2005 stetig verändert, und im Dreh 2006/2007 bis vor 2-3 Jahren hatten es die Defensiven Spieler nahezu überall leichter, auf jeden Fall bei 3 von 4 GS, und das kam Nadal im Vergleich zu Federer doch sehr entgegen.

Man kann mich jetzt zerreissen, aber wenn alles so unterschiedlich gewesen geblieben wär wie mal in den 90ern, Prime vs Prime, hätte ich es so gesehen:

Australian Open -> 50-50, ähnlich wie 2017, vlt Nadal knapp vorne
French OPen -> klare Sache Nadal
Wimbledon -> klare Sache Federer
US Open -> Vorteil Federer

Ich schaue Tennis intensiv seit 1991 und behaupte mal arrogant ein bisschen Ahung zu haben, habe auch selbst gespielt auf Sand, Teppich (Halle) und 1 mal Hartplatz, weiss wie es wo zugeht.
 

Aronofsky

Rekordaufsteiger
Beiträge
8.973
Punkte
0
Für mich ist dieser 5. Satz vielleicht der beste, den er ja gespielt hat. Die ganze Vorgeschichte und dann dieses Drama heute. Roger liegt direkt mit Break zurück und musste dann unfassbar hart arbeiten, um den Ausgleich zu schaffen. Nadal hat ja unmenschlich in den wichtigen Bällen gespielt. Und Roger hat heute mental nicht aufgegeben und immer weiter alles gegeben, bis selbst Nadal irgendwann nicht mehr konnte. Und dann trotzdem wieder 3 Breakbälle bei 4-3 zuerst vergeben und bei 5-3 eigener aufschlag breakbälle gegen sich gehabt und trotzdem gewonnen. unfassbar.

Jetzt Einzeiler über Doping hier reinzuklatschen, könnte unangemessener und kleingeistiger nicht sein. Wir haben heute die vielleicht beiden besten Tennisspieler der Geschichte erlebt und wie der größere der beiden etwas Episches erreicht hat. Durchatmen und genießen.

Großer Sport von zwei der besten Spieler aller Zeiten.

:thumb:

Eigentlich hätten sie es ja heute beide verdient gehabt zu gewinnen. Trotz ihres "hohen" Alters so ein Turnier zu spielen und dann im Finale nochmal über 5 Sätze zu gehen und wirklich alles nochmal rauszuholen das ist eigentlich nicht mehr in Worte zu fassen. Für Federer ist der "Nadal Komplex" damit endlich Geschichte. Der 5. Satz war einfach nur der Wahnsinn, das zeigte der Schweizer noch mehr Wille als der Spanier.

Diese AO hatten sogar 3 Matches, die ich so schnell nicht mehr vergessen werde. Andy Murray - Mischa Zverev, Nadal - Dimitrov und Federer - Nadal. Müsste ich eine Rangliste mit den geilsten Turnieren machen wäre dieses wohl meine Nr. 1.

Letzendlich bin ich einfach nur dankbar einen Nadal und Federer gemeinsam in ihrer gesamten Karriere spielen haben zu sehen.
 

elpres

Bankspieler
Beiträge
5.177
Punkte
113
Hab die Aussagen darüber, dass Nadal einen besonders großen Vorteil durch die in der Vergangenheit insgesamt etwas langsameren Beläge hatte, nie verstanden. Klar war das geringere Tempo gut für ihn, aber sein Spielstil passte trotz allem nicht besonders gut zu 3 der 4 GS Plätzen, auf denen glattere Schläge einfach effektiver sind, als seine Topspinbälle. Auf Hartcourt musste Nadal immer deutlich mehr investieren, als seine "ebenbürtigen" Kontrahenten und wenn jemand auf der anderen Seite stand, der konstant sein aggressives Spiel durchgezogen hat, sah Nadal spielerisch fast immer ziemlich schlecht aus. Djokovic zB hätte Nadal noch viel mehr dominieren können, wäre er nicht so eine Grundlinienschissbuxe. Murray ja genauso.

Nadal hat seinen Stil über die Jahre angepasst und allround-tauglicher gemacht, aber mMn hatte er jenseits der FO überall einen gewissen Style-Nachteil. Wodurch ich seine Siege immer noch beeindruckender fand. Mit Sandplatztennis die US Open und Wimbledon gewinnen...twice :laugh:
 

Drago

Bankspieler
Beiträge
10.470
Punkte
113
Ort
Heinz Becker Land
Hab die Aussagen darüber, dass Nadal einen besonders großen Vorteil durch die in der Vergangenheit insgesamt etwas langsameren Beläge hatte, nie verstanden.

Meinst Du das ernst?

Vlt weil er ohne diese Veränderungen in Wimbledon warscheinlich keinen einzigen Titel geholt hätte statt zwei, und bei den US Open vlt mit bisschen Glück einen? Und das soll für seine Karriere kein Vorteil gewesen sein?
Wimbledon der 90er ist für Nadal ungefähr so schwer zu gewinnen wie French Open für Sampras.

Und es ist daher auch voll ok Sampras ATG mäßig nach wie vor vor Nadal zu sehen, eben weil es bei ihm diese Angleichung nicht gab.
Man kann auch Nadal vor ihm sehen klar, trotzdem ist er in den meisten ATG Listen noch hinter Pete.
 

Eric

Maximo Lider
Beiträge
8.854
Punkte
113
Eine taktische Sache, die mir heute aufgefallen ist.

Wenn Nadal seine hohe Topspin-Vorhand auf Federers Rückhand spielt, antwortet Federer normalerweise meistens mit einem neutralen Schlag. In der Vergangenheit hat er zumeist versucht viel Spin in den Ball zu liegen um Länge reinzubekommen, so dass Nadal den nächsten Schlag weit hinter der Grundlinie spielen muss. Der Plan dabei war wohl, dass Nadal bei einem Ball mit Länge irgendwann mit der Vorhand auch mal zu kurz kommt und Federer dann die Rückhand umlaufen kann. Nachteil ist natürlich, dass so ein Ball relativ langsam ist und Nadal ewig das Cross-Duell gegen die Rückhand des Gegners mitmachen kann ohne zu kurz zu werden oder einen Fehler zu machen.

Heute hat er auf den hohen Top-Spin Ball auf seine Rückhand oftmals mit einer Rückhand kurz cross, ziemlich flat und ohne viel Spin, reagiert. Gegen Djokovic oder Murray hätte das wohl nicht so gut funktioniert, aber Nadal mit seiner extremen Griffhaltung und langen Ausholbewegung hatte da dann Probleme unter den Ball zu kommen oder irgendwas Gescheites damit anzustellen.
 

xEr

Bankspieler
Beiträge
12.725
Punkte
113
Dieser Shot heute von Nadal, nachdem er zuvor 2 (?) breakbälle in dem aufschlagspiel abgewehrt hat. Was Roger gedacht haben muss..

 

elpres

Bankspieler
Beiträge
5.177
Punkte
113
Meinst Du das ernst?

Vlt weil er ohne diese Veränderungen in Wimbledon warscheinlich keinen einzigen Titel geholt hätte statt zwei, und bei den US Open vlt mit bisschen Glück einen? Und das soll für seine Karriere kein Vorteil gewesen sein?
Wimbledon der 90er ist für Nadal ungefähr so schwer zu gewinnen wie French Open für Sampras.

Und es ist daher auch voll ok Sampras ATG mäßig nach wie vor vor Nadal zu sehen, eben weil es bei ihm diese Angleichung nicht gab.
Man kann auch Nadal vor ihm sehen klar, trotzdem ist er in den meisten ATG Listen noch hinter Pete.

Natürlich hätte er kaum gewinnen können. Nur wundert es mich immer noch, dass er sie mit seinem Spiel gewinnen konnte.
Sampras sowie Federer konnten ihren Style bei zumindest zwei der vier GS voll ausspielen, bei den AO vielleicht nur mit Abstrichen.
Worauf ich hinaus will, ist die These, dass es für einen Hartplatz/Rasen-Spezialisten grundsätzlich einfacher sein müsste viele GS Titel zu holen, als für einen Sandplatzspieler.
 
Oben