Das klingt mir aber wiederum mehr düster als realistisch. Blowouts in der Vorbereitung, ein Sieg vs Medaillenkandidat Australien, äußerst solide Quali-Auftritte mit B-Kader, Viertelfinale bei letzter EM 2017 (samt unerklärlichen Vorrunden-L vs Israel). Ich weiß nicht warum die Jungs in China die PS nicht auf die Piste brachten. Auch nicht warum Kleber, Benzing und Zipser so grottig waren.
Ich folge jedenfalls nicht der Argumentation einiger hier, die meinen nur da NBA-ROLLENspieler im Team stünden man sie überbewertet hätte. Leute wie Barea, Corey Joseph, Barbosa, Satoransky, Scola, Belinelli, Bjelica, Mejri haben in NT-Teams stets brutal abgeliefert ohne in der NBA vom AllStar-Status auch nur träumen zu dürfen. Sicherlich war die Medaillen-Aussage ein bold statement von Medien und DBB, aber ich halte weiterhin viel von den DBB-Jungs. TopTen der Welt allemal und man muss vor niemanden - außer USA - Angst haben.
Zu Giannis: Der brasilianische Coach meinte ja wörtlich, es brauche nur einen 40-jährigen, alten Sack (Alex Garcia) um Giannis in den Arsch zu treten
Ziemlich despektierlich. Der Hype Giannis zu ärgern erinnert bisschen dran, als Nowitzki 2011 nach NBA-'ship und überragender Playoffs endsmüde zur EM kam und alle durchdrehten als Youngster Valanciunas über ihn stopfte... Dirk hatte quasi die Zielscheibe auf dem Trikot. Wie hier schon vermutet, vermutlich passt das FIBA-System samt kleinen Court nicht zu Giannis' Stärken. Für Nigeria spielt bspw seit jeher Al-Farouq Aminu bei fast jeder Afrobasket mit und kommt selbst da auf kaum 12ppg... wenn Mitspieler und Spielweise nicht passen helfen wohl auch überqualifizierte Spieler nicht.
Leider hats für kein einziges Team aus Afrika oder Asien für die Zwischenrunde gereicht. Chinas 1.Halbzeit gestern war ziemlich peinlich, irgendwie geht da nix voran. Die Liga verharrt seit Anbeginn auf fast schon lächerlichem Niveau. Da scheint Japan mittlerweile bessere Arbeit zu machen und hat zudem Glücksfall Rui Hachimura.
Die afrikanischen Teams brauchen wohl noch ein paar Jahre. Die Zeit des uralt besetzten Tunesien - amtierender Afrobasket-Sieger - geht allmählich zu Ende, da auch die Strukturen des nordafrikanischen Basketballs ziemlich nachlassen. Ich bin daher gespannt auf neue Helden wie Senegal oder Mali, welches bei der U19-WM als Vizeweltmeister ja kürzlich sogar die USA im Finale ärgerte und davor Frankreich bezwang. Zusammen mit Cheick Diallo (PHX), Rookie Sag Konate (TOR) sowie dem 17-jährigen Lottery-Kandidat Amar Sylla (Real Madrid) ist man ganz gut aufgestellt für die Zukunft.
Ein großer Vorteil Nigerias ist aktuell noch, dass man sogar fähige Guards hat und nicht nur athletische Bigs für drei Teams. Vic Oladipo sagte jedenfalls seit 2013 oder so jährlich ab, auch als man sich 2016 für Rio qualifiziert hatte. Er stand ja auch schon im Team Select der USA und ist AllStar. Auch Bahamas-Nigerianer DeAndre Ayton ist wohl außer Reichweite. Der nigerianische Verband hat einfach noch bessere Chancen bei Leuten wie Metu, Aminu oder Diogu - alle in den USA geboren. Von daher rechne ich damit, dass auch zukünftig eher Jungs wie Semi Ojeleye oder Jahill Okafor kommen werden.